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2,50 E OLIVIER MESSIAEN · POÈMES POUR MI POUR GRAND SOPRANO DRAMATIQUE ET ORCHESTRE · PIERRE BOULEZ · TA VOIX · SAISONERÖFFNUNG – LONDON SYMPHONY ORCHESTRA · LIVRE POUR CORDES · AM 05.09.2008 · SINFONIE NR. 4 ES-DUR ROMANTISCHE · ANTON BRUCKNER · ACTION DE GRÂCES · LE COLLIER · SO KLINGT NUR DORTMUND.

cORdES · AM 05.09.2008 · SINfONIE BRucKNER · ActION dE ...€¦ · Finale: allegro moderato 6i7. 8i9 London Symphony orchestra. werKe ... erSte Station eineS worK in ProgreSS anton

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2,50 E

OLIVIER MESSIAEN · POèMES POuR MI POuR gRANd SOPRANO dRAMAtIquE Et ORchEStRE · PIERRE BOuLEZ · tA VOIx · SAISONERöffNuNg – LONdONSyMPhONy ORchEStRA · LIVRE POuR cORdES · AM 05.09.2008 · SINfONIE NR. 4 ES-duR ROMANtISchE · ANtON BRucKNER · ActION dE gRâcES · LE cOLLIER · SO KLINgt NuR dORtMuNd.

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Dauer: ca. 2 Stunden 25 Minuten inklusive Pause

LonDon SyMPhony orcheStra

DanieL harDing Dirigent

SaLLy MatthewS SoPran

abo: orchesterzyklus ii – Meisterkonzerte

wir bitten um Verständnis, dass Bild- und tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind.

KonZerthaUS DortMUnD · Freitag, 05.09. 2008 · 20.00

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Daniel harding

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oliver Messiaen

PrograMM

Pierre BoULeZ (geB. 1925)Livre pour cordes (1968) – version pour orchestre à cordes des sections ia et ib du »Livre pour quatuor«

VariationMouvement

oLiVier MeSSiaen (1908 –1992)Poèmes pour Mi (1936) pour grand soprano dramatique et orchestre

i. action de grâces (Danksagung)ii. Paysage (Landschaft)iii. La maison (Das haus)iV. Épouvante (entsetzen)V. L’épouse (Die gattin)Vi. ta voix (Deine Stimme)Vii. Les deux guerriers (Die zwei Krieger)Viii. Le collier (Die halskette)iX. Prière exaucée (erhörtes gebet)

– Pause –

anton BrUcKner (1824 –1896)Sinfonie nr. 4 es-Dur »romantische« (Urfassung 1874)

allegroandante quasi allegrettoSehr schnell. trio. im gleichen tempoFinale: allegro moderato

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London Symphony orchestra

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werKe

›halbschatten‹ bezeichnen: Die Kleingliedrigkeit der Streichinstrumente wird vor allem für ton-in-ton-effekte benutzt; auf verwischten hintergründen, auf verwischten Flächen zeichnen sich präzisere Linienzüge ab.«

VorBereitUng aUF Die LieBeSaPotheoSe oLiVier MeSSiaen LieDer- ZyKLUS »PoÈMeS PoUr Mi«

während die Komponisten des deutschsprachigen raums im 19. Jahrhunderts ihre Liederzyklen oft als ganz persönliche Bekenntnisse geschrieben haben, ist die gattung in Frankreich, wo sie auch erst im letzten Drittel des vorvorigen Jahrhunderts auftaucht, weniger ausdruck eines Seelenbekenntnisses als vielmehr musikalisch-poetischer Diskurs: Man denke an camille Saint-Saëns’ »Mélodies persanes«, an gabriel Faurés »La Bonne chanson«, an ernest chaussons »Poème de l’amour et de la mer« oder an die »histoires naturelles« Maurice ravels.

olivier Messiaens »Poèmes pour Mi« von 1936 steht zwischen diesen traditionen. Der titel »Poèmes pour Mi« hat die Kritiker oft irritiert, doch habe die Silbe ›Mi‹, wie Messiaen selbst in seiner werkeinführung von 1973 erläutert, »nichts mit der gleichnamigen note zu tun. es handelt sich ganz einfach um ein Liebesbekenntnis, eine art Verniedlichungsform, hinter der sich der name der widmungsträgerin verbirgt« – der geigerin und Komponistin claire Delbos, die er 1932 geheiratet hatte.

