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Die Wirtschaftsleistung der EU ist neunmal größer als jene von Kanada. CETA bietet mehr Vorteile als Nachteile. Österreichische Post AG | MZ 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz | Foto: iStock.com/Lightstone-Media (Montage) Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Oberösterreich, Niederösterreich, Wien & Burgenland – 6/2018 Neuer Statthalter So regiert Michael Ludwig Einzelkämpfer EPU – Der Traum von Freiheit Freimaurer & Co Geheime Netzwerke in Wirtschaft und Politik Kein Zittern vor JETZT NEU IM HEFT: REPORT GEWERBE- FLÄCHEN Es ist eine Schande, dass sich nur 45 Prozent der Österreicher mit der EU verbunden fühlen, obwohl Europa Chancen für alle bietet.

Neuer Statthalter So regiert Geheime Netzwerke EPU – Der ...€¦ · Kunasek setzt höheres Budget durch 30 Mario Kunasek, Bundesminister für Landesverteidigung, im Ge - ... Für

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Die Wirtschaftsleistung der EU ist neunmal größer als jene von Kanada. CETA bietet mehr Vorteile als Nachteile.

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Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Oberösterreich, Niederösterreich, Wien & Burgenland – 6/2018

Neuer StatthalterSo regiert

Michael Ludwig

EinzelkämpferEPU – Der Traum

von Freiheit

Freimaurer & CoGeheime Netzwerke

in Wirtschaft und Politik

Kein Zittern vor

Einzelkämpfer

JETZT NEU IM HEFT:

REPORT GEWERBE-FLÄCHEN

Es ist eine Schande, dass sich nur 45 Prozent

der Österreicher mit der EU verbunden fühlen,

obwohl Europa Chancen für alle bietet.

Es ist eine Schande, dass sich nur 45 Prozent

der Österreicher mit der EU verbunden fühlen,

obwohl Europa Chancen für alle bietet.

EU verbunden fühlen, obwohl Europa Chancen

für alle bietet.

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RUND UM IHR UNTERNEHMEN LEBEN 7,3 MILLIARDEN MENSCHEN.Unser Markt ist größer als wir denken.go-international. Die Offensive für mehr Export.

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T 05 90900-60100 E [email protected] go-international.at

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 3

EDITORIAL

Elchtest für Europa

Seit einem halben Jahr im Amt, mit res-pektablen Zustimmungswerten vonder Bevölkerung in Umfragen be-

dacht, arbeitet die türkis-blaue Bundesregie-rung ohne nennenswerte Partei-Kollisionenvor sich hin. Die Landtagswahlen sind ge-schlagen, das härtere Durchgreifen in derFlüchtlingspolitik vom Wähler erwartet undeine rigide Sparpolitik neben einer Steuer-entlastung sowie einer Stärkung des Stand-orts mehrheitlich erwünscht. Ein Novum fürden heimischen Polit-Beobachter.

Nicht ganz so ruhig das Fahrwasser, indem sich die Europäische Union bewegt –schwappen doch derzeit die Wogen in eini-gen Mitgliedsländern über. Die Regierungs-wechsel in Italien und Spanien, die nicht nurdie jeweiligen Länder selbst, sondern viel-mehr die gesamte Europäische Union ge-fährden, machen Grund zur Sorge. Immerhinhandelt es sich bei diesen beiden Ländernnicht um einen Klacks auf der Landkarte,sondern um die dritt- bzw. viertgrößte Volks-wirtschaft der Eurozone.

Obwohl politisch in eine diametral entge-gensetzte Richtung weisend, gehen die bei-den Länder einen ähnlich unsicheren wie ris-kanten Weg: Spanien mit einer linken Min-derheitsregierung und Italien steuert künftigauf Rechts-Kurs. Der zentralistische Natio-nalismus von Ex-Premier Mariano Rajoywar seit jeher eine latente Gefahr für Europaund hat Spaniens Konservativen schließlichdie Macht gekostet. Die nach Autonomiestrebenden Katalanen in die Unabhängigkeitzu entlassen wäre sowohl dem europäischenFriedensprojekt als auch Spanien dienlichergewesen.

Für die spanische Linke gibt es nun vielzu tun, denn anders als Italien und Griechen-land befindet sich der Staat auf der Iberi-schen Halbinsel auf solidem wirtschaftli-chem Wachstumskurs. Wenn auch der Preisdafür hoch ist: Spanien hat mit 16 Prozentdie zweithöchste Arbeitslosigkeit nach Grie-chenland in der EU. Absehbare Neuwahlenwerden das Problem wohl auch nicht schnelllösen, da Regierungsbildungen in Spanien

traditionell langwierig sind: Die letzte hatfast ein ganzes Jahr gedauert.

Ebenso mühsam sind Regierungsbildun-gen in Italien. Und so sich unser südlichesNachbarland eine Einigung mühevoll abge-rungen hat, ist das Ablaufdatum bereits häu-fig in Reichweite. Roms desaströser Schul-denberg, der mit jeder Regierung größerwird, bereitet der EU ein Déjà-vu: im Ver-gleich zu Italien war Hellas ein Schulden-Leichtgewicht mit rund 320 Milliarden Euro.Italiens Schulden belaufen sich inzwischenauf rund 2,3 Billionen Euro – mehr als sie-benmal so viel wie Griechenland – und einViertel der Verbindlichkeiten aller Eurolän-der.

Rettungspakete wie für Athen könnte derEuro-Rettungsschirm für Rom nicht mehrstemmen. Maximal 500 Milliarden Euro ste-hen dafür zur Verfügung, 383 Milliarden sindabzüglich der Finanzhilfen an Griechenlandund andere Euroländer noch übrig. Rund 182Milliarden Euro muss Rom laut italieni-schem Finanzministerium für Anleihen bisEnde des Jahres refinanzieren. Weitere 229Milliarden Euro sind es bis Ende 2019.

Angesichts dieses italienischen Finanz-Desasters, trägt es zur Erheiterung bei, dassStaatspräsident Sergio Mattarella den vorge-sehenen Wirtschaftsminister Paolo Savonaseiner EU- und Euro-kritischen Haltung we-gen verhindern und die Regierung nicht an-geloben wollte. Jetzt ist dieser Mann - zwarnicht wie ursprünglich geplant Wirtschafts-minister geworden – stattdessen wurde erzum Europaminister ernannt. Der geneigteWähler kann politischen Ränkespielen dieserDenkweise wohl nur selten folgen, sich mög-licherweise jedoch beim nächsten Urnen-gang daran erinnern,

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Marie-Theres EhrendorffChefredakteurin

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4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Coverstory 8CETA – viele Chancen für den MittelstandFür viele Menschen sind Vereinbarungen wie Freihandelsabkommenschwer verständliche Kost. Nichtsdestotrotz wissen wir, wie vorteil-haft ein globales Welthandelsabkommen für die heimische Wirtschaftwäre.

(Geheime) Netzwerke in Politik und Wirtschaft 12Welche Rolle spielen Netzwerke wie Freimaurer & Co in Politik undWirtschaft und wie soll die Gesellschaft mit ihnen umgehen?

Der Traum von Freiheit 14Selbstständig sein ist hip geworden. Die Heerschar an Einzelkämp-fern, sogenannten EPU (Ein-Personen-Unternehmen), wächst dabeiJahr für Jahr.

Michael Ludwig: Neo-Rathausmann mit Polit-Know-how 16Alles neu macht der Mai – und so hat die Bundeshauptstadt Wienjetzt auch ein neues Stadtoberhaupt bekommen.

Europa als digitale Kolonie 20Die Abhängigkeit von den großen Tech-Konzernen jenseits des Gro-ßen Teiches und aus dem Reich der Mitte ist mittlerweile unüber-sehbar.

Kunasek setzt höheres Budget durch 30Mario Kunasek, Bundesminister für Landesverteidigung, im Ge-spräch mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff.

Richtig Kalkulieren 32Als Bauherr sind nicht nur die Kosten für das Grundstück und dieErrichtung des Gebäudes zu bezahlen; es fallen weitere Kosten an,die nicht selten unterschätzt werden.

