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JOURNAL DU COLLÈGE UNIVERSITAIRE FRANCO-ALLEMAND DE SCIENCES PO PARIS À NANCY LE PARVENU N°3 / 2012-2013 / DÉCEMBRE 2012 || PRIX: 2,50 EUR Et aussi : Interview Eymeric Lhuisset | Terra Europa | Course de la Saint-Nicolas | L‘ambassadeur du Brésil Grenzen-

Grenzen- - Sciences Po · grande interview d’Eymeric Lhuisset et de belles ré"exions culturelles par nos rédacteurs, qui n’ont pas hésité à voyager très loin : en Russie,

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  • LE PARVENUJOURNAL DU COLLÈGE UNIVERSITAIRE FRANCO-ALLEMAND DE SCIENCES PO PARIS À NANCY

    LE PARVENU N°3 / 2012-2013 / DÉCEMBRE 2012 || PRIX: 2,50 EUR

    Et aussi : Interview Eymeric Lhuisset | Terra Europa | Course de la Saint-Nicolas | L‘ambassadeur du Brésil

    Grenzen-

  • Editorial Editorial

    3Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 20122

    "Alohomora”. Et la porte s’ouvre – comme par magie. Une scène mémorable, avec le visage d‘Hermionne brillant de !erté. Après Harry Potter, J. K. Rowling revient à l’assaut de la planète littéraire avec Casual vacancy, histoire d’une charmante petite bourgade d’outre-Manche où rien ne se passe si ce n’est la guerre de succes-sion d’un édile décédé. Guerre de succes-sion... Comme à Sciences Po, comme à l’Union pour un Mouvement Populaire. Les coïncidences sont étonnantes, parfois. Diantre ! Delfeil de Ton, le seul, l’unique, l’irremplaçable chroniqueur borderline ne renierait pas cette entrée en matière. Le thème central de cette édition de décembre porte sur l’idée de frontière : de quelle nature sont-elles, ont-elles un ca-ractère naturel ou ne correspondent-elles qu’à un arti!ce, faut-il les ouvrir ou les fermer ? Autant de questions qui seront abordées – au travers notamment d’une grande interview d’Eymeric Lhuisset et de belles ré"exions culturelles par nos rédacteurs, qui n’ont pas hésité à voyager très loin : en Russie, à Metz, profondé-ment dans les méandres de leur âme – constance et changement, c’est une vocation.

    Wir sind stolz auf die Beiträge, die von einigen projets collectifs wieder beiges-teuert wurden; und auch sehr zufrieden damit, euch zwei neue Rubriken präsen-tieren zu können: Das Parvenu-Rating und den Teil „Fun“ – gerne nehmen wir hierfür eure kreativen Beiträge und Ideen entgegen. Außerdem gibt es auch in die-ser Ausgabe wieder unsere Minicrit-Bei-lage. Danke an die Mannscha#en, die uns ein paar Worte, sowie schöne Fotos zugeschickt haben. Wer übrigens diese neue Ausgabe kau#, kriegt den zweiten Teil unseres phänomenalen Posters gleich mit dazu.Das Herbstsemester ist – schon jetzt – vorbei. Leider warten jetzt aber noch einmal ein paar vollgepackte, stressige, und zudem immer noch wenig sonnige Wochen auf uns. Deswegen wünscht euch die ganze Redaktion viel Erfolg bei all eueren Prüfungen, sowie dann bald endlich eine wunderbare Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!Aber zunächst selbstverständlich eine angenehme Lektüre – wir würden uns über ein Feedback à la Maurice Schuh-mann wirklich freuen.

    Dein Parvenu

    Le Parvenu

    Journal du campus européen franco-allemand du Collège universitaire de Sciences Po(Association relevant de la loi du 1er juillet 1901)

    94 avenue du Maréchal de Lattre de TassignyF–54 000 NANCY

    [email protected]

    Rédaction

    Tom Simon Athenstädt, Ariane Baumeier, Imane Bello (vice-présidence), Alexandre Desrichard (illustration couverture), Paloma Diaz (co-tréso-rerie), Lukas Dürrnagel, Léopold Hourquet, Guillaume Krempp, Celina Koch, Céline Lalé, Anja Noster, Antonia Reiss, Benoît Rinnert (pré-sidence), Eugénie Rousak (co-trésorerie), Corin-na Sahl, Yann Schreiber (conception graphique, illustration couverture), Florian Wintermeyer

    Impression

    Hélio Service8 rue Guerrier de DumastF–54000 NANCY(Tirage : 145)

    Remerciements

    (Sponsoring) Bureau des élèves(Publicité) Auto-école Dany

    "La vie s’annonce bien après Nancy.

    Message d’un 3A

    Les articles représentent les avis des rédacteurs concernés. © Le Parvenu, 2012

    Chers lecteurs,

    Ich hatte einst ein schönes Vaterland.Der Eichenbaum

    Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten san!.Es war ein Traum.

    Das küßte mich auf deutsch und sprach auf deutsch(Man glaubt es kaum

    Wie gut es klang) das Wort: „Ich liebe dich!“Es war ein Traum.

    Heinrich Heine

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    ANN

    SCHR

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  • Sommaire Dossier

    5Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 20124

    DOSSIER : GRENZENLOS

    5 Grenzenloser Wahnsinn7 Interview Hervé Ghesquière10 Interview Eymeric Lhuisset14 Grenzen des Wissens16 Grenzenlos deprimiert19 Critique: Éloge des frontières

    FOCUS

    20 Le groupe Nancéen de Greenpeace sur „Save the Arctic“

    CAMPUSLEBEN

    22 Critique: „An Awesome Wave“23 Critique: „A Casual Vacancy“24 Le Festival Ring25 Noel26 L‘ambassadeur du Brésil28 Europe’N’Roll se présente29 Le billet d’Eurocosmos30 The humanitarian situation in Mali31 Journée portes ouvertes au 27 rue Saint Guillaume32 Axit écologie vous conseille sur le choix de fruits et légumes33 La soirée Afric@ction34 Terra Europa: Vom Wiederbeleben verblichener Ideen

    COURRIER INTERNATIONAL

    37 Contributions de Poitiers et Menton38 Duel Amical: Seehofer will Guttenberg in die Politik zurückholen

    NANCY

    40 La course de la Saint-Nicolas32 La dernière

    Wie ich diese Zeilen schreibe wurde es gerade vier Uhr. Nicht 16 Uhr, nein. Vier Uhr in der Früh. Grenzenloser Wahnsinn, oder doch nur Normalität? „Le rapport aux écrans est tellement fusi-

    onnel qu‘il n‘y a plus de véritable rupture entre le temps de vie et le temps de sommeil“ sagte einst François Beck. Ist es wirklich derart um uns geschehen? Diese – meiner Meinung nach ziemlich sinnbefreite – Bemerkung ist doch etwas zu extrem gehalten. Davon – und noch von viel mehr.

    Ein Essay von Yann Schreiber

    Tweet. Blubb. Facebook-nach-richt-bing-laut. Tweet. „Sie haben Post“-E-Mail-Ton. Was, 20 neue Tweets? Wer den Wahnsinn fassen will, muss schnell sein. So schnell, dass – sollte der Wahnsinn per Twitter kommen – er ihn fassen kann, bevor er in der unfass-baren Flut an Informationen untergeht, die minütlich, ja sekündlich auf uns ein-prasseln, ja und förmlich überschwem-men. „Was, der Wahnsinn kam per Mail?“ – Unmöglich, die bekomme ich doch auf mein Handy! Tja.Verrücktheit, Wahnsinn, Delirium. Wie kann man sonst eine Welt beschreiben, in der zwischen zwei Neuigkeiten nicht einmal mehr Zeit bleibt, die vorherige zu verarbeiten? Wie kann man sonst eine Welt beschreiben, in der man Tomaten-sa# eigentlich nur im Flugzeug sieht? Wieso ist das überhaupt so? Es scheint, als würde der Unterdruck in der Kabine den Geschmacksinn verändern: „Toma-tensa# wurde bei Normaldruck deutlich schlechter benotet als bei Niederdruck. Er wurde als mu%g beschrieben. Oben traten angenehm fruchtige Gerüche und süße, kühlende Geschmackseindrücke in den Vordergrund.“ Oder aber, so einen andere Meinung, verleitet das "aue Ge-fühl im Magen dazu, zu „bekömmliche-ren Getränken“ zu greifen? Man wird es nie genau wissen.Dennoch haben Sie jetzt, lieber Leser, die-se Stücke Halbinformation begehrt – so ho&e ich es doch – aufgenommen und fragen sich nun, was ihnen diese Informa-tionen schon wieder bringen würden. Die Antwort ist einfach: nichts. Na und? Denn auch hier sind wir wahnsinnig und wollen grundsätzlich immer mehr. Die 'eorie der Mikroökonomie hat dieses Prinzip schon lange aufgegri&en.

    Jetzt sitzen wir also vor dem Computer (oder im Flugzeug) und wollen immer mehr (Tomatensa#?). Um auf das wun-dervolle Zitat des lieben Herrn Beck zu-rückzukommen: Verschmelzen wir nun mit dem Komputer? Fusionieren wir im Flugzeug mit dem Sitz vor uns, den wir ebenso fanatisch !xierend anstarren wie den scheinend hellen Monitor unseres Computers? Ja verschmelze ich sogar so sehr mit dem Tomatensa#, dass ich nicht mehr weiß, wann ich Tomate, wann ich Mensch bin? Und kann ich in diesem Fall überhaupt wissen, ob ich schlafe? Schla-fen Tomaten? Ich bin mir sicher ich !nde Wissenscha#ler, die diese 'ese unterstüt-zen, oder zumindest überprüfen. Genau-so wie 2012 Amerikanische Physiker und Mathematiker die Bewegung eines mensch-lichen Pfer-d e s c hw a n z e s Studiert haben. Wussten Sie, dass der Eifel-turm kleiner Aussieht, wenn man sich nach links neigt? Das U.S. Government General Accountability O%ce emp!elt übrigens in einem jüngsten Bericht, ei-nen Bericht über Berichte über Berichte über Berichte anzufertigen. Ach ja, und Wasser hat ein Gedächtnis. Zumindest wenn es nach Jacques Benveniste (1935-2004) geht. Immerhin wurde dieses „For-schungsergebnis“ in Nature abgedruckt. Später wiederlegt, aber immerhin abge-druckt. Wahnsinn, oder?Ja, der Wahnsinn ist allgegenwärtig. Schauen Sie sich nur um! Sie !nden unter Garantie irgendjemanden, der irgendet-was irgendwie so macht, dass irgendwann irgendwo etwas Wahnsinniges irgendwie

    passieren kann. Wer diesem Satz folgen kann, der hat das Prinzip des Wahnsinns perfekt verstanden. Wer immer noch da-bei ist, verstehen zu versuchen, was ich genau damit meine, der hat noch Nach-holbedarf und sollte endlich einmal wie-der seine E-Mails checken, das letzte mal ist schon mehr als 2 Minuten her!