Die neun Lieder sind in zwei gruppen aufgeteilt: in den ersten vier wird die Vorbereitung der hochzeit, in den folgenden die erfüllung der Liebe in der ehe bedichtet. wie alle texte zu seinen Vokalwerken hat Messiaen auch die gedichte dieses Liederzyklus’ selbst verfasst. er verknüpft darin, wie es typisch für ihn ist, religiöse und irdische Motive der Liebe; denn eine »große Liebe« ist nach seiner auffassung immer »ein abglanz der einzig wahren, der göttlichen Liebe«. in die Verse fließen, wie der Komponist bekannte, elemente des Prä-Surrealisten Pierre reverdy (1889 –1960) ein, der mit Picasso befreundet war, aber auch textstellen, die er bei Paulus, in den evangelien und in den Psalmen gefunden habe. außerdem stehen sie unter dem eindruck der Landschaft, die ihn damals umgab: »die alpen, die Berge, die Seen und die Felder des ›Dauphinois‹«.

Die musikalische Form der Lieder reicht von der ›mélodie‹, jener französischen Spezies des Liedes, deren gelungenste Beispiele weder die Musik ohne den text, noch das gedicht ohne Musik für sich vortragen ließe (so etwa in ›Paysage‹ und ›Le collier‹), bis zur dramatischen Szene (›Épouvante‹). im ersten und letzten Lied nimmt Messiaen die schnelle Vortragsweise vorweg,

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LetZte Station eineS worK in ProgreSS Pierre BoULeZ LiVre PoUr corDeS

im oktober 1944 hatte sich Pierre Boulez am conservatoire de Paris in die harmonielehreklasse olivier Messiaens eingeschrieben. er selbst nannte diesen Unterricht in seiner gratulation zum 50. geburtstag des Komponisten eine »idylle des hinzulernens«. Messiaen machte seine Schüler nicht alleine mit der Musik Strawinskys, Bartóks und der neuen wiener Schule bekannt, sondern, unter hinweis darauf, dass »wir kein Vorrecht auf tradition haben«, auch mit der asiens und afrikas.

in seinen frühen arbeiten verbindet Boulez rationaliät und Logik mit den poetischen tradi-tionen der französischen Moderne. Viele werke seiner ersten Schaffensphase sind seiner äußerst harten Selbstkritik zum opfer gefallen. Manche von ihnen hat er wie kompositorische Forschungsprojekte behandelt und die verschiedenen neukompositionen solcher werke – wie ein ›work in progress‹ – die Stufen seines jeweiligen kompositorischen entwicklungsstandes dokumentieren lassen.

So ist auch die Komposition für Streichorchester, »Livre à cordes«, keine bloße orchestrie-rung, sondern eine neuschöpfung des 1948/49 komponierten, noch dreisätzigen »Livre pour quatuor« für Streichquartett. Die vier Stimmen des frühen werkes sind zu einer 12-stimmigen, manchmal sogar 16-stimmigen Polyphonie erweitert, wobei Polyphonie hier die gleichzeitige, aber nicht synchronisierte Stimmenbewegung meint, deren einzelelemente ihr eigenleben führen.

Den anlass zu dieser neukomposition hatte nach Boulez’ eigenen worten die Beschäftigung mit weberns Streichorchesterfassung von dessen Fünf Sätzen für Streichquartett op. 5 ge-geben. »Das Stück mit dem titel Variation«, so schreibt der Komponist selbst, »besteht aus drei teilen: Der erste beruht auf einfachen statischen elementen, die noch wie unentschieden wirken, der zweite ist ein sehr dichtes geflecht ornamentaler Linien, welche in verschiedenen instrumentalen anordnungen wiederkehren, als ob sie sich in zahlreichen Spiegeln reflek-tierten; der dritte teil kombiniert diese beiden elemente, wobei allerdings das zweite vor-herrscht.

