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11. | 12. | 13. Mai 2015 ab Sonntag, 3. Mai, 10:30 bis 30. Mai Wallfahrtskirche am Weizberg WALTER KRATNER Objektinstallation “Lampedusa” programm pfingstArt Ilija Trojanow René Freund Georg Gratzer Klemens Bittmann Barbara Jenner Ferdinand Schmatz Erwin Fiala Reingard Schwarz Walter Kratner Hubert Brandstätter

PfingstART programm 15

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Ilija Trojanow, René Freund, Georg Gratzer, Klemens Bittmann, Barbara Jenner, Ferdinand Schmatz, Erwin Fiala, Reingard Schwarz, Walter Kratner, Hubert Brandstätter

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11. | 12. | 13. Mai 2015

ab Sonntag,3. Mai, 10:30 bis 30. MaiWallfahrtskirche am Weizberg WALTER KRATNERObjektinstallation “Lampedusa”

programm

pfingstArt

Ilija TrojanowRené Freund

Georg GratzerKlemens Bittmann

Barbara JennerFerdinand Schmatz

Erwin FialaReingard Schwarz

Walter KratnerHubert Brandstätter

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AUSSTELLUNG

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Donnerstag, 30. April, 19:30 Kunsthaus WeizAusstellung

„MEIN IST DIE BLUME, MEIN IST DIE ANGST”Ceija Stojka Musikalische Umrahmung: Amenza Ketane

> bis 23. MAI | ÖFFNUNGSZEITENDo., Fr. 15:00-18:00, Sa. 9:00-12:00

Die Ausstellung gibt Einblick in das einzigartige Werk der Holocaust-Überlebenden und Künstlerin Ceija Stojka, deren Leben geprägt war von der Erfahrung ihrer Depor-tation nach Auschwitz, Ravensbrück und Bergen-Belsen.

In den 80er-Jahren hat sie begonnen, die Erinnerungen an diese schmerzvolle Vergangenheit in erschreckender Ein-dringlichkeit zu zeichnen, zu malen und aufzuschreiben. Entstanden sind Dokumente des Elends der Zeit, die aus-drucksstärker nicht sein könnten. Ihre Bilder sind Szenen von Verletzungen, Bilder des Schreckens, aber auch sol-che mit schönen Kindheitserinnerungen und immer wie-der farbenfrohe Blumenwiesen, Blumen beim Aufblühen und beim Vergehen, die vom Glück zu leben zeugen und davon, dass sie ihren Glauben an die Menschen nie ver-loren hat.

Mit ihrer Kunst hat Ceija Stojka als erste Roma-Frau we-sentlich zur Aufarbeitung und Bewusstmachung des Völ-kermordes an den Roma und Sinti beigetragen. Auf Einladung der Pfingstvision begleitete sie in Weiz Ver-anstaltungen zum Thema. Auch daran erinnert am Weiz-berg die Kunstinstallation „Porajmos“ von Walter Kratner.

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AUSSTELLUNG

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ab Sonntag, 3. Mai, 10:30 Wallfahrtskirche am Weizbergbis Samstag, 30. MaiAusstellung | Objektinstallation

„LAMPEDUSA“ Walter Kratner

Flüchtige auf einem Boot, kein Land in Sicht: „Boat Peo-ple“ nennen wir diejenigen, die vor den Toren Europas dazu verdammt sind, nicht anzukommen.

„Boat People“ ist ein Begriff, hinter dem sich eine jahr-hundertalte Erfahrung verbirgt: Abschied und Aufbruch, ewige Reisen zwischen Diesseits und Jenseits. Individu-elles Scheitern, Schuld und Hybris durchziehen viele der Geschichten von Schiffbrüchigen und Gestrandeten. Doch die Reisen zwischen Diesseits und Jenseits bieten nicht nur Projektionsflächen für individuelle Geschichten.

Das Mittelmeer ist ein Massengrab: Am 3. Oktober 2013 sinkt ein überfülltes Motorschiff vor Lampedusa. 366 Flüchtlinge aus Eritrea und Somalia ertrinken. Acht Tage später sterben bei einem erneuten Unglück mehr als 250 Menschen aus dem bürgerkriegsgeplagtem Syrien.