    Wie darf man es eigentlich verstehen, dass ein „Freund“ nahezu jeder ist, den man in seinem Leben einmal gesehen hat, und o# nicht einmal das. Wieso spielt auf Facebook die Quer"öte keine Rolle? Ein Instrument, das einem auf Facebook zwar „gefallen“ kann um zu zeigen, dass jeman-dem „Quer"öte gefällt“, aber das sonst keinen großen Nutzen im weltweiten Frei-

    willgenstriptease hat, außer man tippt mit Hilfe der Quer"öte Nachrichten in das weltweite Netz. Selbiger Unnützfaktor gilt für Quittengelee, den Quiquagesima (der siebte Sonntag vor Ostern, der maximal als „Veranstaltung“ vertreten ist). Hier gilt wieder: Wer nach dem Sinn sucht ist vom Wahnsinn weit entfernt, ist der Wahnsinn doch so erstrebenswert! Wieso kennt ei-gentlich niemand den tropischen Ylang-Ylang-Baum?

    In seinem Buch „'eorie der Unbildung“ kreidet Konrad Paul Liessmann die „Wis-sensgesellscha#“ an: „Die Wissensgesell-scha# ist keine besonders kluge Gesell-scha#“, schreibt er, da „um des Lernens

    Verschmelze ich sogar mit dem Tomatensaft?

    Von ganz normalen Alltagswirrungen

  • Dossier Dossier

    7Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 20126

    Par Alexandre Desrichard

    Conférence à propos du livre 547 Jours d’Hervé Ghesquière.

    selbst willen“ gelernt wird. Es geht also nicht mehr um das Wissen an sich, son-dern darum, sich die Informationen ein-zuverleiben. Die täglichen Nachrichten-sendungen seien ihm zufolge nicht einmal Informationen im engen Sinne sondern vielmehr „Unterhaltung“, da sie auf das di-rekte Leben des Zusehers keinen Ein"uss haben. Wir werden also noch dazu, dass wir sowieso nur mehr Informationen und kein Wissen speichern, mit als Informati-onen getarnten Nicht-Informationen zu-geschüttet. Das alles im Namen der „Wis-sensgesellscha#“. „Alles was für dieses System real ist, ist durch Kommunikation real, und worüber nicht kommuniziert wird, das existiert auch nicht“, beschreibt der deutsche Soziologe Niklas Luhmann die moderne Informations- und Nach-richtengesellscha#. Wir scha&en uns also unsere Realität durch Kommunikation und Medien. Scha&en wir uns dadurch auch den Wahnsinn?

    Was ist eigentlich alle jenen Informatio-nen, die unbeachtet bleiben, weil sie ent-weder irrelevant sind, oder nur kurzfristig für ein wenig Unterhaltung gut sind? Was ist zum Beispiel mit all den Weltunter-gängen, die alle paar Jahre oder Monate vorbeiziehen? Immer wieder scha&en es einige von ihnen bis in die Randspalten

    von einschlägigen Boulevardblättern, die dann zwei Tage lang davon, dass die Welt übermorgen untergehen wird, berichten, jedoch gleichzeitig ein paar Seiten weiter die Sieben-Tage Prognose mit „wunder-schönem Frühlingswetter am nächsten Wochenende“ abdrucken. Diese Weltun-tergänge hat niemand bemerkt, geschwei-ge denn in seinen Kalender eingetragen. Wieso auch? Ist doch nur ein Weltunter-gang.Doch andererseits wird dann wieder von Medienmachern um die kleinsten, neben-sächlichsten und unwichtigsten Dinge, die auf dieser schönen Welt passieren, ein der-maßen übertriebener Hype betrieben, so-dass wöchentlich Magazine damit gefüllt werden können, wer was wie und wann zu welchem Anlass gesagt, getan oder – und das ist wohl der Gipfel der Unnötig-keit – angehabt hat (und nicht zu verges-sen das Negativ-Pendant dazu, nämlich, wer wann wie und wo dieses oder jenes

    eben NICHT gesagt, getan oder angehabt hat) und auch noch neben-bei (aus reiner Fadesse?) über Hirschruf- und

    Gummistiefelweitwurfweltmeisterschaf-ten und diverse Misswahlen von der Miss Oberweite bis zur Miss Bikini, über eine Miss aus jedem Bundesland und – Gott sei Dank gibt es so eine Vielfalt – sechs große Internationale Miss-Bewerbe, die Miss World, Miss Universe, Miss Interna-tional, Miss Interkontinental, Miss Earth

    Schaffen wir uns auchden Wahnsinn?

    und – ja, kreative Köpfe haben noch einen Namen gefunden – die „Miss Tourism Queen international“ als DIE Story be-richtet werden kann. Nachrichten, die im Grunde genommen jedem egal sein könn-ten, es aber irgendwie doch nicht sind.

    Wahnsinn, wo bist du, wenn nicht in die-sen Zeilen? Wahnsinn, wie bist du, wenn nicht grenzenlos?

    Wir scha&en uns unseren Wahnsinn selbst, doch er wird selbstverständlich. Er nimmt uns ein und reduziert damit unser un-wahnsinniges Dasein auf ein striktes Minimum (wenn überhaupt). Normali-tät ist das, was andere Wahnsinn nennen. Wahnsinn ist das, was wir Normalität nennen. Wahnsinn ist auch, dass wir es Normalität nennen. Doch wer will schon normal sein? Ist normal nicht ebenso eine Form von grenzenlosem Wahnsinn, der noch grenzenloser ist als der grenzenlose Wahnsinn, mit dem wir sowieso schon umgeben sind?

    “Um ein Über"ieger zu sein, arbeite stets an etwas Wichtigem, um zu vermeiden, etwas zu tun, das noch wichtiger ist” schreibt John Perry. Sie haben gerade die-sen Artikel gelesen. Dafür bedanke ich mich. Wahnsinn ware, wenn sie es – ganz gegen John Perry – aus reiner Muße und Lust am lessen getan haben. Oder wäre das dann schon wieder Normalität?

    Ich sollte meine Mails checken. Und schlafen gehen.

    [Sind wir vom Wahnsinn verfolgt? Wenn ja, wieso ist der Wahnsinn eine Seemöve?]

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    LEXA

    NDRE

    DES

    RICH

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  • Dossier Dossier

    9Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 20128

    ciellement par le Pakistan voisin mais il est aussi possible que l’Afghanistan puisse trouver une sorte d’équilibre entre le gou-vernement déjà en place et les talibans. Toujours est-il que d’après les derniers mots de son livre « gagner une guerre en Afghanistan est impossible ».

    Cette expérience a été un choc pour lui, mais son envi, sa volonté n’a pas été en-tachée par cette détention, au contraire il a%rme que ceci lui a permis d’acquérir un nouvelle « expérience » pour son métier. Il a aussi fermement l’intention de retour-ner sur les théâtres d’opérations a!n qu’ encore et toujours le droit à l’information, le droit de savoir reste sans frontière, bien que les médias français soient aux vues des récents évènements de plus en plus réticents à envoyer des reporters dans des zones où la guerre fait rage. En e&et, il y a peu, un journaliste français, Gilles Jac-quier a trouvé la mort dans l’exercice de ses fonctions alors qu’il couvrait pour la Chaîne France 2 la guerre civile syrienne.

    Ce personnage m’a fait forte impression lors de son intervention et restera une très belle rencontre. Calme, posé, lucide, il a analysé un événement très troublant de sa vie de manière méthodique et ré"échie ce qui révèle un professionnalisme remar-quable. De ce reporter émane l’essence de ce qui doit être le journalisme : le devoir d’informer, peu importe les risques, l’en-vie de déconstruire par la plume ou bien par l’image des barrières que d’autres s’échinent à renforcer.

    libérer, et que par ailleurs, tout ce qui avait été dit à propos de leur mission en Afghanistan n’était pas véridique. En e&et, le Chef d’Etat Major français en Afgha-nistan a a%rmé ne pas avoir été informé de leur départ du camp de base le matin avant leur disparition, ce qui est selon le reporter absolument faux allant même à s’exclamait dans la Préfecture nancéenne qu’il y a eu sur ce point un « Mensonge d’Etat », puisque le gouvernement fran-çais a délibérément couvert les militaires en déclarant que les journalistes avaient fait preuve d’imprudence. Il renchérie avec ironie « il y en a certain qui raconte n’importe quoi mais surtout même au

    plus haut niveau de l’Etat qui son prêt à croire n’importe quoi… »La conférence glissa ensuite vers une thé-matique plus général : en réaction à une question posée par l’assistance sur l’avenir de l’Afghanistan, Hervé Ghesquière a ex-posé sa vision du futur proche de ce pays presque deux fois plus grand que l’Alle-magne. Du fait du retrait progressif des di&érentes forces de l’OTAN, ce pays se retrouvera bientôt bel et bien seul face à ses problèmes. Il est probable que celui-ci sombre dans une guerre civile similaire à celle qu’il a connu entre 1992 et 1996 et voyant s’a&ronter le pouvoir en place et les talibans soutenu plus ou moins o%-

    ...mais surtout, même au plus haut niveau de l’État, d’autres

    qui sont prêts à croire n’importe

    quoi…

    Cet employé des chaînes du groupe France Télévision est devenu un symbole fort du rôle que se doit de jouer un journaliste dans la construction d’un monde sans frontière ni barrière. En e&et, alors qu’il tourné un reportage en compagnie d’un autre journaliste français, Stéphane Taponier, celui-ci fut enlevé en Afghanistan le 29 Décembre 2009 par un groupe de talibans.

    Là commence une longue période de cap-tivité pour cet homme de 49 ans. Elle du-rera en tout et pour tout un an et demi, période durant laquelle il sera coupé du monde. Pourtant en France, une vague de sympathie pour ces deux journalistes s’élève peu-à-peu. Le Groupe France Té-lévision, a!n d’exprimer son soutien à ces deux otages organise un concert gratuit dans Paris pour le 300ème jour de capti-vité. De plus, chaque soir, à la !n des jour-naux télévisés, une pensée est adressée aux otages retenus en Afghanistan.

    J’ai eu la chance de rencontrer Hervé Ghesquière dans les locaux de la Préfec-ture de Nancy il y a de cela quelques se-maines alors qu’il tenait une conférence sur sa détention. En outre, il a publié à l’occasion la rentrée littéraire de cette an-née un livre témoignage, simplement inti-tulé « 547 jours », en référence au nombre de jours passés en tant qu’otage.

    Il faut tout d’abord rappeler que Ghes-

    quière n’est pas un « bleu ». C’est un re-porter de guerre aguerri ayant entre-autre était présent au Kosovo ou bien encore au Rwanda durant les con"its qui ont secoué ces deux pays. Lors de son intervention à Nancy, il est premièrement revenu sur les conditions de son enlèvement avant de raconter à proprement-dit sa réclusion. Il évoque le fait d’être privé de tous ses re-pères, de ne pas connaître la date, ni non plus de ne pas pouvoir être informé de ce qui se passait autour de lui. Par la suite il évoque le besoin viscéral qu’il éprou-va durant ces 547 jours de raconter, de « coucher sur le papier » ce qu’il vivait au quotidien. Ainsi, ceci le conduit à écrire plus de 500 pages d’un journal qu’il se ver-ra !nalement retiré par ses geôliers lors de sa libération. Il explique aussi s’être impo-ser une discipline militaire a!n de « tenir » physiquement mais aussi men-talement. Ces journées étaient réglées, plani-!ées à la minute près avec en gé-néral plus de 3 heures d’activi-tés sportives par jour. Ceci dans un seul but survivre.

