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1 PALAZZETTO BRU ZANE SAISON 2014- 2015 PRESSEMAPPE PRESSEKONTAKT OPHELIAS Culture PR – Ulrike Wilckens Johannisplatz 3a D - 81667 München Tel. +49 - 89 - 67 97 10 50 [email protected] BRU-ZANE.COM

PALAZZETTO BRU ZANE SAISON 20142 - · PDF fileMaurice RAVEL La Valse ... Maurice RAVEL Sonatine Marie JAËLL Ce qu’on entend dans l’Enfer ... Olivier Doise Oboe Philippe Berrod

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PALAZZETTO BRU ZANESAISON2014 - 2015PRESSEmAPPE

pressekontaktOPHELIAS Culture PR – Ulrike WilckensJohannisplatz 3a D - 81667 München Tel. +49 - 89 - 67 97 10 [email protected]

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3 Vier Fragen und Antworten zu Beginn

4 Konzerte in Venedig 27. September 2014 – 20. Juni 2015

10 Konzerte in Deutschland, Österreich und den Niederlanden

14 Zyklus Romantik zwischen Krieg und Frieden

18 Zyklus George Onslow

22 Festival des Palazzetto Bru Zane in Paris

26 Musiktheater

31 CD-Neuerscheinungen

33 Laufende Forschungen

34 Die Partner des Palazzetto Bru Zane in Deutschland, Österreich und den Niederlanden

34 Der Palazzetto Bru Zane in Zahlen

35 Konzerte in Venedig: praktische Informationen

INhALT

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VIER FRAGEN UND ANTWORTEN ZU BEGINN Florence Alibert, GeneraldirektorinAlexandre Dratwicki, wissenschaftlicher LeiterBaptiste Charroing, Leiter Entwicklung

Welche Rolle spielt Venedig heute in den Aktivitäten des Palazzetto Bru Zane?AD Aufgrund seiner überschaubaren Größe bietet der Kon-zertsaal des Palazzetto Bru Zane in Venedig ideale Vorausset-zungen für ein wahrhaft experimentelles Programm. Hierin kommen die Originalität der Spielplangestaltung sowie der damit verbundene Risikoreichtum zum Ausdruck – nicht im-mer ist klar, wie das Ergebnis aussehen wird, aber gerade dar-in sieht der Palazzetto Bru Zane das Herzstück seiner Mission. Die Kammermusikkonzerte, aber auch die Aufführung von Opernauszügen in Klavierbearbeitung erlauben es, sich ein umfassenderes – und damit nuancierteres – Bild von bis vor kurzem noch völlig unbekannten Komponisten zu machen: Marie Jaëll, Gaston Salvayre, Jean-Guy Ropartz, Louis-Emma-nuel Jadin, um nur einige der 2014/15 am Programm Betei-ligten zu nennen, mit denen der George Onslow gewidmete Zyklus ergänzt wird. Die interessantesten unter ihnen werden später in einem anderen Rahmen oder neuen Formaten und mit anderen Ausführenden (Sinfonie, Konzert, Oper usw.) nochmals auftreten – in Zusammenarbeit mit Programmge-staltern aus ganz Europa oder beim Festival Palazzetto Bru Zane in Paris, das jedes Jahr im Juni die interessantesten in Venedig aufgespürten Neuentdeckungen vorstellt und anläs-slich seiner dritten Ausgabe 2015 erweitert wird.

Wie werden die Maßnahmen hinsichtlich der Verbreitung und Wertschätzung des Repertoires der französischen Romantik, die vom Palazzetto Bru Zane initiiert wurden, weiter ausgebaut?FA Es ist dem Palazzetto Bru Zane im Verlauf der ersten Spiel-zeiten gelungen, im Rahmen von gemeinsamen Konzertreihen mit externen Programmgestaltern eine Vielzahl dynamischer Partnerschaften aufzubauen. Diese Politik verfolgen wir weiter, doch wir konzentrieren uns jetzt auf eine geringere Anzahl an Partnern, mit denen wir uns jedoch eine vertiefte Zusammenarbeit wünschen: Das ist zum Beispiel der Fall mit dem Münchner Rundfunkorchester und dem Chor des Bayerischen Rundfunks bezüglich der Produktion des selten gespielten Cinq-Mars von Gounod, der in München, Wien und Versailles aufgeführt wird, sowie mit dem Konzertchor der Staatsoper Unter den Linden, der die Messe de la délivrance von Théodore Dubois im Rahmen des Zyklus’, den der Palaz-zetto Bru Zane der Romantik zwischen Krieg und Frieden widmet, aufführen wird. Parallel dazu konzentriert sich der Palazzetto Bru Zane immer mehr auf eine Tätigkeit als Pro-duzent, um vom Anfang bis zum Ende die Hand auf den Pro-jekten zu haben, die er ins Leben gerufen hat, und zwar nicht nur unter wissenschaftlichem, sondern auch künstlerischem, technischem und finanziellem Gesichtspunkt. Mehrere Origi-nalproduktionen, wie Au pays où se fait la guerre im Zusam-menhang mit dem 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs oder auch Le Ventre de Paris, eine burleske musi-kalische Komödie über die französische Gastronomie, wurden für die Spielzeit 2014/15 konzipiert und sollen durch ganz Eur-opa touren, nachdem sie in Venedig zur Aufführung gebracht wurden. Diese Entwicklung ist das Ergebnis der aktiven Ar-beit der künstlerischen Leitungsriege des Palazzetto Bru Zane, auf die sich der Verwaltungsrat unter dem Vorsitz von Nicole Bru stützt, mit dem Ziel, die strategische Orientierung des Centre de musique romantique française abzustecken.

Auf welche Hauptbereiche konzentrieren sich die laufenden Forschungen des Palazzetto Bru Zane?FA Für den Palazzetto Bru Zane ist es wichtig, nicht von Ver-anstaltung zu Veranstaltung, sondern langfristig zu arbeiten. Es geht darum, aus der Musik der französischen Romantik nach und nach verschiedene Stoffe zu weben, ohne dabei die musikalischen Fäden vergangener Spielzeiten fallen zu lassen: So haben wir nach der Aufführung der Symphonie romanti-que von Joncières seinen Dimitri herausgebracht, nach den Klavierkonzerten von Louis-Ferdinand Hérold haben wir seine Kantate Ariane aufgenommen, und im kommenden Jahr sind wir Koproduzenten von Le Pré aux clercs in der Opéra Comique; nach der Saint-Saëns gewidmeten Veröffentlichung „Prix de Rome“ planen wir die Herausgabe einer CD mit Buch zu seinen großartigen Barbares und vieles mehr. Dabei wol-len wir in einem angemessenen Verhältnis jedoch auch neue Forschungswege beschreiten: Im Moment stehen die Katalogi-sierung von fast 1700 Regiebüchern für Werke des Musikthea-ters, die gemeinsam mit der Bibliothèque historique de la ville de Paris durchgeführt wird, sowie die Digitalisierung eines bisher unbekannten Privatarchivs des großen Violinisten Pier-re Baillot (das im Januar 2015 Gegenstand eines Kolloquiums mit der BnF (Bibliothèque nationale de France) und dem CNRS „Centre national de la recherche scientifique“ sein wird) im Zentrum der Aufmerksamkeit des Palazzetto Bru Zane. Im Anschluss an Ali Baba von Lecoq, das im Mai 2014 in einer Ko-produktion an der Opéra Comique in Paris aufgeführt wurde, befasst sich der Palazzetto Bru Zane verstärkt auch mit leich-teren musikalischen Gattungen aus der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts einem nahezu unerforschten Terrain im Bereich der Musikproduktion.

Wie entwickelt sich die audiovisuelle Strategie des Palazzetto Bru Zane?FA Die Produktion und Veröffentlichung von Aufzeichnungen, mit der bestimmten Werken zusätzlich Gehör verschafft und ihre Verbreitung gefördert werden kann, gehört als wertvolle Ergänzung zu einem Konzert inzwischen ebenfalls zu den Kernaufgaben des Palazzetto Bru Zane. Entsprechend wird die Mehrzahl der Opernproduktionen oder –koproduktionen in der Spielzeit 14-15 aufgezeichnet, darunter Uthal von Méhul, Cinq-Mars von Gounod und Le Pré aux clercs von Hérold, die im Rahmen der hauseigenen Reihe „Opéra français“ mit Büchern und CDs erscheinen. Christophe Colomb von Félicien David wird in einer weiteren, dem Komponisten gewidmeten Ausgabe der Sammlung „Portraits“ erscheinen.Unter den CD-Neuerscheinungen der kommenden Spielzeit sind Les Bayadères von Catel, Les Barbares von Saint-Saëns und Les Danaïdes von Salieri in der Reihe „Opéra français“ zu nennen – aber auch der zweite Teil der Reihe „Portraits“, der Théodore Dubois gewidmet ist und auf der CD mehrere bisher unveröffentlichte Werke enthält. Aus den zahlreichen Koope-rationen mit Partnerlabels gehen Veröffentlichungen wie La Caravane du Caire von Grétry bei Ricercar, Les Mystères d’Isis von Mozart bei Glossa, unveröffentlichte Quartette von Reicha – mit dem Quatuor Ardeo – bei L’Empreinte digitale oder auch Le Désert von Félicien David bei Naïve hervor.

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SEPTEmBER 2014 BIS JUNI 2015

27. SEPTEmBER BIS 11. DEZEmBER 2014Festival Romantik zwischen Krieg und Frieden

24. JANUAR BIS 7. mÄRZ 2015Konzerte außerhalb der Festivals

11. APRIL BIS 21. mAI 2015George-Onslow-Festival

Venedig hat sich innerhalb kurzer Zeit zum Zentrum der Aktivitäten des Centre de musique romantique française (Zentrum der Musik der französischen Romantik) entwickelt. In diesem wahrhaften Laboratorium der künstlerischen Experimente werden immer wieder unveröffentlichte Partituren aus der Versenkung gehoben. Einem interessierten Publikum werden in ungewöhnlicher Besetzung Kammerkonzerte, Opernauszüge mit Klavierbegleitung oder Stücke zu Gehör gebracht. Die Mitarbeiter des Palazzetto Bru Zane können auf diese Weise herausfinden, ob ein Interesse an den jeweiligen Werken oder Komponisten besteht und wie eine Wiederentdeckung am besten unterstützt werden kann.Zwischen September und Juni veranstaltet der Palazzetto Bru Zane in Venedig nahezu dreißig Konzerte und Zusammenkünfte mit Künstlern. Die Spielzeit 2014-2015 wird mit einem Festival zum Thema Romantik zwischen Krieg und Frieden (10 Konzerte vom 27. September bis zum 11. Dezember 2014) eröffnet und mit einem George Onslow gewidmeten Zyklus (9 Konzerte vom 11. April bis zum 21. Mai 2015) zum Abschluss gebracht. Zusätzlich zu den Konzerten haben die Besucher Gelegenheit, sich mit der Epoche der Romantik auf etwa zehn Konferenzen vertraut zu machen, die sich dem historischen und künstlerischen Kontext, der Wiederentdeckung eines Musikgenres oder eines Komponisten oder den Themen Kunstgeschichte und Literatur widmen. Das Programm Romantici in erba richtet sich an Grundschulen in Venetien und soll Kinder im Rahmen von Workshops und speziell auf sie zugeschnittenen Konzerten an die klassische Musik heranführen. Ferner bietet der Palazzetto Bru Zane an Sonntagen Familiennachmittage an: ab einem Alter von 6 Jahren können Kinder in Begleitung ihrer Eltern an spielerischen Workshops teilnehmen und einem Konzert lauschen. Und immer donnerstagnachmittags werden Führungen durch den Palazzetto Bru Zane veranstaltet, der als typisch venezianisches Stadthaus ein kleines Juwel der Architektur des ausgehenden 17. Jahrhunderts ist.