Impressum 39

Geschäftsreisen: Viel hängt dran, viel ist drin 44Acht von zehn Managern denken, dass der persönliche Kundenkon-takt darüber entscheidet, ob ein Auftrag zustande kommt oder ver-längert wird.

LH-Konferenz: Haarige Themen und historische Chance auf Entwirrung 52Der Bund hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich höhere Zah-lungen an die Länder und Gemeinden geleistet, als die Verkaufspreisegestiegen sind.

Drehscheibe Hagenberg 54Der Softwarepark Hagenberg, der 1989 als Spin-off der JohannesKepler Universität (JKU) Linz gegründet wurde, ist ein Innovations-treiber für Oberösterreich und darüber hinaus.

Hotspot St. Pölten 60St. Pölten ist im Wachstum. Die Einkünfte aus Steuern steigen undman rechnet weiter mit Zuzug. Künftig will die Politik die Stadt als„sexy“ Lebensraum gestalten und vermarkten.

Zentraler Forschungsstandort für AIT 62Jetzt arbeiten die über 850 Forscherinnen und Forscher des AIT ge-meinsam auf rund 26.000 m² in modernsten Büro- und Laborein-richtungen.

Größtes privates Umwelt- und Lebensmittellabor 63Die drei Unternehmen Eurofins Water&Waste, Eurofins NUA undEurofins Lebensmittelanalytik haben sich entschlossen, ihre Labor-standorte zu einem hochmodernen Dienstleistungszentrum zusam-menzuführen.

Neue EU-DSGVO: Für Unternehmens-Apps tickt die Uhr 64Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist in Kraft und dieUnternehmer sollten ihre Hausaufgaben fertig haben.

Österreich liegt im Mittelfeld 66Einer aktuellen Studie zufolge rangiert Österreich beim automati-sierten Fahren im weltweiten Vergleich auf Platz zwölf.

INHALT

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D i e N e w D e s i g n U n i v e r s i t y

i s t d i e P r i v a t u n i v e r s i t ä t

d e r W i r t s c h a f t s k a m m e r N Ö

u n d i h r e s W I F I

B A C H E L O R

■ Grafik- & Informationsdesign■ Innenarchitektur & 3D Gestaltung■ Design, Handwerk & materielle Kultur■ Event Engineering ■ Management by Design

M A S T E R

■ Raum- und Informationsdesign■ Entrepreneurship & Innovation

A K A D E M I S C H E L E H R G Ä N G E

■ Buchgestaltung ■ Akustik & Design■ Light Engineering & Design■ Food Design■ Digitale Unternehmenstransformation

J E T Z T A N M E L D E N !

W W W . N D U . A C . A T

NEU

NEU

S T U D I E R E A N D E R N E W D E S I G N U N I V E R S I T Y

Q U E R D E N K E R Q U E R D E N K E R G E S U C H T !

DIE ZUKUNFT WARTETNICHT

NEU

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Für uns ist diese Auszeichnung eine Bestätigung, dass wir gutdaran tun, den eigenen Werten treu zu bleiben. In Zeiten, in de-nen das Vertrauen zu Finanzinstitutionen schwindet, sind wir

für unsere Kunden ein kompetenter, sicherer und vertrauensvollerPartner. Wir wollen ihnen und der Region etwas zurückgeben – dastun wir mit Erfolg“, sagt Vorstandsmitglied Wolfgang Viehauser.

2007 ins Leben gerufen, wird der FMVÖ-Recommender jährlichverliehen. Es ist der österreichische Award für die Kundenorientie-rung von Banken und Versicherungen. Als Basis dient eine repräsen-tative Umfrage des Marktforschungsinstituts Telemark Marketing,das im ersten Quartal 2018 8.000 Kunden österreichischer Banken,Versicherungen und Bausparkassen befragte. Anhand des „Net Pro-moter Scores“ (NPS), den der US-amerikanische Unternehmensbe-rater Frederick F. Reichheld entwickelte, wird der FMVÖ-Recom-mender-Award in elf Kategorien an jene Finanzinstitute vergeben,die über die zufriedensten Kunden verfügen und daher am häufigstenweiterempfohlen werden.

Generaldirektor Peter Harold betont zufrieden: „Wir sind auf demrichtigen Weg und werden diesen fortsetzen. Mit der erfolgreichenFusion im Vorjahr konnten wir eine schlagkräftige und schlankeStruktur schaffen, die es ermöglicht, dem Kunden einen schnellen,modernen, noch individuelleren Service zu bieten.“ Im September2017 wurde das Retail- und Wohnbaugeschäft in die Kernbank ein-gegliedert. Zum 130-Jahr-Jubiläum gibt es den Lohn dafür.

Verbandspräsident Erich Mayer sieht im FMVÖ-Recommender-Award „ein maßgebliches Branchen-Barometer. 8.000 befragte Kun-

den fällen als größte Jury Österreichs klare Urteile darüber, welcheUnternehmen es schaffen, ihre Kunden von sich nicht nur zu über-zeugen, sondern auch zu begeistern. Unsere Auszeichnungen fun-gieren damit sowohl als Orientierungshilfe für Kunden als auch alsBenchmark für Finanzinstitute.“ Ü

6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Banken-Award: HYPO NOE ist „Aufsteiger des Jahres“Die HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich und Wien AG wurde bei der 12. Recommender-Gala desFinanz-Marketing-Verbands Österreich (FMVÖ) prämiert.

Der Preis für den „Aufsteiger des Jahres“ ging an die HYPONOE, die sich um unglaubliche 52,5 Prozent verbesserte:Astrid Valek, Vorstandsmitglied FMVÖ, HYPO-NOE-Vorstands-mitglied Wolfgang Viehauser, Markus Ott, VorstandsmitgliedFMVÖ. Foto: FMVÖ

„Zukunftspotenzial“Der „Global Cities Index“, eine weltweite Studie, erhoben von der inter-nationalen Unternehmensberatung A.T. Kearney, reiht Wien bei denmächtigsten Städten der Welt auf Platz 21. Die gute Nachricht: In Sa-chen „Zukunftspotenzial“ verbessert sich Wien um vier Ränge auf den25. Platz. Damit hat die Bundeshauptstadt in den vergangenen zweiJahren 16 Plätze gutgemacht. Als die „mächtigste Stadt der Welt“ giltwie schon im Vorjahr New York, die chinesischen Metropolen sind wei-ter auf dem Vormarsch.Laut dem „Global Cities Outlook“ verbessert sich Wien im Bereich der„zukunftsträchtigsten Metropolen“ von Platz 29 auf Platz 25 und damit

gleich um vier Plätze. Dasbedeutet: Seit 2016 machtedie Bundeshauptstadt be-eindruckende 16 Plätze gut.In Sachen „Einfluss auf dieWeltwirtschaft“ verlor manhingegen im Index einenPlatz und landete auf Rang21. „Vergleicht man, wieschnell sich die Indikatoren

(Humankapital, wirtschaftliche Aktivität und Innovation) entwickeln,dann hat sich in Wien viel getan. Dass man beim ,Einfluss auf die Welt-wirtschaft` um einen Rang gefallen ist, reiht sich in das Bild, dasEuropas Metropolen derzeit abgeben. Die untersuchten Städte zeigensich im globalen Vergleich 2018 insgesamt robust, doch ist insgesamtvon einem Bedeutungsverlust Europas auszugehen. Diesen Trend zustoppen ist das Gebot der Stunde, zumal Hochkonjunktur und Niedrig-zinsphase finanzielle Spielräume für Investitionen bieten“,analysiert Matthias Witzemann, Partner und Leiter des Wiener Bürosvon A.T. Kearney, den Index. Ü

