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Archiv für Orientforschung (AfO)/Institut für Orientalistik La Pénétration des Arabes en Syrie avant l'Islam. (Institut Français d'Archéologie de Beyrouth. Bibliothèque Archéologique et Historique, Tome LIX) by René Dussaud Review by: Maria Höfner Archiv für Orientforschung, 18. Bd. (1957-1958), pp. 425-427 Published by: Archiv für Orientforschung (AfO)/Institut für Orientalistik Stable URL: http://www.jstor.org/stable/41637609 . Accessed: 10/06/2014 20:22 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Archiv für Orientforschung (AfO)/Institut für Orientalistik is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Archiv für Orientforschung. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.104.110.107 on Tue, 10 Jun 2014 20:22:08 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

La Pénétration des Arabes en Syrie avant l'Islam. (Institut Français d'Archéologie de Beyrouth. Bibliothèque Archéologique et Historique, Tome LIX)by René Dussaud

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Archiv für Orientforschung (AfO)/Institut für Orientalistik

La Pénétration des Arabes en Syrie avant l'Islam. (Institut Français d'Archéologie de Beyrouth.Bibliothèque Archéologique et Historique, Tome LIX) by René DussaudReview by: Maria HöfnerArchiv für Orientforschung, 18. Bd. (1957-1958), pp. 425-427Published by: Archiv für Orientforschung (AfO)/Institut für OrientalistikStable URL: http://www.jstor.org/stable/41637609 .

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Rezensionen. 425

um von Père A. M. Steve stammen, handelt in seinem größeren Teil vom Tempel. Die ihm gewidmeten sechs Kapitel umfassen rund 250 Seiten, und nicht weniger als 80 Abbildungen und 27 Tafeln dienen zur Illustration bzw. Begründung der Darstellung. Der dritte (Schluß-) Teil gibt auf 170 Seiten einen Überblick über die Geschichte der Stadt Jerusalem von den Funden aus aeneolithischer Schicht bis zur Gründung der Aelia Capitolina im Jahre 135 п. Chr. Diese ('Évolution historique et monumen- tale de la ville de l'Ancien Testament» ist natur- gemäß auf weite Partien an Texten und außer- biblischen Urkunden orientiert und gehört letztlich stärker mit dem ersten, der Stadt und seinen archäologischen Materialien gewidmeten Band zusammen, wenn sich auch zum Teil Berührungen mit dem zweiten Abschnitt (Tem- pel des Serubbabel S. 664 f.) ergeben. Das Werk ist nach dem Vorwort 1949 abgeschlossen, doch hat der Autor noch den hochinteressanten Bar Kochba-Brief von Murabba(at auf der letzten Seite und der letzten Tafel nachgefügt.

Wie bereits bemerkt, liegt das Schwergewicht des zweiten Bandes auf dem Tempelgebäude, dessen Einrichtung und Umgebung. In einer etwas auffallenden Reihenfolge handelt Vincent zunächst vom Tempel Salomos (10. Jahrhundert v. Chr.), dann von dem des Herodes (aus der «Zeitwende»), sodann zurückgreifend vom Tempel und Tempelplatz der Ezechiel-Vision (6. Jahr- hundert v. Chr.) und schließlich vorgreifend vom Herodes-Tempel nach der Beschreibung der Mischna (1. Jahrhundert n. Chr.). Es folgt auf 60 Seiten eine Beschreibung des Haram esch- scherif mit antiken Mauer- und Tor-Resten und auf 23 Seiten die Kombination des Haram mit den literarischen Angaben über die verschiedenen Tempelbauten. Seit einem Jahrhundert (de Vogüé, Schick) ist eine Fülle von Studien und Unter- suchungen über den Tempel von Jerusalem erschienen - aus den letzten Jahrzehnten sei nur auf die Monographie von K. Möhlenbrink, auf die Arbeiten von C. Watzinger und P. L. Garber (1951) sowie Ernest G. Wright (1957) hingewiesen, in deren Reihe sich die Darlegungen von L.-H. Vincent als durchaus eigenständige Leistung ein- ordnen lassen. Was den Entwurf bei Ezechiel angeht, so dürfen als weiterführend der Aufsatz von K. Elliger über die großen Tempelsakristeien (Alt- Festschrift, 1953), die Textinterpretation des Rezensenten bei Fohrer-Galling, Ezechiel (1955) und die auch in ihren archäologischen Partien bedeutsame Studie von H. Gese, Der Verfassungs- entwurf des Ezechiel (1957) angefügt werden.