    Séparé durant 8 mois de son compère Sté-phane Taponier il vit dans l’expectative. Mais un jour il apprend que les négocia-tions ininterrompues entre ses ravisseurs

    et le gouvernement français depuis le début de sa captivité s’accélèrent, et com-prend vite que sa libération pourrait être proche. Finalement, il sera libéré quelques semaines plus tard avec les autres otages français enlevés au même moment que lui et sera ovationné à son arrivée à Paris par une foule qui s’est tant passionnée du-rant ces 18 longs mois pour son histoire et pour l’idéal qu’il représente.

    Mais les quelques deux cents pages de son livre témoignage ne servent pas seu-lement à raconter cette période. Comme il le souligne lors de la conférence, il veut comprendre les mécanismes, les pourpar-lers qui ont conduit à sa libération : « c’est mon métier qui veut ca » précise t-il avec un sourire. Ainsi, a!n de décrypter ces mécanismes diplomatiques, il a interrogé

    les principaux acteurs de la vie politique de l’époque. « J’ai eu très rapidement après mon retour en France un entretien avec Nicolas Sarkozy » fait-il remarqué. Cette enquête qu’il mène lui fait prendre conscience que tout n’a pas été fait du côté du gouvernement Français pour les

    L’objectif : comprendre et faire comprendre“

    Il y en a certains qui racontent n’importe quoi…

    Dans le cadre de cette deuxième édition du Parvenu, dédiée cette fois ci, au thème Grenzenlos, j’ai voulu au travers de cet article parler d’un homme et plus précisément d’un journaliste connu certainement par un bon nombre des lecteurs francophones du journal mais probablement pas

    par les ressortissants étrangers de notre Campus : Hervé Ghesquière.

  • Dossier Dossier

    11Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 201210

    Eymeric Lhuisset enseigne l’atelier artistiques “art contemporain et géopolitique: la

    savoir davantage sur ce curieux personnage : Le Parvenu lui demande de nous expliquer sa démarche artistique et de nous livrer ses considération sur la notion de

    frontière.

    Grande interview réalisée par Anja Noster et Benoît Rinnert

    Un artiste se fait théoricien des relations internationales et philosophe du mobilier de guerre – tout un programme.

    (Nancy, le mardi 6 novembre 2012)

    Le Parvenu — Vous êtes photographe professionnel, pouvez-vous nous parler de votre vocation, de votre formation et de votre travail quotidien : travaillez-vous sur commande ou sur des coups de tête ?Eymeric Lhuisset — Je ne me considère pas comme photographe, mais comme ar-tiste visuel. Je fais aussi de la vidéo, de la performance, des objets. Ma production est assez variée même si mon travail pho-tographique domine et a été pas mal pri-mé et présenté. J’ai d’abord fait un diplôme en design produit, ensuite les Beaux-Arts de Paris puis un double master en géopo-litique à l’ENS et à Paris-I. Mon travail est purement artistique, pas du tout orienté vers le journalisme, je ne réponds pas à des commandes de revues. Tout ce que je pro-duit correspond à une étude que j’ai déci-dé de faire sur tel ou tel sujet. Mon travail est une retranscription artistique d’une analyse géopolitique, comme pourrait le faire un chercheur en relations internatio-nales. Je commence par la théorie en lisant des livres, en rencontrant des spécialistes et en suivant la presse puis je me rends sur le terrain. Cela se rapproche parfois de l’anthropologie. Je peau!ne mon analyse et une fois cernés les di&érents enjeux, je produis une oeuvre qui est l’équivalent de l’article ou du rapport d’un chercheur. Le but de la création d’une oeuvre n’est pas de

    faire quelque chose de chatoyant ou d’es-thétique mais de donner un regard dif-férent sur une thématique géopolitique. J’aime amener à une ré"exion sur les dif-férents enjeux de manière peut-être moins directe qu’un texte.

    Sur votre site, vous évoquez un curieux as-semblage de deux kalachni-kovs formant une chaise. Cela s’apparente à du bricolage.

    J’ai des projets de longue haleine travail-lés sur une étude assez poussée et d’autres découlant de constats faits sur le terrain et imprévus initialement, ce qui me mène d’ailleurs soit à réaliser une oeuvre in situ soit parfois à commencer une autre en-quête. Chez les FARC [Forces armées ré-volutionnaires de Colombie, ndlr.], j’ai vu des enfants qui jouaient à un jeu subjectif du type Countrerstrike alors que j’étais dans une zone contrôlée par la guérilla à cinquante kilomètres du front, on enten-dait des coups de feu et des explosions, des guerilleros revenaient blessés des combats. Cela m’a conduit à une enquête

    sur les relations entre jeux vidéo et zones de guerre. Certains contacts m’emmènent vers autre chose. Le travail avec les kalach-nikovs est un constat en Iraq, où j’ai passé par mal de temps avec des groupes de gué-rilla : les combattants ont leur arme, leur outil de travail, toujours avec eux, mais

    il est lourd, encombrant, pas pratique et inconfortable. Mais ils ne l’utilisent prati-quement jamais, un à deux pour cent du temps, pas plus. J’ai ensuite été invité en résidence à Kaboul en Afghanistan où j’ai rencontré l’artiste afghan Aman Mojadi-di qui a travaillé sur la symbolique de ce fusil. Nous en avons discuté et pensé à transformer pour un usage quotidien sans en changer la nature parce que l’arme leur est indispensable. Le résultat est un kit de mobilier nomade pour combattant : nous nous sommes arrêtés sur l’assise car l’at-tente est la caractéristique de la guerre. Les !lms d’action ne re"ètent pas du tout la réalité. Ce kit se transporte très facile-ment et se monte sur deux AK-47, parce

    que quand un soldat se repose, un autre surveille. Il se défait extrêmement rapide-ment : en moins de dix seconde, l’on peut tirer à nouveau.

    Comment choisissez-vous votre des-tination, comment préparez-vous vos voyages depuis la France : êtes-vous en contact avec d’autres photographes ou des locaux ?

    Le choix de la zone, évidemment, dépend du sujet, ainsi que des circonstances. Cela fait plusieurs années eu je travaille au Moyen-Orient avec des groupes d’insur-rection. Le printemps arabe ayant éclaté, cela aurait été dommage de ma part d’al-ler me focaliser sur autre chose. Pour dé-velopper des contacts et me rendre ”sur zone“, je ne travaille pratiquement pas avec d’autres photographes, je ne fais que

    croiser des photographes de presse, je ne tisse pas vraiment de liens avec eux. J’ai plutôt tendance à être proche de cher-cheurs en relations internationales, que j’essaie de rencontrer au cours de mes études théoriques préalables : eux-mêmes me donnent quelques contacts sur place. Parfois, j’arrive sur place en ne connais-sant qu’une ou deux personnes, le réseau se tisse au fur et à mesure.

    Mon travail est purement artistique.

    //// E

    YMER

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    HUIS

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  • Dossier Dossier

    13Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 201212

    Combien de temps restez-vous en géné-ral dans vos zones de travail ?Un mois, deux mois. J’y retourne réguliè-rement, aussi. Cela fait trois ans et demis que je me rends en Iraq : je commence même à y avoir des amis. Maintenant, tra-vailler en Iraq est pour moi très facile. En Syrie, j’ai du entrer en contacts avec telle ou telle personne liée à l’Armée syrienne libre. J’y suis allé une première fois au mois de juin pour mettre en con!ance les combattants. En août, cela s’est super bien passé : ils étaient ravis de me revoir, moi également. Il n’y avait plus la mé!ance du début, donc j’ai pu faire le projet que je voulais : !lmer vingt-quatre heures de la vie d’un combattant de l’ASL en plan-sé-quence.

    Il y a actuellement deux grandes ten-dances : la grande ouverture avec In-ternet, et la grande fermeture des frontières, en lien avec les thématiques sécuritaires. Qu’en pensez-vous ?

    Le principe de fermeture des frontières est une idée à laquelle je suis assez her-métique. Je trouve que cela a un caractère absurde de s’enfermer dans sa maison à double-tour en mettant des volets en acier et des mines. Où vont s’arrêter la peur de l’autre et la paranoïa ? Avec un passeport français, c’est relativement facile de passer les frontières, mais j’ai des amis qui ont un passeport iraqien, pakistanais ou ira-nien et qui ont plus de di%cultés lors des formalités administratives : c’est notam-ment le cas pour les réfugiés politiques qui essaient de fuit vers l’Europe ; tous n’y arrivent pas forcément, cer-tains décèdent en chemin... Pour revenir à la question, je trouve cette es-pèce d’enferme-ment assez stupide. Au début, quand on a ouvert les frontières en Europe, certains

    ont commencé à paniquer : “Merde, les Allemands vont pouvoir venir en France, les Polonais vont envahir Allemagne !“ Cette paranoïa découle d’une mécon-naissance. Plus l’on essaie de fermer et d’empêcher, plus les gens veulent venir, alors autant autoriser. Je suis plutôt pour la libre circulation : tout le monde se por-terait mieux si un Iranien pouvait venir en France sans problème, et puis y rester travailler deux ou trois ans, puis retourner en Iran, puis revenir en France, ou bien un Sénégalais en Allemagne. Cela peut paraître un peu utopique mais je pense

    vraiment que c’est quelque chose qui peut faire sens. La solution des gated commu-

    nities n’en est pas une : aux États-Unis, par exemple, dans certains quartiers, il y a une espèce de ville pour les Blancs, ou pour les Noirs, pour les gens sans enfants qui ne veulent pas forcément être dérangés. Fondamentalement, elles sont faites pour les gens riches : près de Miami, il y a une espèce d’île ; pour pouvoir y entrer dans cette petite ville en soi, complètement autonome avec ses commerces, il faut être invité par une personne y résidant. Les habitants peuvent payer une certaine somme en plus de la taxe normale pour qu’un service d’ordre arrive en deux mi-nutes s’il y a une intrusion chez eux. En Amérique latine, on trouve carrément des villes forti!ées, avec un mur d’enceinte au-tour, des barbelés, des agents de sécurité avec gilet pare-balles et fusils d’assaut, qui patrouillent pour protéger la ville des fa-velas environnantes... Je ne trouve pas que cela soit une solution : faut-il retourner au Moyen-Âge avec des châteaux forts et des murs d’enceintes ? C’est ridicule, la solu-tion doit être cherchée ailleurs.

    Le mot “frontières“ vient du mot “front“  : vous qui côtoyez les zones de con"it savez qu’elles sont généralement #xées de deux façons. Ce sont soi des frontières dites “naturelles“ – le concept est un peu dépassé – soit des frontières issues de la guerre, ou plutôt de la paix. Qu’est-ce que vous pensez de ce rap-port ?

    Entre “front“ et “frontière“, je ne suis pas forcément d’accord, parce qu’aujourd’hui l’on n’a plus vraiment cette notion de front, la plupart du temps, on observe des con"its asymétriques où les groupes se jouent des frontières, passent d’un État à l’autre. Les talibans sont par exemple pré-sents en Afghanistan et au Pakistan. On le voit très bien aussi avec la piraterie : on a des bandes qui après leurs actions vont !ler dans les eaux territoriales d’un autre pays pour éviter d’être poursuivis.

    S’ils les exploitent, c’est qu’elles existent...

    Ils les exploitent, mais l’on n’a plus vrai-ment cette notion de front comme par exemple lors de la Première Guerre mon-diale entre un camp franco-britannique et un camp germano-austro-hongrois. On a maintenant des combattants extrême-ment "uides, presque invisibles qui vont et viennent d’un endroit à l’autre ; beau-coup viennent d’ailleurs de l’internatio-nal, comme en Afghanistan, en Syrie, en Libye.