WEITER SO+AufenthaltsbewilligungIn Oberösterreich können derzeit 20.767 offene Stellen und zusätzlichrund 1.000 offene Lehrstellen nicht besetzt werden. Eine Tatsache, diedie oberösterreichische Wirtschaft vor enorme Probleme stellt. Hand-lungsbedarf ist dringend nötig. „Umso erfreulicher, dass die Bundesre-gierung dieses Thema aufgegriffen hat und mit einer Aufenthaltsbewil-ligung für Lehrlinge auch Jugendlichen aus Drittstaaten eine dualeAusbildung ermöglichen möchte“, sagt WKOÖ-Präsidentin Doris Hum-mer.„Die WKO Oberösterreich vertritt daher die klare Position, dass unbe-scholtene und gut integrierte Asylwerber, die sich in einer dualen Aus-

bildung befinden, nicht abgeschoben werden sol-len. Genauso klar sprechen wir uns aber auch dafüraus, dass aus einer Arbeitsmarktintegration kein au-tomatisches Aufenthaltsrecht abgeleitet werden darfoder eine Arbeitsmarktintegration zum Bleiberechtdurch die Hintertür wird.“„Die Betriebe brauchen Lehrlinge, das beweist auchdie ständig steigende Zahl der in oberösterrei-chischen Betrieben in einer Lehre befindlichen Asyl-werber, die aktuell bei rund 350 liegt. Der Bedarf ist

gegeben, die Firmen investieren in deren Lehrausbildung, was sie aller-dings benötigen, ist die Rechtssicherheit, dass sie auch fertig ausgebil-det werden können und nicht abgeschoben werden“, fordert Günter Rü-big, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ.„Jugendliche Asylwerber bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres dür-fen in allen Lehrberufen, in denen ein nachgewiesener Lehrlingsman-gel besteht, beschäftigt werden. Auch während eines Lehrverhältnisseskann ein laufendes Asylverfahren negativ entschieden werden, da dasLehrverhältnis selbst kein Aufenthaltsrecht begründet“, sagt RudolfMark, Bildungssprecher der Sparte Industrie. Ü

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 7

Die Sozialversicherungsreform ist einVorhaben, an dem die österrei-chischen Bundesregierungen seit 30

Jahren kontinuierlich scheitern. Ob Gesund-heits- und Sozialministerin Beate Hartinger-Klein ihr ambitioniertes Vorhaben einer Har-monisierung in Richtung „gleiche Leistungfür gleiche Beiträge“ umsetzen kann, bleibtabzuwarten. Wenn sie es schafft, dann stehteiner folgenden Gesundheitsreform, die seitfast ebenso langer Zeit verschleppt wird,nichts mehr im Wege.

Die Sozialversicherungen sind für die 8,8Millionen Österreicherinnen und Österrei-cher zentraler Bestandteil ihres Lebens. Dassolidarische System der sozialen Kranken-versicherung galt bislang als unantastbar.

Nach den Vorstellungen der Ministerinsoll in Zukunft das Krankenversichertseinnicht nur unbürokratischer, sondern auchkosteneffektiver werden. Eine neue Öster-reichische Gesundheitskasse (ÖGK) soll dieunangetastete Budgethoheit haben und neunLandesstellen, die bisherigen Gebietskran-

kenkassen, eine Budgetautonomie erhalten,die sich vor allem auf die Rücklagen der ein-zelnen Landeskassen bezieht. Den Tarifver-trag mit den Ärztekammern soll die ÖGKverhandeln, wobei die Landesstellen zusätz-liche regionale Leistungen vereinbaren kön-nen. Die fünf Betriebskrankenkassen könnenin die ÖGK hineinoptieren, sie dürfen aller-dings auch außerhalb des Systems bestehenbleiben. Ob die ÖGK ihren Sitz in Wien ha-ben wird, ist nicht fix. Bundeskanzler Kurzhat bereits gesagt, dass er sich gut vorstellenkann, dass „dies nicht Wien sein wird“. Erwolle den ländlichen Raum stärken, wassinnvoll erscheint.

Die Harmonisierung der Kassen soll Ein-sparungen von einer Milliarde kumuliert bis2023 bringen, was eine jährliche Ersparnisvon rund 200 Millionen Euro wäre. Bei denVersicherten will man jedoch nicht sparen,es soll lediglich das Zwei-Klassen-Systemabgeschafft werden. Offen ist vorerst noch,welches Leistungsniveau zum Maß der Kas-sen wird. Das soll allerdings Aufgabe der

selbstverwalteten Kassen sein. Die Leistun-gen auf 70 Prozent des höchsten Niveaus an-zugleichen kostet laut Berechnungen einerStudie der „London School of Economics“rund 390 Millionen Euro.

Erleichterungen für VersicherteIn jedem Fall eine Erleichterung in büro-

kratischer wie finanzieller Hinsicht wird esdefinitiv für Versicherte geben: Eine Mehr-fachversicherung bei den Krankenkassenfällt weg. Alle jene, die bislang bei zwei un-terschiedlichen Gebietskrankenkassen durchDienstverhältnisse in mehreren Bundeslän-dern versichert waren, haben ab nächstemJahr nur mehr eine Krankenkasse. Oder Per-sonen, die als Selbstständiger und Angestell-ter doppelt Beiträge gezahlt haben, könnensich künftig aussuchen, welche Kranken-kasse sie wählen. So wird es in Zukunft nichtmehr vorkommen, dass über die Höchstbe-messungsgrundlage eingezahlt wird.

Die Einhebung der Beiträge bleibt entge-gen anders lautenden Meldungen bei denKassen selbst, wie Hartinger-Klein versi-chert. Die Beitragsprüfung soll laut Regie-rungsvorlage die Finanzbehörde überneh-men, zum Missfallen des Hauptverbands derSozialversicherungsträger. Die Kassen ha-ben derzeit das Pouvoir zu prüfen, ob Löhnein korrekter Höhe ausbezahlt werden, wasnicht in die Kompetenz der Finanz fällt.„Was bestehen bleiben soll“, so die Minis-terin, „ist die Selbstverwaltung und regionaleSteuerung durch Landesgeschäftsstellen –alles vor dem Hintergrund kommunizieren-der Gefäße im Rahmen einer Solidargemein-schaft.“

Bis Juli soll ein Begutachtungsentwurfvorliegen, damit der Nationalrat die Regie-rungsvorlage beschießen kann. Das neue Ge-setz könnte dann im ersten Quartal 2019 inKraft treten. Ü

Kassenreform auf SchieneAus 21 sollen maximal fünf werden. Die Bundesregierung will die bestehenden Krankenkassen fu-sionieren und mehr Gerechtigkeit bei gleichen Leistungen sowie geringere Kosten durch wenigerFunktionäre schaffen.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Bundesministerin Beate Hartinger-Kleinwill ein gerechteres System mit schlan-kerer Verwaltung und einer höheren Ef-fizienz als Ergebnis des Reformprozes-ses um das System der österreichischenSozialversicherungen zustande bringen. Foto: APA/Herbert Neubauer

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Österreich ist eine Exportnation:Sechs von zehn Euro sowie jederzweite Arbeitsplatz sind vom Au-

ßenhandel bestimmt. Neben dem EU-Bin-nenmarkt sind vor allem Handelsabkommenmit Staaten außerhalb Europas ein wesent-liches Instrument, um Exporte zu fördernund Arbeitsplätze zu schaffen. Handelsab-kommen sind für österreichische Betriebe

eine Chance, die Regeln der Globalisierungnach den Vorstellungen und Interessen derheimischen Unternehmer zu gestalten.

Kanada ist Österreichs 26-wichtigster undfür die Europäische Union der elftwichtigsteHandelspartner und somit für 1,8 Prozent desgesamten europäischen Außenhandels ver-antwortlich. Das entspricht einem Volumenvon über 63 Milliarden Euro im Jahr 2015.

Für Kanada ist die Europäische Union nachden USA sogar der zweitwichtigste Handels-partner und für fast zehn Prozent des gesam-ten kanadischen Außenhandels verantwort-lich.