Daß die sich mit dem Tempel beschäftigenden Forscher im groben - von den wenigen eindeutigen Texten aus - zu ähnlichen Rekonstruktionen

gelangen, nimmt ebensowenig wunder, wie daß sie, auch nachdem es Vergleichsmaterial aus dem mesopotamischen und syrischen Raum gibt, im einzelnen außerordentlich divergieren. Es wäre ein vergebliches Unterfangen, wollte der Rezensent zu den von Vincent vorgelegten Plänen der ver- schiedenen Tempel Zug um Zug Stellung nehmen; dafür müßten nicht nur Texteinzelheiten erörtert, sondern es müßte auch Zeichnung gegen Zeichnung gestellt werden! Erwähnt sei nur, daß der Ver- fasser die These Albrights (vgl. Ernest G. Wright, Biblical Archaeology , 1957, S. 137), die sich kaum mit Recht auf Malereien der sidonischen Grabanlage von Marissa beruft, zurückweist, die beiden Säulen am Eingang des Tempels hätten Feuerpfannen gehabt, und daß er den «heiligen Felsen» nicht als das Allerheiligste, sondern als Platz des Brand- opferaltars bestimmt, wie er denn auch die in neuerer Zeit (u. a. 1932 vom Rezensenten) mehr- fach geäußerte Ansicht, daß das Allerheiligste des salomonischen Tempels ein erhöhtes Adyton gewesen sei (Typus des Podienlanghaustempels!) bei seiner Rekonstruktion unberücksichtigt läßt.

Aber wie auch über diese und andere Fragen die Ansichten auseinandergehen mögen, sicher ist, daß die künftige Forschung nicht an dem monumentalen Werk des Altmeisters der Palästi- naforschung wird vorübergehen können, dessen Canaan ď après l'exploration récente (1907) vor einem halben Jahrhundert von stimulierender Wirkung gewesen ist.

Göttingen. Kurt Galling.

René Dussaud, La Pénétration des Arabes en Syrie avant l'Islam. 234 pp., 31 figures. Paris, Librairie Orientaliste Paul Geuthner, 1955. (Institut Français d'Archéologie de Beyrouth. Bibliothèque Archéologique et Historique, Tome LIX.) 3000 fr. fr.

Das vorliegende Werk von R. Dussaud wird hin und wieder eine zweite Auflage seines 1907 erschienenen Buches Les Arabes en Syrie avant V Islam genannt. Es ist jedoch eine so vielfach erweiterte und nach dem neuesten Stand unserer Kenntnisse so gründlich umgearbeitete Auflage, daß der neue Titel nicht nur gerechtfertigt, sondern vom Inhalt gefordert ist.

Das erste Kapitel ist Syrie et Arabie betitelt. Darin wird, allgemein und an einzelnen Beispielen, ausgeführt, wie die nomadischen Araber immer wieder von Süden nach Norden vorstoßen, die Grenzen der nördlichen Kulturgebiete überschrei- ten und, nach einem Zwischenstadium von Halb- nomadismus, schließlich seßhaft werden.

Kapitel II und III sind den Nabatäern gewid- met. Diese sind ja auch Araber, die, nach Norden vordringend, die dort zu jener Zeit herrschende

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426 Rezensionen.

lichkeit, wie souverän man bei der Identifikation einheimischer Götter mit Gestalten des griechisch- römischen Pantheons umging.