    En Libye, on avait une séparation entre l’Est (Benghazi) et l’Ouest (Tripoli), et une avancée des rebelles...

    Géographiquement oui, mais pas au ni-veau du combat. Je n’ai pas réussi à m’y rendre, mais un ami chercheur a été avec des groupes de combattants jusqu’à la prise de la capitale et il m’a expliqué un point intéressant : il y avait des convois de voitures banalisées (au sein des deux frac-tions) : Kadha! avait arrêté de prendre des véhicules militaires parce qu’ils étaient

    i m m é d i a t e -ment repérés par les avions de chasse. Les colonnes de voitures se ren-contraient et se tournaient au-

    tour, comme entre des cow-boys et des Indiens, dans une forme d’a&rontement extrêmement mouvante. Il n’y avait pas de ligne, !xe au départ, puis qui avance et recule sous la pression des chars. Il y avait bien quelques bases, mais elles ont été rapidement bombardées par les avions français et britanniques. Dans ce cas de combats urbains, comme actuellement à Alep, en Syrie, le front est très mouvant : un quartier peut être contrôlé une journée par l’Armée syrienne libre et pendant la nuit repris par les forces loyales à Bachar al-Assad, puis repris à nouveau. Cela tourne comme cela. Or, ce qui dé!nit la frontière, c’est tout de même cette idée de ligne : cette approche linéaire est !nie.

    Que diriez-vous des limites person-nelles : a-t-on parfois l’impression de se dépasser ? Et d’un autre côté, n’y a-t-il pas une forme de désillusion à laisser tout en plan sur le terrain et à revenir si facilement en sécurité en France ?

    C’est un peu bizarre de revenir ici et de

    retrouver une vie parisienne – ou nan-céienne.À Nancy, il y a des frontières. Il y a deux lignes : au-dessus de la voie ferrées, des quartiers plus défavorisés ; entre les rails et le canal, les beaux quartiers ; derrière le canal en!n. Lors de la construction de la ville, certaines populations ont été re-jetées.

    Sur Paris, on a un peu la même chose : avec le périphérique, cela se voit de ma-nière "agrante. On peut dire que l’on habite “outre-périphérique“, en “zone quatre“, celle du RER. Cela e&raie un peu, mais, et c’est une bonne chose je crois, les zones de transports en commun vont être supprimées. Il est vrai qu’elles créent des frontières, parce qu’il y faut d’autres cartes de transports que celle valable dans Pa-ris-même. Depuis quelques années, tout le système est dézoné le week-end et pen-dant les vacances scolaires.

    Le même problème se rencontre en ce qui concerne les zones scolaires, avec la rue Oberkampf qui coupe en deux, ou bien dans le quartier de la Goutte-d’Or, avec l’ancien faubourg Poissonnière.

    Tous ces quartiers qui sont dans Paris commencent à être de plus en plus bo-boïsés et les populations les plus pauvres ont tendance à aller un peu plus loin. Après, avec le projet du Grand Paris, on va voir ce que cela va donner. C’est un peu comme Pékin, avec les sept périphé-riques : on habite dans le premier cercle, dans le deuxième, etc. Pour !nir : toutes les frontières, on peut les passer, même si cela n’est pas toujours évident. Notre gé-nération n’a plus vraiment l’habitude des frontières interétatiques classiques, mais je me rappelle de mon enfance. J’ai de la famille en Allemagne, et avec ma grand-mère nous prenions le train pour aller la voir. Quand on arrivait à la frontière, les douaniers passaient. Les Français étaient assez cool, ils avent souvent la casquette sur l’arrière, mais ma grand-mère de disait de ne pas rigoler à l’arrivée des douaniers allemands, elle me refermait ma chemise pour faire bien, m’intimait de ne pas dire de bêtise. J’étais toujours très intimidé par ce fameux douanier allemand qui, il est vrai, était plus strict que son collègue fran-çais : „Ihre Papiere!“ C’était assez marrant, c’est la seule que j’ai du passer quand j’étais petit, entre Paris et Francfort. 

    Aujourd’hui, l’on n’a plus vraiment cette notion de front

    Où vont s’arrêter la peur de l’autre et la paranoïa ?

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    YMER

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    HUIS

    SET

  • Dossier Dossier

    15Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 201214

    Die Welt soll in Zukunft der offensichtlichen Technik entledigt werden. Keine Laptops mehr, keine Bildschirme, keine Werbetafeln. Eine gute Nachricht?

    Wer die neuesten Hirngespinste der Google-Chefs verfolgt hat, weiß, dass das vermeintliche Verschwinden der technischen Geräte lediglich ein Verstecken sein soll, keine Rückbesinnung auf

    das Analoge.Von Céline M. Lalé

    Tatsächlich strebt man an, die Welt so zu vertechnisieren, dass man das oben genannte einfach nicht mehr braucht, weil man alle Informationen, ohne solche Hilfsmittel erhalten wird, durch Googles wunderbar zweifelha#e Smart-phone-Brille beispielsweise.Es erscheint also nicht mehr abwegig, wenn ich sage, dass das Überqueren einer x-beliebigen Brücke besagte Smart-phone-Brille dazu animieren wird, mir einfach alle (un-)wichtigen Daten der Brücke in den Kopf zu p"anzen: Bau-jahr, Länge, Name, Höhe.Klingt interessant, wenn man mal wieder ho&nungslos im Straßen-Wirrwarr einer fremden Stadt feststeckt und einfach nur nach Hause möchte. Aber will ich das alles wirklich wissen? Muss ich wissen, was das für eine Brücke ist, die ich überquere? Muss ich immer schnör-kellos, schnurstracks ans Ziel gelangen?

    Interesse ist nicht gleich InteresseWissen ist wunderbar. Wissen ist wertvoll. Wenn man mich fragt, ist Wissen sogar das Beste, was man sammeln kann, neben Büchern und Schallplatten – aber auch da kann man argumen-tieren, dass diese der Wissensaneignung dienen.Ein Mann, der sich sicherlich für einigermaßen schlau hielt, sagte im Jahre 2009, als es in der Politik (oder soll ich sagen in der Presse?) noch nicht um die (nicht-sachgemäße) Nutzung der Bahncard eines Peer Steinbrücks ging, sondern um die es-sentielle Frage nach Leben oder Tod, also die Debatte um die Abschaltung der Atomkra#werke, dass es „schädlich ist, dass sie nicht wissen, was es wirklich heißt, etwas zu wissen“. Ge-meint war damals der inaktive Bürger, der sich seiner P"icht des Interessierens entzieht und somit meinungsbildungsresistent ist und damit gleich zwei vermeintlich schwere Fehler begeht: Er überlässt der Polemik den größeren Artikulationsraum und verkennt schlichtweg sein Potential. Es hat eine Weile gedauert bis mein hochpolitisiertes, jugendliches Ich verstanden hat, dass diese Aussage, die mich damals so sehr faszinierte, Fehler in der Argumentation aufweist.

    Schon die Oma brachte es einem bei, oder man selbst rezitierte es ihr, wenn es mal wieder „Erwachsenenessen“ gab und man erklären musste, warum Kaiserschmarrn kein Dessert ist, son-dern legitime Hauptspeise: Geschmäcker sind verschieden. Mit ein wenig Phantasie ergibt sich daraus etwas für diesen Artikel plausibleres, nämlich dass Interessen verschieden sind. In mei-

    nem jugendlichen Eifer hatte ich damals also, im Kampf gegen die Atomkra#werke, nicht akzeptieren wollen, dass es das gute Recht eines jeden ist, sich dafür nicht so sehr zu interessieren wie ich, weil andere Dinge einen höheren Stellenwert haben. Es fällt schwer das zu akzeptieren, da so etwas ja auch immer ver-emotionalisiert wird: „WAS? Wie kannst du dich dafür nicht interessieren? Deine Kinder später werden elendig an den Ne-benwirkungen von Verstrahlung sterben, nur weil du dich nicht genug um die Asse gekümmert hast“. Naja. Ich schweife ab.

    Interesse ist wichtiger als Wissen. Interesse ist etwas, das man sich bewahren muss, als Tugend, als Instrument, als der Weg, der die eigenen Wissensgrenzen zu durchbrechen vermag. So habe ich dann nach der fünfzehnten Diskussion langsam vers-tanden, dass es ja schön und gut ist, dass ich voller Eifer ver-suche, meinen Gesprächspartner für ein 'ema zu interessie-ren, dass ich aber auch akzeptieren muss, dass dieser Mensch sich nicht im gleichen Maße dafür begeistert wie ich.

    Interesse ist deshalb so wichtig, weil Wissen begrenzt ist. Nicht etwa, weil es nicht genug gibt, was man wissen könnte oder wissen müsste oder wissen sollte oder auch wissen möchte. Wissen ist begrenzt, weil das Leben zu kurz ist um alles zu wissen; die Fülle zu groß ist, um sie in ihrer Gänze aufzunehmen; manche Dinge einfach uninteressant sind. Wissen ist begrenzt, weil Wissen auch nicht alles ist.

    Die GelehrtentragödieGoethe war ein überaus gebildeter Mann, der sich in den ver-schiedensten Bereichen des Lebens mehr als nur auskannte. Er interessierte sich gleichermaßen für Literatur und Wissenscha# und eignete sich zeitlebens ein enormes Wissen an, worauf ich wohl bis an mein Lebensende neidisch sein werde, da es mir unmöglich erscheint, alles zu Wissen, was ich gerne mal wissen würde – die Liste erweitert sich ja auch tagtäglich, gar exponen-tiell, wie mir scheint.Am Anfang des Ersten Teils von Faust gibt es eine Konversa-

    tion zwischen Wagner und Faust, die allgemeinhin auch als Gelehrtentragödie bekannt ist. Faust, der im übrigen auch über ein enormes Wissen verfügt, versteht Wagners Position nicht. Denn Wagner ist der festen Überzeugung, dass er alles Wissen in sich aufsaugen muss, wie ein großer Schwamm, dass es eine Art P"icht ist, der Vergangenheit und der Gegenwart gegenü-ber und dass nur so die Welt vorangetrieben wird. Faust, der bald darauf „des Pudels Kern“ enthüllen und die Bekanntscha# Mephistos machen wird, antwortet Wagner: „Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen,/ Wenn es nicht aus der See-le dringt/ Und mit urkrä#igem Behangen/ Die Herzen aller Hörer zwingt./ Sitzt ihr nur immer! Leimt zusammen,/ Braut ein Ragout von andrer Schmaus,/ Und blast die kümmerlichen Flammen/ Aus eurem Aschenhäfuchen ’raus!/ Bewundrung von Kindern und A&en, / Wenn euch darnach der Gaumen steht –/ Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen scha&en,/ Wenn es euch nicht von Herzen geht“. Es steckt sehr viel Wahres in diesem Zitat. Wissen allein macht uns nicht zu dem, was wir sind. Es hil# uns zu verstehen, tiefer zu gehen, eine Meinung zu untermauern, sie zu bilden.