Ein funktionierendes globales Welthan-delsabkommen könnte den Wohlstand vonMilliarden Menschen sichern, indem Millio-nen Jobs geschaffen würden, was ein pros-

8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

CETA: Viele Chancen für den MittelstandFür viele Menschen sind Vereinbarungen wie Freihandelsabkommen schwer verständliche Kost.Nichtsdestotrotz wissen wir, wie vorteilhaft ein globales Welthandelsabkommen für die heimischeWirtschaft wäre: 56.000 Unternehmen leben hierzulande vom Außenhandel.

Von Marie-Theres Ehrendorff

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 9

perierendes Wirtschaftssystem zurFolge hätte. Dass es dennoch schwer

umsetzbar ist, dürfte wohl unter ande-rem darin liegen, dass einflussreiche

Gruppen zu Verlierern werden, die aktu-ell auf Kosten anderer ihren Profit einfah-

ren. US-Präsident Donald Trump hat der

Hoffnung auf den freien Welthandel einenordentlichen Dämpfer verpasst und das han-

delspolitische wie sicherheitspolitische Klimazwischen den vier Mächten Amerika, China,

Russland, Europa empfindlich gestört.

Abkommen zum Abbau von Handels-barrierenDas EU-Kanada-Abkommen wurde im Oktober

2016 von der damaligen Bundesregierung unter Christian Kern ge-nehmigt und unterzeichnet und wird bereits seit 21. September 2017vorläufig praktiziert. Diese Vereinbarung baut Zölle und Handels-hemmnisse ab und erleichtert damit vor allem den kleinen und mitt-leren österreichischen Unternehmen den Zugang zu einem Markt mitmehr als 35 Millionen Menschen. Das Abkommen zeigt bereits Wir-kung: Seit dem vorläufigen Inkrafttreten sind Österreichs Exportenach Kanada um knapp ein Viertel, Lebensmittel-Exporte sogar umüber 40 Prozent gestiegen.

CETA ist ein Handelsabkommen der neuen Generation, d.h., esgeht heute nicht mehr nur darum, Zölle und Quoten abzuschaffen,sondern gemeinsame Standards zu entwickeln, wodurch ein Produktnicht mehr auf beiden Seiten zertifiziert werden muss, bevor es zu-gelassen wird.

Gastbeitrag von Hanno Lorenz, Ökonom bei der Agenda Austria

CETA: Ein Vertrag für die KleinenOb Strafzölle oder Brexit: protektionistische Tendenzen be-

stimmen die aktuelle Handelspolitik. Das nordamerikanischeFreihandelsabkommen NAFTA droht zusammenzubrechen, ausdem transpazifischen Abkommen TPP sind die USA ausgestie-gen, TTIP wurde auf Eis gelegt. Deshalb ist es ein wichtigerSchritt, CETA zu ratifizieren. Österreich übernimmt zusammenmit der EU Verantwortung und stellt sich auf die Seite des Frei-handels. Damit die Erfolgsgeschichte der Globalisierung, dienicht nur Millionen von Menschen aus der Armut befreit hat,sondern auch den Wohlstand in Österreich erheblich steigernkonnte, fortgesetzt wird. Wäre das Abkommen an Österreichgescheitert, hätte das weitreichende Folgen für die gesamte Han-delspolitik gehabt. Über all den Protesten und Einwänden stehtnämlich eine fundamentale Frage: Mit wem wollen wir denn ei-gentlich noch Handel betreiben, wenn wir nicht einmal mit Staa-ten wie Kanada handelseins werden?

Abgesehen davon hältein Großteil der Kritik einersachlichen Überprüfungnicht stand. So behauptenGegner, CETA würde nurKonzernen helfen. Das Ge-genteil ist der Fall: 2016verkauften 56.000 österrei-chische Unternehmen ihreErzeugnisse ins Ausland,bei den meisten dieser Be-triebe handelt es sich umkleine und mittelständischeFirmen. Über 93 Prozent al-ler Betriebe beschäftigenweniger als zehn Mitarbei-ter. Die Abschaffung derunterschiedlichen Produktstandards durch CETA wird speziellkleineren Unternehmen zugutekommen, die „Großen“ brauchenkeine Abkommen, sie errichten einfach Produktionslinien in denbetreffenden Ländern. Kleinere Betriebe können sich dies nichtleisten. Ein ständiges Umrüsten auf den jeweiligen Standard istoftmals zu kostspielig. 

Auch die Standards werden mit CETA nicht sinken. Auf ho-hem Schutzniveau soll es gemeinsame Standards geben, die ge-genseitig anerkannt werden. Davon profitieren insbesonderekleine Betriebe. Die Alternative wären aufwendige Prüfverfah-ren, die für kleinere Anbieter zu teuer kämen, womit es ihnenunmöglich wäre zu exportieren.

Neben den Anpassungen gemeinsamer Standards stehen derInvestitionsschutz und die Schiedsgerichte stark in der Kritik.Auch hier ist Angst ein enger Verbündeter der Kritiker. Der In-vestitionsschutz in diesen Abkommen kann aber weder dazumissbraucht werden, österreichische Schutzstandards auszuhe-ben, noch entscheiden diese Gremien mehrheitlich gegen dieStaaten.

Für eine kleine Volkswirtschaft wie Österreich ist der Handelein wichtiges Instrument, um den Wohlstand zu heben. DieHälfte der hierzulande produzierten Waren wird ins Auslandverkauft. CETA wird der Wirtschaft mit neuen Märkten und denKonsumenten mit sinkenden Preisen helfen.

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Bereits von der Regierung im Minister-rat abgesegnet, ist das Handelsabkom-men zwischen der EU und Kanada nochdieses Jahr zu ratifizieren. Für KMUeine veritable Chance auf gute Export-Geschäfte. Foto: 123rf.com

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CETA bedeutet wörtlich: Comprehensive Economic and TradeAgreement, also ein umfassendes Abkommen und somit neben demGüterhandel auch für Dienstleistungshandel und Direktinvestitionenrelevant, wie den Aufbau von Produktionsstätten oder Vertriebsnetz-werken im Ausland. Durch das 1598 Seiten starke Abkommen solldie Position der EU auf dem weltweiten Markt gestärkt werden.

Der Vertrag schreibt fest, dass kanadische Dienstleister freien Zu-gang zum EU-Markt bekommen, was umgekehrt auch für Dienst-leister aus der EU gilt, wobei öffentliche Dienstleistungen, wie Was-ser oder Schulen ausgenommen sind. Europäische Unternehmen be-kommen außerdem Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen in Ka-nada.

Die meisten Zölle im Handel zwischen der EU und Kanada werdenderzeit bereits ausgesetzt, wie etwa bei Industriewaren. Außerdemwird es einfacher, Dienstleistungen in Kanada anzubieten. Hohe eu-ropäische Standards, wie beispielsweise in den Bereichen Umwelt-schutz und Soziales, werden dabei gesichert. Das EU-Kanada-Ab-kommen wahrt das volle Regulierungsrecht der Staaten und schütztunsere hohen Standards, u.a. bei Lebensmitteln, Verbraucherschutz,Gesundheit, Umwelt- und Arbeitsschutz. Das transparente öffentlicheInvestitionsgericht ersetzt private Schiedsgerichte. Ein transparentesständiges Investitionsgericht mit Berufungsinstanz wird zur Streit-schlichtung eingesetzt. Es besteht aus von der EU und Kanada er-nannten unparteiischen Richtern.

Investorenschutz als KnackpunktDas Freihandelsabkommen brachte den Investorenschutz erstmals

ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Durch den Widerstand gegen CETAvon Teilen der Bevölkerung teilte die EU das Abkommen, um denhandelsrechtlichen Teil – rund 90 Prozent des Inhalts – bereits imSeptember des Vorjahres in Kraft treten zu lassen. In den verbleiben-den zehn Prozent ist jener Passus, der die Kritiker auf die Straßetreibt, die sich auch mit der bereits entschärften Version nicht zufrie-dengeben wollen.