Der zweite Satz, Mouvement, verläuft in einem Stück: er ist eine ›invention‹, bei der kein element im wörtlichen Sinne wiederkehrt. Man kann ihn also anhand seiner entwicklung beschreiben. Diese verläuft von relativer einfachheit zu einem sehr dichten Prozess, bei dem die Figuren sich mit sich selbst multiplizieren, und mündet in einen abbau der Spannung, der den ursprünglichen aspekt wiederbringt. Der allgemeine charakter der Stücke lässt sich mit

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in der er später einen gregorianischen Kirchengesang zu setzen pflegte, allerdings nicht in rezitativischer Manier, sondern in der des Psalmodierens.

nach den worten des damals 27-Jährigen ist aber das wesentliche element der Komposition doch die Farbe, vor allem die »harmonische Farbe«, die »durch das nebeneinanderstellen von nur begrenzt transponierbaren Modi« oder »durch Schichtung eben dieser Modi zu sich bewegenden Farbkomplexen« entsteht. Zur Uraufführung kamen die Lieder am 28. april 1937 durch Marcelle Bunlet, die vom Komponisten am Klavier begleitet wurde. noch im selben Jahr entstand die orchesterfassung der Lieder, die roger Desormière aber erst 1946, wiederum mit der Sängerin Bunlet, aus der taufe hob. in Messiaens gesamtschaffen stehen die Lieder vergleichbar wagners wesendonck-Liedern im hinblick auf »tristan und isolde« da: als Vor-bereitung zur Liebesapotheose der »turangalîla-Sinfonie«.

erSte Station eineS worK in ProgreSS anton BrUcKner SinFonie nr. 4 eS-DUr »roMantiSche« (UrFaSSUng 1874)

wenn Messiaen einmal bekannte, es sei für ihn ein glück, Katholik zu sein, so hätte dieser Satz auch aus dem Munde Bruckners kommen können. was ihn – der seinen aufstieg vom Dorfschullehrer in windhaag zum hoforganisten und Konservatoriumsprofessor in wien wesentlich energischer durchsetzte als dies die Legende vom weltfremden Komponisten uns heute überliefert – dazu veranlasste, Sinfonien zu komponieren, leuchtet keinesfalls selbst-verständlich ein. Zum einen hätte der im augustiner-chorherren-Stift ausgebildete Musiker als einer der berühmtesten organisten europas ein ebenso künstlerisch erfülltes wie finanziell sorgloses Leben führen können, zum anderen hatte er mit seinen Messkompositionen durch-aus anerkennung gefunden.

Doch zu Beginn der 1860er Jahre hat er sich zunächst vom Linzer theaterkapellmeister otto Kitzler für die Sinfonien Beethovens, dann, durch eine aufführung des »tannhäuser«, für die musikalischen Dramen wagners beigeistern und schließlich von dem dort ansässigen regierungsbeamten Moritz von Mayfeld nach eigenen worten in das Sinfonische regelrecht hineintreiben lassen. Dieser hoch gebildete Mann vermittelte Bruckner die auffassung der Kunstreligion Schleiermachers und hegels, nach der die tonkunst ›geoffenbarte religion‹ ist. Dies legte in Bruckner einen kompositorischen ehrgeiz frei, der seinesgleichen sucht. er war wie besessen davon, seine idee einer Monumentalsinfonie zu verwirklichen und komponierte durchaus im Sinne eines work in progress elf Sinfonien, von denen er neun für gültig erklärte.

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Sein Lebenswerk ist unvollendet geblieben; über der arbeit an der letzten Sinfonie ist er gestorben. wenn er sich auch häufig, mitunter leider auch unter dem einfluss wohlmeinender Freunde, dazu hinreißen ließ, seine Sinfonien umzuarbeiten – was die Forschung einerseits, die Dirigenten und orchester andererseits vor das Problem der unterschiedlichen Fassungen stellt – so hat er an seiner grundidee, seine Sinfonien auf den Finalsatz hin auszurichten, der in seiner apotheotischen coda nicht allein das Ziel des ganzen, sondern gleichzeitig immer auch die rückkehr an den anfang ist, beharrlich festgehalten und an ihrer Perfektionierung lebens-lang gefeilt.

Von den meisten seiner Zeitgenossen ist er nicht nur nicht bewundert und, so der Musik-forscher carl Dahlhaus, eigentlich nicht einmal nur verkannt, sondern regelrecht gehasst wor-den: »was ihm entgegenschlug war niedertracht, nicht bloßes Unverständnis.« Brahms wehrte sich vehement dagegen, ihn in die reihe derer zu stellen, die an Beethovens erbe teilhaben dürften, weil Bruckner »keine ahnung von einer musikalischen Folgerichtigkeit, keine idee von einem geordneten musikalischen aufbau« gehabt habe. wagner und Liszt hatten ihrerseits die Sinfonie Beethovens entweder im musikalischen Drama oder in der dichtenden Sinfonik aufgehoben und nahmen Bruckner als anachronistisch nicht zur Kenntnis.

