1
156 Bericht: Spezielle analy~isehe Methoden Die initiale Polymerisationsgeschwindigkeit yon Vinylverbindungen last sich nach C. H. B)~FOJ~D, A. D. JENKINS und R. JO~STON 1 in einfaeher Weise dadurch ermitteln, dab man die aus hinzugefiig~em Eisen(III)-chlorid entstehenden Fe 2+- Ionen durch Titration mit Cer(IV)-sulfatlSsung bestimmt. Es hat sich n~mlich gezeigt, dab die Bitdungsgeschwindigkeit der Fe2+-Ionen yon der urspriinglichen FeCla-I~onzentration weitgehend unabhi~ngig ist und nur mit der Anfangskonzen- tration an Vinylmonomeren (z. B. Acrylnitrfl), Katalysator (z. B. Azobisisobutyroni- trfi) und dem LSsungsmittel (z. B. Dimethylformamid) variiert. Die quantitative Beziehung kommt wahrscheinlich dadurch zustande, dab die vom Katalysator eingeleitete Kettenbfldung dutch Eisenchlorid unter Entwieklung yon Fe 2+ gestoppt wird. F. NEUlgANN Zur eolorimetrisehen Bestimmung yon monomerem Vinylaeetat (VAe) in Polyvinylaeetat (PVAc) benutzt Y. T~EAu ~ die bekannte Umsetzung yon Estern einbasischer Miphatischer Carbons~uren mit Hydroxylaminhydroehlorid zu Hydroxams~uren und deren l%aktion mit dreiwertigem Eisen zu farbigen Kom- plexen, deren Absorption bei 530 m# gemessen wird. Da PVAc in gleieher Weise reagiert wie VAc, wird dieses aus der in Toluol gelesten Substanz mit Petrolgther ausgezogen. Den Extrakt erhitzt man mit Mkoholischem Alkali und einer ebenfalls alkoholischen L5sung yon Hydroxylaminhydrochlorid, fiigt eine alkoholische Fe S+- /,5sung hinzu und colorimetriert. Die neue Methode ergibt im Vergleich zu der iiblichen AuflSsung der Probe und F~tllung des PVAc viel niedrigere Werte fiir VAc, welche aber der Verf. fiir richtiger h~lt. F. NEU~L~NN Mono- and Poly-methylmethaerylat. Um gerlnge Gehalte an Monemeren in Poly-methylmethacrylat zu ermifteln, geht u TAKAYA~A Sim Gegensatz zu be- kannten, meist die Doppelbindung im Monomeren und ihre UV-Absorption benutzenden Methoden, welehe bei Monomerengehalten yon wenigen Prozenten abw~rts versagen, davon aus, dab das Monomere als unsubstituierter aliphatischer Ester nach Umarbeiten mit Hydroxylamin in alkalicher ],6sung mit Fe~+-Sa]zen eine bei~ 532 m# colorimetrierbare Komplexverbindung bi]det, mit deren ttilfe man in 25 rain Mon0merengehalte bib zu 0,05% herab bestimmen kann. Hierzu er- mittelt der VerL die n~heren Bedingungen, die Wahl des geeignetsten /.esungs- mittels, der Reaktionszeit und -temperatur und untersucht den EinfluB yon mitanwesendem Benzoylperoxyd. F. NEUMA~N Polarographische J~estimmungen yon monomerem Methylmethacrylat in Poly- meren. 1~. J. LACOSTE, I. ]~OSENT~AL nnd C. H. SC~MITTI~GE~a haben die po- larographische geduzierbarkeit der unges~ttigten c~-fi-Bindung yon monomerem Methylmethacrylat zur Analyse yon Polymeren auf den Gehalt an monomerem Methacrylat ausgeniitzt and geben folgende Arbeitsvorschri/t an: 1 g des Poly- meren wird in Benzol gel5st (1 Tag bis 1 Woche) und auf 100 ml aufgefiillt. Aus dieser Lesung wird eine Probelesung hergeste]lt, die etwa 2,5 - 10 -4 m an Monomerem ist und die auf 5 Volumtefle Benzol 5 Tefle Athanol und 1 Tell w~Brige Leitsalzl5sung enth~lt, die aus Methyltri-n-buty]ammoniumhydroxydlesung (1,0 m) dutch Zugabe yon Salzs~ure (konz.) bib zum pn-Wert 8 hergeste]lt ist. Eine etwa vorhandene Triibung verschwindet in der gegel durch Behandeln mit Stickstoff (5 rain), sie 1 Nature (London) 177, 992--993 (1956). Courtaulds, Ltd., Maidenhead, Berks. Jap. Analyst 4, 299--302 (1955) [Japanisch]. (Nach engl. Zus.fass. ref.) Univ. Tokio (Japan). a Jap. Analyst 4, 367--372 (1955) [Japaniseh]. (Nach engl. Zus.fass. ref.) Univ. Tokio und Mitsubishi Rayon Co., Ltd. (Japan). 4 AnMyt: Cbemistry 28, 983~985 (1956). gohm u. Haas Co., Philadelphia, P&,

Die initiale Polymerisationsgeschwindigkeit Ton Vinylverbindungen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die initiale Polymerisationsgeschwindigkeit Ton Vinylverbindungen