In Österreich haben eine gute halbe Millionen Menschen das

10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Kommentar von Jürgen Roth, Vizepräsident der WKO

CETA ist ein Gewinn für das Exportland ÖsterreichÖsterreichs Wirtschaft setzt sich für offene Märkte ein. Nicht zum Selbst-zweck, sondern weil eine kleine Exportnation wie Österreich auf gute undfaire Wirtschaftsbeziehungen mit anderen Teilen der Welt angewiesen ist.Der Außenhandel ist ein wichtiger Pfeiler unseres Wohlstandes. Jederzweite bis dritte Job in Österreichs Privatwirtschaft hängt davon ab, sechsvon zehn Euro unseres Wohlstands generieren wir jenseits der rot-weiß-ro-ten Grenzen. Die Wirtschaftskammer spricht sich daher klar für das europä-isch-kanadische Handelsabkommen CETA und auch für den Abschluss wei-terer Handelsabkommen mit anderen Ländern aus. Dass die Regierung dieWeichen für eine Ratifizierung des Abkommens noch vor dem Sommer ge-stellt hat, ist daher definitiv „good news“ für die heimische Wirtschaft. 

Noch die letzte Regierung unterFührung der SPÖ hat auf EU-Ebene – völlig zu Recht – grünesLicht für den Abschluss von CETA ge-geben. Nun geht es darum, diesenWeg zu Ende zu gehen und CETA invollem Umfang anzuwenden. SeitEnde September des Vorjahres istder überwiegende Teil des Abkom-mens mit Kanada in Kraft – 98 Pro-zent aller kanadischen Zölle sindbereits entfallen, unnötige Bürokra-tie wird abgebaut, die Auftragsver-gabe durch die öffentliche Hand ge-öffnet und die Zusammenarbeit derEuropäer mit den kanadischen Be-hörden verbessert. Nun geht esnoch um die wichtigen Bereiche In-

vestitionsschutz und Investitionsgerichtsbarkeit, die erst nach der Ratifizie-rung von CETA in allen 28 EU-Ländern angewendet werden können.

Panikmache rund um CETA ist völlig fehl am Platz und wird auf Kosten derKonsumenten und der Beschäftigten von exportorientierten Unternehmenbetrieben. CETA wurde über Jahre hinweg verhandelt, es ist ein gut ge-machtes und faires Handelsabkommen auf der Höhe der Zeit. Und Kanadaist ein Industriestaat westlicher Prägung. Dort gelten so wie in Österreichhohe Standards. Durch CETA werden diese hohen europäischen Produkt-,Umwelt- oder Konsumentenschutzstandards nicht gesenkt, was auch füralle anderen Handelsabkommen gelten muss. Mit wem, wenn nicht mit ei-nem Land wie Kanada sollten wir also eine Intensivierung der Handelsbe-ziehungen anstreben?

Von CETA profitieren vor allem viele kleinere und mittlere Unternehmen(KMU), die das Rückgrat der heimischen Wirtschaft sind. Über 50.000 KMUoder 98 Prozent aller Exporteure sind KMU. Sie tun sich viel schwerer mithohen Zöllen oder anderen bürokratischen Lasten als Großbetriebe. CETAund auch andere Handelsabkommen bedeuten eine wichtige Verbesse-rung und die Chance, brachliegende Exportchancen realisieren zu können.

In Österreich dürfen sich vor allem Betriebe aus den Branchen Maschinen-bau, Metallwaren und Nahrungsmittelindustrie freuen. Die bisherigen Zah-len sprechen für sich: Von Oktober 2017, also kurz nach der teilweisen Um-setzung von CETA, bis Februar 2018 nahmen die österreichische Exportenach Kanada um 24,4 Prozent auf knapp 511 Millionen Euro zu, die Le-bensmittel-Exporte nach Kanada sind nach der vorläufigen Anwendbarkeitvon CETA sogar bereits um 42 Prozent auf 19 Millionen Euro gestiegen.

Gerade in einer Zeit, wo nationalistische Tendenzen und Protektionismuswieder im Kommen sind, muss Europa eine Stimme der Vernunft sein, fürfreien Handel stehen und gegen Abschottung auftreten.

Foto: K

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CETA: Mehr als eine Milliarde an zusätzlicherWertschöpfung.

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Volksbegehren gegen CETA unterschrieben.Diese Gruppe wollte damit bezwecken, dassdas Parlament der Regierung verbietensollte, diesem Handelsabkommen zwischender EU und Kanada zuzustimmen. Die öster-reichische Verfassung sieht nun vor, dass derNationalrat darüber beraten wird.

Der endgültige CETA-Verhandlungstextliegt seit Februar 2016 in englischer Sprachevor, wo auch der kontrovers diskutierte In-vestitionsschutz samt Investor-Staat-Streit-beilegung in Absprache mit den kanadischenVerhandlungspartnern den modernisiertenInvestitionsschutzregelungen der Europäi-schen Kommission angepasst wurde. Unter-zeichnet wurde CETA im Oktober 2016 vomkanadischen Premier Justin Trudeau sowievon Vertretern der EU-Kommission.

Österreich gehört zu den ersten Mitglieds-

ländern der EU-28, die das Abkommen rati-fizieren werden. Bisher haben neben Kanadanur Dänemark, Spanien, Malta, Portugal,Kroatien und Tschechien den Ratifizierungs-prozess abgeschlossen bzw. sind in der Ziel-geraden, das zu tun.

Vor der Übernahme der österreichischenRatspräsidentschaft im Juli könnte der Na-tionalrat am 14. Juni abstimmen. Dann könn-ten auch die Vertreter jener politischen Grup-pierungen dafür stimmen, die sich vor derNationalratswahl noch gegen das Handels-abkommen starkgemacht haben. Die Wirt-schaft könnte es als einen Sieg über die Ver-nunft feiern, schaffen doch Unternehmer dieArbeitsplätze und den Wohlstand im Land –was im Wahlkampf oft gerne vergessen wird.

Ü

Vertragsinhalte von CETA im ÜberblickNach fünf Jahren teilweise mühsamer Ver-handlungen wurde den EU-Mitgliedstaaten imSommer 2014 ein gemeinsamer konsolidier-ter Abkommenstext präsentiert. Anlässlich desEU-Kanada-Gipfels am 26.9.2014 wurde derAbkommenstext in Englisch auch der breitenÖffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Im Warenverkehr werden sowohl die Abschaf-fung bzw. die Reduktion von Zöllen in allenWirtschaftsbranchen bei Inkrafttreten des Ab-kommens österreichischen Firmen den Zu-gang auf die kanadischen Märkte erleichtern.Ein noch größerer Effekt wird von der verbes-serten und intensiveren Zusammenarbeit aufdem Gebiet der ungerechtfertigten sogenann-ten nicht-tarifären Handelshemmnisse erwar-tet, sobald das Abkommen umgesetzt seinwird. Die Möglichkeiten, europäische Firmenbei der Teilnahme an öffentlichen Ausschrei-bungen in Kanada zu diskriminieren, konntenin den Verhandlungen, abhängig von der je-weiligen kanadischen Provinz, deutlich redu-ziert werden. Auch EU-Anbieter von Dienstleis-tungen werden im Hinblick auf verbesserteMarktzugangsmöglichkeiten und Regulierun-gen profitieren. Das Prinzip der Nicht-Diskrimi-nierung erleichtert ebenfalls den Marktzugangfür gegenseitige Investitionen. Die ausverhan-delten Investitionsschutzbestimmungen ge-hörten bereits 2014 zu den international mo-dernsten. Kanada wird für bestimmte europäi-sche und auch österreichische geografischeHerkunftsbezeichnungen die rechtlichenSchutzbestimmungen verstärken.