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SAMSTAG, 27.09.2014, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

IN DEN GEMÄCHERN VON KARL X.

Rodolphe KREUTZERQuartett Nr. 2 in G-Dur Pierre BAILLOTQuartett Nr. 1 op. 34Louis-Emmanuel JADINGrand Quintette

QUATUOR MOSAÏQUESNN violoncelle

SONNTAG, 28.9.2014, 17.00 UHRScUOLA GRANDE S. GIOVANNI EVANGELISTA

IM LAND DES KRIEGES

Mel BONIsKlavierquartett Nr. 1 op. 69Jacques OffENBAchDie Großherzogin von Gerolstein (Auszüge)Pariser Leben (Auszug)cécile chAMINADEExilGabriel fAURéKlavierquartett op. 45(Auszug) — Klavierquartettop. 15 (Auszug)Gaetano DONIZETTIDie Regimentstochter (Auszug)Benjamin GODARDLes Larmes henri DUPARcAu pays où se fait la guerreÉlégieclaude DEBUssyCinq Poèmes de Charles Baudelaire (Auszug)Reynaldo hAhNKlavierquintett (Auszug)Nadia BOULANGERÉlégieThéodore DUBOIsEn Paradis — Quartett in a-Moll für Violine, Bratsche, Cello und Klavier (Auszug)

Isabelle Druet mezzo-soprano QUATUOR GIARDINI

DONNERSTAG, 2.10.2014, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

ABENDDÄMMERUNG

Théodore DUBOIs Les Heuresflorent schMITT Sur un vieux petit cimetière op. 56 Nr. 1 Louis VIERNELe GlasMaurice RAVEL La ValseGabriel fAURé Nocturnes

Romain Descharmes Klavier

FREITAG, 10.10.2014, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

IM LAND DER VERWÜSTUNG

cécile chAMINADESolitude Nr. 2 op. 127 Au pays dévastéMaurice RAVELSonatineMarie JAËLLCe qu’on entend dans l’EnferCe qu’on entend dansle Purgatoire (Auszüge)Ce qu’on entend dansle Paradis (Auszüge)claude DEBUssyÉtude pour les arpèges composésPréludes (Auszüge)

David Bismuth Klavier

FESTIVAL ROMANTIK ZWISCHEN KRIEG UND FRIEDENVENEDIG / 27. SEPTEmBER BIS 11. DEZEmBER 2014

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FREITAG, 17.10.2014, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

INTROSPEKTION

Albéric MAGNARD QuartettGuillaume LEKEU Adagio für Streicher

QUATUOR ELLIPSE

SAMSTAG, 25.10.2014, 17.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

1914: VORHER/NACHHER

Albéric MAGNARD Quintett für Bläser und KlavierMaurice RAVEL Miroirs Gabriel PIERNé Drei Stücke für Klavier op. 40Nocturne Nr. 2 in Form eines WalzersKonzert-Etüde op. 13

Jean-Efflam Bavouzet Klavier Philippe Bernold FlöteOlivier Doise OboePhilippe Berrod KlarinetteJulien Hardy Fagott

DIENSTAG, 28.10.2014, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

ECHOS AUS DEM KAISERREICH

Rodolphe KREUTZER Zwei Etüden für Solovioline Louis-ferdinand héROLD Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier hélène de MONTGEROULT Zwei Etüden für Klavier Ludwig van BEEThOVEN Kreutzer-Sonate für Violine und Klavier op. 47

Tedi Papavrami Violine François-Frédéric Guy Klavier

SAMSTAG, 15.11.2014, 17.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

EIN TRAURIGER ABEND

Alexis de cAsTILLONKlaviertrio Nr. 2Théodore DUBOIsKlaviertrio Nr. 1Lili BOULANGERD’un soir tristeD’un matin de printemps

TRIO KARÉNINE

DONNERSTAG, 27.11.2014, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

CLAIRIÈRES DANS LE CIEL

Lili BOULANGER Les Clairières dans le ciel André cAPLET Nuit d’Automne Quand reverrai-je, hélas Prière normande Jean-Guy ROPARTZ Quatre Odelettes

DUO CONTRASTE Cyrille Dubois Tenor Tristan Raes Klavier

DONNERSTAG, 11.12.2014, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

IN GEDENKEN

Louis VIERNE Quintett für Klavier und Streicher Gabriel fAURé Quartett Nr. 1 für Klavier und Streicher op. 15

QUATUOR MODIGLIANIJean-Frédéric Neuburger Klavier

FESTIVAL ROMANTIK ZWISCHEN KRIEG UND FRIEDENVENEDIG / 27. SEPTEmBER BIS 11. DEZEmBER 2014

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SAMSTAG, 24.1.2015, 17.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

KLAVIERTRIOS

camille sAINT-sAËNs Klaviertrio Nr. 2 op. 92 claude DEBUssy Klaviertrio in G-Dur charles-Valentin ALKAN Klaviertrio Nr. 1 op. 30

TRIO DI PARMA

DIENSTAG, 10.2.2015, 20.00 UHRAUDITORIUm SANTA mARGhERITA

DER BAUCH VON PARIS

Arien und Ensembles aus Operetten von OffENBAch, hERVé, AUDRAN, LEcOcq

Camille Poul SopranCaroline Meng Mezzosopran David Ghilardi TenorArnaud Marzorati Bariton Mélanie Flahaut Flageolett und FagottIsabelle Saint-Yves Violoncello Daniel Isoir Klavier

Im Rahmen der Veranstaltungen zur EXPO Mailand 2015 – Den Planeten ernähren, Energie für das Leben

MONTAG, 16.2.2015, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

L’HEURE EXQUISE

Gabriel fAURé Cinq Mélodies op. 58 Guillaume LEKEU Trois Poèmes Reynaldo hAhN OffrandeD’une prisonL’Heure exquise Fêtes galantescharles KŒchLIN MenuettRondels (drei Auszüge)Si tu le veuxclaude DEBUssy Fêtes galantes (Auszüge)henri DUPARc L’Invitation au voyage La Vie antérieure Sérénade florentine Phidylé

Marie-Nicole Lemieux Mezzosopran Roger Vignoles Klavier

Im Rahmen des Karnevals von Venedig

SAMSTAG, 7.3.2015, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

FRAUEN IN DER KOMPOSITION

hélène de MONTGEROULTEtüde Nr. 97Etüde Nr. 110Sonate Nr. 8Mel BONIsMéditation op. 31Romance sans paroles op. 56La Cathédrale blessée op. 107

Nicolas Stavy Klavier

Im Rahmen der Veranstaltung Donne a Venezia der Stadtverwaltung Venedigs

KONZERTE AUSSERHALB DER FESTIVALSVENEDIG / 24. JANUAR BIS 7. mÄRZ 2015

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SAMSTAG, 11.4.2015, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

DIE ROMANTISCHE GENERATION

George ONsLOWSonate Nr. 1 für Violoncello und Klavier op. 16frédéric chOPINSonate für Violoncello und Klavier op. 65charles-Valentin ALKAN Esquisses op. 63 (Auszüge) Chanson de la folle au bord de la mer Nr. 8 op. 31

Emmanuelle Bertrand VioloncelloPascal Amoyel Klavier

SONNTAG, 12.4.2015, 17.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

STREICHQUARTETTE

George ONsLOW Quartett op. 54Quartett op. 56

QUATUOR DIOTIMA

DIENSTAG, 21.4.2015,20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

IM FIEBERWAHN

George ONsLOW Quintett Nr. 15 mit Kontrabass „de la balle“ op. 38 („Kugelquintett“)Quartett Nr. 33 op. 64

QUATUOR ARDEOYann Dubost Kontrabass

FREITAG, 24.4.2015, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

ZWISCHEN DEN KAISERREICHEN

George ONsLOW Klaviertrio op. 83camille sAINT-sAËNs Klaviertrio Nr. 1 op. 18

TRIO VAN BAERLE

DIENSTAG, 28.4.2015, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

QUINTETTE FÜR ZWEI VIOLONCELLI

George ONsLOW Quintett für zwei Violoncelli op. 75 Théodore GOUVy Quintett für zwei Violoncelli in h-Moll

QUATUOR MANFREDXavier Phillips Violoncello

FESTIVAL GEORGE ONSLOWVENEDIG / 11. APRIL BIS 21. mAI 2015

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DIENSTAG, 5.5.2015, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

DER FRÜHE ONSLOW

George ONsLOW Quartett Nr. 3 in f-Moll op. 9Quartett Nr. 1 in c-Moll op. 8

QUATUOR RUGGIERI

SAMSTAG, 9.5.2015, 17.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

VIOLINE UND KLAVIER

George ONsLOW Duo für Violine und Klavier in g-Moll op. 31Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier in Es-Dur op. 11Große Sonate für Violine und Klavier in f-Moll op. 15

Nicolas Dautricourt Violine Momo Kodama Klavier

WeItere aUFFÜHrUnGen In DeUtsCHLanD

DIenstaG, 12.5.2015

Institut Français, Berlin

DONNERSTAG, 14.5.2015, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

RUND UM DAS KLAVIER

George ONsLOWKlaviertrio in d-Moll op. 20Gaston sALVAyREKlaviertrioclaude DEBUssyKlaviertrio

TRIO ARCADIS

DONNERSTAG, 21.5.2015, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

ZU VIER HÄNDEN

George ONsLOW Klaviersonate mit vier Händen in e-MollKlaviersonate mit vier Händen in f-MollKlaviertoccataSechs Stücke für Klavier

Lidija und Sanja Bizjak vierhändiges Klavier

SAMSTAG, 20.6.2015, 20.00 UHRPALAZZETTO BRU ZANE

ART NIGHT IN VENEDIG

césar fRANcKPräludie, Choral und FugeGabriel fAURéThema und Variationen op. 73Gabriel DUPONTLa Maison dans les dunes(Auszüge)

Hannes Minnaar Klavier

FESTIVAL GEORGE ONSLOWVENEDIG / 11. APRIL BIS 21. mAI 2015

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MITTWOCH, 1.10.2014PhILhARmONIE BERLIN (DEUTSchLAND)

Giacomo MEyERBEERDinorah ou Le Pardonde Ploërmel

ORCHESTER UND CHOR DER DEUTSCHEN OPER BERLINEnrique Mazzola LeitungPatrizia Ciofi DinorahPhilippe Talbot CorentinEtienne Dupuy HoëlJana Kurucová Un Pâtre

In Zusammenarbeit mit DeutscheOper Berlin

DONNERSTAG, 6.11.2014KONZERThAUS FREIBURG(DEUTSchLAND)

Luigi chERUBINI Requiem in c-MollGeorge ONsLOW Symphonie Nr. 1in A-DurLudwig van BEEThOVENChorfantasie op. 80

FREIBURGER BAROCKORCHESTERRIAS KAMMERCHOR BERLINSebastian Wienand KlavierLeonardo Garcia Alarcon Leitung

In Zusammenarbeit mit FreiburgerBarockorchester und RIAS Kammerchor Berlin

SAMSTAG, 8.11.2014PhILhARmONIEBERLIN(DEUTSchLAND)