Bruckners Vierte ist die einzige seiner Sinfonien, der er einen Beinamen gegeben hat: »die romantische«. Sie ist neben der Siebenten die meistaufgeführte und darum auch bekannteste und beliebteste seiner Sinfonien. allerdings kennt man sie nur in der Fassung von 1889, also aus der Zeit, da er bereits seine letzte Sinfonie zu komponieren begonnen hat. Zwischen der ersten Fassung von 1874 und der letzten liegen noch eine zweite von 1878 und eine weitere Bearbeitung des Finales aus dem Jahre 1880. Die Unterschiede beziehen sich vor allem auf die letzten beiden Sätze. während Bruckner das ursprüngliche Scherzo der ersten Fassung schon 1878 durch das berühmte ›Jagd-Scherzo‹ ersetzte, hat er an der Form des Finales beständig gearbeitet. insgesamt ist die erstfassung im charakter direkter, mitunter fast grob und gehört so zum oberösterreichisch-ursprünglichen, noch nicht wienerisch-zivilisierten Komponisten Bruckner. obwohl der zeitgenössische Dirigent hans richter gesagt haben soll, dass nach Beethoven dergleichen nicht mehr geschrieben worden sei, ist diese frühe Fassung der Vierten zu Lebzeiten Bruckners nie aufgeführt worden.

Vollständig zu hören war sie in dieser Fassung erst 1975, hundert Jahre nach ihrer Kompo-sition. Das in die Bruckner-gesamtausgabe aufgenommene werk wurde am 20. September dieses Jahres im Linzer Brucknerhaus uraufgeführt: Kurt wöss dirigierte die Münchner Philhar-moniker, wogegen das Scherzo separat bereits 1909 durch august göllerich in Linz dargeboten wurde.

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Daniel harding

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orchestra. Zuvor war er als chefdirigent des norwegischen trondheim Symphony (1997–2000), als erster gastdirigent des schwedischen norrköping Symphony (1997– 2003) und als Musik-direktor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (1997– 2003) tätig.

Daniel harding ist regelmäßig bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden zu gast, die er u. a. bei den Salzburger Festspielen 2003 dirigierte, und tritt als gastdirigent mit den Berliner Phil-harmonikern, dem Koninklijk concertgebouworkest, dem gewandhausorchester Leipzig und dem orchestra Filarmonica della Scala auf. außerdem dirigierte er das Symphonieorchester des Bayerischen rundfunks, die Münchner Philharmoniker, das orchestre national de Lyon, das oslo Philharmonic, London Philharmonic, royal Stockholm Philharmonic, das orchestra dell’accademia nazionale di Santa cecilia, das orchestra of the age of enlightenment, das rotterdam Philharmo-nic, das radio-Sinfonie-orchester Frankfurt und das orchestre des champs-elysées. in den USa und Kanada ist er mit dem Philadelphia orchestra, dem Los angeles Philharmonic und dem chicago, atlanta, Baltimore, houston und toronto Symphony aufgetreten. 2004 gab er mit der Sinfonie nr. 10 von Mahler sein Debüt mit den wiener Philharmonikern und hat das ensemble seither auch bei den wiener Festwochen und bei gastspielen in rom und Salzburg dirigiert.