Export für Österreichs KMUNach dem Rekordjahr 2014 mit einem Zu-wachs der Exporte um zehn Prozent durchbre-chen die österreichischen Ausfuhren erstmalsdie magische Milliardenschwelle. 2015konnte Österreichs Exportwirtschaft das hoheNiveau halten: Mit Ausfuhren von rund 590Millionen Euro verzeichnete der Export mit 1,6Prozent ein geringes Plus, während die Einfuh-ren um mehr als 16 Prozent auf 440 MillionenEuro zulegen konnten. Damit erreichte dasHandelsvolumen mit fast 1,5 Milliarden Euroeinen neuen Höchstwert und konnte zumsechsten Mal in Folge den Vorjahreswert über-treffen. Der Handelsbilanzüberschuss verrin-gerte sich im Vergleich zum Jahr davor etwasauf rund 590 Millionen Euro. Der Dienstleis-tungshandel entwickelte sich ebenfalls positiv.Im Jahr 2015 stiegen die heimischen Exporteum rund 16 Prozent auf einen neuen Rekord-wert von 220 Millionen Euro. Der Bestand derösterreichischen Direktinvestitionen in Kanadabelief sich 2015 auf 1,3 Milliarden Euro. Seit2006 haben sich die österreichischen Direktin-vestitionsbestände damit mehr als verdrei-facht. Quelle: WKO

Demo vor dem Bundeskanzleramt:Doch das viel zitierte Chlorhuhn oderden genmanipulierten Lachs kann es inEuropa nur geben, wenn die Europäerdahingehend verhandeln und festhal-ten, dass sie das auch wollen, bekräfti-gen Experten. Foto: APA/Georg Hochmuth

Die Effekte von CETA können sich in vielen Bereichen positiv auswirken.

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? Der Einfluss diverser Netzwerke undVerbindungen auf die Politik und de-ren Vernetzung mit der Wirtschaftwerden immer wieder in Österreichzum Thema gemacht. Wie ist dieserEinfluss aus Ihrer Sicht zu bewertenund welche Rolle spielen die Mediendabei?

In der öffentlichen Diskussion haftet denBegriffen „Netzwerke“ und „Verbindungen“immer ein Geruch des Unanständigen an.Dabei ist das Zusammenarbeiten zwischenMenschen, Vertrauen aufzubauen, gemein-same Ziele zu verfolgen, etwas Grundnot-wendiges in jeder Gesellschaft. Das zeigtesich schon beim gemeinsamen Jagen oderSich-Schützen in den Urgesellschaften undist vom Prinzip her auch in unserer heutigenmodernen Welt nicht anders, wahrscheinlichangesichts der gestiegenen Komplexität so-gar noch notwendiger. In den Medien ver-misse ich oft diese Vermittlung der positivenAspekte, während fast ausschließlich nega-tive Erscheinungen, die freilich zu Recht auf-gezeigt werden müssen, betont werden.

? Ein besonders einflussreiches Netz-werk sind die studentischen Verbin-dungen in Österreich. Wie stark istderen Einfluss auf die Politik undWirtschaft aus Ihrer Sicht tatsäch-lich? Und wie verhält es sich dabeimit der aktuellen Regierung?

Studentenverbindungen haben lange Zeitan den Universitäten, in der Politik und impolitiknahen Bereich in Österreich einegroße Rolle gespielt. Heute sind sie – nichtzuletzt durch die Massenuniversitäten – zah-lenmäßig fast als Randerscheinungen zu be-zeichnen. Verbindungen versuchen dem seiteiniger Zeit verstärkt dadurch entgegenzu-wirken, dass Ehrenmitgliedschaften an Per-sönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft ver-liehen werden. Besondere Aufmerksamkeiterregen aktuell Mitglieder von schlagendenBurschenschaften, die nach wie vor ein star-kes Gewicht bei den Akademikern auf FPÖ-Seite haben. Auf ÖVP-Seite gehören aktuellwesentlich weniger RegierungsmitgliederVerbindungen an, als dies im langjährigenVergleich durchschnittlich der Fall war.

? Neben Studentenverbindungen gibtes noch diverse andere Netzwerke inÖsterreich, denen auch immer wie-der Einfluss nachgesagt wird, bei-spielsweise Freimaurer, Rotarier &Co. Wie lässt sich das Wesen dieserNetzwerke charakterisieren undhandelt es sich wirklich um einfluss-reiche Karrierenetzwerke?

Grundsätzlich tritt man Studentenverbin-dungen bei, wenn man zu studieren beginnt,während man Freimaurer oder Rotarier wird,wenn man bereits eine entsprechende beruf-liche und gesellschaftliche Position erreicht

hat. Alle Netzwerke, informelle und for-melle, welcher Art auch immer, helfengrundsätzlich dabei, einander besser undschneller kennenzulernen und damit auchdas sogenannte „Türöffnen“ zu erleichtern.Dies kann helfen, um von Jobangeboten zuerfahren, aber natürlich auch um Projektezwischen einflussreichen Personen zu er-leichtern oder erst möglich zu machen. Diemeisten der genannten Netzwerke haben diesaber nicht als alleinigen Selbstzweck, son-dern verfolgen eine Reihe von gesellschaft-lichen Zielen als verbindende Idee ihrer Mit-glieder, seien es etwa karitative oder huma-nistische Ideale.

? Wir leben in Zeiten, in denen in derPolitik und in der Wirtschaft immermehr Transparenz gefordert wird.Sind Netzwerke und Verbindungenüberhaupt mit öffentlichen Positio-nen vereinbar, vor allem wenn dieMitgliedschaft zu diversen Vereini-gungen geheim ist? Wie sollte die Öf-fentlichkeit damit umgehen?

Es sollte klar sein, dass sich in jeder Ge-sellschaft Netzwerke bilden und vorhandensind. Nur ganz wenige Netzwerke stehen imÜbrigen immer wieder in der öffentlichenDiskussion, andere – vielleicht viel einfluss-reichere – selten oder nie, seien es etwa ver-wandtschaftliche oder andere persönlicheBeziehungen, Schulfreundschaften, Ur-

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(Geheime) Netzwerke in Politik und WirtschaftNetzwerke sind essenzieller Bestandteil in Wirtschaft und Politik. Wer sich berufliche Kontakte auf-bauen will, kommt an Online-Netzwerken wie Xing und LinkedIn heutzutage nicht vorbei. Doch esgibt auch zahlreiche „analoge“ Netzwerke von Studentenverbindungen bis hin zu Freimaurern &Co. Welche Rolle spielen (geheime) Netzwerke in Politik und Wirtschaft und wie soll die Gesell-schaft mit ihnen umgehen? Wir sprachen mit dem Juristen und Politologen Prof. Dr. Klaus Poier vonder Karl-Franzens-Universität in Graz.

Interview von Stefan Rothbart

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laubsbekanntschaften, Sportkollegenschaftetc. Wie schon eingangs gesagt, erfüllenNetzwerke grundsätzlich einmal positiveFunktionen. Selbstverständlich dürfen Netz-werke aber nicht dazu verwendet werden,dass Gesetze gebrochen werden oder öffent-liche Jobs nicht an die Besten vergeben wer-den oder Aufträge nicht an den Bestbietergehen. Dass Regeln immer wieder gebro-chen werden, ist offenkundig auch etwasMenschliches. Aber der Missbrauch vonNetzwerken kommt zumindest heute sicher-lich weit weniger häufig vor, als dies in derVergangenheit der Fall war. Dafür ist dieSensibilität in der Öffentlichkeit und sind dieTransparenzmöglichkeiten mittlerweile hochund gut genug. Transparenz kann es abernicht genug geben, daher sollte der Ruf da-nach weiter laut artikuliert werden.

? Sie haben auch intensiv zum ThemaPopulismus geforscht. Netzwerkeund Verbindungen haben nicht sel-ten einen elitären Ruf, sind Gegen-stand von Verschwörungstheorienund dienen Populisten oft als belieb-tes Feindbild. Wie ist dies aus Sichtder Populismusforschung zu erklä-ren?

Der Kern des Populismus ist es ja, angeb-lich mit dem „Volk“ gegen das Establish-ment zu kämpfen. Es ist daher nur logisch,dass Netzwerke von einflussreichen Persön-lichkeiten zum Feindobjekt von Populistenwerden und sehr leicht auch für Verschwö-rungstheorien dienen – nicht zuletzt da dieVerwendung eines Freund/Feind-Schemasauch stilistisch typisch für Populismus ist.Nicht erwähnt wird dabei dann in der Regel,dass jeder Populist in der Regel selbst einerReihe von Netzwerken angehört. Aber dasseien dann eben die „guten“ und nicht die„bösen“ Netzwerke.

