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AM ZIELSigiswald Kuijken schließtBach-Kantaten-Zyklus ab
FAMILIENZUWACHSFabio Biondis erste Aufnahme
auf GLOSSA
KLAVIERFESTDenis Matsuev spielt
Tschaikowsky
AUSGABE FEBRUAR 2014
RAMEAU: LES SURPRISES DE L’AMOUR
D’Herin/Les Nouveaux Caractères
GLOSSA – GCD 922701
„D’Herin und Les Nouveaux Carac-tères spielen die wunderbar vielge-staltete, ausgezierte und fein gezeichnete
Musik mit einer Eleganz und Charme, wie es wohl nur die Franzosen können.“FonoForum
VIVALDI: CONCERTI PER L’ORCHESTRA DI
DRESDA VOL.1
Kossenko/Les Ambassadeurs
ALPHA – ALP 190
„Vivaldi wuss-te, was Zuhörer wünschen, und Kossenko weiß es auch. Hochkarätig!“
hifi &records
SCHUBERT: STREICHQUARTETT
D-MOLL/QUINTETT C-DUR
Pavel Haas Quartett
SUPRAPHON –
SU 4110
„Eine lebenspralle Schubert-Sicht von packender Wahrhaftigkeit.“
FonoForum
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C.P.E. BACH: CLAVIERSONATEN
Davide Pozzi, Cembalo & Hammerklavier
STRADIVARIUS – STR 33911
„Mustergültig eingespielt, rheto-risch perfekt und mit untrüglichem Gespür für die spezielle ,empfi nd-
same‘ Mischung aus wilden Arpeggien und klassischer Kantabilität.“Concerto
DVOŘÁK: SINFONIE NR.6/+
Bosch/Staatsphilharmonie Nürnberg
COVIELLO – COV 31316
„... ein Tableau zwischen elegant blühender Holzblä-serwärme, schwel-gerisch-sinnlicher Melodieführung,
raffi niert-dezenten Dialogpassagen und rasant-überschwänglich bodenständigem Volkston.“ BR Klassik
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ER BUSONI: SPÄTE KLAVIERWERKE
Marc-André Hamelin
CDA 67951
SVOBODA: DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL
Svoboda/Film-Sinfonieorchester Prag
SU 5474
BRAHMS: KLAVIERKONZERTE NR. 1 & 2
Hough/Wigglesworth/Mozarteum Orchester Salzburg
CDA 67961
WIEGENLIEDER AUS ALLER WELT
Diverse Interpreten aus Europa, Nordamerika, Neuseeland,
Ostasien, Südafrika u.a.
CAR 83011
SCHÜTZ: PSALMEN DAVIDS
Rademann/Dresdner Kammerchor/
Dresdner Barockorchester/+
CAR 83255
L’ARPEGGIATA: SÄMTLICHE ALPHA-AUFNAHMEN
Pluhar/L’Arpeggiata
ALP 818
STRAUSS: DIE FRAU OHNE SCHATTEN
Amonov/Khudoley/Savova/Gergiev/Mariinsky Orchester/+
MAR 0543
GOUNOD: DIE WERKE FÜR PEDALFLÜGEL UND ORCHESTER
Prosseda/Shelley/Orchestra della Svizzera Italiana
CDA 67975
ORIENTAL TOUCH –
ORIENTAL JAZZ TRIFFT MITTELALTERLICHE MUSIK
Spielleyt & FisFüz
CHR 77375
KINDERLIEDER VOL.1
Tübinger Neckarschwa(l)ben/Kinderchor SingsalaSing/
Wie Kinder vom Kleistpark/+
CAR 83006
SCHUBERT: STREICHQUINTETT D956
Kuss Quartet/Perényi
ONYX 4119
CHORMUSIK ZUM GOTTESLOB
Regensburger Domspatzen/Figuralchor Köln/Limburger
Domchor/+
CAR 216099
BRITTEN: WAR REQUIEM
Mitschnitt der Uraufführung 1962
Britten/Harper/Pears/Fischer-Dieskau/+
SBT 1490
BACH-ARKADEN
Calmus-Ensemble/Katschner/Lautten Compagney Berlin
CAR 83381
TAVERNER: MISSA GLORIA TIBI TRINITAS
Phillips/The Tallis Scholars
CDGIM 045
GREAT AMERICAN SONGBOOK
The King’s Singers/South Jutland Symphony Orchestra
SIGCD 341
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LUTOSLAWSKI: ORCHESTERWERKE VOL.4
Gardner/BBC Symphony Orchestra
CHANDOS – CHSA 5108
„Ein intensiver und glasklarer Orches-terklang mit einem Reichtum an farbli-chen Nuancen ist in dieser Einspielung
des BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Edward Gardner zu erleben.“ Deutschlandfunk
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JOHANN SEBASTIAN BACH
Kantaten für das Kirchenjahr Vol.18 BWV 9/70/182
Kuijken/La Petite Bande
ACCENT U01 (SACD hybrid) 2012
ACC 25318 40150232531864 015023 253186
AM ZIEL!Mit Folge 18 hat der sogenannte kleine Kantatenzyklus von Sigis-wald Kuijken und seinem Ensemble La Petite Bande nach knapp sieben Jahren (und rechtzeitig zum 70. Geburtstag Kuijkens am 16. Februar) seinen Abschluss erreicht. Mit je einer Kantate für die Sonn- und Feiertage bewies Kuijken in den vergangenen Jahren die Schlüssigkeit der zunächst heftig umstrittenen Th ese des amerika-nischen Bach-Forschers Joshua Rifkin, dass die Vokalwerke von Jo-hann Sebastian Bach seinerzeit in solistischer Besetzung, das heißt mit je einer Singstimme pro Part auszuführen sind. Zu Recht pries die Kritik das Projekt als Glücksfall der neueren Bach-Interpreta-tion, da hier „Kopf- und Herzhörer gleichermaßen angesprochen werden“. Nicht minder wertvoll sind die detaillierten Ausführun-gen des Dirigenten zur Auff ührungspraxis und Bedeutung der Werke im Booklet. Ohne Zweifel handelt es sich hier um eines der verdienstvollsten Aufnahmeprojekte der historischen Auff ührungspraxis der ver-gangenen Jahrzehnte. Die letzte Folge um-fasst die Weimarer Kantate BWV 182 Him-melskönig, sei willkommen für Palmsonntag sowie die beiden Leipziger Kantaten BWV 9 Es ist das Heil uns kommen her für den sechsten Sonntag nach Trinitatis und BWV 70 Wachet! Betet! Betet! Wachet! für den 26. Sonntag nach Trinitatis.
Sigiswald Kuijken(© Saskia De Coster)
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JOHANN SEBASTIAN BACH
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KANTATEN FÜR DAS
KIRCHENJAHR VOL.14
BWV 57/91/122/151
Kuijken/La Petite
Bande
ACCENT ACC 25314,
U01 (SACD hybrid),
2010, 4015023253148
„Vor Ohren steht uns insgesamt eine Bach-Interpretation in höchster Vollendung.“rbb kulturradio
KANTATEN FÜR DAS
KIRCHENJAHR VOL.6
BWV 1/18/23
Kuijken/La Petite
Bande
ACCENT ACC 25306,
U01 (SACD hybrid),
2007, 4015023253063
„Wunderbar leichtfüßig, mit einigen Ak-zentuierungen durch das knarzige Fagott beginnt die Sinfonia zur Leipziger Fassung von BWV 18. Mit feiner Auslotung selbst kleinster Nuancen beweisen auch die Sänger ihr Text- und Aff ektverständnis.“ FonoForum
KANTATEN FÜR DAS
KIRCHENJAHR VOL.1
BWV 55/56/98/180
Kuijken/La Petite
Bande
ACCENT ACC 25301,
U01 (SACD hybrid),
2004, 4015023253018
„Es kann kaum ein überzeugenderes Plä-doyer für die solistische Th ese geben als eine musikalische Umsetzung, wie Sigiswald Kuijken sie hier mit seinen Musikern bietet. Ihre perfekte Darbietung vereint alles, was man sich nur wünschen kann: Intimität, Brillanz, Klarheit und Tiefe.“ Klassik-heute.com
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BEREITS ERSCHIENEN (AUSWAHL):
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SALZBURGER & WIENER MOZARTIn der Salzburger Originalfassung von 1773 sah Mozart für sein ers-tes eigenes „Clavierkonzert“ die Besetzung des Soloparts mit Cem-balo vor. 1782 holte er das Konzert, das ihm off enbar viel bedeutete, für eine seiner Akademien wieder hervor und ersetzte u.a. das Finale gegen das Rondo KV 382, das eher dem aktuellen Wiener Zeitge-schmack entsprach. Die Wiener Fassung rechnet zudem eindeutig mit einem modernen Hammerfl ügel, und auch im Orchester gibt
es Unterschiede zur Erstfassung. All dies wird hier von Artur Schoonderwo-erd berücksich-tigt, und so eröff -net er uns völlig neue Einsichten in scheinbar alt-bekannte Musik.
CHIARAS MUSIKAm Ospedale della Pietà von niemand Geringerem als Antonio Vival-di ausgebildet, gehörte Chiara del Violino zu den führenden Virtuo-sinnen ihrer Zeit. Für seine erste Produktion bei GLOSSA hat Fabio Biondi ein Programm zusammengestellt, das auf seinem Dokumen-tarfi lm über das fi ktive Tagebuch Chiaras beruht. Zu hören sind Konzerte und Sinfonien von Komponisten, die – wie der prete rosso – an der Pietà unterrichteten: Porta, Porpora, Martinelli u.a., deren
Werke uns heute ebenso zu begeis-tern vermögen wie zu Chiaras Zeiten. Eine halbstündige Bonus-DVD mit dem Dokumen-tarfi lm macht die-se CD zu einer ganz besonderen Produktion.
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WOLFGANG AMADEUS MOZART
Klavierkonzert KV 175 (Salzburger und Wiener Fassung)/Konzertarie KV 272
Zomer/Schoonderwoerd/Cristofori
ACCENT T01 (CD) 2013
ACC 24289 40150232428904 015023 242890
IL DIARIO DI CHIARA
Konzerte und Sinfonien von Vivaldi/Porpora/Martinelli/+
Biondi/Europa Galante
GLOSSA T01 (CD+Bonus DVD) 2013
GCD 923401 84245622340178 424562 234017
ENGELSSTIMMENBeide hier eingespielten Messen von Michael Haydn (1737-1806) entstanden anläss-lich des „Tages der unschuldigen Kinder“ (gefeiert am 28. Dezember im Gedenken an den Kindermord des Königs Herodes), an dem die Salzburger Kapellknaben sich ohne Beteiligung von Männer-Unterstim-men in der Messe hören lassen durften. Als Ergänzung erklingt die Missa in f von Hans Kössler (1853-1926), ebenfalls für Frauen-chor.