    Appell zum angemessenen MüßiggangIn weniger als vier Wochen ist es wieder soweit. Wir müssen unter Beweis stellen, dass wir alles wissen. Letztes Jahr habe ich den Fehler begangen und tatsächlich versucht, alles zu wissen. Ich stellte fest, dass das hinderlich ist. Das ist natürlich eine sehr subjektive Feststellung, weshalb ich hier für Nachahmer nicht ha#e, aber es ist eine Feststellung, die, wenn sie endlich ein mal ausgesprochen wird, doch vielleicht dem einen oder anderen hil#, sich nicht so alleine zu fühlen in diesem bisher gar nicht so tristen November (die Sonne schien meiner Meinung nach erstaunlich viel für einen November in Nancy!). Das hier ist kein Appell zur Faulheit aber zu einem angemesse-nen Müßiggang. Denn manchmal verbeißt man sich so sehr im Wissen, dass das Interesse schwindet, dass man den Blick für das wesentliche verliert. Das ist fatal. Wiederum absolut notwendig, ist, dass man sich eingestehen darf, dass man sich für bestimmte Dinge nicht interessiert, sich nicht interessieren muss und dass das nicht schlimm ist. Es tut mir sehr Leid, liebe Leserinnen und Leser, aber ich interessiere mich herzlich wenig für die aktuelle Diskussion über Gay-Mar-riage in den USA oder in Frankreich oder im ENTG. Warum nicht? Weil die Sache wahnsinnig klar ist: "Tous les êtres hu-mains naissent libres et égaux en dignité et en droits". ///

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  • Dossier Dossier

    17Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 201216

    Nach den Glücklichen und ermutigenden Geschichten muss euch leider auch wieder jemand auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Und keine sorge, das geht auch ohne über unsere schlimme welt

    Corinna B. Sahl

    Ja, richtig gelesen, dieser Artikel heißt „Grenzenlos deprimiert“!Warum? Dafür gibt es einige Gründe, die wir hier erläutern wollen.Und nein, das soll gleich zu Beginn ge-klärt werden, dies wird kein alberner Kontraartikel gegen all diese motivierten, lebenshungrigen und vor allem grenzen-losen Menschen über die ihr nun zu Ge-nüge lesen konntet.Dieser Artikel soll auch nicht einfach nur blinde Kritik üben, schließlich ist es höchst erfreulich, dass so viele Menschen so !del und unbefangen ihr Leben zu le-ben scheinen. Von solchen Lebenseinstel-lungen hat man vor Jahren noch geträumt und vor ein paar Jahrzehnten hat man nicht mal erahnt, dass so etwas möglich sein kann; Grenzenlosigkeit.Trotzdem, wollen wir die andere Seite be-leuchten. Denn, wie ihr wisst gibt es im-mer zwei Seiten der Medaille und nicht alles was glänzt ist Gold et cetera pp.

    Dann fangen wir mal an.Illimité, grenzenlos, boundless um es mal in den drei Hauptsprachen unseres Cam-pus zu sagen ist ein sehr schönes Wort. Schon allein es auszusprechen hil#, sich ein bisschen freier zu fühlen. Es klingt nach Weite, großen Feldern, Ozeanen, Unendlichkeit, Schwerelosigkeit, Leich-tigkeit und eben so viel mehr als nur Frei-heit. Doch da fängt das Problem eigent-lich schon an. Sind wir denn frei, nur weil grenzenlos sind? Was bedeutet Freiheit in der Welt in der wir nun leben überhaupt noch? Nur weil wir mittlerweile überall hingehen, fahren oder "iegen können ohne wirkli-che große Hindernisse und Komplikati-onen in Kauf zu nehmen sind wir doch immer noch durch unsere soziale Umge-bung determiniert. Es gibt, und das ist auch im gewissen Maße gut so, immer noch Menschen nach denen wir uns richten müssen und die unsere Entscheidungen beein"ussen. Sei es Familie, Freunde oder die Person, die wir lieben. Auch wenn es schön ist solche Menschen zu haben, stehen sie uns bei un-seren Entscheidungen im Weg. Das mag etwas ungalant klingen, ist aber so. Viele Entscheidungen würden wir einfach an-ders tre&en, wären wir nicht emotional an jemanden gebunden. Ob wir ohne diese Menschen bessere Entscheidungen tref-fen würden? Sicherlich, aber macht uns ein Leben ohne Halt und Verbundenheit nicht genauso unzufrieden? Denn auf der

    anderen Seite ist es genauso eine Qual von nichts beein"usst oder gelenkt zu werden. Der Formulierung „Qual der Wahl“ wird o# im ironischen Sinne verwendet, doch ist sehr viel Wahres darin. Mehr Mög-lichkeit zu haben macht Entscheidungen nicht einfacher, sondern schwerer. Da hil# der schöne Gedanke an die Freiheit auch nicht viel.

    Ich möchte ungern noch mehr Salz in die Wunde streuen.Naja, vielleicht will ich es doch.Wir wissen nun, grenzenlos sein ist also eher ein Mythos und die-ser Artikel würde nicht „Gren-zenlos deprimiert“ heißen, wenn der nächste Teil sich nicht mit den Deprimierten befassen würde. Tja, deprimiert sein, diese Geis-teshaltung ist tatsächlich ziem-lich en mode pour le moment. Natürlich auch an Sciences Po. Schließlich sind wir alle born to die.Wir sprechen hier aber nicht von den Menschen, die im-mer unzufrieden sind und sich scheinbar grundlos über alles und jeden aufregen. Solche Leu-te werden zu schnell langweilig. Wir mei-nen die anderen Deprimierten.Wer die sind? Deprimierte haben nicht alle unweigerlich Depressionen. Dennoch lässt sich ihr Gemütszustand nicht allein auf „schlechte Laune haben“ reduzieren.Falls sich dieses Phänomen nur auf meine Umgebung reduziert hier ein kleines Brie-!ng in Sachen deprimiert sein.Was zeichnet diese Leute aus?Auf den ersten Blick sind ihre Eigenschaf-ten gar nicht so negativ. Häu!g sind depri-mierte Menschen eben kritisch und das ist an sich eine recht intelligente Eigenscha#. Auf der anderen Seite ist diese kritische Denkweise einem häu!ger im Weg, statt hilfreich zu sein. Man !ndet nicht alles spitze und gibt sich auch nicht mit allen Situationen des Lebens zufrieden. Das ist ok. Aber damit kommt auch die Unsi-cherheit. Man hinterfragt viel, hinterfragt eigentlich alles. Freunde, Fremde, deren Aussagen, Ideen, Vorschläge, Ratschlä-ge, Meinungen. Habe ich schon Ideen genannt? Naja ihr versteht schon, depri-mierte Menschen scheinen niemanden et-was wirklich zu glauben. Mag er/sie mich, tut er/sie nur so, was hat dieser Satz be-deutet, was sollte es bedeuten, warum bin

    ich eigentlich hier wäre es besser wenn ich irgendwo anders wäre und was wäre wenn ich jemand anderes wäre? Lana Del Rey hat es ganz nett ausgedrückt:Sometimes love is not enough and the road gets tough I don’t know why.Selbstsicherheit gehört somit auch nicht zwingend zu den Charakteristika. Vieles nimmt man sehr persönlich, o# zu per-sönlich. Man ist sensibel und darum ist es auch leicht deprimierte Menschen mit sowohl quali!zierten, also auch unquali-!zierten oder belanglosen Aussagen, egal

    ob unbeabsichtigt oder nicht, zu tre&en und zu quälen.Klingt deprimierend? Ist auch so. Manchmal fühlt man sich ein bisschen wie Kanye und spürt the evil direkt in sich.God show me the way because the Devil is trying to break me down.Hierbei soll nur angeregt werden, dass Re-ligion nicht die rettende Lösung ist.Diese Unsicherheit ist für die Menschen in der Umgebung der Deprimierten auch ziemlich anstrengend. Scheint ja egal was man tut oder sagt in einem désastre enden zu können.

    Ferner scheint sich der Eindruck zu be-stätigen, dass, wenn man sich in einem von schein-und-sein-wettkampf-egozen-trischen-pubertären Individuen über-häu#en Clan (abgekürzt: Sciences Po) be!ndet, sich die Beschwerden nur noch verstärken.Dazu kommt dann auch noch ein Hau-fen autoritärer Lehrkörper, Arbeit, die zwar nicht uninteressant ist, jedoch keine Zeitinvestition erlaubt, vorbeirauschen-de Deadlines, und der, einen noch mehr deprimierende Eindruck, dass man, ob-wohl man doch zu Hause als recht schlau

    "Sometimes love is not enough and the road gets tough I don’t know why"

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  • Dossier Dossier

    19Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 201218

    galt, hier nur noch einer unter vielen ist. (Über Irrglauben der menschlichen Intelligenz an sich vielleicht in der nächsten Aus-gabe). Noch ein paar andere Gründe hier nicht so gut drauf zu sein: die Kälte (sowohl menschlich, als auch die Temperaturen), die ir-gendwann eintre&ende traurige Erkenntnis, dass man hier wohl weniger für sich selbst, als eher zum bestehen lernt, das ewige Gefühl von ich will haben was ich nicht bekommen kann und nicht was gerade genau vor mir steht und gar nicht so schlecht ist, die schlechten Clubs, zu wenig Individualität, der schmale Grad zwischen Konkurrenz und Freundscha#, grenzenlose 3A Möglichkeiten, die einen überfordern...

    Wie kann man die Situation jetzt noch retten?And know that every struggle in life is there to teach you a les-sonIt’s times like this that make youEs ist wahrlich schwierig diese Zeit ohne angerissenes Ego oder Nervenzusammenbrüche und Resignation zu überstehen und true to yourself zu bleiben.

    Für alle, die sich gerade ein bisschen wieder!nden konnten und schon mal daran gedacht haben einen Club (oder Projet

    Co.!) der anonymen Unzufriedenen an Sciences Po zu gründen haben wir jetzt ein paar unentbehrliche Tipps und Tricks zu-sammengestellt um nicht den Verstand zu verlieren oder sich vollkommen in seine eigene Welt zu verabschieden.Die top 5, der Dinge, die helfen, wenn es schwer wird. (Es ist EGAL, was hiervon schon wieder Mainstream ist)1.) Spazierengehen, Leute das klingt vielleicht nach einem Rent-nerhobby, aber laufen, egal wohin kann sehr therapeutisch sein, besonders um diese Jahreszeit.2.) the right soundtrack at the right time: Wing$ - Macklemore, Jackie Brown – 'e Man in the Glas, Guten morgen Spinner – Bosse3.) „Die Känguru-Chroniken“ & „Das känguru-Manifest“ von Marc-Uwe Kling4.) Ein Essen im „L’institut“ (2, Rue Braconnot - 54000 Nancy)5.) Absolute Giganten schauen und damit eine Ermutigung zum Schluss: Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn’s so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Mo-ment. 

    À l’époque où certains – rares – 2A se préparaient aux examens écrits de Paris et de Province, un livre était essentiel à tout candidat à l’épreuve de culture générale du concours commun des six Instituts d’études politiques de Rennes, Lille, Strasbourg, Toulouse, Aix-en-Provence et Lyon. Et il nous parle de curieuses lignes.

    Une critique par Benoît Rinnert

    “Souvenir, souvenir, que me veux-tu ?”

    Ce petit essai, c’est Éloge des frontières, de Régis Debray. Le titre, d’emblée, choquera à n’en pas douter l’écrasante majorité des étudiants de ce campus – Européens convaincus et voyageurs opportunistes que nous sommes.