Wie viele Menschen genau an den Außengrenzen der EU umkommen, ist nicht bekannt. Keine offizielle Stelle zählt sie und kein Grab erinnert an die vielen Frauen, Männer und Kinder. Einige Fachleute gehen von mehr als 23.000 ertrunkenen Flüchtlingen seit der 1990er Jahren aus. 1.700 Menschen sterben im Durchschnitt pro Jahr.

Der zerbrochene Bootskörper, den Walter Kratner im Sa-kralraum des Weizbergs installiert, zeigt die besondere Dialektik, die diesem Objekt innewohnt: Hoffnung kann es nur geben, wenn man sich zunächst die eigene Hoff-nungslosigkeit vor Augen führt.Text: Walter Kratner

MUT AUS VERZWEIFLUNG

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Georg GratzerKlemens BittmannIlija TrojanowRené FreundBarbara Jenner

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Montag, 11. Mai, 19:30Taborkirche Weiz Abendkonzert „TELEMANNIA”Georg Gratzer, Klemens Bittmann

pfingstArt 2015

Dienstag, 12. Mai, 19:00 - 21:00Kulturkeller am WeizbergLesung, Ausstellung, Podiumsgespräch

„DER ÜBERFLÜSSIGE MENSCH”Ilija Trojanow

„MEIN VATER, DER DESERTEUR“René Freund

Ausstellung: Barbara JennerPodiumsgespräch: Walter Kratner

Künstlergespräch zur Ausstellung mit der Künstlerin Barbara JennerWalter Kratner, Hubert Brandstätter

Dieses und alle anderen Podiumsgespräche der pfingstART sind als Aufzeichnung ab 15. Mai abrufbar:www.pfingstvision.at/kunst

Info: 0650 283 16 22Kurator:Walter Kratner

Mittwoch, 13. Mai, 19:30Kunstschule „KO“, WeizAusstellung:

„EIN KÄFIG GING EINEN VOGEL SUCHEN”Krankenhaus-Notizen und ein Grafikzyklus nach Franz Kafka von Hannes Schwarz

Kulturgespräch:

„DIE WELT ALS GEFÄNGNIS“Ferdinand Schmatz, Erwin Fiala, Reingard Schwarz, Hubert Brandstätter, Walter Kratner

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ABENDKONZERT

> VORVERKAUFPfarramt Weiz

T: 0660 77 07 975INFO: 0650 283 16 22

Vorverkauf: € 8.-Abendkassa: € 10.-

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Montag, 11. Mai, 19:30 Taborkirche, WeizAbendkonzert

„TELEMANNIA“ Georg Gratzer (woodwinds)Klemens Bittmann (violin, mandola)

Im Zaubergarten der Klänge

Jazz meets Telemann – so schön knapp diese Überschrift auch wäre, greift sie doch zu kurz. Denn die beiden Musi-ker interpretieren nicht nur die Musik G.F. Telemans auf ihre sehr persönliche, alle Stile sprengende Weise.

Mit über 3600 verzeichneten Werken ist G. Ph. Telemann (1681-1767) einer der produktivsten Komponisten der Musikgeschichte. Auch beeinflusste er das bürgerliche Konzertleben, indem er öffentliche Aufführungen außer-halb jeglicher aristokratischer oder kirchlicher Rahmenbe-dingungen ermöglichte.

Georg Gratzer, aus der Steiermark stammender Multiins-trumentalist, ging nach dem Studium des Jazzsaxophones an der Kunstuniversität Graz zunächst nach London und New York. Auf zahlreichen Reisen nach Indien, China oder Südamerika integrierte ein neues Instrumentenspektrum in seinen musikalischen Kosmos.

Klemens Bittmann, Musiker, Komponist und Arrangeur aus Graz spielt Violine, Viola und Mandola. Er studierte klassische Violine an der Kunstuniversität Graz und Jazz Violine bei Didier Lockwood in Paris. Unter andern arbei-tete er zusammen mit Wolfgang Muthspiel, Alegre Cor-rea, Broadlahn und dem Radio String Quartet als Arran-geur des Mahavishnu Projekts.