GASTARBEITEREngland war im 18. Jahrhundert ein lu-kratives Betätigungsfeld für musikalische Gastarbeiter, von denen Händel wohl der Bekannteste sein dürfte. Jennifer Har-ris und das Ensemble Chameleon ha-ben hier einige Fagott-Sonaten von John Ernest Galliard (1687-1749) und Luigi Merci (ca.1695 - ca.1751) eingespielt. Zwischen den Sonaten erklingen als reiz-voller Kontrast Bearbeitungen schotti-scher Volkslieder.
HISTORISCHESCHÖPFUNGSchon ganz im Zeichen seines 50. Geburts-tags führte Clemens Krauss, damals frisch gekürter Leiter der Salzburger Festspiele, am 28.3.1943 im Wiener Musikvereinssaal Haydns Oratorium Die Schöpfung auf. Mit Trude Eipperle, Julius Patzak und Georg Hann wählte er drei herausragende Sänger seiner Münchner Wirkungsstätte, die sich mit den Wiener Kräften zu einem in sich geschlossenen Ensemble formierten.
MICHAEL HAYDN: Missa Sancti Aloysii MH 257
Missa sub titulo Sancti Leopoldi MH 837/+
Schröfel/Mädchenchor Hannover/Ensemble il gioco col
suono/+
CARUS T01 (CD) 2013
CAR 83355 40093508335554 009350 833555
JOSEPH HAYDN
Die Schöpfung
Eipperle/Patzak/Hann/Krauss/Chor der Wiener Staatsoper/
Wiener Philharmoniker
FRA BERNARDO G02 (2 CD) 1943, ADD, mono
FB 1312522 42603074313274 260307 431327
THE BASSOON ABROAD
Ausländische Komponisten in Großbritannien
Werke von Galliard/Merci/+
Harris/Ensemble Chameleon
CARUS T01 (CD) 2012
CAR 83463 40093508346374 009350 834637
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LEIPZIGER KANTATENErneut präsentiert Philippe Herreweghe auf seinem Label PHI eine Gruppe von Kantaten aus Bachs Leipziger Zeit: Neben der Kantate BWV 48 Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen zum 19. Sonntag nach Trinitatis hat Herreweghe noch die Kantaten BWV 73 Herr, wie du willst, so schick’s mit mir (3. Sonntag nach Epiphanias), BWV 44 Sie werden euch in den Bann tun (Sonntag nach Himmelfahrt) und BWV 109 Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben! (21. Sonn-tag nach Trinitatis) ausgewählt, die wie die Kantaten auf LPH 006 dem ersten Leipziger Kantatenjahrgang 1723/24 entstammen. Im Vergleich zu seinen Weimarer Kantaten hat Bach hier das Instru-mentarium erweitert, nicht zuletzt, um es den größeren Räumen der Th omas- und Nikolai-Kirche anzupassen. Für die Aufnahme der vier Kantaten wartet Herreweghe mit einem erlesenen Solistenquartett auf, das diesmal aus Dorothee Mields, Damien Guillon, Th omas Hobbs und Peter Kooij besteht. Unterstützt wird es durch die be-währten Vokalisten und Instrumentalisten seines famosen Colle-gium Vocale Gent. Fast müßig zu betonen, dass Herreweghe sich hier erneut als einer der führenden Bach-Interpreten unserer Zeit empfi ehlt. Eine besonders reizvolle Ergänzung ist das kleine geistli-che Konzert Komm, Jesu, Komm von Johann Schelle, einer der Amts-vorgänger Bachs als Th omaskantor.
LUTHER WELTWEITVor 300 Jahren gründete der Th eologe August Hermann Francke (1663-1727) vor den Toren Halles eine Armen- und Waisenanstalt, deren pädagogische Anstrengungen und religiöse Erziehung den Ruf als „neues Jerusalem“ in ganz Europa begründeten. Dazu dienten von Anfang an schlichte Lieder, die nicht zuletzt auch zur Erbauung vor Publikum gesungen wurden. Viele von diesen Weisen wurden gedruckt und in alle Welt verschickt. Dieses Selber-Singen ist eine entscheidende Strategie des Musikmachens des Pietismus wie auch des Protestantismus insgesamt. Im 16. Jahrhundert in Wittenberg als reformatorische Idee begonnen und in kürzester Zeit in allen lutherischen Kirchen verbreitet, wurde das Liedersingen von Halle ausgehend im 18. Jahrhundert in alle Welt getragen und betrieben. Diese Lieder funktionieren, und zwar nicht nur regional begrenzt, sondern global. Aus Halle stammende Pietisten waren es, die deut-sche Lieder von Martin Luther, von Paul Gerhardt und von Johann Anastasius Freylinghausen sowie anderen ins Englische übersetzten und so auch zur Verbreitung in Großbritannien und Amerika beitru-gen. Zusammen mit dem Stadtsingechor zu Halle hat die Lautten Compagney Berlin unter Wolfgang Katschner hier einige deutsche und englische Luther-Lieder in Versionen und Sätzen des 18. Jahr-hunderts eingespielt.
JOHANN SEBASTIAN BACH
Leipziger Kantaten BWV 48/73/44/109
Mields/Guillon/Hobbs/Kooij/Herreweghe/Collegium Vocale Gent
PHI T01 (CD) 2013
LPH 012 54004390001245 400439 000124
PRAISE THE LORD – LUTHERS LIEDER AUF DEM WEG IN DIE WELT
Werke von Ebeling/Ravenscroft/Händel/Walter/+
Katschner/Stadtsingechor zu Halle/Lautten Compagney Berlin/+
CARUS T01 (CD) 2012/2013
CAR 83339 40093508333954 009350 833395
JOHANN SEBASTIAN BACH
Leipziger Kantaten BWV 25/46/105/138
Blažiková/Guillon/Hobbs/Kooij/Herreweghe/Collegium
Vocale Gent
PHI LPH 006, T01 (CD), 2012
540043900063
JOHANN SEBASTIAN BACH
Motetten BWV 225-230
Mields/Guillon/Hobbs/Mammel/Kooij/Herreweghe/
Collegium Vocale Gent/+
PHI LPH 002, T01 (CD), 2011
5400439000025
BACH-ARKADEN
Werke von Bach/Pärt/Purcell/+
Calmus Ensemble/Katschner/Lautten Compagney
CARUS CAR 83381, T01 (CD), 2013
4009350833814
LOVE’S MADNESS
Lieder von Purcell/Johnson/Pepusch/Locke/+
Mields/Katschner/Lautten Compagney
CARUS CAR 83371, T01 (CD), 2012
4009350833715
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EBENFALLS ERHÄLTLICH:EBENFALLS ERHÄLTLICH:
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GRANDIOSER ABSCHLUSSDie abschließende Folge der grandiosen Gesamteinspielung der kla-vierbegleiteten Kammermusik von Gabriel Fauré mit Eric Le Sage auf ALPHA bringt dessen gesamte Kammermusik mit Violine. Den Geigenpart übernimmt Daishin Kashimoto, seines Zeichens erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Angesichts des hohen Niveaus jeder der insgesamt vier Folgen dieses Projekts wurden bereits jetzt Wünsche, ja Forderungen laut, Le Sage möge
umgehend auch das komplette Klavierwerk des großen Franzosen in Angriff neh-men. Bis dahin verkürzen wir uns die Zeit mit einer der schöns-ten Kammermu-sikeinspielungen des noch jungen Jahres 2014.
JUNGER BEETHOVENFür das erste Großprojekt, die Gesamteinspielung der Klaviersona-ten Beethovens, ging man beim britischen Label ONYX nicht etwa auf Nummer sicher, indem man auf bewährte Namen setzte, son-dern diese anspruchsvolle Aufgabe dem jungen Leon-Fleisher-Schü-ler Jonathan Biss übertrug. Die von der Kritik äußerst wohlwollend aufgenommene Einspielung gab den Machern Recht, und so setzte sich die bislang weitgehend auf Amerika beschränkte steile Karriere
des jungen Pianis-ten auch in Euro-pa fort. Biss bleibt auch in der drit-ten Folge beim bewährten Kon-zept, Sonaten aus unterschiedlichen Schaff ensperioden des Komponisten nebeneinander zu stellen.
j j g
GABRIEL FAURÉ: Die klavierbegleitete Kammermusik Vol.4
Werke für Violine und Klavier
Daishin Kashimoto, Violine
Eric Le Sage, Klavier
ALPHA T01 (CD) 2013
ALP 604 37600141960413 760014 196041
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Klaviersonaten Vol.3
Sonaten Op.10 Nr.3/Op.31 Nr.1/Op,53
Jonathan Biss, Klavier
ONYX T01 (CD) 2013
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FREIE WAHLSollte Gustav Leonhardts Vermutung zu-treff en, Bach habe seine Kunst der Fuge komponiert, ohne an ein bestimmtes In-strument zu denken, so wäre es jedem Musiker freigestellt, das Werk auf dem Instrument zu spielen, das ihm am besten geeignet erscheint. Cédric Pescias Aufnah-me auf dem Konzertfl ügel ist geprägt von rhythmischem Gefühl sowie Erfi ndungs-reichtum in Phrasierung und Auszierung.
KLEINE HAUPTWERKEObwohl Witold Lutosławski (1913-1994) neben Komposition auch Klavier stu-diert hat, sah er sich selbst nie als Pianist. Dies dürfte der Grund sein, warum sein Klavier-Œuvre relativ schmal ist und nur bis 1968 endstand. Gleichwohl verdienen einige der Werke die Aufmerksamkeit der Interpreten und Musikfreunde. Ve-ronique Briel hat hier eine Auswahl von Stücken aus den Jahren 1934 bis 1968 eingespielt.
ORIENTALISCHLiebe, Lust und Leidenschaft, Verrat, Mas-ken etc. ‒ dafür muss man gar nicht ins Th eater gehen! Das Klavierduo Chipak-Kushnir erklimmt in vorliegender Auf-nahme die Bretter, die die Welt bedeuten: mitreißende Transkriptionen von Strawins-kys Ballett Petruschka, aus Verdis Rigoletto, Bizets Carmen u.v.a. Und das alles ohne knarzende Th eatersessel oder hustende Sitznachbarn … hochvirtuos und nicht sel-ten dämonisch-sinnlich.