Luigi chERUBINIRequiem in c-MollGeorge ONsLOWSymphonie Nr.1 in A-Dur op. 41Ludwig van BEEThOVENChorfantasie op. 80

FREIBURGER BAROCKORCHESTERRIAS KAMMERCHOR BERLINSebastian Wienand KlavierLeonardo Garcia Alarcon Leitung

In Zusammenarbeit mit FreiburgerBarockorchester und RIAS KammerchorBerlin

FREITAG, 21.11.2014FESTSAAL FREIEWALDORFSchULERENDSBURG(DEUTSchLAND)

claude DEBUssyKlaviertrio in G-DurAuguste chAPUIsKlaviertrioMaurice RAVELKlaviertrio in a-Moll

FEININGER TRIO

In Zusammenarbeit mit Ernst-Michael-Kranich-Stiftung

FREITAG, 22.11.2014RUDOLF STEINER hAUShAmBURG (DEUTSchLAND)

claude DEBUssyKlaviertrio in G-DurAuguste chAPUIsKlaviertrioMaurice RAVELKlaviertrio in a-Moll

FEININGER TRIO

In Zusammenarbeit mit Ernst-Michael-Kranich-Stiftung

SONNTAG, 23.11.2014SchLOSS GLÜcKSBURG(DEUTSchLAND)

claude DEBUssyKlaviertrio in G-DurAuguste chAPUIsKlaviertrioMaurice RAVELKlaviertrio in a-Moll

FEININGER TRIO

In Zusammenarbeit mit Ernst-Michael-Kranich-Stiftung

KONZERTE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DEN NIEDERLANDEN

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SONNTAG, 25.1.2015PRINZREGENTENThEATER, mÜNchEN (DEUTSchLAND)

DIENSTAG, 27.1.2015ThEATER AN DER WIENWIEN (ÖSTERREIch)

charles GOUNODCinq-Mars

MÜNCHNERRUNDFUNKORCHESTER UNDCHOR DES BAYERISCHENRUNDFUNKS

Ulf Schirmer LeitungCharles Castronovo Cinq-MarsVéronique GensMarie de GonzagueTassis ChristoyannisLe Conseiller de ThouAndrew Foster-WilliamsLe Père JosephAndré Heyboer FontraillesMarie LenormandNinon de L‘Enclos / Le BergerMelody LouledjianMarion DelormeJacques-Greg Belobo Le Roi / Le Chancelier

Produktion Palazzetto Bru Zane

MITTWOCH, 4.2.2015INSTITUT FRANÇAIS BERLIN (DEUTSchLAND)

George ONsLOWSonate für Klavier zu vier Händen op. 83Pascal Devoyon und Stéphane PicardKlavier zu vier Händen

In Zusammenarbeit mit InstitutFrançais de Berlin

MITTWOCH, 4.2.2015cONcERTGEBOUWAmSTERDAm (NIEDERLANDE)

George ONsLOWQuartett Nr. 28 in E-Dur op. 54Robert schUMANNQuartett Nr. 3

QUATUOR DANEL

In Zusammenarbeit mit Concertgebouw Amsterdam

FREITAG, 20.2.2015EVANGELISchE KIRchE AmmARKT BLANKENSEEhAmBURG (DEUTSchLAND)

George ONsLOWQuintett in c-Moll „de la balle“ Nr. 15 op. 38Anton REIchAQuartett für Oboe und StreicherWolfgang Amadeus MOZARTQuintett für Oboe, Geige, Bratsche und Violoncello K 370

HAMBURGER PHILHARMONIKERENSEMBLE ARABESQUES

In Zusammenarbeit mit FestivalArabesques

FREITAG, 20.2.2015WIENER KONZERThAUS (ÖSTERREIch)

L’HEURE EXQUISE

fAURé, LEKEU, hAhN, KŒchLIN, DEBUssy, DUPARcMarie-Nicole Lemieux MezzosopranRoger Vignoles Klavier

In Zusammenarbeit mitWiener Konzerthaus

DIENSTAG, 3.3.2015cONcERTGEBOUWAmSTERDAm (NIEDERLANDE)

L’HEURE EXQUISE

fAURé, LEKEU, hAhN, KŒchLIN, DEBUssy, DUPARcMarie-Nicole Lemieux MezzosopranRoger Vignoles Klavier

In Zusammenarbeit mit Concertgebouw Amsterdam

FREITAG, 13.3.2015RAThAUSSAAL PINNEBERGhAmBURG (DEUTSchLAND)

George ONsLOWQuintett für Holzbläser op. 81Ludwig van BEEThOVENKlavierquintettAlberic MAGNARDQuintett für Klavier und Holzbläser op. 8 in d-Moll

HAMBURGER PHILHARMONIKERENSEMBLE ARABESQUES

FREITAG, 10.4.2015cONcERTGEBOUWAmSTERDAm (NIEDERLANDE)

camille sAINT-sAENsQuartett Nr. 2 op. 153Septuor op. 65Klavierquartett op. 41

FINE ARTS QUARTET

In Zusammenarbeit mit Concertgebouw Amsterdam

KONZERTE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DEN NIEDERLANDEN

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SONNTAG, 12.4.2015cONcERTGEBOUWAmSTERDAm (NIEDERLANDE)

George ONsLOWQuintette Nr. 16 op. 39Ludwig van BEEThOVENQuintett in C-Dur op. 29

Amsterdam SinfoniettaSoloists

In Zusammenarbeit mit Concertgebouw Amsterdam

MITTWOCH, 22.4.2015cONcERTGEBOUWAmSTERDAm (NIEDERLANDE)

George ONsLOWQuartett Nr. 29 op. 55 in D-DurJoseph hAyDNQuartett in g-Moll op. 20 Nr. 3Ludwig van BEEThOVENQuartett in F-Dur op. 59 Nr. 1

TETRAKTYS STRING QUARTET

In Zusammenarbeit mit Concertgebouw Amsterdam

SONNATG, 26.4.2015mÜNchNER KÜNSTLERhAUSmÜNchEN (DEUTSchLAND)

Joseph hAyDNKlaviertrio in D-Dur Nr. 24 Hob XV/24George ONsLOWKlaviertrio in C-Dur op. 3 Nr 2

VERDANDI TRIO

In Zusammenarbeit mit Münchner Philharmoniker

SAMSTAG, 9.5.2015KAISER-WILhELm-GEDÄchTNISKIRchEBERLIN (DEUTSchLAND)

Théodore DUBOIsMesse de la DélivranceMax REGERRequiem op. 144 b

KONZERTCHOR DER STAATSOPER UNTERDEN LINDEN

Frank Flade LeitungFlorian Hoffmann TenorRoman Trekel Bariton

In Zusammenarbeit mit Staatsopernchor Berlin

DIENSTAG, 12.5.2015INSTITUT FRANÇAISBERLIN (DEUTSchLAND)

George ONsLOWGroße Sonate für Violine und Klavier in f-Moll op. 15Ludwig van BEEThOVENSonate für Violine und Klavier

Nicolas Dautricourt ViolineMomo Kodama Klavier

In Zusammenarbeit mit InstitutFrançais de Berlin

MITTWOCH, 13.5.2015mATThÄUSKIRchEBERLIN (DEUTSchLAND)

George ONsLOWNonette für Holzbläser und Streichen op. 77Benjamin BRITTENSinfonietta op. 1 op. 77

SCHAROUN ENSEMBLE

In Zusammenarbeit mit BerlinerPhilharmoniker

SONNTAG, 7.6.2015PALmENGARTENFRANKFURT (DEUTSchLAND)

Georges ONsLOWQuartett Nr. 23 op. 48Guillaume LEKEUMolto Adagio für Streichquartettclaude DEBUssyQuartett in g-Moll op. 10

QUATUOR DEBUSSY

In Zusammenarbeit mit InstitutFrançais de Francfort

DONNERSTAG, 16.6.2015INSTITUT FRANÇAISBERLIN (DEUTSchLAND)

George ONsLOWKlavierquintett op. 76

STUDENTEN DER MUSIKHOCHSCHULE BERLINPascal Devoyon KlavierStephane Picard Violine

In Zusammenarbeit mit InstitutFrançais de Berlin

MITTWOCH, 17.6.2015mOZARTFEST, WÜRZBURG (DEUTSchLAND)

1914: VORHER/NACHHER

Albéric MAGNARDQuintett fur Blaser und KlavierLudwig van BEEThOVENQuintett für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier in Es-Dur op. 16

Jean-Efflam Bavouzet KlavierPhilippe Bernold FloteOlivier Doise OboePhilippe Berrod KlarinetteJulien Hardy Fagott

In zusammenarbeit mit Mozartfest, Würzburg

KONZERTE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DEN NIEDERLANDEN

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ROmANTISchER ZYKLUSZWISchEN KRIEGUND FRIEDEN (1789-1918)

Anlässlich des 100. Jahrestags des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs veranstaltet der Palazzetto Bru Zane eine abwechslungsreiche Retrospektive zu einem musikalisch umgesetzten Jahrhundert der bewaffneten Auseinandersetzungen...

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Der Krieg – ganz gleich, ob er auf dem französischen Staatsgebiet oder in anderen Ländern geführt wurde – hat seit der Revolution und bis zum Zweiten Weltkrieg das Leben von Generationen von Franzosen grundlegend geprägt. So stehen ausschließlich Musikstücke auf dem Programm, die im Zusammenhang mit den Kampfhandlungen komponiert wurden. Dies macht deutlich, dass die kriegerischen Bestrebungen des 19. Jahrhunderts selbst in gehobenen Kreisen der Musikwelt ihren Widerhall gefunden haben. Der Patriotismus, der fortan in Frankreich um sich greift, schlägt sich in ästhetischen Auseinandersetzungen nieder: mit der Gründung des Conservatoire de Paris (1795) soll die Kunstwelt der Republik von den Einflüssen der feindlichen Nationen abgelenkt werden; nach der Niederlage von Sédan (1870) soll mit der Einrichtung der Société nationale de musique ein französisches Kunstschaffen gefördert werden (unter der Devise Ars gallica), das es mit deutschen Produktionen aufnehmen kann. Allerdings ruft der Krieg nicht nur Rückzugsreaktionen hervor: mit den Eroberungszügen Napoleons öffnet sich für die Oper ein Fenster nach Ägypten (Les Mystères d’Isis), und es wird eine Brücke zwischen Neapel und Paris geschlagen. Im Zuge der Kolonialpolitik erweitert sich das Verbreitungsgebiet französischer Produktionen (insbesondere der Opéra-Comique), und der Sinn der Zuhörer für exotische Klänge wird geschärft. Nach dem Vertrag von Wien (1815) und dem damit einhergehenden Abbau der Spannungen zwischen Frankreich und seinen Nachbarstaaten entwickelt sich Paris zu einem Sammelbecken für Musiker, die den Konflikten in Mitteleuropa entfliehen: im Zentrum dieses unausweichlichen künstlerischen Schmelztiegels steht die französische „Grand Opéra“ von Auber, Meyerbeer und Halévy, die frei von patriotischen Gedanken eine Synthese aus französischen, italienischen und deutschen Einflüssen herstellt.