156 Bericht: Spezielle analy~isehe Methoden

Die initiale Polymerisationsgeschwindigkeit yon Vinylverbindungen last sich nach C. H. B)~FOJ~D, A. D. JENKINS und R. JO~STON 1 in einfaeher Weise dadurch ermitteln, dab man die aus hinzugefiig~em Eisen(III)-chlorid entstehenden Fe 2+- Ionen durch Titration mit Cer(IV)-sulfatlSsung bestimmt. Es hat sich n~mlich gezeigt, dab die Bitdungsgeschwindigkeit der Fe2+-Ionen yon der urspriinglichen FeCla-I~onzentration weitgehend unabhi~ngig ist und nur mit der Anfangskonzen- tration an Vinylmonomeren (z. B. Acrylnitrfl), Katalysator (z. B. Azobisisobutyroni- trfi) und dem LSsungsmittel (z. B. Dimethylformamid) variiert. Die quantitative Beziehung kommt wahrscheinlich dadurch zustande, dab die vom Katalysator eingeleitete Kettenbfldung dutch Eisenchlorid unter Entwieklung yon Fe 2+ gestoppt wird. F. NEUlgANN

Zur eolorimetrisehen Bestimmung yon monomerem Vinylaeetat (VAe) in Polyvinylaeetat (PVAc) benutzt Y. T~EAu ~ die bekannte Umsetzung yon Estern einbasischer Miphatischer Carbons~uren mit Hydroxylaminhydroehlorid zu Hydroxams~uren und deren l%aktion mit dreiwertigem Eisen zu farbigen Kom- plexen, deren Absorption bei 530 m# gemessen wird. Da PVAc in gleieher Weise reagiert wie VAc, wird dieses aus der in Toluol gelesten Substanz mit Petrolgther ausgezogen. Den Extrakt erhitzt man mit Mkoholischem Alkali und einer ebenfalls alkoholischen L5sung yon Hydroxylaminhydrochlorid, fiigt eine alkoholische Fe S+- /,5sung hinzu und colorimetriert. Die neue Methode ergibt im Vergleich zu der iiblichen AuflSsung der Probe und F~tllung des PVAc viel niedrigere Werte fiir VAc, welche aber der Verf. fiir richtiger h~lt. F. NEU~L~NN

Mono- and Poly-methylmethaerylat. Um gerlnge Gehalte an Monemeren in Poly-methylmethacrylat zu ermifteln, geht u TAKAYA~A S i m Gegensatz zu be- kannten, meist die Doppelbindung im Monomeren und ihre UV-Absorption benutzenden Methoden, welehe bei Monomerengehalten yon wenigen Prozenten abw~rts versagen, davon aus, dab das Monomere als unsubstituierter aliphatischer Ester nach Umarbeiten mit Hydroxylamin in alkalicher ],6sung mit Fe~+-Sa]zen eine bei ~ 532 m# colorimetrierbare Komplexverbindung bi]det, mit deren ttilfe man in 25 rain Mon0merengehalte bib zu 0,05% herab bestimmen kann. Hierzu er- mittelt der VerL die n~heren Bedingungen, die Wahl des geeignetsten /.esungs- mittels, der Reaktionszeit und -temperatur und untersucht den EinfluB yon mitanwesendem Benzoylperoxyd. F. NEUMA~N

Polarographische J~estimmungen yon monomerem Methylmethacrylat in Poly- meren. 1~. J. LACOSTE, I. ]~OSENT~AL nnd C. H. SC~MITTI~GE~ a haben die po- larographische geduzierbarkeit der unges~ttigten c~-fi-Bindung yon monomerem Methylmethacrylat zur Analyse yon Polymeren auf den Gehalt an monomerem Methacrylat ausgeniitzt and geben folgende Arbeitsvorschri/t an: 1 g des Poly- meren wird in Benzol gel5st (1 Tag bis 1 Woche) und auf 100 ml aufgefiillt. Aus dieser Lesung wird eine Probelesung hergeste]lt, die etwa 2,5 - 10 -4 m an Monomerem ist und die auf 5 Volumtefle Benzol 5 Tefle Athanol und 1 Tell w~Brige Leitsalzl5sung enth~lt, die aus Methyltri-n-buty]ammoniumhydroxydlesung (1,0 m) dutch Zugabe yon Salzs~ure (konz.) bib zum pn-Wert 8 hergeste]lt ist. Eine etwa vorhandene Triibung verschwindet in der gegel durch Behandeln mit Stickstoff (5 rain), sie

1 Nature (London) 177, 992--993 (1956). Courtaulds, Ltd., Maidenhead, Berks. Jap. Analyst 4, 299--302 (1955) [Japanisch]. (Nach engl. Zus.fass. ref.) Univ.

Tokio (Japan). a Jap. Analyst 4, 367--372 (1955) [Japaniseh]. (Nach engl. Zus.fass. ref.) Univ.

Tokio und Mitsubishi Rayon Co., Ltd. (Japan). 4 AnMyt: Cbemistry 28, 983~985 (1956). g o h m u. Haas Co., Philadelphia, P&,