JOHANN SEBASTIAN BACH
Die Kunst der Fuge BWV 1080
Cédric Pescia, Klavier
AEON R02 (2 CD) 2013
AECD 1333 37600583603303 760058 360330
MASKEN – THEATRALISCHE REMINISZENZEN
Werke von Strawinsky/Ravel/Rachmaninoff/+
Klavierduo Chipak-Kushnir
GENUIN T01 (CD) 2013
GEN 14295 42600362529584 260036 252958
WITOLD LUTOSŁAWSKI
Klavierwerke
Veronique Briel, Klavier
DUX T01 (CD) 2013
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KLASSIK NEU ERLEBENAußergewöhnliche und exklusive Begegnungen zwischen herausra-genden Musikern zu ermöglichen, und das in einem ganz anderen Rahmen als dem sonst gewohnten, ist die Idee hinter Salons de Mu-sique, ARTEs Musiksalon. Die seit Januar 2012 produzierte innova-tive Sendung mit klassischer Musik soll einem jungen und breiteren Publikum die Freude an klassischer Musik vermitteln. Im Verlauf der bislang zwanzig Sendungen gastierten bei den Salons de Musique Spitzeninterpreten klassischer Musik aus Frankreich sowie aus an-deren Ländern. Alle sind anerkannte Künstler und verfolgen sehr erfolgreich eine internationale Karriere. Jede Sendung wird an einem jeweils anderen und ungewöhnlichen Ort in einem sympathischen und angenehmen Rahmen aufgenommen. Dies können Kunstgale-rien sein oder Industrieorte, Privatwohnungen, Kneipen. Es werden dabei anspruchsvolle, aber dennoch problemlos zugängliche Werke vorgestellt. Die Salons de Musique bieten eine echte Alternative zu den sonstigen Fernsehsendungen mit klassischer Musik. Die Regis-seure sind alle selbst Musikliebhaber, haben aber beispielsweise auch Rockkonzerte aufgenommen. Ihre Regie und die Sendungen sind moderner, fl üssiger, zeitgemäßer; gleichzeitig achten und würdigen sie die Musik. Die CD enthält einige akustische Highlights aus den Salons de Musique, und wer neugierig auf die fi lmische Umsetzung ist, der kann sie sich derzeit auf www.liveweb.arte.tv/de und in Bäl-de auch auf ARTE im Fernsehen zu Gemüte führen.
GOLDMEDAILLE FÜR MATSUEV!Seitdem er 1998 den 11. Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau gewann, hat sich Denis Matsuev als einer der führenden Pianisten aus Russland etabliert, der besonders für seine Interpretati-on russischer Musik internationales Renommee genießt. Kein Wun-der, dass er zusammen mit Valery Gergiev ausgewählt wurde, bei der Eröff nungsfeier für die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi mitzuwirken. Für MARIINSKY hat er unter der Leitung von Gergiev bereits zwei herausragende Aufnahmen mit russischen Kla-vierkonzerten vorgelegt, die jeweils auf breite Zustimmung in der Fachpresse stießen. Zusammen mit Gergiev begeistert er auf seiner jüngsten CD für MARIINSKY mit den Klavierkonzerten Nr.1 & 2 von Peter Tschaikowsky. Ist dessen erstes Klavierkonzert eines der bekanntesten überhaupt, werden seine übrigen geradezu sträfl ich vernachlässigt, was keineswegs irgendwelchen musikalischen Män-geln geschuldet ist. Im Gegenteil: Tschaikowsky hält hier sogar einige reizvolle Überraschungen parat. So kommen etwa in der gewaltigen Solokadenz im ersten Satz des zweiten Konzerts auch andere Instru-mente zum Zug, und im zweiten Satz beschenkt er zusätzlich Violine und Violoncello mit prominenten Soli. Olympisch gesehen gebührt Matsuev und Gergiev hier zweifellos die Goldmedaille…!
LES
DEmusique
LES SALONS DE MUSIQUE
Werke von Bach/Schubert/Chausson/Mozart/+
Berrut/Le Magadure/Erben/Diluka/+
OUTHERE T01 (CD) 2013
OMF 700 37601957370023 760195 737002
PETER TSCHAIKOWSKY
Klavierkonzerte Nr.1 & 2
Matsuev/Gergiev/Mariinsky Orchester
MARIINSKY M01 (SACD hybrid) 2013
MAR 0548 8222318548218 22231 85482 1
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH: Klavierkonzerte Nr.1 & 2
RODION SCHTSCHEDRIN: Klavierkonzert Nr.5
Matsuev/Gergiev/Mariinsky Orchester
MARIINSKY MAR 0509, M01 (SACD hybrid), 2009/2011
822231850922
SERGEI RACHMANINOFF
Klavierkonzert Nr.3
Rhapsodie über ein Thema von Paganini
Matsuev/Gergiev/Mariinsky Orchester
MARIINSKY MAR 0505, M01 (SACD hybrid), 2009
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MUSIKALISCHE STREETWORKERDie Produktion unternimmt eine musikalische Reise nach Rom um die Wende vom 16. zum 17.Jahrhundert ins bitterarme Viertel La Val-licella. Hierher verlegte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts der Priester Filippo Neri (1515-1595) seine Bruderschaft, die versuchte, die Botschaft des Evangeliums auch für ungebildete Ohren begreif-lich zu machen. Ein bewährtes Mittel war dabei die Musik, die sich natürlich der Volkssprache und einfacher musikalische Strukturen
bediente. Con-certo Romano unter Alessandro Quarta hat hier einige dieser reiz-vollen Lauden mit ihren eingän-gigen Melodien und volkstümli-chen Rhythmen eingespielt.
HIMMEL AUF ERDENFür ihre überragende künstlerische Leistung vom britischen Musik-magazin Gramophone unlängst in die „Hall of Fame“ der klassischen Musik erhoben, veröff entlichen die Tallis Scholars hier ihre erste
Audio-Blu-ray. Bei der Reper-toireauswahl ent-schied man sich für Aufnahmen mit dem berühm-ten Miserere von Allegri und der Missa Papae Mar-celli aus dem Jahre 2005. Das ergibt eine perfekte Pro-duktion, die uns den Himmel auf Erden zu bringen scheint.
GEISTLICHE MUSIK FÜR DIE ARMEN UM 1600
Werke von Cavalieri/Marenzio/Mazzocchi/Anerio/+
Quarta/Concerto Romano
CHRISTOPHORUS T01 (CD) 2011
CHR 77373 40100727737394 010072 773739
ALLEGRI: Miserere
PALESTRINA: Missa Papae Marcelli/Tu es Petrus
Philips/Tallis Scholars
GIMELL V01 (Audio Blu-ray) 2005
GIMBD 641 7551381641097 55138 16410 9
HOMMAGEArcangelo Corelli war bereits zu Lebzeiten ein Klassiker, dem nach seinem Tod nicht nur die Ehre widerfuhr, im Pantheon in Rom beerdigt zu werden, sondern der auch eine musikalische Apotheose durch François Couperin erhielt. Das Ensem-ble Les Folies françoises unter Patrick Cohën-Akenine hat diese musikalische Apotheose bei ihrer gelungenen Hommage an den großen Römer mit aufgenommen.
DREIERLEIDas Dresdner Philharmonische Streich-trio versammelt auf seiner ersten Veröff ent-lichung auf GENUIN Werke von Beetho-ven und seinen Lehrern – beginnend also mit Joseph Haydn über seinen Nachfolger Albrechtsberger und endend mit einem Werk des jungen Bonner Feuerkopfes selbst, der champagnerfunkelnden Serena-de Op.8, die wie für das geistvolle Spiel der Dresdner geschrieben scheint.
ENTDECKUNGENZusammen mit Neapel war Böhmen im 18. Jahrhundert so etwas wie das Konser-vatorium Europas, das eine Vielzahl hoch talentierter Komponisten und Musiker hervorbrachte, darunter auch nicht wenige virtuose Geiger. Die CD stellt einige Vi-olinsonaten vor, die sich in Prag erhalten haben. Neben dem prominenten Böhmen Benda gibt es dabei auch einige unbekann-te böhmische Meister zu entdecken.
ARCANGELO CORELLI
Il maestro famosissimo di violino
Werke von Corelli und Couperin
Cohën-Akenine/Les folies françoises
CYPRES T01 (CD) 2013
CYP 1668 54122170166855 412217 016685
IL VIOLINO BOEMO
Werke von Benda/Gurecky/Jiránek
Torgersen/Luks/Masek
SUPRAPHON T01 (CD) 2012
SU 4151 0999254151290 99925 41512 9
BEETHOVEN UND SEINE LEHRER
Streichtrios von Haydn/Albrechtsberger/Beethoven
Philharmonisches Streichtrio Dresden
GENUIN M01 (CD) 2012
GEN 14542 42600362554234 260036 255423
8 N E U H EE I T ET E N N O T E 1 M U S I C F E B R U A RR 22 0 1 4
VERGESSENES REQUIEMAntonio Caldaras Vertonung der lateinischen Totenmesse ist bisher in der Forschung weit-gehend unbekannt geblieben. Weder wird sie in der Fachliteratur erwähnt, noch gibt es eine moderne Ausgabe (das dieser Aufnahme zu-grunde liegende Notenmaterial musste eigens angefertigt werden). Warum in dem in Prag aufbewahrten Manuskript nur die drei ersten Sätze notiert sind, ist nicht ohne Weiteres er-klärbar. Es wäre möglich, dass Teile verloren gingen oder der Rest tatsächlich unvertont blieb, da er durch eine andere Komposition ersetzt wurde oder die betreff enden Teile als gregorianischer Choral gesungen wurden. Die Aufnahme mit Musica Fiorita ergänzt das Werk sinnvoll durch drei Sätze aus Calda-ras Missa dolorosa.
KREATIVE FREIHEITMit der Aufnahme seines ausgefeilten und besonders erfolgreichen Konzertpro-gramms demonstriert Fahmi Alqhai, was für ein hochexpressiver Musiker er ist. Für Alqhai ist die Gambe sehr viel mehr als nur ein wiedererstandenes Relikt einer vergan-genen Epoche, und so zeigt er durch die Programmauswahl und durch sein Spiel, wie vielseitig, fl exibel und zutiefst emo-tional die Gambe klingen kann: Neben Werken spanischer, deutscher und französi-scher Barockmeister erklingt beispielsweise Alqhais eigene Version des Joe-Satriani-Hits Always with me, always with you. Fah-mi Alqhai off enbart hier, welche kreative Freiheit auch bei „alter“ Musik möglich ist, wenn sie nur in die richtigen Hände gerät.