Daniel hardings opernarbeit umfasst neuinszenierungen von »così fan tutte« (inszenierung: Patrice chéreau), »Don giovanni« (inszenierung: Peter Brook), »the turn of the Screw« (inszenie-rung: Luc Bondy), »La traviata« (inszenierung: Peter Mussbach) und »eugen onegin« (inszenierung: irina Brook) beim Festival in aix-en-Provence sowie Katie Mitchells inszenierung von »Jenufa« an der welsh national opera. 2002 gab er sein Debüt am royal opera house covent garden mit Deborah warners Produktion von »the turn of the Screw« und dirigierte an der Bayerischen Staatsoper »Die entführung aus dem Serail«. im Dezember 2005 eröffnete Daniel harding die Saison an der Mailänder Scala, wo er »idomeneo« dirigierte und damit gleichzeitig sein Debüt an diesem haus gab. in der Saison 2005/06 kehrte er für Bergs »wozzeck« nach covent garden zurück und dirigierte »Die Zauberflöte« beim Festival in aix-en-Provence. Mit diesem werk gab er auch sein operndebüt im theater an der wien und dirigierte bei den Salzburger Festspielen die wiener Philharmoniker in »Don giovanni«. in der Saison 2006/07 trat er erneut an der Mailänder Scala auf, wo er »Salome« dirigierte, und reiste für »Le nozze di Figaro« zu den Salzburger Fest-spielen und nach aix-en-Provence. Daniel harding spielt exklusiv für die Deutsche grammophon ein. Zuvor war er bei Virgin/eMi unter Vertrag, wo u. a. folgende aufnahmen Preise erhielten: Brittens »the turn of the Screw« mit dem Mahler chamber orchestra (»choc de l’année 2002«, »grand Prix de l’académie charles cros« und gramophone award); werke von Britten mit ian Bostridge und dem Britten Sinfonia (»choc de L’année 1998«). 2002 verlieh die französische regierung Daniel harding den ehrentitel eines chevalier de l’ordre des arts et des Lettres.

LonDon SyMPhony orcheStra

Das London Symphony orchestra zählt zu den bedeutendsten orchestern der welt. es überzeugt jedoch nicht nur durch musikalische Darbietungen im Konzertsaal, sondern auch mit dynamischen und bahnbrechenden Bildungsprogrammen, einer eigenen Plattenfirma, einem musikalischen Bildungszentrum, aufregenden aktivitäten im Bereich der informationstechnologie und vielem mehr. Zuhause im Barbican centre in der Londoner city gibt das LSo mehr Konzerte als alle an-deren klassischen Musikensembles der britischen hauptstadt. Zahlreiche aufnahmen machen das orchester darüber hinaus für Menschen rund um den globus erlebbar. ob nun im Kino – unter anderem spielte das LSo den Soundtrack zu allen sechs Star-wars-Filmen ein – im rundfunk, im Fernsehen, im internet oder in computerspielen: Das LSo ist überall präsent, wo Musik genossen wird. LSo Live ist denn auch das erfolgreichste orchestereigene Label der welt und erreicht regelmäßig Platz 1 der Klassik-Downloadcharts bei itunes.

LSo St Luke’s, das fünf gehminuten vom Barbican centre entfernte, gemeinsam mit UBS be-triebene musikalische Bildungszentrum, bietet interessierten ein vielfältiges Programm, das von BBc tV Sessions über BBc radio 3 Lunchtime Kammerkonzerten bis hin zu rezitalen mit heraus-ragenden Künstlern aus unterschiedlichen musikalischen Bereichen reicht. Letztere werden von USB gesponsert. LSo Discovery wiederum ermöglicht Jugendlichen eine verbesserte musika-lische Bildung. Durch den einsatz neuer technologien werden hier nicht nur enge Verbindungen zur städtischen nachbarschaft, sondern vor allem auch zu Schulen im Londoner osten geknüpft.

Über 100 Jahre nach seiner gründung zieht das LSo nach wie vor die besten Musiker an. Viele von ihnen haben eine brillante Karriere als Solist, Kammermusiker oder Dozent vorzuweisen. Das LSo verfügt zudem über einen einzigartigen Stamm von Solisten und Dirigenten. Zu nennen sind hier neben dem chefdirigenten Valery gergiev der LSo-Präsident Sir colin Davis sowie die beiden ersten gastdirigenten Daniel harding und Michael tilson thomas.

DanieL harDing

Der in oxford geborene Daniel harding begann seine Laufbahn als assistent von Sir Simon rattle beim city of Birmingham Symphony orchestra, mit dem er 1994 auch sein Debüt als Dirigent gab. Danach arbeitete er mit claudio abbado bei den Berliner Philharmonikern, die er erstmals 1996 bei den Berliner Festspielen dirigierte. er ist erster gastdirigent des London Symphony orchestra, Musikdirektor des Swedish radio Symphony orchestra und chefdirigent des Mahler chamber