Das IV. Kapitel beschäftigt sich mit den Palmy - renern und der Palmyrene. Dessen 3. Abschnitt (Les cultes arabes de la Palmyrene) setzt sich u. a. mit der interessanten Frage nach dem Verhält- nis des Bèi von Palmyra zu dem syrischen Bacal- šamín auseinander. Der Verfasser schließt sich der Meinung O. Eißfeldts an, daß die beiden Gestalten ursprünglich identisch seien. Dafür sprechen tat- sächlich alle Argumente, die hier sorgfältig zu- sammengetragen und geprüft sind. Auch die beiden nächsten Abschnitte handeln von religiösen Be- langen. Der Tempel des Abgal (Abschnitt 4), eines «Reitergottes», der allem Anschein nach eine speziell im Gebiet des öebel Šá*ar verehrte Gestalt des Ba(alšamín ist, befindet sich in Hirbet Semrin. Er besteht aus mehreren Gebäuden innerhalb einer Umfassungsmauer. Die Gebäude sind in der Haupt- sache sogenannte triclinia, in denen das gemein- same Opfermahl gehalten wurde. Die Beliebtheit des Abgal-Tempels erforderte mit der Zeit immer mehr solcher Räume, so daß mehrfache Erweite- rungen der Anlage festgestellt werden konnten. - Sehr zu beachten ist die Auseinandersetzung Le prétendu dieu Gennéas (S. 110-113), in der der Verfasser darlegt, daß gny* (so wie auch gad) nicht Eigenname eines Gottes sei, sondern ein Titel, etwa Genius. - Wie nicht anders zu er- warten, wurden in Palmyra und Umgebung auch eine ganze Anzahl arabischer Götter verehrt und arabische Kultbräuche geübt. Besonders von den letzteren gibt das Relief vom Bèi -Tempel in Pal- myra, mit dem sich der 5. Abschnitt des IV. Kapitels beschäftigt, ein sehr schönes Zeugnis. Das Relief stellt aller Wahrscheinlichkeit nach einen tawâj dar, einen Umgang um das Heiligtum, wie er heute noch in Mekka geübt wird.

Außer den aramäisch sprechenden und schrei- benden Nabatäern und Palmy renern sind aber auch solche Stämme aus dem Süden nach Norden gewandert, die uns ihre Dokumente in arabischer Sprache und in südsemitischer Schrift hinterlassen haben, die Lihyân, Thamûd und Safâ-Araber (Kapitel V). Nachdem im ersten Abschnitt dieses Kapitels (L'Arabie et les états sud-arabes) in sehr lebendiger Weise die geographischen Gegeben- heiten und die daraus sich ergebenden Lebens- verhältnisse, vor allem in Zentralarabien, dargelegt werden, geht der zweite Abschnitt auf die Kulte in Süd- und Zentralarabien ein. Was die südarabische Mythologie betrifft, so ist es richtig, daß wir über sie sehr wenig wissen, aber wohl mehr wegen des Fehlens religiöser Texte als wegen des Fehlens bildlicher Darstellungen. Wir haben heute bereits eine ganze Anzahl von Reliefs, die zweifellos mythologische Themen behandeln, aber es mangelt uns an entsprechenden Texten, die uns die Bilder mit Sicherheit deuten ließen. Daß ferner der spät- sabäische Ausdruck ЬЧ smyn, der nur in der Zeit

aramäische Sprache und Schrift angenommen haben; durch ihre Eigennamen jedoch und durch ihre Religion weisen sie sich als ursprüngliche Araber aus. Das II. Kapitel beschäftigt sich spe- ziell mit den Nabatäern in Petra und Hegra (Medai'n Saleh) und ist in vier Unterabschnitte gegliedert : 1. L'installation des Nabatéens dans le sud de la Palestine, worin das erste Auftreten der Nabatäer in jenem Raum diskutiert wird; 2. Les routes de V Arabie Pétrèe ; 3. Le culte et le rituel à Petra ; 4. Hegra (Medaïn Saleh), Im 3. Abschnitt sind von besonderem Interesse die Ausführungen über die großartige Grabanlage in Petra, die heute el-Hazneh genannt wird, und im Zusammenhang damit über die Grabstelen (nfS); zu den letzteren wäre noch auf E. Littmann, Nabataean Inscrip- tions (Publications of the Princeton Archaeological Expeditions to Syria, Div. IV, Sect. A), S. XI f. hinzuweisen. Ferner berichtet dieser Abschnitt über ein Höhenheiligtum (heute Zibb catüf ge- nannt), das genau beschrieben und durch Abbil- dungen veranschaulicht wird. Hier ist vor allem zu erwähnen, daß der Verfasser den Altar dieser Kultstätte nicht als Feueraltar ansieht, sondern - und zwar aus überzeugenden Gründen - als Schlachtopferaltar; die rechteckige Vertiefung in der Mitte der Oberseite des Altars war dazu bestimmt, einen oder mehrere Kultsteine auf- zunehmen, die beim Opfer mit dem Blut der Opfertiere bestrichen wurden.