ANTONIO CALDARA
Requiem
Dolci/Musica Fiorita
PAN CLASSICS T01 (CD) 2011
PC 10296 76199901029657 619990 102965
A PIACERE – MUSIK FÜR VIOLA DA GAMBA
Werke von Sanz/Murcia/Rameau/Marais/+
Alquai/Arcángel/Estevan/Caminero/+
GLOSSA T01 (CD) 2013
GCDP 33202 84245623320278 424562 332027
NEUE ALTE MUSIKFür seine Rappresentatione di Giuseppe e i suoi fratelli verwendet der Komponist Elam Rotem Form und Musiksprache des 17. Jahrhunderts, wie wir sie von ähnlichen Werken aus der Feder von Cavalieri, Cac-cini und Monteverdi zu schätzen wissen. Für Rotem ging es bei der Komposition nicht um eine perfekte Stilkopie, sondern er wollte durch die Anwendung alter Musi-zierpraktiken und die Annäherung an den Zeitgeist dieser Epoche ein neues Kunst-werk schaff en. Das Stück für fünf Stim-men, Instrumente und Basso continuo entstand speziell für das Ensemble Profeti della Quinta und verwendet den origina-len hebräischen Text aus der Genesis.
ELAM ROTEM
Rappresentatione di Giuseppe e i suoi fratelli
Musikdrama komponiert im Geist der frühen Oper
Profeti della Quinta
PAN CLASSICS I02 (2 CD) 2013
PC 10302 76199901030237 619990 103023
LEONARDO VINCI
Alt-Arien
Mineccia/Aresi/Stile Galante
PAN CLASSICS T01 (CD) 2013
PC 10297 76199901029727 619990 102972
BRILLANT-FEUERWERKMit Leonardo Vinci (1690-1730) wurde in den vergangenen Jahren einer der Hauptvertreter der Neapolitanischen Schule auch für den Tonträger wiederentdeckt, nachdem er Jahrhunderte lang zunächst ver-gessen und später allenfalls in musikwissenschaftlichen Publikationen gewürdigt wurde. Spätestens nach der Aufsehen erregenden Gesamt-aufnahme seiner Oper Artaserse wurde einem breiten Publikum klar, welch phantastische Musik hier viel zu lange dazu verdammt war, einen Dornröschenschlaf in den Archiven Neapels und Roms zu fristen. Im Zuge einer Art „neuen Einfachheit“, die damals an die Stelle der als überladen empfundenen Musik des Barock trat, dienten die Werke der neapolitanischen Komponisten als geeignete Vehikel, die geradezu ar-tistische Virtuosität der Kastraten wirkungsvoll zur Schau zu stellen. Ihren Platz haben auf den heutigen Bühnen die Countertenöre in So-pran- und Altlage eingenommen, und es spricht für das Können des jungen, mehrfach ausgezeichneten Italieners Filippo Mineccia, dass er für seine erste Solo-CD auf PAN CLASSICS ausgerechnet Alt-Arien von Leonardo Vinci ausgewählt hat. Zusammen mit Stefano Aresi und dem Ensemble Stile Galante zündet er anhand dieser anspruchsvollen und hochvirtuosen Arien ein brillantes Feuerwerk stupender Technik und subtilen Stilvermögens.
9N E U H E I T E N N O T E 1 M U S I C F E B R U A R 2 0 1 4
FAVORITEN UND GEHEIMTIPPSSeine Kompetenz in Sachen Klassische Moderne hat Jean-Effl am Bavouzet bereits mit seiner Einspielung der Klavierkonzerte Bar-tóks bewiesen (CHAN 10610), die von der Kritik einhellig begrüßt wurde. Gleiches gilt für seine Einspielung der fünf Klavierkonzerte von Sergei Prokofi eff ; das erste und dritte erfreute sich ja schon immer großer Beliebtheit bei Pianisten und Publikum. Die übri-
gen sind dagegen immer noch Ge-heimtipps, denen man leider nur selten im Kon-zertsaal begegnet: völlig zu Unrecht, wie Bavouzets he raus ragende Einspielung mit dem BBC Phil-harmonic unter Gianandrea No-seda zeigt.
SCHWEDISCHE SINFONIKIm Rahmen seiner umfangreichen Beschäftigung mit skandinavi-scher Musik unternimmt CHANDOS auch eine Gesamteinspielung der Sinfonien von Kurt Atterberg (1887-1974). Neeme Järvi und das Gothenburg Symphony Orchestra legen in der zweiten Folge der Reihe neben der zweiten Sinfonie von 1911 auch dessen Achte von 1944 vor. Beide Werke folgen weitgehend den klassischen For-
men, doch wer-den diese durch Harmonien und Melodien aus der schwedischen Volksmusik an-gereichert. Sie sind somit typi-sche Werke At-terbergs, die man gerne häufi ger im Konzertsaal hören würde.
SERGEI PROKOFIEFF
Klavierkonzerte Nr.1-5
Bavouzet/Noseda/BBC Philharmonic
CHANDOS T02 (2 CD) 2013
CHAN 10802 0951151802280 95115 18022 8
KURT ATTERBERG
Orchesterwerke Vol.2
Sinfonien Nr.2 & 8
Järvi/Gothenburg Symphony Orchestra
CHANDOS U01 (SACD hybrid) 2013
CHSA 5133 0951155133230 95115 51332 3
VIELSEITIGUnter den Rohrblattinstrumenten ist die Klarinette sicherlich das vielseitigste. CHANDOS-Exklusivkünstler Michael Collins demonstriert in der zweiten Folge seiner Reihe mit Werken für Klarinette und Klavier erneut die außerordentliche Vielfalt der Musik für Klarinette. Die hochvirtuo-sen Stücke spannen dabei den Bogen von Europa nach Nordamerika und von der Spätromantik bis zur zeitgenössischen Mo-derne.
REIZVOLLWie Rachmaninoff war York Bowen (1884-1961) nicht nur ein begnadeter Pi-anist, sondern auch ein inspirierter Kom-ponist, dessen Werke größere Bekanntheit verdient hätten. Dem „englischen Rach-maninoff “ widmet CHANDOS seit ei-niger Zeit die verdiente Aufmerksamkeit und erfreut damit neugierige Musiklieb-haber, die spätromantische Novitäten zu schätzen wissen. Hier ist reizvolle Kam-mermusik aus seiner Feder zu entdecken.
MENDELSSOHN-STADTMit Birmingham ist Mendelssohn durch Aufenthalte in den 1830er und 1840er Jahren, besonders aber durch die Ur-auff ührung seines Oratoriums Elias ver-bunden, so dass man zu Recht von einer Mendelssohn-Stadt sprechen kann. In der historischen Town Hall fanden denn auch die Aufnahmen zur Gesamteinspielung der Sinfonien Mendelssohns mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter Edward Gardner statt.
DIE VIRTUOSE KLARINETTE VOL.2
Werke von Debussy/Bernstein/Widor/Milhaud
Michael Collins, Klarinette
Michael McHale, Klavier
CHANDOS T01 (CD) 2013
CHAN 10804 0951151804260 95115 18042 6
MENDELSSOHN IN BIRMINGHAM (VOL.1)
Die Hebriden/Sinfonien Nr.4 & 5
Gardner/City of Birmingham Symphony Orchestra
CHANDOS U01 (SACD hybrid) 2013
CHSA 5132 0951155132240 95115 51322 4
YORK BOWEN
Phantasy Quintet Op.93/Klarinettensonate Op.109/
Klaviertrio Op.118/+
Plane/Gould Piano Trio/Cooper/+
CHANDOS T01 (CD) 2013
CHAN 10805 0951151805250 95115 18052 5
10 N E U H E I T E N N O T E 1 M U S I C F E B R U A R 2 0 1 4
ENTDECKENSWERTDie ausgesprochen hörenswerten Klavierwerke des polnischen Kom-ponisten Karol Szymanowski (1882-1937) harren hierzulande immer noch ihrer Entdeckung durch die Interpreten. Cédric Tiberghien entführt uns hier in die sinnlich dämmrige Klangwelt dieser Wer-ke. Sein expressives, quecksilbriges Spiel mit seinem außergewöhn-lichen Pianissimo und der kaleidoskopartigen Vielfalt an Klang-
farben macht ihn zum idealen Interpreten die-ser Musik. Zu hören sind einige der bekanntesten Klavierwerke des K o m p o n i s t e n von den frühen Etüden Op.4 bis zu seinen von Ra-vel und Debus-sy beeinfl ussten reifen Métopes Op.33.
FEST DER LEIDENSCHAFTENDas preisgekrönte Ensemble Arcangelo präsentiert hier eine Auswahl aus den letzten drei Madrigalbüchern Monteverdis. Obwohl erst in Venedig gedruckt, dürften viele der Stücke bereits in Monteverdis Mantuaner Zeit entstanden sein. Die Stücke handeln von Abschied und Verlust, von Leidenschaften oder sind exemplarische Beispiele des „genere concitato“, das der Komponist für aufwallende Gefüh-
le wie Zorn und Verlangen ein-führte. Die So-lopartie des Testo in Monteverdis berühmtem Com-battimento über-nimmt der her-ausragende Tenor James Gilchrist, der die CD zu einem musika-lischen Fest der Leidenschaften werden lässt.
KAROL SZYMANOWSKI
Klavierwerke
Etüden Op.4 & 29/Métopes Op.33/Masques Op.34
Cédric Tiberghien, Klavier
HYPERION T01 (CD) 2013
CDA 67886 0345711788680 34571 17886 8
CLAUDIO MONTEVERDI
Liebe und Verlust – Madrigale aus den Büchern 6, 7 & 8
Gilchrist/Cohen/Arcangelo
HYPERION T01 (CD) 2013
CDA 68019 0345712801960 34571 28019 6
UNTER AUFSICHTWährend seiner Zeit am Wiener Konser-vatorium vollendete Alexander Zemlinsky zwei Sinfonien, die unter den wachsamen Augen seiner dortigen Lehrer entstanden. Wohl aus diesem Grund scheint zunächst einmal der Einfl uss von Brahms zu domi-nieren, doch lässt Zemlinsky auch seine Bewunderung für Wagner und Strauss ein-fl ießen, welche die eigentlichen musikali-schen Abgötter seiner Generation waren.
UNGARISCHER GEIST„Wenn ich einen Komponisten nennen müsste, dessen Werke den ungarischen Geist in Vollendung verkörpern, so würde ich antworten: Kodály“. Kein Geringerer als Béla Bartók äußerte sich so über die Musik seines Landsmannes. Das Dante Quartet stellt hier unter anderem Kodálys Streichquartette Nr.1 und 2 vor, die sich durch tänzerischen Schwung und volks-tümliche Einfachheit auszeichnen.