Zeittafel1789: Erstürmung der Bastille1805: Niederlage in Trafalgar und Sieg in Austerlitz1806: Sieg in Jena1812: Russlandfeldzug1815: Niederlage in Waterloo und Wiener Vertrag1830: Julirevolution1848: Februarrevolution in Paris1857: Eroberung Algeriens 1870: Deutsch-Französischer Krieg1914: Ausbruch des Ersten Weltkriegs

VerfremdungEs mag auf politische Zurückhaltung oder die erforderliche künstlerische Distanz zurückzuführen sein, dass sich die für das Musiktheater oder die Salons bestimmten Werke nicht unmittelbar mit den Konflikten ihrer Zeit befassen: sie greifen Referenzen aus alten Schriften auf oder erzählen von lange zurückliegenden Kriegen, die als Lehrstücke von besonderem Wert sind. Alle Opern, in denen die Eroberungszüge Napoleons behandelt werden, sind an zeitlich und räumlich weit entfernten Orten angesiedelt, von Spontinis Fernand Cortez (1809) bis hin zu Catels Bayadères (1810). In Uthal von Méhul (1806) sind sogar Ossianisch gefärbte Anklänge von Kämpfen in den Nebelschwaden über Schottland zu vernehmen. Deutlich später, im Jahre 1869, bringt Henri Duparc in Au pays où se fait la guerre die Verzweiflung derer zum Ausdruck, die „einen guten Freund verloren haben“, indem er die französische Politik der kolonialen Eroberung des Zweiten Kaiserreichs unter Verwendung eines Gedichts von Théophile Gautier thematisiert, das dieser dreißig Jahre zuvor geschrieben hatte. Im Jahre 1867 ordnet Offenbach ebenfalls die Intrige der Grande Duchesse de Gérolstein (Großherzogin von Gerolstein) zeitlich „im Jahre 1720 oder kurz darauf“ ein und erntet dafür den Beifall aller gekrönten Häupter Europas und der Militärführung des Kaiserreichs, obgleich sie selbst diejenigen sind, die in diesem Stück die nicht sehr rühmlichen Hauptrollen übernehmen. Schließlich dienen die italienischen Feldzüge unter Führung von Bonaparte als Grundlage für La Fille du régiment (Die Regimentstochter) (Donizetti, 1840) und La Fille du Tambour-major (Die Tochter des Tambourmajors) (Offenbach, 1879). Um 1900 findet mit der Schaffung einer Gegenbewegung zu Bayreuth in den Amphitheatern von Béziers, Orange oder Arles ein patriotisches Repertoire Verbreitung, das seine Absichten hinter der historischen Verfremdung nur schwer verbergen kann: darunter beispielsweise Les Barbares von Camille Saint-Saëns. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914 markiert einen wahren Wendepunkt in dieser Positionsnahme: die zeitgenössischen Komponisten schrecken nicht länger vor einer Stigmatisierung des aktuellen Geschehens (Évocation 1915! von Dubois im Zusammenhang mit dem Bombenangriff auf Reims) oder einer Würdigung der jüngsten Todesopfer (das Klavierquintett von Vierne, das dieser seinem für das Vaterland gefallenen Sohn gewidmet hat) zurück.

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Au pays où se fait la guerreDieser dramatische Programmpunkt, der vom Palazzetto Bru Zane in Zusammenarbeit mit einer Gruppe wissbegieriger und engagierter Künstler entwickelt wurde, lässt den Zuhörer an den Innenwelten eines Soldaten während des Ersten Weltkriegs teilhaben. Jeder der dargebotenen Komponisten hat die Auseinandersetzungen, die 1870 und 1914 begannen, mit einem künstlerischen Eifer verfolgt, der eine tiefe Prägung hinterlassen hat. Allerdings kann das soldatische Pflichtbewusstsein („Ton bras est fort, ton âme est fière !“ – [Mit starkem Arm und stolzem Gemüt!] – Offenbach, Die Großherzogin von Ge-rolstein) die emotionale Irrfahrt nicht immer ausgleichen. An der Front kehrt die Unsi-cherheit zurück, „douceur splendide et sombre qui flotte sous le ciel étoilé ; on dirait que là-haut dans l’ombre, un paradis s’est écroulé...“ [durchzieht den Sternenhimmel mit ih-rer sanften, düsteren Pracht; man könnte meinen, dort in den dunklen Höhen wurde ein Paradies zum Einsturz gebracht] (Nadia Boulanger, Élégie). Der Soldat besiegt die Angst („Ma douleur, donne-moi la main...“ [Reich mir die Hand, mein Schmerz…] – Debussy, Recueillement) und fasst neuen Mut durch den Gedanken an seine Geliebte. Die Tage zie-hen ins Land, und ihr Schrecken kann bisweilen durch Abgeklärtheit kaschiert werden. Doch abends, wenn der Schlachtenlärm verhallt ist, lastet die Einsamkeit, die jeder gut zu verbergen weiß, besonders stark auf den armen Seelen („Les larmes qu’on peut verser, quand les têtes sont détournées, on ne les a pas soupçonnées...“ [So viele unvermutete Tränen werden vergossen, wenn die Blicke abgewendet sind] – Godard, Les Larmes). Auf die Hoffnungslosigkeit folgt unweigerlich der Tod und reißt auch all diejenigen mit sich, die keine Tränen vergossen haben („Loin de l’amant, j’attends la mort...“ [Fern der Ge-liebten warte ich auf den Tod] – Chaminade, Exil). Und wenn der Mensch nicht mehr ist, sondern nur noch seine Seele, „tous ceux qui s’aimèrent jadis d’un amour tendre, après la mort en paradis peuvent s’attendre...“ [dann sehen sich all diejenigen, die durch der Liebe zartes Band miteinander verbunden waren, eines Tages im Paradies wieder] (Théodore Dubois, En Paradis).

Eine Produktion des Palazzetto Bru Zane 16 Tourneetermine in Frankreich und Italien

Werke von Godard, Dubois, Fauré, Bonis,Offenbach, Donizetti, Debussy, Duparc, N. Boulanger

Isabelle Druet Mezzosopran

QUATUOR GIARDINI

Dieses Programm hat im Rahmen der Veranstaltungen zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg die Auszeichnung „100 Jahre“ erhalten.

Die Société nationale de musique (1871)Wohl niemals wurde der musikalischen Kunst in Frankreich auf derart nachdrückliche Weise zu Geltung verholfen, wie mit der Einrichtung der Société nationale de musique im Jahre 1871. Unter der Präsidentschaft von Saint-Saëns und Bussine versammelt sich hier die Spitze der Pariser Musikwelt der damaligen Zeit, darunter Komponisten wie Franck, Castillon, Fauré, Dubois, Duparc, Guiraud und viele mehr. Die schwierige Lage zum aus-gehenden 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor dem Hinter-grund grundlegender historischer Umwälzungen führt dazu, dass sich im kammermusi-kalischen Repertoire dieser Zeit eine neue Dimension entwickelt. Die Klavierquartette von Fauré, La Tombelle oder Théodore Dubois beispielsweise – allesamt der klassischen Pro-duktion einer seit Mozart etablierten Musikrichtung verschrieben – bieten Gelegenheit, sich einen Eindruck von den Stimmen und Meinungen der französischen Postromantik im Zusammenhang mit den musikalischen wie militärischen Irrungen der modernen Welt zu verschaffen. Sie füllen eine nationale musikalische Lücke und treten in Konkur-renz zu Produktionen von Weber, Schumann oder Brahms. Im Zuge dieser Entwicklung erfährt das Repertoire an Streichquartetten, Sonaten für Violine und Klavier und Musik für Blasinstrumente rasch eine große Bereicherung.

albéric Magnard in der sociéténationale de musiqueAnlässlich des 100. Todestags von Magnard, der 1914 bei schweren Auseinandersetzungen mit deutschen Soldaten ums Leben gekommen ist, widmet der Palazzetto Bru Zane diesem Künstler verschiedene Programmpunkte, darunter insbesondere eine internationale Konzertreise, auf der sein Quintett für Klavier und Bläser aufgeführt wird. Damit wird einem Mann die angemessene Ehre zuteil, der das Publikum der Société nationale de musique mit seiner 1. Sinfonie und seinem Streichquartett in Erstaunen zu versetzen vermochte.

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SCHWERPUNKT ROMANTIK ZWISCHEN KRIEG UND FRIEDEN

opern UnD konZerte

•27. september - 11. Dezember 2014 Festival in Venedig Das Festival des Palazzetto Bru Zane ist

der musikhistorischen Betrachtung der großen Konflikte gewidmet und führt den Zuhörer mit einem abwechslungsreichen Repertoire aus Opern- und Instrumen-talaufführungen durch die Musiksalons der Napoleonischen Zeiten (Montgeroult, Jadin, Baillot...) und der Dritten Republik (Fauré, Godard, Dubois...). In diesem Rah-men wird ebenfalls der 1914 verstorbe-ne Albéric Magnard gewürdigt, von dem das Streichquartett und das Quintett für Klavier und Bläser zu hören sein werden. Ferner wird es Gelegenheit geben, neue Talente zu entdecken, wie das Quatuor Giardini, das Trio Karénine, das Quatuor Ellipse oder den jungen Tenor Cyrille Du-bois, und erneut großartigen Künstlern dabei zuzuhören, wie sie ihrem Interesse an der Erkundung wenig ausgetretener musikalischer Pfade nachgehen: von Christophe Coin und seinem Quatuor Mo-saïques bis hin zu Jean-Efflam Bavouzet ou François-Frédéric Guy…

•AmVorabendderRevolutionvon1848: Christophe Colomb von David (Details S. 27) 22.8.2014 Festival Berlioz 11.12.2014 De Bijloke, Gent (Belgien) 13.12.2014 Opéra royal de Versailles

•DieZeitderNapoleonischenKriege: Uthal von Méhul (Details S. 24) 30.5.2015 – Versailles

koLLoqUIen

•Musik und Krieg im 19. Jahrhundert 28.-30.11.2014 – Lucca (Italien) •MusikundDemokratie März 2015 – Paris

CD

Charles-Simon CATELLes Bayadères Hauseigene Reihe Opéra françaisPALAZZETTO BRU ZANE

Albéric MAGNARD GesamtwerkKammermusikTIMPANI

Alexis de CASTILLONGesamtwerkKlaviertriosLIGIA

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ZYKLUS GEORGE ONSLOW

In einer Welt der Oper hat sich George Onslow (1784-1853) fast ausschließlich der Instrumentalmusik gewidmet. Ein Portrait eines Meisters der Streichquartette und –quintette mit dem Beinamen „der französische Beethoven“.

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Onslow in StichwortenNeben Boëly, Alkan und Gouvy ist George Onslow einer der großen Vertreter der heute in Vergessenheit geratenen französischen Romantik. Er wird in Clermont-Ferrand geboren und absolviert seine musikalische Ausbildung in Hamburg, wo er Klavierunterricht bei Dussek erhält. Nachdem er im Jahre 1801 die Ouvertüre aus Stratonice von Méhul gehört hat, fühlt er sich immer mehr zur Komposition berufen und geht nach Paris. Dort veröffentlicht er den ersten Teil seines Opus (bei Pleyel), absolviert eine Ausbildung bei Reicha im Konservatorium und macht sich aufgrund seines großen Interesses an der Streichmusik mit dem Cellospiel vertraut. Dank der Tatsache, dass Baillot und die Brüder Dancla seine Partituren unterstützen und im Rahmen ihrer Kammermusik-Veranstaltungen zur Aufführung bringen, erfreuen sich die Streichquartette und –quintette Onslows rasch einer gewissen Bekanntheit in der französischen Hauptstadt sowie mit der Zeit auch in ganz Europa. Besondere Anerkennung finden seine originellen und für Musiker anspruchsvollen Kompositionen. Berlioz betrachtet den Künstler als einen der größten Meister der Harmonielehre des Jahrhunderts. Zu seinen unzähligen Werken für Streicher kommen mehrere Klaviertrios und -sonaten, drei Opern und vier Sinfonien hinzu. Das Kugelquintett, das er während der Genesung nach einem Jagdunfall schreibt, ist angesichts der unzähligen Aufführungen zweifellos sein bekanntestes Werk. Es ist mehr als erstaunlich, dass sich dieser Komponist von europäischem Format niemals ganz in Paris niedergelassen hat. Onslow hält sich sowohl in der Hauptstadt als auch in seiner Heimatstadt auf, wo er das musikalische Schaffen fördern will: er ist Mitglied der Musikakademie von Clermont-Ferrand sowie Vorsitzender der Philharmonischen Gesellschaft.