? Gibt es eine berechtigte gesellschaft-liche Kritik an Netzwerken und Ver-bindungen?

Netzwerke, Verbindungen etc. solltennicht als solche bekämpft werden, denn siebringen eine Reihe von positiven Funktions-leistungen für die Gesellschaft. Im Gegen-teil: Angesichts der Individualisierung unse-rer Welt, der Zunahme von digitalen anstattpersönlicher Kontakte sollten Netzwerkezwischen Menschen, der unmittelbare Aus-tausch gerade auch bei den jüngeren, in derdigitalen Welt aufwachsenden Generationengefördert werden.

? Wie sehen Sie Österreich im inter-nationalen Vergleich? Wie stark istder Einfluss diverser Netzwerke inanderen Ländern, beispielsweise denUSA einzuordnen?

Netzwerke gibt es in allen Gesellschaftenund Ländern. Österreich ist da keine Aus-nahme. Unterschiede gibt es freilich dabei,welche konkreten Vereinigungen etwa in derPolitik, Wirtschaft eine mehr oder wenigergroße Rolle spielen. Das hängt mit histori-schen und kulturellen Entwicklungen undRahmenbedingungen zusammen. So ist etwadie Mitgliedschaft in Freimaurerlogen in denmeisten Ländern der Welt, insbesondere inden USA, nicht geheim, wie dies aufgrundder historischen Entwicklung bei uns der Fallist. Katholische Studentenverbindungen(CV) haben historisch in Österreich eine grö-ßere Rolle gespielt als in anderen Ländern.Aber das sind letztlich nur Nuancen. DasGrundprinzip, dass Menschen zusammenar-beiten und zusammenarbeiten müssen unddass man sich dabei auch institutionell orga-nisiert, ist letztlich überall in der Welt anzu-treffen. Ü

Prof. Dr. Poier lehrt am Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaftan der Karl-Franzens-Universität in Grazund forscht u.a. über Populismus in Europaund beschäftigt sich mit dem Phänomenpolitischer Netzwerke. Foto: Fischer

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Der Traum von Freiheit ist die Trieb-feder, würde man meinen. Neben au-ßergewöhnlichen Erfolgsgeschich-

ten, die von manchen EPU geschrieben wer-den, gibt es allerdings auch jene Gruppe, de-ren Träume sich als Einzelunternehmer nichterfüllen, deren Erwartungen völlig anderewaren und deren Lebensrealität nichts mitGlanz und Glamour des Unternehmertumszu tun hat. Die EPU in Österreich könntennicht heterogener aufgestellt sein. Von denPersonenbetreuern über Vertrieb und Handelbis hin zu den Kreativbereichen bewegt sichdie Bandbreite.

Der Traum vom großen Geld und der Frei-heit erfüllt sich dabei nur für die wenigsten.Auf der anderen Seite stehen Vorteile, wieder eigene Chef zu sein oder Zeit und Ortder Arbeit auch selbst aussuchen zu können.Rund 307.883 Ein-Personen-Unternehmenwaren 2017 in Österreich Chef und Mitar-beiter in einer Person. Dies entspricht einemAnstieg von 0,7 Prozent im Vergleich zumVorjahr, allerdings ist der Anteil der EPU anden aktiven Mitgliedern der Wirtschaftskam-mer Österreich (WKO) um 0,9 Prozent auf

59,5 Prozent gesunken. Ohne die Gruppe derselbstständigen Personenbetreuer liegt dieserbei 47,4 Prozent.

Aktuelle EPU-Statistik 2017Gemäß aktueller EPU-Statistik entfielen

2017 mit 51 Prozent mehr als die Hälfte allerEPU auf die Sparte Gewerbe und Handwerk,gefolgt vom Handel mit 21,8 Prozent und In-formation & Consulting mit 17,6 Prozent. Inder Sparte Gewerbe und Handwerk enthaltensind auch rund 62.700 selbstständige Perso-nenbetreuer. Ohne diesen Berufszweig liegtder EPU-Anteil dieser Sparte bei 32,6 Pro-zent.

Hohe ZufriedenheitDie wichtigsten Motive, EPU zu werden,

sind flexiblere Zeiteinteilung (76 Prozent)und Selbstverwirklichung (73 Prozent), ge-folgt vom Erkennen von Marktchancen (48Prozent) und der Vereinbarkeit von Berufund Familie (38 Prozent), zeigt die Studie„EPU in Österreich – Monitoringbericht2016/17“ der KMU-Forschung Austria. Zu-dem sind EPU mit einem Zufriedenheitswert

von 6,3 auf einer zehnstufigen Skala zufrie-dener als „Arbeitgeberunternehmen“ mit5,9. Dabei kämpfen viele Einzelunternehmermit den Zahlungen an die SVA und das Fi-nanzamt. Rund 60 Prozent überleben unter-nehmerisch die ersten fünf Jahre. Die Inte-ressengruppen versuchen sich gegenseitigdie Situation schön- und schlechtzureden.Die Wahrheit liegt vermutlich wie immer ir-gendwo in der Mitte. Die Selbstständigenohne Mitarbeiter empfinden ihre Arbeit alsinteressant und abwechslungsreich. Nebender Qualität der Arbeit beziehungsweise derMöglichkeit, sich selbst zu verwirklichen,sind die EPU besonders zufrieden mit ihrerWork-Life-Balance.

Traum und WirklichkeitBetrachtet man die Umsätze, liegen viele

Einzelkämpfer bei niedrigen fünfstelligenUmsatzzahlen im Jahr. Scheinselbstständig-keit, bei der man de facto von nur einemKunden abhängig ist, spielt ebenfalls einegroße Rolle. Durch das Gründungspro-gramm des AMS werden pro Jahr etwa 5.000Personen geschleust, die danach als Einzel-

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Der Traum von FreiheitSelbstständig sein ist hip geworden. Die Heerschar an Einzelkämpfern, sogenannten EPU (Ein-Per-sonen-Unternehmen) wächst dabei Jahr für Jahr. Sie haben sich zu einer wesentlichen Wirtschafts-kraft entwickelt und das Thema Arbeitsplatz und Arbeitszeit neu definiert. Viele, speziell jungeMenschen suchen ihr Glück in der Selbstständigkeit, die als Synonym für Selbstbestimmtheit undFreiheit steht – zu Recht?

Von Andreas Prammer

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unternehmen mehr oder weniger durchstar-ten. Eine allzu euphemistische Darstellungder Situation wäre unrealistisch, da die oftniedrigen Beitragszahlungen ins Pensions-system auf viele Menschen jetzt schon Aus-wirkungen haben und in Zukunft noch mehrhaben werden. Beitragsjahre und Beitrags-höhen vieler Ein-Personen-Unternehmenlassen eine verstärkte Altersarmut befürch-ten, die einer durchaus relevanten Gruppeder Bevölkerung droht.

Soziale AspekteMit der Gründung der ersten Gewerk-

schaft für EPU und freie Dienstnehmer inEuropa sendet die vidaflex laut eigener Aus-sage ein Signal in die ganze Welt. Durch dengesellschaftlichen Wandel verschwimmenzunehmend die Grenzen zwischen Arbeiter,Angestelltem und Unternehmer. „Gerade

junge Menschen werden in Österreich im-mer öfters zur Ich-AG. Egal ob als Grafiker,Uber-Fahrer oder Foodora-ZulieferIn, tech-nische Innovationen ermöglichen den Men-schen, unabhängig und selbstständig zu ar-beiten. Gleichzeitig halten vielerorts die Ar-beitnehmer-Rechte mit Entwicklungen nichtmehr mit. Neue Herausforderungen für diearbeitenden Menschen brauchen neue Ant-worten der Arbeitnehmer-Vertretung. Sonstbesteht die Gefahr, dass sich auch bei unsdas Tor zur Ausbeutung öffnet, das wir im

Gegensatz zu anderen Teilen dieser Weltdurch starke Gewerkschaften zum Glück ge-schlossen haben“, wie Oliver Stauber, der vi-daflex-Vorsitzende erklärte. 