AUSSENSEITERDer Wanderer ist ein typisches Motiv der deutschen Romantik: ein wurzelloser Au-ßenseiter, der am Rande der Gesellschaft lebt. In der Musik fand dieses Motiv sei-nen höchsten Ausdruck in Schuberts Winterreise sowie in zahlreichen einzelnen „Wanderer“-Liedern, die teils trostlos-resi-gniert, teils gelassen-beschaulich oder auch von einer Atmosphäre der physischen und spirituellen Isolierung erfüllt sind.
ALEXANDER ZEMLINSKY
Sinfonien d-Moll & B-Dur
Brabbins/BBC National Orchestra of Wales
HYPERION T01 (CD) 2013
CDA 67985 0345711798580 34571 17985 8
FRANZ SCHUBERT
Der Wanderer – Lieder
Florian Boesch, Bariton
Roger Vignoles, Klavier
HYPERION T01 (CD) 2012
CDA 68010 0345712801030 34571 28010 3
ZOLTAN KODÁLY
Streichquartette Nr.1 & 2/Intermezzo & Gavotte
Dante Quartet
HYPERION T01 (CD) 2013
CDA 67999 0345711799950 34571 17999 5
11N E U H E IE I T E NT N O T E 1 MM U S IU C F E B R U A R 2 00 1 4
VISITENKARTE
Liv Migdal (Jahrgang 1988) begann bereits im dritten Lebens-jahr, Violine zu spielen. Seit 2009 ist sie Stipendiatin der Yehudi-Menuhin-Stiftung und hat bereits zahlreiche Auftritte im In- und Ausland absolviert. Zusammen mit ihrem Vater, dem Hamburger Klavierprofessor Marian Migdal, stellt sie sich auf ARS PRODUK-TION mit einer gelungenen Einspielung vor.
Liv Migdal (Jahrgaang 19
KLASSIKER
Obwohl mit O mio babbino caro eine der populärsten Arien Pucci-nis enthalten ist, wird Il Trittico vergleichsweise selten zur Auff üh-rung gebracht. Zu den Klassikern der Puccini-Diskographie zählt die exzellent besetzte Aufnahme mit Renata Tebaldi, die hier erst-mals auf nur zwei CD erhältlich ist. Nicht nur für Puccini-Einstei-ger eine gute Nachricht.
Obbwoohl mmit O mio baabbin
WINTERLICH
Auf der siebten Folge der beliebten Serie mit dem Czech Chamber Philharmonic Orchestra unter Vojtech Spurný mit böhmischer Musik des Barock und der Vorklassik geht es recht winterlich zu. Zu hören sind diesmal u.a. Pastoralsinfonien von Stamitz, Rössler etc., die dank ihrer melodischen Qualitäten nicht nur an Weih-nachten eine wohlige Stimmung verbreiten.
Auf der sieebten Folge der bb
BAROQUE BOHEMIA AND BEYOND (VOL.7)
Werke von Stamitz/Rössler/Linek/+
Spurný/Czech Chamber Philharmonic Orchestra
ALTO H01 (CD) 2005
ALC 1251 50553544125165 055354 412516
EINFACHHEIT
Die Pianistin und Komponistin Beata Hlavenková gehört unbe-stritten zu den führenden Protagonisten der tschechischen Jazz- und Alternativszene. Ihr jüngstes Album Th eodoros enthält zwölf ei-gene Stücke, die nach den zwölf Monaten des Jahres benannt sind. Hlavenková ließ sich hier von der Liedform und der Faszination ihrer Einfachheit inspirieren.
Die PPiannistin und Komppo
UNIVERSELL
Auf dieser CD triff t Renaissance-Musik auf den islamischen Su-fi smus, die beide der Melancholie der empfi ndsamen Seele erge-ben sind. Anhand der Lieder von Dowland und der Gedichte von Mansur Al-Hallaj und Mahmoud Darwich wird deutlich, dass Trennung, Einsamkeit, Intimität, unerwiderte Liebe schon immer universelle menschliche Gefühle gewesen sind.
Auf dieseer CDDD trifft Ren
AUTHENTISCH
Grégale ist das Pseudonym des Komponisten, Liedermachers und Musikers Abbé Paul Filippi, eines Poeten in der reinsten korsischen Tradition. In den vergangenen vierzig Jahren hat er sich eine unver-fälschte Authentizität bewahrt, die sich durch Realismus und Ein-fachheit auszeichnet und ein musikalisches Bild der ursprünglichen Mittelmeerinsel bewahrt.
TASTENTANZ
Der britische Pianist Tom Poster hat für seine Produktion bei CHAMPS HILL RECORDS ein interessantes Programm zusam-mengestellt, dessen Werke durch Gesang und Tanz inspiriert sind. Neben Klassikern von Chopin, Bartók und Strawinsky ist hier auch ein eigenes Arrangement von Gershwins Someone to watch over me aus dem Musical Oh, Kay! zu hören.
Der britische Piaanisttt Tom
BESTE UNTERHALTUNG
Das jüngste Album des international renommierten slowakischen Operntenors Stefan Margita enthält bekannte Melodien aus Mu-sical und Film sowie Evergreens wie das Ave Maria und Caruso. Zusammen mit großen Namen der tschechischen Popszene und üppigen Orchesterarrangements bietet uns Margita hier ein im doppelten Sinne klassisches Unterhaltungsprogramm.
Das jüngstee AAlbum ddes inGrGrégale ist das Pseeudon m
GIACOMO PUCCINI
Il Trittico
Tebaldi/Del Monaco/Simionato/Merrill/Gardelli/Chor
und Orchester des Maggio Musicale Fiorentino/+
ALTO F02 (2 CD) 1990, ADD
ALC 2023 50553544202385 055354 420238
THEODOROS
Beata Hlavenková, Klavier
ANIMAL MUSIC T01 (CD) 2012
ANI 037 85941559971458 594155 997145
LA CORSE
Traditionelle Musik aus Korsika
Grégale
ARION N01 (CD) 1977/1981/1995, AAD/DDD
ARN 44333 33254804433363 325480 443336
IN SONG AND DANCE
Klavierwerke von Grieg/Chopin/Bartók/Ravel/+
Tom Poster, Klavier
CHAMPS HILL RECORDS P01 (CD) 2012
CHRCD 075 50602125907705 060212 590770
LUDWIG V. BEETHOVEN: Violinsonate Nr.6 Op.30/1
CLAUDE DEBUSSY: Violinsonate g-Moll
RICHARD STRAUSS: Violinsonate Es-Dur Op.18
Liv Migdal, Violine/Marian Migdal, Klavier
ARS PRODUKTION U01 (SACD hybrid) 2013
ARS 38145 42600523814584 260052 381458
DIVINE MADNESS
Lieder und Gedichte von Dowland/Johnson/Adwan/+
Wilkinson/Adwan/Vanden Eynde
CYPRES T01 (CD) 2012
CYP 1670 54122170167085 412217 016708
MELANCHOLIE
Melodien aus Musical und Film u.a. Evergreens
Margita/Urbanova/Gott/Kucera/Epoque Orchestra/+
SUPRAPHON T01 (CD) 2013
SU 4142 0999254142210 99925 41422 1
12 N E UU H E I T E NE N N O T E 1 MM U S I C F E B R U A R 2 0 1 4
DEBÜT BEI ONYXSpätestens seit seinem Erfolg beim Eröff nungskonzert des Schleswig-Holstein Musikfestivals 2009, als er mit Anne Sophie Mutter Brahms‘ Doppelkonzert spielte und anschließend mit dem Leonard Bern-stein Award ausgezeichnet wurde, gehört Leonard Elschenbroich zu den besten Cellisten seiner Generation. Für seine Debüt-CD beim Prestige-Label ONYX hat er eine Bearbeitung der Bratschen-
sonate von Schos-takowitsch (ein Komponist, der ihm außerordent-lich viel bedeu-tet!) und Rach-maninoff s viel zu wenig bekannte Cellosonate aus-gewählt. Elschen-broich spielt ein Cello von Matteo Goff riller „Ex-Le-onard Rose“ von 1693.
UNSTERBLICHMit der Entwicklung des Saxophons hat sich Adolphe Sax (1814-1894) unsterblich gemacht. 2014 feiert der Belgier seinen 200. Ge-burtstag. Für RICERCAR ist es Ehrensache, den runden Geburts-
tag mit einer besonderen Veröff entlichung zu fei-ern. Ein 60-seitiges Buch (nur E/F) beleuchtet die Entwicklung und die Ge-schichte des Instruments. Seine Bedeutung im Jazz wird mit einem eigenen Artikel und einer CD mit Jazz-Standards dokumen-tiert. Auf der anderen CD mit frühen origina-len Werken für Saxophon von Singlée und Demers-seman verwenden die Sax Players originale Instru-mente aus der Werkstatt von Adolphe Sax.
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH: Bratschensonate Op.147 (arr. für Cello)
RACHMANINOFF: Cellosonate Op.19/Vocalise Op.34 Nr.14
ELeonard Elschenbroich, Violoncello
Alexei Grynyuk, Klavier
ONYX T01 (CD) 2013
Onxy 4116 8800404116288 80040 41162 8
A TRIBUTE TO SAX
Werke von Singlée/Demersseman/Porter/Gershwin/+
The Sax Players/Houben/Benita
RICERCAR Z200 (2 CD + Buch) 1992-2012
RIC 341 54004390034155 400439 003415
SCHUMANN-RARITÄTENNeben dem hochvirtuosen Konzertstück für vier Ventilhörner und Orchester von Robert Schumann und dem Klavierkon-zert a-Moll Op.7 seiner Frau Clara wartet die vorliegende Aufnahme mit zwei wei-teren äußerst hörenswerten konzertanten Raritäten aus dem Hause Schumann auf. Jozef De Beenhouwer hat hier nämlich die Konzertsätze a-Moll bzw. f-Moll von Robert und Clara Schumann ergänzt und orchestriert.
CELLOQUARTETTEDas Quartett Op.35 von Anton Arensky verlangt die ziemlich seltene Besetzung mit Violine, Viola und zwei Violoncel-li. Das dürfte der Grund sein, warum das hervorragende Stück so gut wie unbekannt geblieben ist. Auf der CD wird das Werk zusammen mit zwei weiteren Stücken in dieser reizvollen Besetzung kombiniert, einem weiteren Originalwerk von Ernest Sauter und einer Bearbeitung von Peter Tschaikwosky.
FULMINANTES DEBÜTFür das französische Musikmagazin Di-apason wird Pablo Ferrández einer der besten Cellisten weltweit werden, wenn er es nicht schon längst ist. 2012 gewann er den renommierten und begehrten Edmond de Rothschild Group Award beim Schweizer Festival Sommets Musicaux de Gstaad und legt hier auf ONYX eine fulminante De-büt-Einspielung vor, die alle großen Erwar-tungen in ihn mehr als nur erfüllt.