Jenseits des RheinsOnslow zählt zu den Vertretern der visionären Schule Frankreichs, die schon früh den bedeutenden harmonischen Reichtum der deutschen Musik erkannt haben. Während des Kaiserreichs kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Verfechtern der Melodik (Grétry oder Gossec) und der Chromatik (Méhul und später Hérold). Catel, der Mozart glühend verehrt und sich für eine gemäßigte Orientierung am deutschen Musikschaffen einsetzt, bringt mit seinem Traité, der ihm schon bald zu Ruhm verhelfen soll, ein neues Denken in die französische Harmonielehre ein. Gleichzeitig verleihen der noch junge und früh verstorbene Hyacinthe Jadin oder fortschrittliche Pianisten wie Hélène de Montgeroult und Jean-Louis Adam ihrer Handschrift durch atemberaubende harmonische Abläufe eine neue Intensität. Onslow ist Teil dieser Modernisierungsbewegung und etabliert sich bereits mit seinen ersten Werken als Verfechter einer Romantik, die mitzureißen vermag. Schon bald nennt man ihn den „französischen Beethoven“, obwohl er selbst (wenn auch nur in vertraulicher Runde) zugibt, dass er die Entwicklung des Meisters aus Bonn in dessen letzten Werken nicht nachvollziehen kann. In der Opernmusik kann dieser deutsche Stil – für den sich Théodore Gouvy in der Folge, bevor die ersten Wellen des Wagnerismus in der Musikwelt zu spüren sind, begeistern wird – deutlich schlechter Fuß fassen. Während Meyerbeer italienische, französische und deutsche Einflüsse in seinen großen Opern miteinander vereint, verschließt sich das von Adam oder Auber vertretene leichte Genre der harmonischen Komplexität und dem Kontrapunktischen, worauf sich – die Vermutung liegt nahe – wohl auch der Misserfolg der drei von Onslow komponierten Opern zurückführen lässt.

Zeittafel1784: Geburt in Clermont-Ferrand1798: Beginn des Unterrichts bei Dussek1807: Erste Veröffentlichungen1824: Erste Oper: L’Alcade de la Vega 1829: Jagdunfall und Komposition des „Kugelquintetts“1830: 1. Sinfonie (opus 41)1842: Mitglied der Akademie der Schönen Künste1853: Tod in Clermont-Ferrand

Mitten in der Präludie gab er sich einer wunderbaren Eingebung hin.Das war genial, einfach großartig.Joseph d’Ortigue über George Onslow

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Ein Meister der KammermusikEs ist erstaunlich, dass Onslow zu einer Zeit, in der die „Massen“ produktion von Quartetten oder Trios kontinuierlich zurückgeht und das romantische Konzept des Meisterwerks immer mehr Gewicht erhält, eine Fülle derart gleichartiger und persönlicher Werke herausbringt. Ihre Qualität ist umso faszinierender, als sie in den verschiedenen Fassungen und Adaptionen, die der Komponist selbst vorlegt, nichts von ihrem Reiz verlieren: ein Quintett für zwei Bratschen wird von zwei Celli intoniert, ein Klavierquintett in anderer Besetzung zu einer Sinfonie usw. Bei Onslow siegt das musikalische Konzept über die Form, folgt damit uneingeschränkt der Linie der Klassik und findet sich irgendwo zwischen dem Humor eines Haydn, der Ernsthaftigkeit eines Mozart und der Dramatik eines Beethoven wieder. Eine derartige Positionierung hätte das bürgerliche Publikum der Julimonarchie, das sich für die Virtuosität eines Liszt oder Paganini begeistert, sicher abgelehnt, wäre es Onslow nicht gelungen, sich diesen Hang zu kontrollierter Komplexität ebenfalls anzueignen. Entsprechend sind unzählige seiner Werke mit technischen Hürden gespickt und richten sich eher an professionelle Musiker als an Amateure.

„Glück im Unglück“Zu einem der schwersten Momente in Onslows Leben zählt zweifellos der Jagdunfall, den er im Jahre 1829 erleidet und bei dem er nur knapp dem Tod oder der vollständigen Taubheit entrinnt. Und doch schreibt er gerade nach diesem schrecklichen Vorfall das – autobiografisch geprägte – Werk, das seinen musikalischen Fortbestand in bestimmten Kreisen der Kammermusik bis heute sichern soll. So ist das Quintett für zwei Violoncelli (oder zwei Bratschen) in c-Moll op. 38 das einzige Stück des Komponisten, das über die Musik hinaus eine Bedeutung erhält, ein Prinzip, das in der Romantik in der Zeit nach 1850 weite Verbreitung finden sollte. Auf ein Menuett (presto) mit dem Titel „Schmerz“ und ein zentrales Trio „Fieber und Delirium“ folgen ein Adagio mit dem Titel „Genesung“ und das freudvolle und rauschhafte Finale „Gesundung“. Der erste Satz ist unbenannt, beginnt jedoch mit einem Akkord aus 16 Tönen, der vom gesamten Quintett wie eine klangvolle Detonation intoniert wird und den Gewehrschuss imitieren soll, der Onslow beinahe den Tod gebracht hat. Zwar wird dem Werk in keiner - auch späteren - Ausgabe ein besonderer Titel zugewiesen, allerdings hat sich mit der Zeit die Bezeichnung „Kugelquintett“ oder auch „Jagdunfall“ durchgesetzt. Wenn man sich heute die Zahl der Veröffentlichungen für dieses Werk anschaut, liegt die Vermutung nahe, dass Onslow sein Unglück sicher auch als kleines Glück betrachtet hätte.

Wieso sollte ich eifersüchtig auf Beethoven sein? Auf dieses unglaubliche Genie, vor dem ich auf die Knie falle! George Onslow

einige Zahlen zum Werk von onslow•36Streichquartette•34Streichquintette•10Klaviertrios•6Violinsonaten•4Sinfonien•3Opern:L’Alcade de la Vega, Le Colporteur ou l’Enfant du bûcheron, Guise ou les États de Blois

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George ONSLOWStreichquartette op. 54, 55 et 56Quatuor DiotimaNAÏVE (2009)

George ONSLOWKammermusikfürBläserEnsemble InitiumEnsemble ContrasteTIMPANI (2011)

George ONSLOWSonaten für Violoncello und Klavier op. 16 Nr. 1, 2 und 3Emmanuel Jacques VioloncelloMaude Gratton, KlavierMIRARE

FOKUS AUF GEORGE ONSLOW IN VENEDIG UND IN EUROPA

eDItIon CD

konZerte

•11. april – 21. Mai 2015 Festival in Venedig Bei diesem Konzertzyklus in Venedig kann

man den unterschiedlichen Facetten des Musikschaffens von Onslow lauschen: den Streichquartetten und -quintetten (Quatuor Diotima, Quatuor Ardeo / Dubost, Quatuor Manfred / Phillips, Quatuor Ruggieri), aber auch den verschiedenen Klaviertrios (Trio Van Baerle, Trio Arcadis) oder der weniger bekannten Sonate für Violine (Nicolas Dautricourt und Momo Kodama). Seine eher rar gesäten Klavierwerke werden unter den Händen von Lidija und Sanja Bizjak neu erklingen. Ferner wird eine seiner Sonaten für Violoncello (Emmanuelle Bertrand und Pascal Amoyel) zur Aufführung gebracht, die einen Platz im Standardwerk für dieses Instrumentarium verdient hat.

•29 - 31 august 2014 Festival de la Chaise-Dieu (Frankreich) ZyklusGeorgeOnslow:SinfonienNr.1 und4,OuvertüreausderOperLe

Colporteur, Quintette Nr. 32 op. 78, Sonate

George onslow, un « romantique » entre France et allemagne (George onslow, ein „romantiker“ zwischen Frankreich und Deutschland)Herausgegeben von Viviane NiauxSyMéTRIE (2010)

Nr. 3 für Violine und Klavier op. 11, Quartettop.54,SechsWerke

für Klavier • 22.10.2014 southbank Centre, London (Großbritannien)• 24.10.2014 the anvil, Basingstoke

(Großbritannien) Sinfonie Nr. 1 Orchestra of the Age of Enlightenment François-Xavier Roth Leitung

• 5.11.2014 Auditorium de Dijon• 6.11.2014 Konzerthaus Freiburg

(Deutschland)• 8.11.2014 Philharmonie Berlin

(Deutschland) Sinfonie Nr. 1 Freiburger Barockorchester Leonardo Garcia Alarcón Leitung

•26.02.2015 Auditorium Pollini padua (Italien) CaïnmauditoulaMortd’Abel Orchestra di Padova e del Veneto

Nicholas McGegan Leitung

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3. FESTIVAL PALAZZETTO BRU ZANE IN PARIS29. mAI BIS 5. JUNI 2015Der Palazzetto Bru Zane geht für eine Reihe von sieben Konzerten nach Paris, in das Théâtre des Bouffes du Nord und die Opéra royal de Versailles

In Zusammenarbeit mit dem Théâtre des Bouffes du Nord und dem Château de Versailles Spectacles

Für die dritte Ausgabe seines Festivals in Paris hat der Palazzetto Bru Zane den Schwerpunkt George Onslow gewählt, um den Zyklus, der diesem Künstler im gesamten Frühjahr 2015 gewidmet ist, zum Abschluss zu bringen. Streichquartett, Klaviertrio oder Sonate für Violoncello bieten Gelegenheit, verschiedene Facetten im Schaffen dieses Komponisten zu erkunden. Weiterhin gibt es Stücke von Zeitgenossen wie Chopin und Alkan oder richtungweisende Werke von Saint-Saëns oder Debussy zu hören. Der Harfe als klassischem Instrument der Romantik wird die Ehre zuteil, ein Soloprogramm zu bestreiten, das eine wahrhaftige musikalische Reise durch diejenigen.Werke darstellt, die diesem Instrument zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu seiner herausragenden Stellung verholfen haben. Für Liebhaber des Gesangs steht sicher die verlockende musikalische Komödie zur französischen Kochkunst mit Auszügen aus der Operette von Offenbach, Stücken von Hervé oder Lecocq und volkstümlichen Weisen im Mittelpunkt. Zum Abschluss verlässt der Palazzetto Bru Zane die Bouffes du Nord, um in Versailles einen Musiktheaterabend zu veranstalten, der unter Leitung von Christophe Rousset der Überraschungsentdeckung Uthal von Méhul gewidmet ist.

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FREITAG, 29.5.201520.30 UhRThÉÂTRE DES BOUFFES DU NORD

Arien und Auszüge aus Operetten von OffENBAch, hERVé, AUDRAN, LEcOq

Philosophisch-burleske musikalische Komödie in einem Akt über die französische Gastronomie

Camille Poul SopranCaroline Meng Mezzosopran David Ghilardi TenorArnaud Marzorati Bariton Mélanie Flahaut Flageolett und FagottIsabelle Saint-Yves Violoncello Daniel Isoir Klavier

Produktion Palazzetto Bru Zane in Zusammenarbeit mit dem Théâtre des Bouffes du Nord

Musikalische Komödie mit philosophischen und burlesken Elementen über die französische Kochkunst...