BiograFien

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BiograFien18 i 19

SaLLy MatthewS

Sally Matthews studierte bei cynthia Jolly und Johanna Peters und schloss 2000 ihr opernstudium an der guildhall School of Music and Drama ab. Sie gewann 1999 den Kathleen Ferrier award und war von 2001 bis 2003 Mitglied des the royal opera Vilar young artist Förderprogramms. Zurzeit studiert sie bei Paul Farringdon.

im Januar 2001 gab Sally Matthews als nannetta in »Falstaff« ihr Debüt am royal opera house covent garden, Dirigent war Bernard haitink. Unter der Leitung von Sir Simon rattle sang sie ein Blumenmädchen in »Parsifal«, die rolle der Susanna im 2. akt von »Le nozze di Figaro« bei den abschiedsgalas für Bernard haitink, unter Philippe Jordan die Pamina in »Die Zauberflöte« und iris in »Semele« unter Sir charles Mackerras.

Bei der glyndebourne Festival opera ist sie als Lauretta in »gianni Schicchi« unter Vladimir Jurowski aufgetreten und hat 2005 am royal opera house covent garden Sifare in »Mitridate« unter richard hickox gesungen. Sally Matthews debütierte an der Staatsoper Unter den Linden als Pamina in »Die Zauberflöte« und sang an der Bayerischen Staatsoper München die titelpartie in cavallis »La calisto« unter der regie von David alden.

Zudem gibt sie regelmäßig Konzerte mit allen großen Londoner orchestern und bei den BBc Proms. Darüber hinaus war sie kürzlich bei den Salzburger Pfingstfestspielen in händels »Solo-mon« zu erleben und sang bei beiden Mostly Mozart Festivals »exultate Jubilate« in London und »ch’io mi scordi di te« in new york. in »carmina Burana« gab sie ihr Debüt mit den Berliner Phil-harmonikern unter Simon rattle, sang »elias« beim japanischen Saito Kinen Festival unter Seiji osawa, Mahlers Sinfonie nr. 8 mit dem Deutschen Symphonie-orchester Berlin unter Kent nagano und die Sinfonie nr. 4 von Mahler mit dem London Philharmonic und den Berliner Philharmonikern unter Simon rattle in amsterdam.

Sally Matthews ist häufig als recital-Künstlerin aufgetreten und gehörte zum BBc-Förder-programm new generation artists. Vor kurzem sang sie mit dem nash ensemble ein von Mark- anthony turnage eigens für sie komponiertes werk in der wigmore hall, das auch eingespielt wurde, und wird 2008 erneut mit diesem ensemble in der wigmore hall auftreten. im nächsten Jahr gibt sie außerdem mit Simon Lepper ihr recital-Debüt im concertgebouw amsterdam.

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MariinSKy iM KonZerthaUS

im oktober 2008 kommt das Symbol für russische Kultur schlechthin, Musiker des St. Peters-burger Mariinsky-theaters in Begleitung des Stardirigenten Valery gergiev, im rahmen einer

Zeitinsel nach Dortmund.

»russische romantik«werke von rimsky-Korsakow und tschai-kowsky

»turandot«Puccinis Meisterwerk in einer konzertanten Fassung

»romeo und Julia«Dem wohl berühmtesten Liebespaar aller Zeiten wurde u. a. von Berlioz, tschaikowsky und Prokofiew ein musikalisches Denkmal gesetzt.

Fr 24.10.200820.00

Sa 25. 10.2008

19.00

So 26.10. 200818.00

weiterhören

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iMPreSSUM

teXte Dr. Sebastian Urmoneit FotonachweiSe titelS. 4 |5S. 8 |9S. 14S. 18

heraUSgeBer KonZerthaUS DortMUnD

geSchäFtSFÜhrer UnD intenDant Benedikt Stampa

reDaKtion Dr. Jan Boecker

KonZePtion Kristina erdmann

anZeigen anne-Katrin röhm · t 0231-22 696 161

DrUcK rrD rhein-ruhr Druck gmbh & co. Kg

wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. rechteinhaber bitte melden.

Druckfehler und änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!

© harald hoffmann · Dg© harald hoffmann · Dg © Mark harrison© harald hoffmann · Dg © Matthews David crookes · eMi classics

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KONZERthAuS dORtMuNdphilharmonie für westfalen

BRücKStRASSE 21 I 44135 dORtMuNdt 0231-22 696 200 I f 0231-22 696 [email protected]