ROBERT SCHUMANN: Konzertstück Op.86/Konzertsatz in d
CLARA SCHUMANN: Konzert Op.7/Konzertsatz f-Moll
Margolina/Hornquartett des Gewandhausorchesters
Leipzig/Salomon/Vogtland Philharmonie
ARS PRODUKTION U01 (SACD hybrid) 2013
ARS 38141 42600523814104 260052 381410
MUSIQUE ROMANTIQUE ‒ Quartette mit zwei Violoncelli
von Arensky/Sauter/Tschaikowsky
Kathrin, Leonie, Borge, Malte Ten Hagen/
Matthias Bartolomey
ARS PRODUKTION U01 (SACD hybrid) 2013
ARS 38142 42600523814274 260052 381427
ANTONÍN DVOŘÁK/ROBERT SCHUMANN
Cellokonzerte
Ferrández/Stuttgarter Philharmoniker
ONYX T01 (CD) 2013
ONYX 4127 8800404127248 80040 41272 4
N E U H E I T E N N O T E 1 M U S I C F E B R U A R 2 0 1 4 13
ABSEITS DER BÜHNEDie CD bietet lohnenswerte Entdeckungen im Genre der franzö-sischen Kantate. Im Barock entstanden, wurde sie im 19. Jahrhun-dert wiederbelebt, da sie dem Komponisten die Möglichkeit bot, sein dramatisches Talent auch abseits der Bühne zu beweisen. Zu hören sind Kantaten sowie Ouvertüren aus der Zeit zwischen 1789 und 1836. Neben Werken bekannter Komponisten wie Cherubini
und Hérold er-klingen auch Ra-ritäten von Bois-selot und Catel. Karine Deshayes und Opera Fuo-co unter David Stern adeln die Musik durch eine dramatische In-terpretation, die uns die Bühne tatsächlich nicht vermissen lässt.
VERGESSENE MEISTER VOL.1In Zusammenarbeit mit der Stiftung Palazetto Bru-Zane startet EDICIONES SINGULARES eine Serie, die vergessene französi-sche Komponisten portraitiert. Neben Einspielungen ihrer Werke
geschieht dies auch durch Essays zu Zeit, Leben und Werk des jeweiligen Komponisten. Die erste Folge ist dem Lothringer Th éodore Gouvy (1819-1889) gewidmet, des-sen Wirken durch seine herkunftsbedingte Posi-tion zwischen den Kul-turen Frankreichs und Deutschlands geprägt war. Zu hören sind weltli-che Vokalwerke, Orches-terwerke und Kammer-musik.
FRANZÖSISCHE KANTATEN DER ROMANTIK
Werke von Cherubini/Catel/Hérold/+
Deshayes/Stern/Opera Fuoco
ZIG ZAG TERRITOIRES T01 (CD) 2013
ZZT 337 37600092933733 760009 293373
THÉODORE GOUVY
La Religieuse/Sinfonietta/Fantasie pastorale/+
Margaine/Papavrami/Quatuor Parisii/Arming/
Orchestre Royal Philharmonique de Liège/+
EDICIONES SINGULARES Z200 (3 CD + Buch) 2013
ES 1014 97884939686709 788493 968670
ENTDECKEN SIE SCHMITT!TIMPANI hat seit geraumer Zeit mit zahlreichen Weltersteinspielungen auf die bedeutende Musik von Florent Schmitt (1870-1958) hin-gewiesen, der besonders in Deutschland nach wie vor ein Dasein als exklusiver Geheimtipp für Kenner fristet. Diesen Monat macht es mit gleich drei Neuheiten auf den sträfl ich vernachlässigten Franzosen aufmerksam: Das Orchestre National de France unter Jacques Mercier stellt in der ersten Produktion das delikat virtuose Introït, Récit et Congé, ein verkapptes Cellokonzert, und das bezaubernde Ballett Le Petit Elfe Ferme-l’Oeil nach einem Märchen von Hans-Christian Andersen vor. Aus dem schier unüberschaubaren Vokalwerk Schmitts macht das französische Vokalensemble Calliope mit dessen Werken für Frauenchor bekannt, die sich größtenteils als veritable Repertoireberei-cherungen erweisen. In einer zunächst beim mittlerweile eingestellten Label SAPHIR erschienenen Aufnahme macht Laurent Wagschal deutlich, welch bedeutende Schätze an hörenswerter Klaviermusik aus der Feder Schmitts noch ihrer Entdeckung durch die Interpreten und neugierige Musikfreunde harren.
FLORENT SCHMITT
Le Petit Elfe Ferme-l’Œil/Introït, Récit et Congé
Demarquette/Martin/Mercier/Orchestre National de France
TIMPANI T01 (CD) 2013
TIM 1C1212 33778913121213 377891 312121
FLORENT SCHMITT
Die Werke für Frauenchor
Théodoresco/Milan/Calliope
TIMPANI T01 (CD) 2001
TIM 1C1218 33778913121833 377891 312183
FLORENT SCHMITT
Klavierwerke
Crépuscules Op.56/Ombres Op.64/Enfants Op.94/+
Laurent Wagschal, Klavier
TIMPANI T01 (CD) 2005
TIM 1C1219 33778913121903 377891 312190
14 N E U H E I T E N N O T E 1 M U S I C F E B R U A R 2 0 1 4
N E U H E II T E NT E N O T E 1 M1 U S I C F E B RE U A R 2 0 1 4
JOHN TAVENER IN MEMORIAMMit dem britischen Komponisten John Tavener (*1944) verlor die Musikwelt im vergangenen Jahr einen Künstler, dem es gelang, mit seiner Musik eine breite und besonders treue Fangemeinde zu erreichen. Ursprünglich sollten beide hier vorgestellten Produktionen der Labels CORO und SIGNUM CLASSICS zum 70. Geburtstag des Komponisten wiederveröff entlicht werden, dienen jetzt aber dem Andenken des Verstorbenen. Ikon of Light (1984) für Doppelchor und Streichtrio, eines der bekanntesten Werke Taveners, erfuhr 1983 durch Th e Sixteen und Harry Christophers eine besonders gelungene Einspielung. SIGNUM CLASSICS ehrt den Komponisten mit der Aufnahme der Konzertversion von Th e Veil of the Temple, einem seiner umfangreichsten Chorwerke von 2005.
JOHN TAVENER
Ikon of Light – Chorwerke
Ikon of Light/The Lamb/The Tyger/+
Christophers/The Sixteen
CORO P01 (CD) 1994
COR 16116 8280216116298 28021 61162 9
JOHN TAVENER
The Veil of the Temple
Layton/Holst Singers/Choir of the Temple Church/English Chamber Orchestra/+
SIGNUM CLASSICS N02 (2 CD) 2013
SIGCD 367 6352120367236 35212 03672 3
NEUE MASSSTÄBEHerbert Howells‘ (1892-1983) Chorwerke für das King’s College Cambridge setzten sofort neue Maßstäbe für die Liturgische Komposition in seiner englischen Heimat und brachten ihm zahlreiche Komposi-tionsaufträge, auch von anderen Institu-tionen. Einige der Stücke sind vielleicht weniger berühmt, doch zeigen sie alle die unnachahmliche Meisterschaft Howells‘ für Formen und Choral-Technik.
ERFREULICHDas Gaudier Ensemble erfreute 1995 mit einer frischen Einspielung der beiden Quintette von Antonín Dvořák. Bemer-kenswerterweise setzt der Komponist im Streichquintett G-Dur statt einer zweiten Bratsche oder einem zweiten Cello einen Kontrabass als fünftes Instrument ein. Bei-de Aufnahmen belegen die Spitzenposition des britischen Ensembles im Bereich der variablen Kammermusikformationen.
RUSSISCHE SCHÄTZEAuf seinen Reisen in Russland hat Nigel Short, der Leiter des Vokalensembles Tenebrae, eine Reihe seltener Manuskrip-te mit Chormusik gesammelt. Und so hören wir hier unter anderem auch einige äußerst rare Kompositionen, die man au-ßerhalb Russlands nur sehr selten zu hören bekommt. Dies ist übrigens die erste CD des SIGNUM-Sublabels Bene Arte, das sich den Aufnahmen von Tenebrae widmet.
HERBERT HOWELLS
Chorwerke
Archer/Wells Cathedral Choir
HYPERION helios F01 (CD) 2004
CDH 55456 0345711545650 34571 15456 5
RUSSIAN TREASURES
Werke von Gretchaninoff/Rachmaninoff/Golowanoff/+
Short/Tenebrae
SIGNUM CLASSICS T01 (CD) 2013
SIGCD 900 6352120900226 35212 09002 2
ANTONÍN DVOŘÁK
Streichquintett Op.77/Klavierquintett Op.81
Gaudier Ensemble
HYPERION helios F01 (CD) 1995
CDH 55472 0345711547250 34571 15472 5
15
16 N E U HH E I T E N N O T E 1 M M U S I C F E B RR U AU A R 2 0 1 4
ENTDECKENSWERT
Neben den altbekannten Werken von Franck, Fauré und Gounod gibt es im Bereich der französischen geistlichen Musik vom Ende des 19. Jahrhunderts noch eine Vielzahl an unbekannten Meister-werken zu entdecken. CYPRES macht uns hier mit dem Requiem von Alfred Bruneau (1857-1934) bekannt, das die Wiederbelebung durch die Interpreten mehr als rechtfertigt.
Nebeen den altbekannten WWW
ALFRED BRUNEAU: Requiem
CLAUDE DEBUSSY: Pelleas et Melisande-Symphonie
Delunsch/Morlot/Chor und Orchester des Théâtre La
Monnaie Brüssel/+
CYPRES T01 (CD) 2012
CYP 7615 54122170761535 412217 076153
TONAL
Wojciech Kilar (1932-2013) gehörte zu den Komponisten, die sich nach einer avantgardistischen Periode wieder einer mehr tonal aus-gerichteten Tonsprache zugewandt haben. Der internationale Er-folg gab ihm Recht. Die CD versammelt einige Vokalwerke aus den 1980er Jahren, die zum Teil die politischen Ereignisse dieser Zeit in seiner Heimat Polen refl ektieren.
Wojciechh Kilar (1932 201
WOJCIECH KILAR
Angelus/Exodus/Victoria
Rychert/Chor und Orchester der Stanislaw Moniuszko
Musikakademie Gdansk/+
DUX T01 (CD) 2013
DUX 0966 59025470096675 902547 009667
FESTLICHER BAROCK
Der englische Trompter Robert Vanryne – übrigens selbst auch anerkannter Naturtrompetenbauer – und der Heidelberger Orga-nist und Heiliggeist-Kantor Christoph Andreas Schäfer spielen hier ein abwechslungsreich zusammengestelltes Programm mit dem ureigensten Repertoire der beliebten Kombination Trompete und Orgel: festliche Barockmusik.