Das III. Kapitel (Les Arabes en Transjordanie) handelt in seinem ersten Abschnitt von der Chrono- logie der nabatäischen Könige. Dem Verfasser ergibt sich eine Königsliste (S. 54), die für die letzten drei Könige etwas andere Regierungs- zeiten hat als die bei Littmann, a. a. O., S. VIII, nämlich (nach Korrektur laut Addenda, S. 211): Malichus II. 40 - 70 n. Chr. (Littmann 40 - 75), Raabcël II. 70-106 (75-101), Malichus III. 106-126 (101 - 106). Demnach bestand auch nach der Errichtung der römischen Provincia arabia (106 n. Chr.), die ja die nördlichen Gebiete des Nabatäerreiches umfaßte, weiter im Süden noch eine Zeitlang ein nabatäisches Königtum (vgl. dazu auch Addenda, S. 211). Im 2. Abschnitt dieses Kapitels interessieren besonders die Aus- führungen des Verfassers über die drei reliefge- schmückten Oberschwellen, von denen eine in Qanawât und die beiden anderen in Suweida (Dio- nysias) gefunden wurden. Das erste Relief zeigt die Geburt des Dionysos, mit dem die Nabatäer später ihren Gott Dusares identifizierten, und zwar steigt der Gott aus Weinranken hervor. Das er- innert an zwei altsüdarabische Reliefs, die ein heiliges Tier (Stier, bzw. Steinbock) darstellen, dessen vordere Körperhälfte aus einem Weinblatt hervorzugehen scheint; vgl. H. Th. Bossert, Alt- syrien, S. 376, Abb. 1289; A. Jamme, Les anti- quités sud-arabes du Museo Nationale Romano (Monumenti antichi XLIII, 1955), Taf. XI, Nr. 477. Die beiden anderen Steine zeigen mit aller Deut-

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Rezensionen. 427

Ursula Schweitzer, Das Wesen des Ka im Diesseits und Jenseits der Alten Ägyp- ter. 94 Seiten, 6 Tafeln, 4 Abb. Glückstadt- Hamburg-New York, Verlag J. J. Augustin, 1956. (Ägyptologische Forschungen, Heft 19.)

Seitdem die Bedeutung des zentralen Lebens- begriffes Ka für das religiöse Denken und Han- deln der Ägypter erkannt war, hat es nicht an Definitionen gefehlt, die diesen Begriff zu ver- deutlichen suchten. Erst vor sechs Jahren er- fuhr er eine monographische Behandlung (Lise- lotte Greven, Der Ka in Theologie und Königs- kult der Ägypter des Alten Reiches , ÄgFo 17, 1952, vgl. ÁfO 16, 1953, S. 341 f.). Durch

, größere

Genauigkeit der Fragestellung und breitere Materialbasis erscheint die hier anzuzeigende Arbeit der Baseler Ägyptologin von vornherein mehr geeignet, das Wesen des viel beredeten Begriffs auszudeuten.

Nach einer Einleitung, die eine Darstellung bisheriger Auffassungen und eine Zusammen- fassung ihrer eigenen Ergebnisse enthält, beginnt die Verfasserin mit einer Untersuchung des Ka- Begriffs in Eigennamen, und zwar getrennt nach Königs- und Privatnamen ; diese Trennung lag auch schon früheren Behandlungen des Themas zugrunde, ohne mit der gleichen Konsequenz durchgeführt zu werden. Bei der Behandlung der Eigennamen zeigt sich, daß cKa> niemals (außer bei Hatschepsut) im cHorusnamen> der Könige begegnet; doch bilden diese, auf der Ka-Standarte stehend (seit König cd-ib, 1. Dynastie) eine be- sondere Erscheinungsform des Horuskönigs. An- ders verhält es sich mit den anderen königlichen Namensformen (njéwt-bjt- und s?-Rc- Name); in ihnen begegnet der сКа* häufig, und zwar wird dabei gern etwas über den Ka des Re (oder eines dem Schöpfergott angeglichenen Lokalgottes) aus- gesagt. Mit Recht zieht die Verfasserin aus diesem nicht zufälligen Tatbestand den Schluß, daß der Ka-Begriff in der Vorstellungswelt des Horus- königtums eine grundsätzlich andere Bedeutung hatte als in der des Re-Glaubens. Sie formuliert diesen Unterschied dahingehend: im Horuskönig- tum «kann der Ka nur Ausdruck der Kräfte ge- wesen sein, die im König wie im Falken gemeinsam vorhanden waren, d. h. die Identität von König und Falkengott wird durch den Ka bestimmt» (S. 25). Im Re-Glauben hingegen besitzt nur der Schöpfergott den Ka als «Summe seiner göttlichen Eigenschaften und Kräfte» und überträgt ihn auf seinen Sohn, den König. Es kommt dabei zunächst nicht darauf an, ob die Bezeichnung «Re-Glauben» nicht vielleicht eine zu .enge Kenn- zeichnung für die vom Horuskönigtum unter- schiedene Welterfassung darstellt und ob das mit dieser Bezeichnung nahegelegte zeitliche Nach- einander beider Auffassungen wirklich den Tat- sachen entspricht. Es scheint mir, daß diese Prä-