„Bonheur de la table, bonheur véritable !“ (Essen und Trinken nur ist Genuss!) (Meyerbeer, Die Hugenotten, Erster Akt)... Das Thema Kochkunst zieht sich musikalisch in unterschiedlichster Form durch das 19. Jahrhundert in Frankreich, von einfachen Trinkliedern bis hin zu großen Opernszenen. Neben den schnellen Erfolgen, die auf die unmittelbar eingängige Musik zurückzuführen sind, transportiert das Thema Essen eine noch subtilere Vorstellungswelt, als es zunächst erscheinen mag. Das ausschweifende Festbankett in der „Grand Opéra“ zeigt den Menschen in seinem wollüstigen und schwelgerischen Wahn: das im Überfluss servierte Essen steht hier für Reichtum und Macht. Mit dieser Darstellung vertieft sich die Kluft zwischen den sozialen Schichten, und den Armen wird ihr Schicksal in Erinnerung gerufen, was wiederum Begehrlichkeiten und Neid hervorruft, die letzten Endes – und das hat Balzac in seinen Werken so trefflich dargestellt – Verbrechen oder Selbstmord zur Folge haben. Und ohne Zweifel bieten Feierlichkeiten und Festmahle den hervorragenden Anlass für Verschwörungen, die sich auf der Vorderbühne abspielen und im weiteren Verlauf zur Auflösung des Dramas führen. In der Operette wie auch im Volkslied ist das Thema Essen häufig mit nationalen oder regionalen Besonderheiten verknüpft. Ebenso sind jeder sozialen Schicht und jedem Berufsstand typische Essensgewohnheiten zuzuordnen, wobei das Bild des betrunkenen Soldaten wohl am weitesten verbreitet ist. Komponisten wie Offenbach oder Hervé haben es verstanden, bestimmte Symbole aus dem Bereich des Essens zu entfremden, um prominente Persönlichkeiten zu karikieren. Dem Thema Essen werden schließlich auch die verschiedensten Gegenstände des täglichen Bedarfs zugeordnet, wie Messer, Gläser oder Tische: Wie viele Messingbecher, die über die Bühne geworfen wurden, haben nicht den gewaltsamen und überraschenden Beginn eines bevorstehenden Dramas angekündigt? Arnaud Marzorati hat auf der Grundlage dieses Themas, das auf so unterschiedliche Weise von Komponisten wie Varney, Lecocq, Audran, Offenbach, Rossini oder Hervé umgesetzt worden ist, ein kurzweiliges Stück im Geiste des Boulevardtheaters des 19. Jahrhunderts entwickelt.

DER BAUch VON PARIS

3. FESTIVAL DES PALAZZETTO BRU ZANE IN PARIS29. mAI – 5. JUNI 2015

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Mit der 1806 uraufgeführten Oper Uthal bot sich Méhul eine Fülle von Möglichkeiten im Bereich der Neugestaltung. Bei Uthal handelt es sich um ein Ossianisches Thema, eine unbekannte Welt, in der die musikalische Kunst noch keine Richtung eingeschlagen hat.Le Camp volant, 1819

KomischeOperineinemAktnacheinemLibrettovonJacquesBenjaminMaximilienBinsdeSaint-Victor,freinachJamesMacpherson,UraufführunginderOpéra-Comiqueam17.Mai1806

„Am 17. Mai 1806 war die Opéra-Comique Schauplatz der Uraufführung von Méhuls einzigartiger Oper Uthal, die auf einem vom Ossian inspirierten Libretto basiert und eine ganz besondere romantische Färbung aufweist.“ Lionel de La Laurencie hat sich nicht getäuscht, als er noch im Jahre 1925 im Zusammenhang mit den außergewöhnlichsten Opernwerken der Napoleonischen Zeit mit der weit verbreiteten Annahme brach, dass die Musik dieser Epoche ausschließlich von oberflächlichem Pomp geprägt war. Angesichts des Erfolgs der Bardes von Lesueur aus dem Jahre 1804 auf der Bühne der Académie impériale de musique gibt die Opéra-Comique bei Méhul ein kurzes und eindringliches Werk in Auftrag, das von den Gesängen des Ossian inspiriert sein sollte, die in Frankreich zu dieser Zeit entdeckt wurden. Der Komponist hatte die grandiose – und risikoreiche – Idee, die Nebelschwaden eines erträumten Schottlands musikalisch durch den eintönigen Klang eines Orchesters ohne Violinen umzusetzen. Die gotische Färbung der Blasinstrumente und die melancholische Poesie einer Harfe, die hier und da aus dem Ensemble hervortritt, stehen im Kontrast zu den Kriegerchören und den kampflustigen Einlagen von Larmor oder Uthal. Bereits bei der Ouvertüre bringt Méhul eine Neuerung ein, indem er die Figur der Malvina aus der Kulisse hervortreten und verzweifelt nach ihrem Vater rufen lässt. Der Chor besteht lediglich aus drei Männerstimmen. Die Hymne au soleil, ein außerordentlich romantischer Bardengesang, soll sich zu einem Meisterstreich des Komponisten entwickeln und wird bei seiner Beerdigung im Jahre 1817 von den Studenten des Konservatoriums an seinem Grab intoniert.

SAMSTAG, 30.5.201520.00 UhR OPÉRA ROYAL DE VERSAILLES

LES TALENS LYRIQUESCHŒUR DE CHAMBRE DE NAMURChristophe Rousset LeitungKarine Deshayes MalvinaCharles Castronovo UthalJean-Sébastien Bou LarmorSébastien Droy UllinPhilippe-Nicolas MartinLe Chef des Bardes /Troisième BardeReinoud Van MechelenPremière BardeArtavazd SargsyanDeuxième BardeJacques-Greg BeloboQuatrième Barde

Produktion Palazzetto Bru ZaneIn Zusammenarbeit mit Château de Versailles Spectacles

UThAL VON ÉTIENNE-NIcOLAS mÉhUL

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3. FESTIVAL DES PALAZZETTO BRU ZANE IN PARIS29. mAI – 5. JUNI 2015

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MONTAG, 1.6.201520.30 UHRThÉÂTRE DES BOUFFES DU NORD

LA NOUVELLE ATHÈNES

George ONsLOW Sonate Nr. 1 für Violoncello und Klavier op. 16 frédéric chOPIN Sonate für Violoncello und Klavier op. 65 charles-Valentin ALKAN Esquisses op. 63 (Auszüge)25 Préludes op. 31 (Auszug)

Emmanuelle Bertrand Violoncello Pascal Amoyel Klavier

DIENSTAG, 2.6.201520.30 UHRThÉÂTRE DES BOUFFES DU NORD

EINE RUNDE MIT QUARTETTEN

George ONsLOWQuartett op. 56Guillaume LEKEUAdagio für Orchesterquartettclaude DEBUssyQuartett in g-Moll op. 10

QUATUOR DIOTIMA

MITTWOCH, 3.6.201520.30 UHRThÉÂTRE DES BOUFFES DU NORD

DIE ABLÖSUNG

George ONsLOW Klaviertrio op. 83 camille sAINT-sAËNs Klaviertrio Nr. 1 op. 18

TRIO VAN BAERLE

DONNERSTAG, 4.6.201520.30 UHRThÉÂTRE DES BOUFFES DU NORD

ROMANTISCHE HARFE

Théodore DUBOIs /henriette RENIéLes Myrtilles – Le Léthéhenriette RENIéLégendeGabriel fAURéUne châtelaine en sa tour op. 110Marcel TOURNIERSonatineGabriel PIERNéImpromptu-CapriceMarcel GRANDJANyColorado TrailAlbert ZABELFantaisie sur les motifs de l’opéra Faust de Gounod op. 25claude DEBUssyZwei Präludien (Bruyères – La Fille aux cheveux de lin / Heide –Das Mädchen mit dem flachsfar-benen Haar)

Emmanuel Ceysson Harfe

FREITAG, 5.6.2015, 20.30 UHRThÉÂTRE DES BOUFFES DU NORD

IN EINEM SALON DESKAISERREICHS

Rodolphe KREUTZER Zwei Etüden für Solovioline Louis-ferdinand héROLD Sonate Nr. 2 für Violine und Klavierhélène de MONTGEROULT Zwei Klavieretüden Ludwig van BEEThOVEN Kreutzer-Sonate für Violine und Pianoforte

Tedi Papavrami Violone François-Frédéric Guy Klavier

3. FESTIVAL DES PALAZZETTO BRU ZANE IN PARIS29. mAI – 5. JUNI 2015

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FREITAG, 22.8.201421.00 UhRFESTIVAL BERLIOZ LA-côTE-SAINT-ANDRÉ(FRANKREIch)

DONNERSTAG, 11.12.201420.00 UhRDE BIJLOKE, GENT (BELGIEN)

SAMSTAG, 13.12.201420.00 UhROPÉRA ROYAL VERSAILLES(FRANKREIch)

LES SIÈCLESVLAAMS RADIO KOORFrançois-Xavier Roth LeitungJosef Wagner Christophe ColombKaren Vour’ch ElvireJulien Behr FernandDenis Podalydès Erzähler

Die Partitur wurde von einer Gruppe von schülern des Pestalozzi-Gymnasiums München unter der Leitung von Gunther Braam erstellt.

Produktion Palazzetto Bru Zane

Symphonie-Ode in vier Abtheilungen, nach einem Libretto von Joseph Méry, Charles Chaubet und Sylvain Saint-étienne, Uraufführung im Pariser Konservatorium am 7. März 1847

Félicien David (1810-1876) gilt als Erfinder der „sinfonischen Ode“, einer Musikrichtung, in der Konzertoratorien mit melodramatischen Elementen kombiniert werden und ein Erzähler unter wechselnder Orchesterbegleitung das Wort ergreift. Das Prinzip wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts von Benda erprobt und hat seit Ariodant von Méhul und dem Fidelio von Beethoven Einzug in die präromantische Oper gehalten. David allerdings vervielfältigt die dramatische Wirkung, indem er den erzählerischen Wert der Begleitung herausstellt: auf diese Weise zeichnet er ein Bild von der Endlosigkeit einer trockenen Wüste oder den unermesslichen Weiten eines Ozeans. Christoph Columbus (1847) gehört unbestritten zu den erfolgreichsten Werken dieses Genres, in dem Le Désert (Die Wüste) (1844) lediglich einen Vorgeschmack auf die weitere Entwicklung bieten sollte. Zu den wichtigsten Qualitäten dieses Künstlers gehört zunächst sein dichterisches Talent, mit dem er es versteht, tiefe Nostalgie und hypnotische Ruhe miteinander zu verbinden. Die Ungeduld des Herzens wird stets von einer lustvollen Ekstase und Kontemplation abgelöst, die Melodie betört durch ihre verschlungenen, sinnlichen Linien. David hatte für sein Stück die Form eines „Oratoriums“ vorgesehen und es bewusst nicht für die Opernbühne geschrieben, für die mehr Handlung erforderlich wäre, obgleich der Orkan, der über dem Ozean tobt, der „Bacchuschor“ oder der Aufstand der Seeleute den Komponisten bei der Inszenierung von seiner dramatischeren Seite zeigen. Das Baritonsolo steht den großen Verdi-Rollen in nichts nach und muss gegen ein Orchester und einen Chor bestehen, die bisweilen ein großes musikalisches Donnerwetter intonieren. Für weitere Abwechslung sorgt der „fantastische Stil“, der den Romantikern so am Herzen lag und mit viel Feinsinn durch einen „Chor der Klabautermänner“ in Szene gesetzt wird, der so geheimnis- und stimmungsvoll wie bei Weber und Mendelssohn anmutet.