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THEMENABEND

> VORVERKAUFPfarramt Weiz

T: 0660 77 07 975INFO: 0650 283 16 22

Vorverkauf: € 8.-Abendkassa: € 10.-

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Dienstag, 12. Mai, 19:00 Kulturkeller am Weizberg, WeizThemenabend

„DER ÜBERFLÜSSIGE MENSCH“ Ilija Trojanow (Residenz Verlag)

„MEIN VATER, DER DESERTEUR“René Freund (Paul Zsolnay Verlag)

Podiumsgespräch, Moderation: Walter Kratner

Begleitende Ausstellung: Barbara Jenner

lija Trojanow: „Der überflüssige Mensch”

Mit einem brillanten Essay zur Würde des Menschen im Spätkapitalismus bezieht der Autor politisch Stellung.

Wer nichts produziert und nichts konsumiert, ist überflüs-sig – so die mörderische Logik des Spätkapitalismus. Die meisten Menschen leben im Treibsand zwischen Erfolg und Überflüssigkeit. Sie kämpfen darum, nützlich zu blei-ben, wesentlich zu werden – nicht abzustürzen in die spät-kapitalistischen Müllhalden, aus denen es keine Rettung gibt. Es geht um alles.

René Freund „Mein Vater, der Deserteur“

René Freund begibt sich auf die Spuren seines Vaters, der 1944 desertiert ist. Er setzt sich mit dem Kriegstagebuch seines Vaters auseinander, damit, worüber in den meisten Familien lieber geschwiegen wird – und mit der Möglich-keit, in mörderischen Zeiten Mensch zu bleiben.Herausgekommen ist ein so persönliches wie differenzier-tes Buch über Fahnenflucht, familiäres Schweigen und die Möglichkeit von Gewalt.

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THEMENABEND | AUSSTELLUNG

Barbara JennerStudie in blau, Radierung und Aquatinta auf China-Papier, 49 x 40 cm, 2015.

Künstlergespräch zur Ausstellung mit der Künstlerin Barbara JennerWalter Kratner, Hubert Brandstätter

Dieses und alle anderen Podiumsgespräche der pfingstART sind als Aufzeichnung ab 15. Mai abrufbar:www.pfingstvision.at/kunst

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Dienstag, 12. Mai, 19:00 Kulturkeller am Weizberg, WeizThemenabend

„DER ÜBERFLÜSSIGE MENSCH“ Ilija Trojanow (Residenz Verlag)

„MEIN VATER, DER DESERTEUR“René Freund (Paul Zsolnay Verlag)

Podiumsgespräch, Moderation: Walter Kratner

Begleitende Ausstellung: Barbara Jenner

Barbara Jenner: „Grün von Gestern”

Die Objekte von Barbara Jenner haben Vergangenheit, - ihr heutiger Gegenpart sind experimentelle Radierungen. Aus dieser Vergangenheit tragen sie Spuren; Ritzungen, rauhe Flächen, feine Linien, Farben die sich in der Tiefe festgesetzt haben. Die Oberfläche zeigt unbeeinträchtigt die Qualität des Metalls, den Glanz des Kupfers oder des Zinks. Ursprünglich war es der Gedanke an ein Entstehen auf dem Papier, der die Gestaltung der Metallplatten bestimmte. Statische For-men wie Pflanzen und Kakteen; bewegte Linien, vergleichbar den Lianen im Urwald; Strukturen wie Blätter, Moos, Blüten und Zweige - eine „Histoire Na-turelle“ findet sich in verschiedenen Ausführungen auf den Platten. Auch der Arbeitsprozess bezieht sich auf dieses Thema: Wandlungen, die den Kreislauf der Natur bestimmen und den Lebensstadien eine Ordnung geben. Rhythmus und Wiederkehr nehmen einen regelmäßigen Verlauf; Unruhe verursachen erst Veränderungen in diesem Prozess. Farbflächen, in dünnen Schichten aufgetra-gen, schaffen Gegensätze zu den glatten Oberflächen des Metalls. Durch die Re-flektion von Licht werden die Spiegeleffekte noch verstärkt, sie schaffen Raum und ziehen den Betrachter mit ein. Die feinen Linien und Einprägungen setzen Impulse für neue Kompositionen. Kleingliedrige Strukturen verstecken sich un-ter der Flächigkeit des Farbauftrages. Die Materialität des Metalls scheint in for-malen Elementen eine Wiederholung zu finden, die immer nur Teile verdecken und mit der ursprünglichen Komposition im Wechsel stehen.