    L’auteur, en 2011, avait béné!cié d’une couverture médiatique digne d’un petit candidat à la présidentielle : il était un jour sur deux l’invité d’une émission matinale de radio, des tribunes lui étaient consacrées dans Le Nouvel Observateur, Le Monde ou encore les pages "Rebonds" de Libération. 

    Sa relecture – il n’est pas long – est l’occa-sion d’alimenter cette édition d’un point de vue plus critique, certainement pas anti-mondialisation et anti-Europe, mais constructif et anti-ouverture-à-tous-les-vents-sans-ré"échir.

    Intéressons-nous au moins à sa thèse principale : poser des frontières – de nature territoriale, sociale, culturelle, linguistique, etc. – permet de sécuriser les identités, non pas en les séparant de force des autres pour ne montrer que les oppo-

    sitions entre elles, mais pour garantir que chacun se connaisse lui-même assez bien pour ne pas se perdre en au contact de la di&érence.

    Il serait parfois bon d’y songer en e&et – mais Debray attache trop d'importance à l'étymologie militaire du mot "fron-tière" et voit dans la relation à l'autre une source de con"its, paci!ée par le dia-logue, certes, mais initialement dange-reuse.

    Partant du principe – et l'on voit la belle négation de Hobbes par Rousseau – que les hommes sont par nature paci!ques et que c'est l'État-nation qui les cor-rompt, l’on pourrait aussi dire que l’on ne peut découvrir l’inédit en soi que par contraste comparatif avec l’autre. Sur l’autre versant, on connaît mieux l’autre si l’on communique avec lui – dans une autre langue, et une relation en ligne ne perd pas nécessairement son caractère personnel.Telle est notre expérience quo-tidienne. Notre richesse n’existe que parce que les frontières tombent – nul dialogue entre les deux Corée, nulle amitié en Asie du Sud-Est.

    Normalement, les frontières sont fermées

    Le soleil passe les frontières sans que les soldats tirent dessus“

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  • Focus Focus

    21Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembte 201220

    Suite au changement climatique, la fonte de la banquise arctique s’accélère de plus en plus. Les conséquences ne seront pas seulement catastrophiques pour l’ours polaire et les autres espèces

    que l’Arctique abrite, mais aussi pour les aborigènes des pays concernés, comme les Inuit. Du fait du réchauffement climatique, la fonte de la glace au cours de l’été n‘est désormais plus compensée par sa reconstitution l’hiver, et ceci renforce le pessimisme des chercheurs ainsi que des groupes militants. Que font-ils pour attirer l’attention du public sur les dangers d’une région arctique complètement dénudée de

    glace ? Qu’exigent-ils et où sont les limites de leurs activités ?

    Par Anja Noster

    Un co-coordinateur du groupe nancéien de Greenpeace nous parle de l’action "Save the Arctic"

    Le Parvenu — Monsieur Dumont, l’Arc-tique est tout de même loin de Nancy. Que faites-vous exactement ici pour le « sauver » ? Alain Dumont — Au premier abord, il s’agit déjà de rassembler un maximum de défendeurs de l’Arctique, c’est-à-dire de gens qui sont prêts à signer la pétition « Save the Arctic » de Greenpeace. L’idée est de sensibiliser les gens face à la probléma-tique en Arctique : les menaces par l’ex-ploitation pétrolière, la pêche industrielle et la militarisation. Il faut des personnes qui demandent aux dirigeants du monde de créer une « zone naturelle préservée » et, actuellement, cela a déjà très bien mar-ché !

    Cela veut dire… ?On a lancé la campagne le 21 juin 2012. Le but était de rassembler trois millions de signatures au niveau mondial en trois ans. Maintenant, nous sommes en novembre, et nous avons déjà recueilli environ 2,2 millions de signatures.

    Une fois que ces trois millions de signa-tures seront recueillis, que ferez-vous avec ?On va regrouper les signatures pour dé-montrer qu’il y a des défendeurs de l’Arc-tique issus de tous les milieux di&érents, dans tous les pays autour du monde. Bien sûr, les signatures ont notamment une va-leur symbolique, mais on va tout de même essayer de faire pression sur l’ONU, donc

    au niveau international, mais aussi sur les gouvernements et l’industrie.

    Greenpeace dénonce l’exploitation de l’Arctique. Que craignez-vous exacte-ment ?En e&et, il y a notamment deux entreprises qui causent des soucis à Greenpeace  : Shell et Gazprom. Heureusement, Shell a été confronté à plusieurs problèmes de fo-rage de puits face à la venue de l’hiver. Cet été, une de ses plateformes est partie à la dérive au large des côtes de l’Alaska, man-quant de s’y échouer. Puis, la compagnie a commencé les forages lundi dernier (29 octobre), mais seulement pour quelques heures : un iceberg se trouvait près de la zone de forage, Shell a dû arrêter ses opé-rations de peur de collision et en raison d’autres problèmes techniques. La com-pagnie a !nalement annoncé avoir aban-donné ses projets en Alaska pour cette année. De l’autre côté de l’océan arctique, c’est Gazprom qui a également reporté à l’année prochaine ses forages sur son pro-jet de Prirazolmnaya pour des raisons de sécurité. De plus, ils ont aussi abandonné leur projet gazier Shtokman pour cause de di%cultés !nancières. Ainsi, l’Arctique a gagné une année de sursis, mais les compagnies vont se prépa-rer pour une nouvelle campagne l’année prochaine. Il faut donc les empêcher d’y arriver : une marée noire dans la région arctique serait incontrôlable ! Imaginez un accident de pétrole. Pendant six mois

    chaque année, l’Arctique est gelé. Il n’y a donc pas de possibilité de circonscrire une fuite de pétrole. De plus, il serait très di%-cile de demander des bateaux de secours, étant donné que les plateformes pétro-lières se situent à 1 000 ou 2 000 km au large du continent.

    Pouvez-vous encore préciser d’autres menaces envers l’Arctique ? Déjà, suite au changement climatique, on estime que la banquise arctique pour-rait disparaître d’ici 2015. C’est beaucoup plus proche qu’on l’estimait au cours des dernières années. Et c’est notamment en raison de notre consommation accrue. Il faut la réduire, mais il faut aussi laisser les ressources de pétroles arctiques où elles se trouvent.

    Mais, face à l’énorme croissance de la population, il nous faut trouver d’autres sources d’énergies. Comment fait-on pour trouver un équilibre entre écono-mie et performance environnementale ? Tout d’abord, il faut mentionner que les ressources de pétrole en Arctique se li-mitent à 30 milliards de barils de pé-trole, ce qui équivaut à environ trois ans de consommation mondiale. Ce n’est pas beaucoup, donc ça ne vaut pas la peine d’y aller pour les exploiter. Après, Green-peace propose plusieurs points pour une transition énergétique, pour se délier de la dépendance du pétrole : les économies d’énergie, l’e%cacité énergétique et les

    énergies renouvelables. Il faut changer les mesures de productions des véhicules, il faut qu‘elles soient plus e%caces comme, par exemple, les voitures alimentées au méthane, mais aussi, il faut préférer les transports en communs comme le train ou bien le co-voiturage.

    Greenpeace a-t-il une véritable in"uence politique ? Tout à fait, Greenpeace a un poids in-contestable au niveau mondial. C’est-à-dire que le lobbying fait beaucoup partie de notre campagne. Après, il y aussi de grandes activités symboliques, comme « Save the Arctic », qui sont beaucoup re-transmises par les médias, ainsi que des actions militantes comme la montée sur des plateformes de forage dans l’océan arctique pour les empêcher d’extraire du pétrole.

    … et Greenpeace, c’est vraiment une ONG pleine de succès ?Mais oui, il y a tout un paquet de vic-toires. En 1971, un groupe de militants nord-américains, , embarquent à bord du Phyllis Cormack pour protester contre les essais nucléaires américains prévus sur l’île d’Amchitka, au large de l’Alaska. Nous les avons forcés à arrêter ces essais nucléaires Puis, il y eut aussi la campagne « Nestlé », concernant l’huile de palme. Le géant de l’agroalimentaire a annoncé en 2010 qu’il

    Pour les intéressés

    Le groupe local de Greenpe-ace à Nancy existe depuis 2006. Il se réunit toujours le premier mardi du mois ((après), de 19 heures à 20 heures, un accueil des nouveaux, suit une discussion sur des thèmes d’actualité) au 29 rue Guilbert de Pixérécourt. Le groupe organise des stands d’infor-mation auprès des universités et réalise de vastes projets de sensibilisation (par exemple à propos des OGM, de la me-nace des forêts tropicales ou aussi du changement clima-tique).

    Pour signer la pétition, vous la trouvez sur savethearctic.org.

    renonce à utiliser l’huile de palme issue de la déforestation tropicale en Indonésie, et annule des contrats avec « Sinar Mas », le premier producteur indonésien d’huile de palme et de papier. E&ectivement, il y a plein d’exemples comme cela.

    Où sont les limites (aussi bien politiques et économiques que juridiques) du tra-vail de Greenpeace ?Le plus embêtant, ce sont les limites ju-ridiques. Par exemple, il nous est interdit de nous rapprocher des bateaux de Shell d‘une distance inférieure à un kilomètre. Nous serions condamnés si un activiste de Greenpeace ignorait ces directives ju-ridiques.

    Pensez-vous qu’on aura à jamais besoin de Greenpeace ?J’aimerais dire que non. Car si, demain, on devrait disparaître, ce serait parce qu’on aurait réussi à accomplir toutes nos idées et idéaux. Mais en ce moment, je suis très pessimiste, je crois qu’on sera encore là pendant très longtemps. La société d’au-jourd’hui n’arrêtera de consommer que quand il n’y aura plus rien.

    Monsieur Dumont, pour conclure, en-core quelques deniers mots par rapport au travail de Greenpeace.C‘est vrai que Greenpeace dénonce beau-coup. Mais j’aimerais bien préciser qu’on

    ne dénonce pas pour le plaisir : le tra-vail de Greenpeace, c’est tout un travail d’enquête, de ré"exion, de discussion et d’échange. On ne fait des actions, on di-rait plus « extrêmes », que quand tous les autres moyens n’ont pas été su%sants.

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  • Culture

    23Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 201222

    Culture

    Album Kritiken beziehen sich eher selten auf Platten, die älter als 5 Wochen sind.

    zwischen Strandkleidern, Sommercocktails und After-Sun Creme hervor? Weil diese Musik einfach perfekt für den nanziger November ist.

    Von Céline M. Lalé

    to be safe (from November Nervous Breakdown)

    Breathe in. 'ese songs will "ood through your blood straight into your heart heart heart.Mancherorts wurden die vier Ehemaligen der Universität von Leeds, die sich 2007 dort zusammenfanden, mit Radiohead verglichen. Das ist natürlich kompliziert. Radiohead machen seit über 30 Jahren Musik, während Alt-J natürlich gerade erst ein mal sozusagen in die Mittelstufe gekommen sind, verglichen mit den doch mittlerweile sehr erwachsenen Radio-head. Sie haben in der Tat etwas gemein-sam: Ihre Musik ist eingängig – nach meh-reren Durchläufen.

