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Lyotard: La condi t ion postmoderne. Rapport sur le savo i r (1979)

Peggy H. Breitenstein – Institut für Philosophie – TU Dresden PS: Geschichtsphilosophie und ihre Kritik im 20. Jahrhundert – WS 2006/07

Moderne Geschichtsphilosophie:

• „große Erzählungen“ bzw. „Metaerzählungen“, d. s. Erzählungen

mit legitimierender Funktion

• die Legitimität resultiert aus der Universalität, der allgemeinen

Gültigkeit bestimmter Ideen

• alle bisherigen Ereignisse und zukünftige Handlungen werden als

im Dienst der Verwirklichung dieser Idee stehend angesehen

• Bsp.: Erzählung von der Emanzipation der Menschheit und der

Vernunft (Aufklärung, Kant); Entwicklung des universalen Geistes

(Hegel) etc.

Vorwurf Lyotards: Gleichschaltung, Homogenisierung der vielen

kleinen Geschichten zugunsten des einen Projekts (Ideologiekritik)

Postmoderne Delegitimierung der Geschichtsphilosophie:

• (1) durch „tragische Geschichtszeichen“ (wie Auschwitz)

• (2) durch den kontinuierlichen (!) Fortschritt der Techno-

Wissenschaft, der die Zersetzung des einheitlichen sozialen

Bandes vorantreibt und eine zunehmende Pluralisierung der

Sprachspiele (Lebensformen) ermöglicht

ABER auch: Hegemonie der Wertmaßstabes „Erfolg“ und Bil-

dung von Wissens- und Informationsmonopolen als Machtzent-

ren der postindustriellen Gesellschaft

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