Der englischhee Trompter R
TROMPETE UND ORGEL VOL.1
Glanz des festlichen Barock
Werke von Purcell/Händel/Bach/Stanley/+
SPEKTRAL R01 (CD) 2013
SRL 413063 42601303806324 260130 380632
VIELSEITIG
Robert Vanryne und Christoph Andreas Schäfer beweisen hier eindrucksvoll, dass die Kombination Trompete und Orgel keines-wegs nur für barockes Repertoire geeignet ist. Das Programm ihrer CD präsentiert Werke aller Epochen vom Barock bis zum Musical. Zum Einsatz kommen dabei verschiedene Trompeten, welche die Vielseitigkeit dieser Kombination verdeutlichen.
Robert Vanryne uundnd Ch
TROMPETE UND ORGEL VOL.2
Von Barock bis Musical
Werke von Bach/Brahms/Verdi/Carmichel/+
SPEKTRAL R01 (CD) 2013
SRL 413064 42601303806494 260130 380649
WIEDERGEFUNDEN
Die vielversprechende Karriere des Komponisten und Dirigenten Paul Kletzki (1900-1973) in Deutschland, wo ihn u.a. Furtwängler förderte, wurde durch die Nazis jäh unterbrochen. Ein in Berlin zurückgelassener Metallkoff er mit Werken wurde erst nach seinem Tod geöff net und off enbarte seine hörenswerten frühen Werke; zwei davon fi nden sich auf dieser CD.
Dieee vielversprechennde Kaa
NEUE FLÖTENQUARTETTE
Die russische Flötistin Maria Fedotova und das renommierte Ensemble LUX aus Wien stellen auf der vorliegenden CD Flö-tenquartette zeitgenössischer österreichischer Komponisten und Komponistinnen in den Mittelpunkt ihres Programms. Alle Werke wurden erstmals eingespielt, und fünf der sechs Stücke sind sogar der Flötistin dieser Aufnahme gewidmet.
Die russsische Flötistiin M
PAUL KLETZKI
Violinsonate Op.12/Klaviertrio Op,16
Kling-Fender/Fender/Manijak
DUX T01 (CD) 2013
DUX 0974 59025470097425 902547 009742
IN FLUX
Flötenquartette von Heinisch/Freisitzer/Purgina/+
Fedotova/Ensemble LUX
SPEKTRAL T01 (CD) 2013
SRL 413099 42601303809914 260130 380991
POSTMODERN
Maciej Zielinski (Jahrgang 1971) gehört zu den bemerkenswertes-ten polnischen Komponisten seiner Generation. V Symphony ist eigentlich seine zweite Sinfonie, doch will Zielinski hier auf Beet-hovens Fünfte anspielen und damit sowohl an die musikalische Tradition anknüpfen als auch zu einer zeitgenössischen Tonsprache fi nden. Ein Spagat, der eindrucksvoll gelingt.
FRÜHREIF
Cécile Mansuy stellt hier einige Frühwerke Bachs vor. Sie machen deutlich, dass sich bei ihm schon in jungen Jahren ein enormes schöpferisches Potential Bahn gebrochen hatte. Diese Werke geben somit Gelegenheit, Vergleiche mit bekannten, späteren Kompositi-onen anzustellen und sich Gedanken über die Wege zu einem der Großen der Musik zu machen.
Cécile Mansuy sstellt hieryMacieeej Zielinski (JJahrggang
MACIEJ ZIELINSKI
V Symphony/Element
Borowicz/Polish Radio Symphony Orchestra
DUX T01 (CD) 2012
DUX 0988 59025470098895 902547 009889
JOHANN SEBASTIAN BACH
Capriccio sopra il genio del Bach giovanissimo
Frühwerke für Orgel & Cembalo BWV 571/963/+
Cécile Mansuy, Orgel/Cembalo
TYXart R01 (CD) 2013
TXA 14038 42507028003854 250702 800385
N E U H E I T E N N O T E 1 M U S I C F E B R U A R 2 0 1 4 17
POLNISCHE MODERNEDas Baltic Neopolis Orchestra aus Stettin hat sich vor allem auf die polnische Musik des 20. und 21. Jahrhunderts spezialisiert. Das 2008 gegründete Ensemble besteht vornehm-lich aus jungen Musikern. Das Orchester hat seither mit vielen bedeutenden polnischen Komponisten und Künstlern zusammengear-beitet, wie z.B. Krzysztof Penderecki, Krzys-ztof Meyer u.v.a. Zusammen mit Tomasz Tomaszewski wurden Werke von zwei der bedeutendsten zeitgenössischen Komponis-ten aus Polen aufgenommen: Pawel Lukas-zewski (*1968) und Mikolaj Górecki (*1971), dem Sohn des Komponisten Henryk Gorecki (1933-2010). Die Stücke stammen aus den Jahren 2004-2012 und lassen uns einen Blick auf ihre jüngsten Werke für Streicher werfen.
KLANGFÜLLEMit keinem anderen seiner Zeitgenossen direkt vergleichbar, nimmt das sinfonische Schaff en von Robert Schumann einen ganz eigenen Platz in der Sinfonik zwischen Beethoven und Brahms ein. Schumanns vier Beiträge zur kompositorischen Kö-nigsgattung der klassischen Musik zeich-nen sich durch ihren sehr unterschied-lichen emotionalen Gehalt aus, der von rheinischer Lebensfreude bis zu düsteren Stimmungen reicht. Für die dichte vierte Sinfonie entschied man sich bei dieser Pro-duktion übrigens für die vom Komponis-ten überarbeitete Fassung von 1851. Von Karlheinz Steff ens und der Staatsphil-harmonie Rheinland-Pfalz werden diese in romantischer Klangfülle, aber dennoch immer sensibel nachgezeichnet.
PAWEL LUKASZEWSKI/MIKOLAJ GORECKI
Werke für Streichorchester
Tomaszewski/Baltic Neopolis Orchestra
DUX T01 (CD) 2013
DUX 0855 59025470085545 902547 008554
ROBERT SCHUMANN
Sinfonien Nr.1-4
Steffens/Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
COVIELLO R02 (2 SACD hybrid) 2013
COV 91403 40399569140374 039956 914037
FRÜHREIFSein früher Tod durch Selbstmord und die Tatsache, dass nur wenige kommerzielle Aufnahmen von ihm existieren, führten dazu, dass der australische Pianist Noel Mewton-Wood (1922-1953) heute nur noch wenigen ein Begriff ist. Dabei hatte seine Karriere äußerst vielversprechend be-gonnen: So betraute Benjamin Britten ihn 1945 mit der Urauff ührung der revidier-ten Fassung seines Klavierkonzerts, und auch Hans-Werner Henze schrieb 1950 für ihn sein erstes Klavierkonzert. Neben der Aufnahme der Londoner Premiere des Konzerts von Britten dokumentiert die CD auch einige Auftragskompositionen, die dessen Lebensgefährte Peter Pears für gemeinsame Recitals mit Mewton-Wood bei britischen Komponisten in Auftrag gab.
B. BRITTEN: Klavierkonzert Op.13/ M. SEIBER: To Poetry
A. BUSH: Voices of the prophets Op.41
Mewton-Wood/Cameron/London Symphony Orchestra/
Pears
TESTAMENT R01 (CD) 1946/1953, ADD, mono
SBT 1493 7496771493217 49677 14932 1
ANTON BRUCKNER
Sinfonie Nr.9
Haitink/London Symphony Orchestra
LSOlive M01 (SACD hybrid) 2013
LSO0746 8222311746228 22231 17462 2
FÜR DEN LIEBEN GOTTBruckners Sinfonien wurden immer wieder gern als klingende gotische Kathedralen beschrieben, nicht zuletzt wegen seiner früheren Berufung als Organist und der tiefen Gläubigkeit des Komponisten. Bruckner soll seine neunte Sinfonie „dem lieben Gott“ gewidmet und nach münd-licher Mitteilung seines Arztes und anderer direkter Zeugen kurz vor seinem Tod gesagt haben: „Sehen Sie, ich habe bereits zwei irdischen Majestäten Symphonien gewidmet, dem armen König Ludwig als dem königlichen Förderer der Kunst, unserem erlauchten, lieben Kaiser als der höchsten irdischen Majestät, die ich anerkenne, und nun widme ich der Majestät aller Majestäten, dem lieben Gott, mein letztes Werk und hoffe, dass er mir so viel Zeit schenken wird, dasselbe zu vollenden.“ Leider blieb der Finalsatz der Neunten unvollendet, und zu diesem Satz ist nur (unvollständiges) Skizzenmaterial erhalten. Immer wieder hat es deshalb Versuche gegeben, daraus das Finale zu vervollständigen oder für Aufführungen Bruckners Te Deum als Finalersatz zu verwenden. Bernard Haitink, einer der international renommiertesten Bruckner-Exegeten hat sich jenseits aller Spekulationen für die Aufführung des Werkes als imposanten Torso entschieden, da aus seiner Sicht die drei Sätze für sich selbst sprechen.
18 N E U H E I T E N N O T E 1 M U S I C F E B R U A R 2 0 1 4
ERFOLGSGESCHICHTENach dem überwältigenden Erfolg von Na warte sagte Schwarte, unter anderem mit dem EchoKlassik 2013 prämiert, legt Andreas Tarkmann nach: Jack und die Bohnenranke ist der Titel der von ihm neu gestalteten alten Geschichte. Im Tausch für eine Kuh erhält Jack fünf magische Bohnen. Am nächsten Morgen ist aus den Boh-nen eine gewaltige Bohnenranke gewachsen, die bis in den Him-mel reicht. Neugierig klettert Jack hinauf und gelangt in ein Land
in den Wolken... Natürlich ist auch diesmal Malte Arkona als Sprecher mit dabei. Die Duis-burger Philhar-moniker unter Francesco Savig-nano sorgen für den farbenfrohen mus ika l i s chen Rahmen.
ORIENTALISCHAsasello Quartett reloaded: Nach ihrem fulminantem Debüt auf GENUIN legen die Streichquartett-Rebellen nach. Nicht nur ihre Spielkultur ist sensationell, auch bei der ungewöhnlichen Repertoire-Auswahl verschlägt es einem immer wieder die Sprache. Wer jetzt bei „oriental“ zwangsläufi g an bauchtänzelnde Serail-Romantik und Ja-nitscharen-Tamtam denkt, liegt hier grundsätzlich falsch. Herausfor-dernd, leidenschaftlich, kompromisslos stürmen die Werke der CD
auf uns ein. Bli-cke aus dem Ori-ent und auf den Orient, von Atac Sezer, Matthias Pinscher und dem Grandseigneur der türkischen Musik, Ahmed Adnan Saygun: sensationell!