Ich liebe es, romantischim Sinne eines Beethoven und Weber zu sein, also ebensoneuartig, originell und tiefsinnigFélicien David

chRISTOPhE cOLOmBVON FÉLIcIEN DAVID

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MITTWOCH, 1.10.201420.00 UhRPhILhARmONIEBERLIN (DEUTSchLAND)

Giacomo MEyERBEER Dinorah ou Le Pardon de Ploërmel

ORCHESTER UND CHOR DER DEUTSCHEN OPER BERLIN Enrique Mazzola Leitung Patrizia Ciofi DinorahPhilippe Talbot Corentin Etienne Dupuy HoëlJana Kurucová Un Pâtre

MONTAG, 6.10.201420.30 UhRAUDITORIUm PARcODELLA mUSIcA ROm (ITALIEN)

Giacomo MEyERBEER Auszüge aus Il Crociato in Egitto, Dinorah, Le Prophète, Robert le Diable, Les Huguenots, Struensée, L’Étoile du Nord

ORCHESTRA E CORO DELL’ACCADEMIA NAZIONALE DI SANTA CECILIAAntonio Pappano Leitung Diana Damrau Sopran

12-14.9.2014 PISTOIA (ITALIEN)KolloquiumMeyerbeer und diefranzösische „Grand Opéra“In Zusammenarbeit mit demCentro Studi Opera OmniaLuigi Boccherini

Vor 150 Jahren – am 2. Mai 1864 – starb Giacomo Meyerbeer in Paris im Anschluss an eine außergewöhnliche Karriere, die ihn in die erste Riege der europäischen Komponisten geführt hatte. Berlioz, Bizet, Gounod, Verdi oder Wagner waren ihm in vielerlei Hinsicht zu Dank verpflichtet, und seine französischsprachigen Werke, von Robert le Diable (Robert der Teufel) (1831) bis hin zu L’Africaine (Die Afrikanerin) (das erst nach seinem Tode uraufgeführt wurde), begründeten den Erfolg der Pariser Oper. Im Verlauf der Spielzeit 2014-2015 ist der Palazzetto Bru Zane an drei Veranstaltungen im Rahmen dieser Feierlichkeiten beteiligt, die mit einem internationalen Kolloquium in Pistoia vom 12. bis 14. September eröffnet werden. Im Mittelpunkt wird dabei die französische Grand Opéra stehen, in der Meyerbeer als unumstrittener Meister gilt. Anschließend wird am 1. Oktober in der Berliner Philharmonie unter Leitung der Deutschen Oper Dinorah ou Le Pardon de Ploërmel (Dinorah oder Die Wallfahrt nach Ploërmel) (1859) aufgeführt. Zum Abschluss gibt es in Zusammenarbeit mit der Accademia nazionale di Santa Cecilia am 6. Oktober in Rom (im Auditorium Parco della musica) eine Meyerbeer-Gala: dabei werden Auszüge aus der italienischen Oper Il Crociato in Egitto (Der Kreuzritter in Ägypten), den großen französischen Opern Le Prophète (Der Prophet), Robert le Diable (Robert der Teufel) und Les Huguenots (Die Hugenotten), den komischen Opern Dinorah und L’Étoile du Nord (Der Nordstern), der Bühnenmusik zu Struensée und der Ballettparodie Les Patineurs (Die Schlittschuhläufer) zu hören sein.

2014: ZUm 150. TODESTAG VON mEYERBEER

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SONNTAG, 25.1.201519.00 UhR PRINZREGENTENThEATER mÜNchEN (DEUTSchLAND)

DIENSTAG, 27.1.201519.00 UhRThEATER AN DER WIEN WIEN (ÖSTERREIch)

DONNERSTAG, 29.1.201520.00 UhROPÉRA ROYAL DE VERSAILLES(FRANKREIch)

MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTERUND CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKSUlf Schirmer LeitungCharles Castronovo Cinq-MarsVéronique Gens Marie de GonzagueTassis Christoyannis Le Conseiller de ThouAndrew Foster-Williams Le Père JosephAndré Heyboer FontraillesMarie Lenormand Ninon de L’Enclos / Le BergerMelody LouledjianMarion DelormeJacques-Greg Belobo Le Roi / Le Chancelier

Produktion Palazzetto Bru Zane

Lyrisches Drama in vier Akten, nach einem Libretto von Paul Poirson und Louis Gallet, Uraufführung in der Opéra-Comique am 5. April 1877

Cinq-Mars von Alfred de Vigny aus dem Jahre 1826 gilt als der erste große französische historische Roman und erfreute sich bald in ganz Europa großer Beliebtheit. Er spielt zu Beginn des 17. Jahrhunderts am Hofe von König Ludwig XIII. Der Marquis de Cinq-Mars, ein mutiger und entschlossener Mann, erwirbt sich die Anerkennung des Königs, indem er einen Widerstand gegen den mächtigen Kardinal Richelieu organisiert. Allerdings wird der Monarch aufgrund von Manipulation, Verschwörung und Verrat letzten Endes dazu gezwungen, seinen Verteidiger fallen zu lassen, und Richelieu kann sich durchsetzen. Auf dem Weg zur Hinrichtung mit seinem Freund De Thou verkörpert Cinq-Mars als finsterer Rebell auf herausragende Weise die Figur des romantischen Legitimisten. Auf Wunsch des Direktors der Opéra-Comique – Carvalho –, der begeistert von der Idee einer Opernfassung von Cinq-Mars ist, lässt sich Gounod davon überzeugen, nach zehnjähriger Abwesenheit wieder auf die Opernbühne zurückzukehren. Er liefert ein Werk ab, das sich nach wie vor an den sinnlichen Anklängen in Roméo et Juliette oder Faust orientiert, gleichzeitig aber eine klare Ausrichtung auf die große historische Oper behält. Aus diesem Grund werden in der zweiten Fassung des Werkes, einer Neubearbeitung für die Oper von Lyon vom November 1877, die gesprochenen Partien gestrichen, um den Fluss der Gesangspassagen und die Noblesse des Geschehens weiter zu stärken. Der Palazzetto Bru Zane wird diese unveröffentliche Fassung weltweit zur Wiederaufführung bringen.

cINq-mARSVON chARLES GOUNOD

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MONTAG, 23., MITTWOCH, 25., FREITAG, 27.,DIENSTAG, 31.3.201520.00 UhRSONNTAG, 29.3.201515.00 UhRDONNERSTAG, 2.4.201520.00 UhROPÉRA cOmIqUE

DIENSTAG, 7.4.201521.00 UhRGRANDE AUDITÓRIO FUNDAÇÃO cALOUSTE GULBENKIANLISSABON (PORTUGAL)

ORQUESTRA GULBENKIAN ACCENTUSPaul McCreesh LeitungEric Ruf Inszenierung und Bühnenbild Jaël Azzaretti Nicette Marie-Ève MungerIsabelle Montal de Béarn Marie LenormandMarguerite de Valois Michael SpyresLe Baron de MergyEmiliano Gonzalez ToroLe Comte de CommingesEric HuchetCantarelliChristian Helmer Girot

Produktion Opéra Comique Koproduktion Palazzetto Bru Zane Beteiligte Partner Fundação Calouste Gulbenkian und Wexford Festival

KomischeOperin3Akten,nacheinemLibrettovonEugènedePlanard,UraufführunginderOpéra-Comiqueam15.Dezember1832

Zwischen Revolution und Restauration erleben die Franzosen eine lange Phase der politischen Unruhen, die bisweilen bürgerkriegsähnliche Züge annehmen. Nach den Tagen im Juli 1830, als der Frieden Wirklichkeit zu sein scheint, gilt es, die bösen Geister zu vertreiben: wie gewohnt widmet sich die Pariser Opernwelt diesem Thema nicht direkt, sondern über den Bruderkrieg, der mit der Bartholomäusnacht (25. August 1572) beginnt. Ein Roman von Prosper Mérimée aus dem Jahre 1829 – Chronique du temps de Charles IX (Die Bartholomäusnacht) – dient als Grundlage für das Libretto Le Pré aux clercs, das im Jahre 1832 in der Opéra-Comique uraufgeführt wird; vier Jahre darauf stützt sich die Handlung des Kanevas von Eugène Scribe für Meyerbeers Die Hugenotten (große Oper für die Académie royale de musique) auf dieselbe Grundlage: der spektakuläre Erfolg dieser beiden, ganz und gar zeitgenössischen Werke zeigt, dass sie die damaligen Besorgnisse treffend widerspiegeln. Le Pré aux clercs soll Hérolds letzte komische Oper (er stirbt drei Wochen nach der ersten Aufführung) und gleichzeitig sein größter Erfolg sein. Von der Ouvertüre bis hin zu den Vokalensembles zeugen die Einfachheit des Gesangs, die kraftvollen dramatischen Effekte und die wirkungsvolle Chorkomposition zudem davon, dass Rossini einen großen Einfluss auf seine französischen Zeitgenossen hatte. Ferner legen sie Zeugnis darüber ab, dass dieses angeblich leichte Genre von einem neuen Ehrgeiz gepackt wird...

LE PRÉ AUx cLERcS VON LOUIS-FERDINAND hÉROLD

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cD-NEUERSchEINUNGENPALAZZETTO BRU ZANE

Les BayadèresCharles-Simon CATEL

Solamente NaturaliOrfeo OrchestraBulgarischer PhilharmonischerStaatschorSvetoslav ObretenovDidier Talpain Leitungmit Chantal Santon,Philippe Do, André Heyboer,Mathias Vidal, Katia Velletaz,Jennifer Borghi, Mélodie Ruvio

ErscheintimAugust2014(Doppel-CD mit Buch)

théodore DUBoIs

Les sièclesF.-X. RothBrussels PhilharmonicHervé NiquetVlaams Radio KoormitRomain Descharmes, Marie Kalinine, Chantal Santon, Jennifer Borghi, Mathias Vidal, Alain Buet, Quatuor GiardiniSymphoniefrançaise,Sinfonie Nr. 2, Motetten, Messe pontificale, Klaviersonate, Klavierquartett

ErscheintimFebruar2015(3 CDs mit Buch)

Les Barbares Camille SAINT-SAëNS

Orchestre symphonique Saint-étienne Loire Chœur lyrique Saint-étienne LoireLaurent Campellone Leitung mit Catherine Hunold, Julia Gertseva, Edgaras Montvidas, Shawn Mathey, Philippe Rouillon

ErscheintimOktober2014(Doppel-CD mit Buch)

Les DanaïdesAntonio Salieri Les Talens LyriquesLes Chantres du Centre de musique baroque de VersaillesChristophe Rousset Leitungmit Judith Van Wanroij, Philippe Talbot, Tassis Christoyannis, Katia Velletaz, Thomas Dollié

ErscheintimMai2015(Doppel-CD mit Buch)

Hauseigene Reihe „Opéra français“ des Palazzetto Bru Zane mit CD-BüchernTexte auf Englisch und Französisch Vertrieb: Note 1 Music GmbH

Hauseigene Reihe „Portraits“ des Palazzetto Bru Zane mit Büchern und CDs Texte auf Englisch und Französisch

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cD-NEUERSchEINUNGENPALAZZETTO BRU ZANE

Veröffentlichungen von produktionen des palazzetto Bru Zane, bei partnerlabels

La Caravane du Caire André-Ernest-Modeste GRéTRyLes AgrémensChœur de Chambre de Namur Guy Van Waas Leitung (Buch mit CD)

RICERCARErscheintimSeptember2014

Le DésertFélicien DAVID Accentus Orchestre de chambre de ParisLaurence Equilbey LeitungCyrille Dubois TenorJean-Marie Winling Erzähler

NAÏVEErscheintimNovember2014

quartette Antonin REICHA QUATUOR ARDEO

L’EMPREINTE DIGITALEErscheintimHerbst2014

DasArdeoQuartettwurdefürdie Tournee Rising Stars 2014-2015ausgewählt,dievonderEuropeanChamberHallOrganisationveranstaltetwird.