    An Awesome Wave ist melodisch, ist rhythmisch und entspannt die Seele. Aber dafür braucht es etwas Übung. Die relativ hohe und nasale Stimme des Sängers Joe Newman ist etwas, an das sich ungeübte Ohren gewöhnen müssen. Sie ist gleich-zeitig aber auch ein Träger der Emotionen und der Lyrics, die Alt-J transportieren möchten. Sie wird, wenn man abschalten möchte, zu einem Nebendarsteller. In den Vordergrund rückt dann die instrumenta-len Kompositionen, die einfach, ra%niert sind. Man !ndet keine bahnbrechenden Arrangements, keine Soundwände, keine klangliche Reizüber"utung. Stattdessen schweben die Klänge im Raum; schwirren umher und betören, ohne dabei penet-rant zu sein. Zwischen den eingängigen Melodien !nden sich rhythmische Bass-lines, die einen in ihren Bann ziehen, auch dann, wenn man gerade mit einem Paper oder einem Exposé beschä#igt ist. Jedoch lenken sie einen nicht ab. Und das ist der Grund, warum sie für diesen November so passend sind.

    Die Musik von Alt-J muss nicht immer gehört werden, man kann sie auch ein-fach fühlen, während einem ganz andere Dinge im Kopf um-hergehen als die Wor-te, die Newman uns san# in die Ohren legt. Sowohl Tessellate als auch Blood"ood sind Songs, die man passiv hören kann, die einen entspannen und etwas „runter bringen“. Wenn das Exposé aber mal wie-der zu nervig wird und man am Abend feststellt, dass man für den nächsten Tag noch eine 6-seitige Dis-sertation für „substi“ verfassen muss, über ein 'ema, das jenseits jeglichen persön-lichen Interesses angesiedelt ist, dann ist es Zeit das Volumen seiner Boxen und die Kra# von An Awesome Wave zu nutzen: Fitzpleasure wird euren Frust und eure Aggression artikulieren und... zügeln.Wenn das nicht gereicht hat, empfehle ich Breezeblocks, unbedingt auch mit dazuge-hörigem Video, um sich vorzustellen, wie schön es doch wäre, wenn das alles hier au)ören würde um doch schnell wieder festzustellen, dass wir ja eigentlich hier sein wollen. Wir können doch gar nicht ohne den Stress, nicht wahr? Please don’t go, I love you so. Nicht zu vergessen ist der etwas exotisch klingende, sagenha#e – im wahrsten Sinne des Wortes – Song Taro, der die kurze und tragische Geschichte

    von Gerda Taro und Robert Capa, beide Kriegsphotographen, erzählt.Wer sich drauf einlässt, wird in diesem Album eine Ruhe- und Entspannungsoa-se !nden. Gegen zu viel Arbeit, Kälte und sich anbahnende Erkältungen hil# eben doch nur eines: Musik.Also Kopf hoch, Freunde, es dauert nicht mehr lang bis zur ersehnten Winterpause. Musik macht alles einfacher und An Awe-some Wave allemal. Gebt diesem Album eine Chance und es ist eure Chance auf eine schöne Klausurenvorbereitungszeit (genau so schrecklich, wie dieses Wort auch klingt). Nicht zu vergessen: Exhale.

    DAS PARVENU-RATING:

    Une critique littéraire du dernier roman de J. K. Rowling.

    Par Eugénie Rousak

    Au lieu de la prendre, qui va à la chasse perd sa place

    Barry Fairbrother meurt subitement, troublant la sérénité de la petite ville de Pagford et la plon-geant dans un sentiment d’amertume. Tel est le début du nouveau roman de J. K. Rowling, qui, après l’univers magique d’Harry Potter, nous emmène dans une petite bourgade typiquement britannique. Loin du majestueux château de Hogwarts et de la trou-blante Forêt interdite, le lecteur découvrira les appa-rences idylliques de ce charmant village « enserré entre trois collines ». Une église « pseudo-gothique » et le « le pont en pierre tout droit sorti d’un jeu de construction » renforcent l’ambiance déjà créée par des maisons cos-sues et pittoresques.

    Mais il n’y a pas que le cadre qui s’oppose au genre au-quel J. K. Rowling a habitué ses !dèles lecteurs, mais également la profondeur de la ré"exion autour de l’être humain. En e&et, dans Casual Vacancy, l’auteure dresse le portrait du nouveau siècle, rempli de ses intrigues, de ses tourments et de ses problèmes. Plus de baguettes magiques, plus de héros prêts à risquer leur vie pour celle des autres, plus d’amour plus fort que tout le reste ; toute la féerie laisse place à la laideur de la banali-té humaine. Le lecteur découvre des droguées qui ne vivent que par leur dose, des pères indignes de l’amour de leurs enfants, des femmes détruites par leurs senti-ments envers les hommes, l’humble vérité des familles modernes.

    Rowling analyse avec justesse les sentiments humains, allant dans l’approfondissement de chacune des his-toires, de chacun des personnages. Barry Fairbrother apparaît comme le seul personnage-tampon, qui es-sayait d’aider les habitants des quartiers défavorisés à s’en sortir. Sa mort entraîne alors un chamboulement de principes et la perte d’un subtil équilibre.

    La légèreté de la plume de Rowling et son humour un peu noir rendent l’oeuvre plus humaine, tout en conser-vant son aspect réaliste du vingt-et-unième siècle.

    DAS PARVENU-RATING:

  • Culture

    25Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 201224

    Culture

    Von Anja Noster

    Festival RING im Théâtre de la Manufacture vom 21. November bis zum 1. Dezember 2012

    Als er das Amt des 'eaterdirektors der «  Manufac-ture  », dem Centre dramatique national von Nancy, übernahm, wünschte Michel Didym bereits eine Rund-um-Erneuerung des bisherigen Programms des 'eaters: Ver-bindungen knüpfen zwischen klassischem Drama und dem realistischen Gegenwartstheater, ein großes Publikum durch ein facettenreiches Programm anziehen, Kreation, Innovation, Ouverture – all das schwebte Didym, „homme de convictions et d’objectifs“, vor. Aus diesem Wunsch entsprang im letzten Jahr vor allem die Idee, ein internationales Tre&en der Musical-, Musik-, Tanz- und 'eaterszene auf die Beine zu stellen. Das Festival „RING“ (Rencontres internationales nouvelles généra-tions) ward geboren. „En faisant appel à des artistes européens et du monde entier, nous souhaitons continuer à rassembler de nouveaux publics avec une ouverture culturelle dense et résolument rock, jazz, voire électro pour certains et ce, dans un esprit de partage et de mélange entre générations, publics et artistes qui est notre mo-teur tout au long de ces rencontres internationales. », erklärte Didym das Konzept. Um die Weihnachtszeit schon ein wenig einzuläuten, sollte ein außergewöhnliches, vielleicht ein magi-sches, besonderes Event gescha&en werden, das aber zugleich frischen Wind in unseren Alltag bringt. Der Zuschauer solle eingeladen werden, die „neuen Formen und die Ästhetik des 'eaters zu entdecken“.

    Von Alice im Wunderland bis zur großen Party alles dabeiAuch dieses Mal hatte der 'eaterleiter wieder ein buntes Pro-gramm zusammengestellt, wobei eines der Highlights wohl die Au&ührung von „Alice aux pays des merveilles“ in der Salle Poirel gewesen sein dür#e. Anderthalb Stunden lang verzau-berten die Darsteller des chinesischen Nationalzirkus und des „Gruber Ballet Opéra“ die Zuschauer. Jeder kennt Alice, jeder hat eine bestimmte, vielleicht persönliche Vorstellung des Wun-derlandes. Aber wie wird Alice heute gesehen, wie wird sie in China gesehen? Wie sieht das weiße Kaninchen aus, der März-hase oder der verrückte Hutmacher? Oder auch die böse Herz-königin? Mit viel Pepp und einem Feuerwerk der Turnkunst setzte Fabrice Melquiot das Werk von Lewis Caroll um: Insge-samt mehr als 30 Akrobaten, Schlangenmenschen und Musiker machten das Spektakel zu einem unvergesslichen Erlebnis für Groß und Klein.

    Auch präsentierte Michel Dydim sein neues psychoanalytisches chef-d’oeuvre „Divans“, das im nächsten Jahr im Rahmen der „Semaine de la dramaturgie allemande: Neue Stücke!“ vom 2. bis zum 6. April 2012 in der Manufacture aufgeführt werden soll. Aber nicht nur aufstrebende deutsche, italienische, briti-sche und französische Schauspieler, die an insgesamt knapp 20 Produktionen mitwirkten, bereicherten das Festival, sondern auch das Abendprogramm war von den Organisatoren von vor-ne bis hinten durchdacht worden. So luden sie fast jeden Abend in die Bar des 'éâtre de la Manufacture ein, um den Zuschau-ern einen direkten Kontakt mit den Schauspielern, im Nachhi-nein der Au&ührungen zu ermöglichen. Aber auch die „Battle Ring de Dj étudiants“ der ARTEM, Sciences Po, Ecole d’Archi und anderen Facs und Ecole von Grand Nancy sollte vor allem die jüngeren Generationen dazu einladen, an dem breiten Pro-gramm teilzunehmen.

    Par Eugénie Rousak

    Quelles sont les différences entre les traditions catholiques et orthodoxes ?

    Noël, qui vient du mot latin natalis, relatif à la naissance, se célèbre du 24 au 25 décembre dans les deux confessions. « Faux », vous allez me dire, « il y a une di&érence de dates ! » En e&et, cette dernière vient de l’utilisations des deux calendriers di&érents : les Or-thodoxes utilisent le calendrier julien, et donc le 24 décembre du calendrier grégo-rien correspond au 6 janvier du leur. Mais en remontant dans le temps, on découvre que cette date du solstice hivernal, a été prise arbitrairement au quatrième siècle, car aucun texte chrétien ne précisait le jour exact de la naissance de Christ.

    Néanmoins, la manière de célébrer cette fête, Noël en français ou Рождество (Roj-destvo) en russe di&ère quelque peu entre les deux confessions.Durant la dictature communiste, le Polit-buro avait pour objectif d’assoir le pou-voir et apparaître comme le seul guide du peuple soviétique. Ainsi pour détourner ce dernier des croyances, il a supprimé toutes les fêtes de nature religieuse dans les pays de l’URSS. Aujourd’hui, Noël se célèbre à nouveau, mais son étendue et importance sont restées moins grandes que celles de la Nouvelle Année, considé-rée comme LA fête hivernale. Mais reve-nons aux traditions de Noël...Du 28 novembre au 5 janvier, les Ortho-doxes croyants excluent certains produits de leur alimentation, puis jeûnent durant tout le Сочельник (Sochelnik) (nom donné à la journée du 6 janvier). Durant la soirée, la famille ne se met à table qu’à l’arrivée de la première étoile.Après la nuit de Noël, débute une pé-riode appelée Коляда (Kolyada), qui précède le baptême du Christ, le 19 jan-vier. Durant ces 12 jours, les croyants se déguisent et marchent dans la ville, en chantant les chansons, appelées Колядки

    (Kolyadki). Les habitants leur o&rent des Рождественские пироги (Rojdest-venskie Pirogi : tartes de Noël) et célèbrent avec eux l’abondance de nourriture, après une période de privation. Cependant, la très populaire dans les pays catholiques, crèche de Noël, qui met en scène la nais-sance de Jésus, n’existe pas chez les Ortho-doxes.