ANDREAS TARKMANN
Jack und die Bohnenranke
Arkona/Savignano/Duisburger Philharmoniker
COVIELLO P01 (CD) 2013
COV 91401 40399569140134 039956 914013
MARMARAI – ORIENTAL CONTEMPORARY
Werke von Sezer/Pintscher/Saygun
Asasello-Quartett
GENUIN T01 (CD) 2013
GEN 14298 42600362529894 260036 252989
RADIKAL UNDEMPHATISCHDas hier eingespielte Werk von Georges Aperghis (*1945) ist eine strukturell radi-kale und emphatisch zupackende Kompo-sition für zwei Vokalensembles a cappella, die von dem rätselhaft vielschichtigen Œu-vre des schizophrenen Künstlers Adolph Wölfl i (1864-1930) inspiriert ist und mit der Virtuosität und unterschiedlichen Klangkultur der beiden herausragenden Stuttgarter Neue-Musik-Ensembles spielt.
DUNKEL-SAMTIGDem dunkel-samtigen Klang der Basskla-rinette kann man sich nur schwer entzie-hen. So muss es auch den Komponisten der hier eingespielten Stücke gegangen sein, denn alle produzierten „außer Ge-wöhnliches“. Für seine Einspielung hat der Bassklarinettist Balthasar Hens so-wohl zeitgenössische Werke als auch sol-che der Spätromantik und klassischen Moderne in unterschiedlichen Besetzun-gen ausgewählt.
WEITER BOGENEinen weiten Bogen vom Beginn der Ro-mantik bis an ihr Ende spannt die großar-tige GENUIN-Debütproduktion der bei-den jungen Musikerinnen Nina Karmon (Violine) und Maria Sofi anska (Klavier): Schuberts wunderbare C-Dur-Fantasie wird Richard Strauss' jugendlich-furioser Violinsonate gegenübergestellt. Ein am-bitioniertes Unterfangen, dem die beiden Duo-Partnerinnen hier mehr als gerecht werden.
GEORGES APERGHIS
Wölfl i-Kantate
Creed/Neue Vocalsolisten Stuttgart/
SWR Vokalensemble Stuttgart
CYPRES T01 (CD) 2013
CYP 5625 54122170562545 412217 056254
FRANZ SCHUBERT: Fantasie C-Dur D 934
RICHARD STRAUSS: Sonate Op.18
Nina Karmon, Violine
Maria Sofi anska, Klavier
GENUIN T01 (CD) 2013
GEN 14310 42600362531084 260036 253108
PIÈCEN FÜR BASSKLARINETTE
Hens/Chen/Liliencron-Quartett der Stuttgarter
Philharmoniker
DREYER-GAIDO T01 (CD) 2013
DGCD 21084 42600148708464 260014 870846
191919NNN E UN E UN E UN E UNN E UN E UEE UUN EEN UNN U H E IH E IH E IH E IH E IH EH E IEH E IEEH E IH E T E NT E NT E NT E NNE NT E NNNNNT E NNNNNT N ON T ET 1 MM U S IS C FF E B RB RB RB RB RRB RRBB U AU AU AU AU AU AU AU AU AU AAU AU A RU AU AAU AU AAU AU A 2 0 1 4
Phili
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(© F
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19
Kepler
Davies/Landestheater Linz
ORANGE MOUNTAIN MUSIC OMM 0071, J02 (2 CD),
2009, 801837007121
In the Penal Colony
Ebrahim/Bennett/Rafferty/The Music Theatre Wales
Ensemble
ORANGE MOUNTAIN MUSIC OMM 0078, J02 (2 CD),
2010, 801837007824
Einstein on the Beach (Querschnitt)
+ DVD-Dokumentation „The Changing Image of
Opera“
The Philip Glass Ensemble
ORANGE MOUNTAIN MUSIC OMM 0083, J02 (CD+
Bonus DVD), 2012, 801837008326
Orphée
Manson/Portland Opera
ORANGE MOUNTAIN MUSIC OMM 0068, J02 (2 CD),
2009, 801837006827
The Juniper Tree
Pittmann/West/Sylvan/The Juniper Tree Opera
Orchestra/+
ORANGE MOUNTAIN MUSIC OMM 0057, T01 (CD),
1985, 801837005721
The Passion of Ramakrishna
St. Clair/Pacifi c Chorale/Pacifi c Symphony
ORANGE MOUNTAIN MUSIC OMM 0080, T01 (CD),
2011, 801837008029
K
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WEITERE BÜHNENWERKE VON PHILIP GLASS (AUSWAHL):
PHILIP GLASS
Galileo Galilei
Troxel/Ohse/Chiang/Nelson/Manson/Portland Opera Orchestra/+
ORANGE MOUNTAIN MUSIC J02 (2CD) 2013
OMM 0091 8018370091258 01837 00912 5
WEWEITITITERE BÜÜHNHNHNHNENWERKE E VOV N PHHILILIPPPPIP GGLALASS (AUSWAWAHL):
PHH
Gaa
Trroo
ORR
OOM
„UND SIE BEWEGT SICH DOCH!“Philip Glass (*1937) gehört zu den erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart, dessen Bühnenwerke in der Regel immer gleich mehrere Produktionen erleben. Seine Opern handeln nicht selten von Persön-lichkeiten, die mit friedlichen Mitteln die Welt verändert haben, so auch im Fall seiner 18. Oper Galileo Galilei, die 2002 am Goodman Theater in Chicago uraufgeführt wurde und noch im selben Jahr in New York und London auf die Bühne kam. 2012 hatte die Produk-tion der Portland Opera Premiere, der die vorliegende erste kom-merzielle Aufnahme der Oper auf ORANGE MOUNTAIN MU-SIC zugrunde liegt. Das Libretto von Mary Zimmermann, Arnold Weinstein und Philip Glass basiert auf Briefen von Galileo und seiner Familie und weiteren historischen Dokumenten. Die einaktige Oper mit ihren zehn Szenen wird ohne Pause durchgespielt. Das Werk be-ginnt mit Galileo als altem, fast erblindeten Mann, der – nach dem Inquisitionsprozess wegen seiner häretischen Ansichten unter Haus-arrest – auf sein Leben zurückblickt. Thematisiert wird aber auch die Beziehung zu seiner Tochter Marie Celeste. Die Oper endet mit Ga-lilieo als jungem Mann, der bei der Florentiner Camerata einer Oper seines Vaters Vincenzo Galilei, ironischerweise über die Bewegung der Himmelskörper, beiwohnt.
Sigiswald Kuijken wurde 1944 in Brüssel geboren. Er studierte Geige an den Konservatorien von Brügge und Brüssel und schloss sein Studium 1964 ab. Wie seine Brüder, der Gambist Wieland und der Traversfl ötist Barthold, inter-essierte er sich früh für Alte Musik und befasste sich autodidaktisch mit den Instrumentaltechniken und Interpretationen des 17. und 18. Jahrhunderts. Hier alle seine Verdienste um die histori-sche Auff ührungspraxis aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Erwähnt seien hier nur einige Beispiele: 1969 belebte er die histo-risch authentische Spielweise für die Barockvioline wieder, bei der das Instrument nicht zwischen Kinn und Schulter gehalten wird, sondern frei auf oder auf dem Schlüsselbein aufl iegt. Von 1971 bis 1996 unterrichtete er Barockvioline am Königlichen Konservatori-um von Den Haag und von 1993 bis 2003 auch am Königlichen Konservatorium von Brüssel und beeinfl usste so Generationen von Barockgeigern. Seit 2004 setzt sich Sigiswald Kuijken für das ver-gessene Violoncello da spalla (Schultercello) ein, für das Johann Se-
IM PORTRÄT
bastian Bach zweifellos seine sechs Solosuiten schrieb. Seit 2005 hat er, von der Th ese des amerikanischen Musikwissen-schaftlers Joshua Rifkin über-zeugt, dass Bach seine Kan-taten, Motetten, Passionen und Messen nur mit einem Vokalquartett besetzte, viel-beachtete CDs in solistischer Chorbesetzung aufgenom-
men. Mit seinem 1972 gegründeten Ensemble La Petite Bande hat er zahlreiche Einspielungen vorgelegt, die zu Klassikern der his-torischen Auff ührungspraxis wurden. Auch hier hat er nicht selten völlig neue Wege beschritten. So verwendete er für seine Aufnahme der Brandenburgischen Konzerte und der Orchestersuiten Bachs auf ACCENT für die Blechbläser seit langer Zeit wieder reine Natur-instrumente ohne die sonst üblichen Hilfsbohrungen. Das klang-liche Ergebnis wurde von der Presse allgemein begrüßt. Zum 70. Geburtstag von Sigiswald Kuijken haben wir seine Einspielung der Brandenburgischen Konzerte als unsere Monatsempfehlung für Sie ausgewählt.
An dieser Stelle möchten wir Ihnen monatlich einen Künstler oder Komponisten aus dem Vertriebsprogramm von note 1 musickurz vorstellen. Verbunden ist das Portrait mit einem ausgewählten Titel zu einem attraktiven Sonderpreis.
La Petite Bande (© NN)
JOHANN SEBASTIAN BACH
Die Brandenburgischen Konzerte
Kuijken/La Petite Bande
ACCENT Z580 (2 SACD hybrid) 2009
ACC 24224 40150232422414 015023
ohann Se- ausgewwähllt.
242241
ZUM 70. GEBURTSTAGVON SIGISWALD KUIJKEN
PRESSESTIMMEN:„Pfl ichtanschaff ungen für eine gepfl egte CD-Sammlung“ Klassik-heute.com
„Eine liebevoll musizierte Version auf der unschätzbaren Basis seiner lebenslangen tiefsten Kenntnis der Stücke.“ Rondo
CD-EMPFEHLUNGDES MONATS
Nur diesen Monat €9,99**UNVERBINDLICHE PREISEMPFEHLUNG INKL. MWST.
. Carl-Benz-Straße 1 . D-69115 Heidelberg . Tel: 06221/720226 . Fax: 06221/720381 . [email protected] . www.note1-music.comTEXTE:TEXTE Bernhard Blattmann |B h d Bl tt | REDAKTION:REDAKTION Manfred Glaser | LAYOUT: Alice Männl - www.maennl.de | M f d Gl | LAYOUT Ali Mä l l d | MARKETING:MARKETING Sandra Kohlheyer S d K hlh . [email protected] hlh @ t 1 i
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