Zum Download

adrien étienne-Nicolas MéHUL

Orfeo OrchestraPurcell Choir György Vashegyi Leitung mit Gabrielle Philiponet, Jennifer Borghi, Philippe Do, Marc Barrard, Philippe Talbot, Jean Teitgen

Onlineverfügbarseitdem16.Juni2014aufQobuz,iTunesundallenlegalenDownloadplattformen

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cD-NEUERSchEINUNGENPALAZZETTO BRU ZANE

Katalogisierung der Archivbestände der Association des régisseurs du théâtre (Verband der Bühnenregisseure)Jahr für Jahr gelingt es dem Palazzetto Bru Zane aufs Neue, die Geschichte der französischen Musik der Romantik zu bereichern und neu zu schreiben. Ermöglicht wird dieser neue Blick durch die Erforschung von Quellen aus erster Hand. Im Rahmen der jüngsten Partnerschaften sind bei der abschließenden Sichtung des Musikarchivs der Bibliothek der Villa Médicis noch unbekannte Werke zum Vorschein gekommen, die im Rahmen von Konzerten zur Aufführung gebracht wurden (La Villa Médicis von Jules Mazellier, in Rom, im Oktober 2013). Gegenwärtig ist der Palazzetto Bru Zane in Zusammenarbeit mit der Bibliothèque historique de la Ville de Paris mit der Katalogisierung von etwa 1 700 Regiebüchern befasst, die der Verband der Bühnenregisseure nach dem Zweiten Weltkrieg eingelagert hat. Dabei handelt es sich um einen wahren Schatz, in dem sich in einem völligen Durcheinander Regieanweisungen zu Aufführungen von Wilhelm Tell, Pelleas, Faust in Paris, aber auch in Marseille oder Boulogne-sur-Mer im Zeitraum 1830-1960 befinden. Er bietet mit der Zeit unter anderem Einblick in die unterschiedlichen Interpretationen, den Austausch zwischen den Theatern, die Herausforderungen der modernen Beleuchtungstechnik oder Veränderungen bei der Bühnenbildgestaltung. Die Arbeit soll im Jahre 2016 abgeschlossen werden.

Digitalisierung der Archive von Pierre BaillotIm Dezember 2014 jährt sich ein großes Ereignis in der Geschichte des französischen Musikschaffens zum zweihundertsten Male: am 12. Dezember 1814 hat der Violonist Pierre Baillot seine öffentlichen Kammermusik-Konzerte ins Leben gerufen. Ferner hat der Künstler im Paris des Jahres 1825 das Es-Dur-Konzert von Beethoven sowie die Mehrzahl der Streichquartette zur Uraufführung gebracht. Um in Vorbereitung auf dieses Kolloquium den Wissensfundus zu erweitern, haben die Nachkommen von Pierre Baillot dem Team des Palazzetto Bru Zane ein umfangreiches Archiv zur Katalogisierung und Digitalisierung anvertraut. Hierin finden sich ausführliche Programme zu allen von ihm veranstalteten Konzerten sowie seine Notizen aus dem Kompositionsunterricht bei Cherubini, Catel und Reicha am Konservatorium und sogar sein Adressbuch, in dem sich alle bekannten Persönlichkeiten aus dem Paris der Restauration tummeln. Was noch wichtiger ist: das Archiv enthält das Manuskript für eine wahre Bibel, die Baillot unter dem Titel L’Art du violon veröffentlicht hat, sowie um die zehn unveröffentlichte ikonografische Darstellungen, die von unschätzbarem Wert sind, weil sich dadurch die Fingertechnik dieses Meisters des modernen Geigenspiels vollständig erschließt. Im Rahmen eines internationalen Kolloquiums in Paris vom 9.-10. Januar 2015 sollen den Teilnehmern die ersten Ergebnisse dieser Katalogisierung sowie die wissenschaftlichen Erkenntnisse vorgestellt werden, die bisher gewonnen werden konnten...

LAUFENDE FORSchUNGEN

koLLoqUIen

12.-14. SEPTEMBER 2014PISTOIA (ITALIEN)Meyerbeer und die französische Grand opéraIn Zusammenarbeit mit dem Centro Studi Opera Omnia Luigi Boccherini (Lucca / Pistoia) und der Associazione Amici di Groppoli (Pistoia)

17.-19. OKTOBER 2014 BERGAMO (ITALIEN)pietro antonio Locatelli und Jean-Marie Leclair: das Vermächtnis des 19. JahrhundertsIn Zusammenarbeit mit dem Centro Studi Opera Omnia Luigi Boccherini (Lucca / Pistoia) und der Fondazione MIA (Bergamo)

28.-30. NOVEMBER 2014LUCCA (ITALIEN)Musik und krieg in europa von der napoleonischen Zeit bis zum ersten WeltkriegIn Zusammenarbeit mit dem Centro Studi Opera Omnia Luigi Boccherini (Lucca / Pistoia) und dem Observatoire interdisciplinaire de création et de recherche en musique (Montréal)

9.-10. JANUAR 2015, PARISDer Violinist pierre Baillot (1771-1842)In Zusammenarbeit mit der Abteilung Musik der Französischen Nationalbibliothek und dem Institut de recherche en musicologie (Institut für Musikforschung) (CNRS)

MÄRZ 2015, PARISMusik und DemokratieIn Zusammenarbeit mit dem Centre de recherche sur les arts et le langage (Forschungszentrum der Künste und Sprache) (CNRS/EHESS)

19.-21. MÄRZ 2015, PARIS300 Jahre komische operIn Zusammenarbeit mit der Opéra Comique

11.-12. JUNI 2015, PARISDie Geschichte der französischen operIn Zusammenarbeit mit der Opéra Comique und dem Verband Réunion des opéras de France

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DIE PARTNER DES PALAZZETTO BRU ZANE IN DEUTSchLAND, ÖSTERREIch UND DEN NIEDERLANDEN

DER PALAZZETTO BRU ZANEIN ZAhLENMit der internationalen Aufführung ausgewählter Konzerte bietet sich die Möglichkeit, ein deutlich größeres Publikum mit den Aktivitäten des Palazzetto Bru Zane vertraut zu machen und den Künstlern für ihre Arbeit die gebührende Würdigung zuteilwerden zu lassen. Durch eine unmittelbare Förderung von Konzerten, die nicht im Mutterhaus stattfinden und in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen entwickelt wurden, kann zudem das Netzwerk von Partnern ausgebaut und bereichert werden.

164 Konzerte in der spielzeit 2014-2015• 61 Produktionen oder Koproduktionen des Palazzetto Bru Zane • 103 durch den Palazzetto Bru Zane geförderte Aufführungen

110 Aufzeichnungen seit 2009• 26 Produktionen oder Koproduktionen des Palazzetto Bru Zane• 84 durch den Palazzetto Bru Zane geförderte Aufzeichnungen

28 veröffentlichte Bücher seit 2009• 24 Veröffentlichungen in Zusammenarbeit mit Symétrie• 4 durch den Palazzetto Bru Zane geförderte Veröffentlichungen

ARD-Musikwettbewerb München Berliner Philharmoniker Chor des Bayerischen RundfunksConcertgebouw AmsterdamFreiburger BarockorchesterMünchner Rundfunkorchester Musiker der Hamburger Philharmoniker (Ensemble Arabesques) Musiker der Münchner Philharmoniker Musiker der Staatskapelle Berlin Orchester und Chor der Deutschen Oper BerlinPhilharmonie Berlin Prinzregententheater MünchenRIAS Kammerchor BerlinSolisten der Berliner Philhamoniker (Scharoun Ensemble) Staatsopernchor BerlinTheater an der Wien

ARD-MUsIKWETTBEWERB MÜNchENDer im september 2014 stattfindende ARD-Musikwettbewerb München ist eine hommage an die französische Musik der Romantik. Die Kandidaten können selten gespielte stücke aus dem kammermusikalischen Repertoire vortragen, wie Ropartz oder Onslow.

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KONZERTE IN VENEDIG:PRAKTISchE INFORmATIONEN

preIse

Palazzetto Bru ZaneAuditorium santa MargheritaEinheitspreis: 15 Euro | 5 Euro*

scuola Grande san Giovanni Evangelista Einheitspreis: 20 Euro | 5 Euro*

*Ermäßigung für Studenten und Personen unter 28 Jahren

ABONNEmENTSAb 3 Konzerten: 25 % Ermäßigung auf den vollen Preis

Weitere Informationen zu Abonnementspreisen erhalten Sie unter folgendem Link bru-zane.com oder in der Spielzeitbroschüre

reserVIerUnGen

KARTENBÜROPalazzetto Bru Zanecentre de musique romantique française San Polo 2368 – 30125 Venedig, Italien

Montag bis Freitag, 14.30-17.30 Uhr und an allen Veranstaltungsorten eine Stunde vor Konzertbeginn

TELEFONISchE RESERVIERUNGPalazzetto Bru Zane : + 39 041 52 11 005Call Center Vivaticket : Montag bis Freitag, 8.00 bis 20.00 Uhr und Samstag, 8.00 bis 13.00 Uhr.In Italien: 899 666 805 | 89 24 24Aus dem Ausland: + 39 0445 230313

Im INTERNETbru-zane.com | vivaticket.it

PER FAxSenden Sie ein Fax an + 39 041 52 42 049 mit Konzerttermin, Kartenanzahl und –kategorie, Kreditkartennummer, Ablaufdatum und Kar-tenprüfnummer (die letzten drei Ziffern auf der Rückseite der Kreditkarte).

FÜHrUnGen

Der Palazzetto Bru Zane, ein kleines Juwel der venezianischen Architektur des ausgehenden 17. Jahrhunderts, öffnet jeden Donnerstagnachmittag im Rahmen kostenloser Führungen seine Pforten für die Öffentlichkeit. Beim Besuch des Stadthauses bietet sich die Möglichkeit, Fresken von Sebastiano Ricci und Stuckarbeiten von Abbondio Stazio zu bewundern.Jeden Donnerstagnachmittag (ausgenommen 31. Juli, 7., 14. und 21. August, 25. Dezember 2014, 1. Januar 2015)

ZEITEN 14.30 Uhr: Führung in italienischer Sprache 15.00 Uhr: Führung in französischer Sprache 15.30 Uhr: Führung in englischer SpracheRéservation obligatoire pour les groupes constitués de plus de 10 personnes.

INFORmATION [email protected]+ 39 041 52 11 005

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Palazzetto Bru Zane Centre de musique romantique françaiseSan Polo 236830125 - Venise +39 041 52 11 005

BrU-Zane.CoM