des Monotheismus gebraucht wird, an die Stelle des früheren d-smwy getreten sei, könnte wohl nur in dem Sinn zu verstehen sein, daß man für den monotheistischen «Herrn des Himmels» einen neuen Ausdruck gebrauchte, um ihn von dem heid- nischen d-smwy klar zu unterscheiden. Ob in dem Namen des sabäischen Reichsgottes 'Almaqah (oder wie man ihn sonst vokalisieren mag) als ein Bestandteil yll steckt, ist nicht sicher; der Name ist bis heute noch nicht befriedigend gedeutet. Der hohe Rang, den der Gott cAttar im alten Südarabien tatsächlich hat, kann wohl nicht allein «de la faveur populaire» verstanden werden; dafür dürften andere Gründe maßgebend gewesen sein, die hier aber nicht erörtert werden können. Sehr interessant sind in diesem Abschnitt noch zwei Hinweise ; der eine im Zusammenhang mit der Bronzestatue aus dem Tempel 'WM bei Mârib, zu deren eigenartiger Bekleidung der Verfasser einerseits an die Kleidung ägyptischer Priester, andererseits an die einer lihyanischen Statue erinnert. Der zweite bezieht sich auf die elliptische Form der Ringmauer des genannten Tempels, wozu erwähnt wird, daß das matâf, d. i. der Platz des tawâf , in Mekka ebenfalls von elliptischer Gestalt ist.

Der 3. Abschnitt des V. Kapitels trägt den Titel Lihyanites, Thamoudéens, Safaïtes, der 4. ist den safaitischen Göttern gewidmet. In diesem sind be- sonders zu beachten die Ausführungen über 'Allât, die große Gottheit der Safâ- Araber, und über Šaic al-qaum, zu deren Charakteristik der Verfasser einige neue Züge beibringt. Das Kapitel schließt mit den beiden Abschnitten Rome et les Arabes und L'avènement de V Islam-, der erstere vermittelt ein gutes und ausführliches Bild von den Bezie- hungen und Unternehmungen Roms im arabischen Raum.

Mit dem VI. und letzten Kapitel: Hébreux- Israélites, Araméens, Cananéens greift der Verfasser gewissermaßen in die Vorgeschichte dessen zurück, was er bis dahin ausgeführt hat. Darauf folgen noch eine Conclusion, Addenda, ein Index und Verzeich- nisse der Abbildungen und des Inhalts.

Das hier besprochene Werk R. Dussauds ist alles in allem eine höchst verdienstvolle Leistung. Eine Fülle von Material ist zusammengetragen, eine ungewöhnlich reiche und eingehende Kenntnis der Fachliteratur verrät sich auf jeder Seite. Vielfach konnte der Autor auch aus eigener Anschauung schöpfen, die er auf seinen Reisen erworben hat. So entsteht ein außer- ordentlich lebendiges Bild der so sehr bewegten Geschichte jener Gebiete im Norden der arabi- schen Halbinsel und der Kulturen, die dort ihre Spuren hinterlassen haben, ein Bild, aus dem der Leser nicht nur eine reiche Fülle von Kennt- nissen, sondern auch von Anregungen gewinnt.

Tübingen. Maria Höfner.

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