Der Druckplatte wurde eine neue Bedeutung hinzugefügt. Ein überschaubarer Prozess bei einer kleinen Metallplatte. Die dienende Funktion als Druckstock ist beendet, ihr neues Sein als Kunstobjekt muss sich erst beweisen.

Mit einem brillanten Essay zur Würde des Menschen im Spätkapitalismus be-zieht der Autor politisch Stellung.

Wer nichts produziert und nichts konsumiert, ist überflüssig – so die mörderische Logik des Spätkapitalismus. Die meisten Menschen leben im Treibsand zwischen

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KULTURGESPRÄCH | AUSSTELLUNG

EINTRITT FREI

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Mittwoch, 13. Mai, 19:30 Kunstschule „KO“, Weiz

Ausstellung

„EIN KÄFIG GING EINEN VOGEL SUCHEN“ (1975)Hannes Schwarz

Krankenhaus-Notizen und ein Grafikzyklus nach Franz KafkaBesonderer Dank an Hrn. Dr. Herbert Ederer

Kulturgespräch

„DIE WELT ALS GEFÄNGNIS“Ferdinand Schmatz (Dichter, Essayist)

Erwin Fiala (Mag. Dr. phil., Medienwissenschaftler)

Reingard Schwarz (Mag. Dr. phil.)

Hubert Brandstätter

Podiumsgespräch, Moderation: Walter Kratner

Der Satz aus der Überschrift stammt von Franz Kafka, ein Aphorismus aus dem Nachlass, ein gleitendes Paradox. Man findet ihn auch vor dem Eingang der Justizanstalt Jo-sefstadt in Wien. Über diesen rätselhaften Satz lässt sich andernorts lange nachdenken, hier legt er einem recht schnell eine konkrete Interpretation nahe: Gefängnisse erzeugen Gefangene.Bei Franz Kafka ist es das eigene Elternhaus, das er als Ge-fängnis ansieht, eingesperrt und kontrolliert von seinem Vater, ohne Hoffnung auf Hilfe, Unterstützung oder Schutz von außen. Die frühen Gitterbilder von Hannes Schwarz sind ein Protest gegen Gewalt, Diktatur und Terror.

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Wallfahrtskirche am Weizberg

WALTER KRATNERAusstellung: „Lampedusa“Eröffnung: 3. Mai | 10:30

Das Mittelmeer ist ein Massengrab: 1.700 Menschen sterben im Durchschnitt pro Jahr vor Lampedusa. Der zerbrochene Bootskörper, den Walter Kratner im Sakralraum der Weizbergkirche installiert, zeigt die besondere Dialektik, die diesem Objekt innewohnt: Hoffnung kann es nur geben, wenn man sich zunächst die eigene Hoffnungslosigkeit vor Augen führt.

Bis 30. Mai 2015 | T.: 0650 283 16 22

€ 10,00 | Vorverkauf: € 8,00ABENDKONZERT|GEORG GRATZER & KLEMENS BITTMANN|

11. Mai, 19:30, Taborkirche Weiz

THEMENABEND | ILIJA TROJANOW, RENÉ FREUND | Podiumsgespräch: Walter Kratner|

Ausstellung: BARBARA JENNER |12. Mai, 19:00, Kulturkeller Weizberg

AUSSTELLUNG & KULTURGESPRÄCH | HANNES SCHWARZ und FRANZ KAFKA |

Ferdinand Schmatz, Erwin Fiala, Reingard Schwarz, Hubert Brandstätter13. Mai, 19:30, Kunstschule “KO”, Weiz

Eintritt freiInfo zur Ausstellung: www.atelier-ko.at

€ 10,00 | Vorverkauf: € 8,00 | inkl. Buffet Büchertisch: Buchhandlung Plautz, Weiz

pfingstArtinfo11. | 12. | 13. Mai 2015

VORVERKAUF: Pfarrkanzlei Weizberg | Werktags: 7:30-12:00 |T.: 03172 23 63 | Freier Eintritt für Lehrlinge, Schüler/innen und Studierende

WALTER KRATNER|KURATORpfingstvision.at/kunst | facebook.com/walter.kratner

T.: 0650 283 16 22

Grafik: Walter Kratner | Foto: Corn, Susanne Ramm-Weber, Thomas Dorn, Franz Sattler, W. Kratner, B. Jenner | Produktion: Icono Weiz