    Noël reste avant tout une fête familiale et ceci est valable aus-si bien pour les Orthodoxes et que pour les Catholiques. Dans les deux confessions, les cadeaux, aux emballages pail-letés, et le repas féérique, sont les artéfacts de Noël. Cepen-dant la bûche de Noël, qui fait référence aux grosses bûches que l’on mettait autrefois dans la cheminée, reste une tradi-tion purement catholique, les Orthodoxes lui préfèrent des tartes de Noël, les пироги (pi-rogi) ou Колядки (Kolyadki). Tout comme les Catholiques, les Orthodoxes décorent un arbre de Noël, cependant le sapin est très souvent rempla-cé par le pin, qui perd moins d’aiguilles. Une autre di&érence entre les deux confessions est le personnage-symbole de cette fête. En e&et, chez les Catho-liques le personnage du Père Noël, inspiré de Saint-Nicolas, porte un habit rouge et blanc et se déplace en traîneau de rennes. Chez les Orthodoxes, un personnage en rouge et blanc existe également, à la di&érence que ce dernier ne vient que pour la Nouvelle

    Année (et pas pour Noël). On l’appelle Дед Мороз (Died Moroz : Grand-père Gel). Il conduit lui aussi un traîneau, mais de trois chevaux et est toujours accompa-gné de sa petite !lle Снегурочка (Snegu-rochka : Petite !lle des Neiges).

    Pro!tez de cette fête rouge et blanc pour apporter un peu de couleurs nancéennes à votre repas de famille !

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    27Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 201226

    Le Parvenu — Monsieur l’Ambassadeur, merci de nous accorder cette courte in-terview. Première question : dans quel contexte êtes-vous aujourd’hui présent sur le campus nancéien de Sciences Po ?Tovar da Silva Nunes — Bonjour, j’ai l’honneur d’avoir été invité ici pour dé-battre de la place du Brésil dans le monde comme acteur du XXIème siècle, ce dont je suis très heureux.

    Le Brésil s’a$rme en tant qu’acteur mondial de ce nouveau siècle. Quelles sont les thèmes prioritaires que prend à coeur le gouvernement fédéral que vous représentez ?Vous savez, on a depuis quinze ans une inclusion sociale sans précédent au Brésil. C’est un acteur primordial du développe-ment durable, ce qui comprend la crois-sance économique, la protection de l’en-vironnement et l’amélioration de la vie. Je crois que c’est là que Brésil trouve ses plus grands dé!s, mais c’est justement l’oppor-tunité de jouer un rôle important.

    Que pouvez-vous nous dire des relations de votre pays envers la France et l’Alle-magne d’une part, envers l’Union euro-péenne d’autre part ?Avec la France on a une coopération très ancienne et très complète, au niveau de la

    technologie et de la défense surtout. Nous entretenons aussi des rapports commer-ciaux très important. Il y a une présence d’investissements français au Brésil et ré-ciproquement : par exemple, des chaînes de distribution alimentaire, des lignes aériennes. On construit également un ordinateur de haute performance avec la France : donc, il y a, à ces niveaux-là, scienti!que, technologique, commercial des relations très importantes. L’Alle-magne est notre partenaire le plus impor-tant en Europe: on a 1 200 entreprises al-lemandes présentes au Brésil, surtout dans la région de São Paulo, c’est une partie de l’Allemagne chez nous, au Sud du Brésil, donc c’est un pays avec lequel on entretien des rapports très proches et très profonds. De plus, nous avons un partenariat stra-tégique avec l’Union européenne, c’est-à-dire tant au niveau de la politique, des droits de l’Homme, renforcement de la démocratie, désarmement, qu’écono-mique, comme l’approfondissement de nos rapports scienti!ques. C’est très im-portant.

    Pour revenir plus spéci#quement à votre métier : que pensez-vous du rôle actuel des ambassadeurs ? Une considé-ration répandue dans les médias a$rme que celui-ci a diminué en raison des re-lations personnelles entre chefs d’État

    et de gouvernement. Est-ce vrai, ou bien est-ce que vos tâches se sont simplement réorientées ?J’aime bien le mot „Botscha#er“ en Al-lemand, parce que c’est le messager, c’est celui qui envoie un message. Je trouve que cela décrit vraiment le rôle principal de l’ambassadeur : c’est de transmettre un message, de transmettre une opinion, et des valeurs également. Donc, à ce ni-veau-là, le rôle de la diplomatie et des ambassadeurs est toujours le même – très important. Pour un pays comme le Brésil, peut-être que la diplomatie joue un rôle plus accru, et plus important, plus élevé que dans d’autres pays, parce que l’on a basé notre pouvoir, notre présence inter-nationale, presque intégralement sur la diplomatie. Nous représentons aussi nos intérêts commerciaux et économique ail-leurs, ce qui prend une forme di&érente dans d’autres pays qui ont une diploma-tie plutôt politique. Chez nous, elle est politique, économique, commerciale, et surtout sociale, de plus en plus. Donc, on accorde encore au Brésil – je ne sais pas jusque’à quand [sourire] – une importance élevée et grande non seulement aux am-bassadeurs mais aux diplomates en gé-néral, aux représentants du service exté-rieur. 

    Interview de Son Excellence l’Ambassadeur du BrésilMonsieur Tovar da Silva Nunes

    Par Simon Papaud et Benoît Rinnert

    leparvenu.co.de/cravate

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    29Le Parvenu - Décembre 2012Le Parvenu - Décembre 201228

    Our beloved Mr. Laval may re-peat his favourite quote “Europe will be forged through crises” as o#en as it pleases him, but the current crisis does not seem to be coming to an end. Worse yet, it seems likely that it will weaken the EU instead of strengthening it. Never ending protests in Greece and Spain, Romania and Hungary apparent disregard for the fundamental democrat-ic principles on which the EU is built on, the UK is complicating negotiations and the image of France and Germany has also seen better days… However, this should be considered as an opportunity to identify all the problems the EU still has and, therefore, this opportunity should be seized in order to improve the European Union. It goes without saying that EuroCosmos wants to take an active part in this. 'ere-fore, this year EuroCosmos is not only concentrating on elaborating a creative proposal which will be discussed during the EuroCosmos simulation and then sent to the real European Parliament. 'e team is going one step further and has engaged itself in two new projects: launch a real European Citizen’s Initiative and the par-ticipation in the Terra Europa project!As you may have noted, the team prepar-ing the European Citizen’s Initiative dis-tributed questionnaires with the aim of !nding the best and most relevant idea for our initiative focusing on the European Youth. 'e suggestions included various !elds such as education, culture, transport and housing. A big thank you from Euro-Cosmos to everyone who participated! We would also like to encourage all those who still have wonderful and exciting ideas but did not yet have the time to put them down into words and to communi-cate them to us. But what is this whole Citizen’s Initiative business all about anyway?'e idea stems from the Treaty of Lisbon and aims to increase direct democracy within the European Union by giving its citizens the possibility to put forward their own ideas and contribute towards EU policy making. An Initiative must gather

    1 million signatures from EU citizens (as de!ned by article 8 of the Maastricht Trea-ty) representing at least 7 di&erent mem-ber states in order to be entertained by the European Commission. 'e !rst Initia-tive to be registered was “Fraternité 2020 – Mobility. Progress. Europe.”. Its objec-tive concerns a large part of our campus since its goal is to enhance EU exchange programmes such as Erasmus (crucial for our 3rd year in Europe) or the Euro-pean Voluntary Service to contribute to a united Europe based on solidarity among citizens. At the moment many other initi-atives are open for signature such as “Let me vote” and “High quality European Ed-ucation for all ”. Our second big project this year is “Terra Europa”. Never heard of it? Don’t worry! Terra Europa is a project initiated by Michel Marlière which aims to provide the EU with a new impetus. 'e “jeunes européens” from our campus will iden-tify several “thèmes stratégiques” which are issues considered to be of the upmost important to the younger generations of the European citizens. 'ey will be helped through the process by experts and Eu-ropean Members of Parliament, most notably Sylvie Goulard. In cooperation with polling institutions such as IPSOS, the de!ned “thèmes stratégiques” will un-dergo an opinion poll !lled out by young Europeans aged between 18 and 29. 'e topics gaining the greatest amount of sup-port will be brought to the attention of the European political institutions through o%cial publications and discussions. Stu-dents of the campus in Nancy will partici-pate in this project under the patronage of the two European projet co’s on the cam-pus: EYP and Eurocosmos. If you have any question or suggestions regarding one of our projects or the simulation, don´t hesitate to email us at [email protected] or visit us on facebook or Twitter! Wishing everyone all the very best for the upcoming exams!

    With EuroCosmic Love,EuroCosmos :)

    Communication from EuroCosmos to the campus of Nancy

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    UROC

    OSM

    OS

    Par Eugénie Rousak, présidente

    dépassement des frontières et abolition des limites

    Les débuts de la radio ont été réalisés par étapes, allant de l’utilisation des ondes électromagnétiques, à l'in-vention du télégraphe, en passant par la découverte des premiers matériaux pour communiquer sans !ls. Cependant le sta-tut du père fondateur des transmissions (TSF) a été attribué au physicien italien Guglielmo Marconi. En e&et, en se basant sur les découvertes de ses nombreux pré-décesseurs, dont notamment Hertz, Bran-ly, Popov et Lodge, il s’est rendu compte qu’une faible charge électrique (étincelle) pouvait créer un phénomène détec-table à une certaine distance. En d’autres termes, un signal envoyé, détecté par un !l conducteur (antenne), pouvait passer dans la bobine électromagnétique et créer ainsi une force magnétique. Marconi a réalisé énormément d’es-sais et !nalement réussit en 1897 sa première communi-cation morse à plus de 13 km (Pays de Galles - Angleterre). Suit ensuite en 1901 sa première liaison transatlantique. Ainsi il ouvre la voie au développement de la télégraphie sans !l et de la radio.Les premiers points d’émission et postes de radio d’Etat,

    comme la BBC, par exemple, voient pro-gressivement le jour et doivent se départa-ger les plages de fréquences: la modulation de fréquence FM est transmise entre 87.5 et 107.5 mHz, tandis que la modulation d’amplitude AM, dont la qualité est moins bonne, mais la distance est plus grande, est transmise entre 530 et 1500 kHz. La radio amateur se développe égale-ment en parallèle et permet encore plus de dépasser des frontières géopolitiques terrestres. En e&et, n’importe qui, à l’aide

    d’un petit appareil de quelques watts et deux bouts de métal a la capacité de lancer un appel dans le vide et regarder quel coin du monde va lui répondre. Indépendant de tout réseau, l’être humain devient capable de remplir le monde de ses ondes et le transpercer d’informations.La radio de loisir ou amateur devient ainsi un principe de liberté, une capaci-té de dépasser les con"its terrestres et de transmettre des informations à travers les peuples et les frontières.

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    UROP

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    News from the Union

    The European Union passed some troubled weeks with a budgetary summit that has lead to nothing but another dis-pute, mainly with Great Britain’s David Cameron, opposing a

    by his EU-sceptic domestic parties.Meanwhile the European Court of Justice in Luxembourg has ruled the European Stability Mechanism to be in line with the European Law. The court was called by the Irish high court, challenged by the Irish MP Thomas Pringle.When it comes to the crisis, Greece can breath again since

    and the International Monetary Found (IMF) agreed on a deal for the countries bailout. The Greek Prime Minister, Antonis Samaras, said that “a new day begins for

    indexes rose while the opposition in Greece condemns the move. And: Angry farmers sprayed fresh milk at the European Par-liament to protest against falling dairy prices.

    , agencies

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