Verstärkte soziale Absicherungvon SelbstständigenIn den vergangenen Jahren gab es in die-

sem Bereich einige wichtige Schritte vor-wärts. Die Mindestbeitragsgrundlage für dieKrankenversicherung in der SVA wurde aufdas Niveau von Angestellten gesenkt (aufrund 400 Euro pro Jahr), das Wochengeld fürUnternehmerinnen – die finanziellen Leis-tungen bei einer Schwangerschaft – auf bei-nahe das Doppelte erhöht und der Selbstbe-halt von Arztkosten bei Erreichung von in-dividuellen Gesundheitszielen im Rahmendes SVA Vorsorgeprogramms halbiert. Au-ßerdem gibt es einen Kostenbeteiligungsde-ckel für alle Selbstständigen bei fünf Prozentdes Einkommens oder eine Überbrückungs-hilfe der SVA in besonderen Fällen, wie bei-

spielsweise bei vorübergehendem Einkom-mensrückgang unter die Mindestbeitrags-grundlage. Außerdem wurde Rechtssicher-heit für die Frage „Bin ich Selbstständigeroder Angestellter?“ geschaffen.

Sorgen und ÄngsteViele Sorgen und teilweise berechtigte

Ängste bleiben trotz allem bei den Einzel-kämpfern. Die Einkommensschwankungen,die sich in einer Selbstständigkeit zwangs-läufig jährlich ergeben, werden mit denNachzahlungen und den Vorauszahlungenfür viele zur Belastung – Existenzängste in-klusive. Die neue Freiheit hat auf jeden Fallihren Preis, der für manche zu hoch ist. Den-noch ist der aktuell herrschende Gründer-geist ansteckend und ermutigt viele, ihrGlück zu versuchen. Herzblut, gute Ideenund jede Menge Willenskraft sind dabei derMix aus dem Träume gemacht werden –heute wie vor hundert Jahren. Ü

Chef und Mitarbeiter in einer Person zu sein ist für viele Menschen sehr reizvoll.Foto: iStock.com/PeopleImages

Auch die Gruppe der Personenbetreuer sind Gewerbetreibende. Foto: iStock.com/Halfpoint

Eine Entscheidung mitTragweite, die jederfür sich selbst treffenmuss.Foto: iStock.com/keport

Traum und Wirklichkeit liegen leider oftmals

auseinander.Foto: iStock.com/anyaberkut

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Das Verbindende zeichnet den ehema-ligen Wiener Wohnbaustadtrat be-reits seit Langem aus, was ihm bei

seiner Wahl im Gemeinderat auch Stimmender Opposition einbrachte. „Das ist sichereine gute Basis für eine weitere Zusammen-arbeit“, ist Ludwig erfreut. Vorschusslorbee-ren, die er jetzt mit Taten erfüllen will. „Ich

versuche, mich mit allen Fraktionen inhalt-lich auseinanderzusetzen und im Dialog zustehen.“

Im Dialog stehen soll auch sein Team.Dieses auszuwählen war für Ludwig eineselbstgestellte Herausforderung, der er sichwohlüberlegt stellte. „Es war deswegenschwer, weil ich mir selbst einige Aufgaben

gestellt habe. Ich wollte von Beginn an eineGeschlechterparität erreichen. Ich habe mirauch vorgenommen, dass die Hälfte derStadtregierung aus einem politischen Man-dat kommen soll, die andere eben nicht. Ichhabe mir außerdem vorgenommen, auch einePerson zu nominieren, die nicht parteigebun-den ist.“ Was er mit Kulturstadträtin Veronica

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Michael Ludwig:

Neo-Rathausmann mit Polit-Know-howAlles neu macht der Mai – und so hat die Bundeshauptstadt Wien jetzt auch ein neues Stadtober-haupt bekommen. „Akzente für die Zukunft“ will der neue Bürgermeister Michael Ludwig setzen:Gestalten, statt verwalten und verbinden statt spalten.

Von Marie-Theres Ehrendorff

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Kaup-Hasler auch verwirklicht hat. „Sowohl innerparteilich als auchin der Bevölkerung sind meine personellen Vorschläge positiv zurKenntnis genommen worden“, so das neue Stadtoberhaupt.

„Wenn man ein starker Bürgermeister sein will, dann muss manhalt manchmal auch Entscheidungen treffen, wenn einem der Windentgegenbläst“, befindet Michael Ludwig. Von vorgezogenen Wahlenin Wien hält er zumindest derzeit noch nichts, auch wenn das Beispielaus dem Jahr 2001, das der SPÖ angesichts der schwarz-blauen Ko-alition auf Bundesebene wieder die absolute Mehrheit bescherte,eine logische Analogie hätte. „Wir haben eine Koalitionsvereinba-rung mit den Grünen getroffen, wo wir schon sehr viele Punkte ab-gearbeitet haben, wo aber auch noch einige Punkte offen sind. Dassollten wir erledigen, bevor es zu Wahlen kommt. Ich gehe davonaus, dass wir bis 2020 diese Punkte abarbeiten. Aus strategischenGründen sollte man nie eine Wahl vom Zaun brechen.“

Für September kündigt Ludwig eine rot-grüne Regierungsklausuran. Dies habe er mit seiner Vizebürgermeisterin Maria Vassilakouvom grünen Koalitionspartner so vereinbart. Mit ihr hat er auch denAustausch auf verschiedenen Ebenen forciert. Die Grünen hatten zu-letzt Kritik an der Vorgangsweise in Sachen Alkoholverbot am Pra-terstern geübt.

Schon bald werden laut Ludwig auch zwei Leuchtturmprojekteder SPÖ präsentiert werden: eine Mehrzweckhalle und eine Donau-bühne. Derzeit würden für die Halle einige Standorte geprüft. Wosie hinkommt, ist noch offen, fix ist laut Bürgermeister Ludwig nur:„Es wird nicht im innerstädtischen Raum sein.“

Es gibt viel zu tunVorerst muss Ludwig noch mehrere Baustellen schließen, die er

vom Vorgänger übernehmen hat müssen. Die wesentliche Belastungder Bundeshauptstadt ist wohl die triste Finanzsituation. Hatte dieStadt vor zehn Jahren Schulden in der Höhe von zwei Milliarden

Euro, so sind diese Verbindlichkeiten auf rund sieben Milliarden an-gewachsen, wobei der Hinweis auf die globale Wirtschaftskrise fürdieses Fiasko wohl eher als fadenscheinige Ausrede zu werten sei.

Die Kassen sind leer, von Reserven weiß man nichts, also wirddie neue Stadtregierung nicht umhinkommen, harte Einschnitte vor-zunehmen. Die rasant wachsenden Bevölkerungszahlen erforderndie dringend benötigte Erweiterung der Infrastruktur, was nur mitentsprechenden Mittel zu lösen sein wird. Der Ausbau der öffentli-chen Verkehrsmittel sowie neuer Straßen neben dem Bau des Lobau-Tunnels wäre ein Gebot der Stunde. Ohne diese Maßnahmen wirdauch der neue Bürgermeister die höchste Arbeitslosigkeit im Bun-desländervergleich nicht in den Griff bekommen können.

Die problematische Wohnsituation in Wien ist ein seit Jahren un-gelöstes Problem, das mit beharrlichem Wegschauen à la longue auchnicht zur Versorgung der Bevölkerung in ihren Grundbedürfnissenbeiträgt. Die finanziellen Mittel für den Bau Tausender zusätzlicherWohnungen sind aber ebenso wenig vorhanden, wie eine funktio-nierende Verwaltung, wie der Rechnungshofbericht der Stadt erstjüngst aufgezeigt hat.

Das Problem der Integration ist zwar ein gesamtstaatliches, inWien allerdings ein brennendes, wie es auch in den Medien tagtäglichberichtet wird. Eine Parallelgesellschaft hat in einer Millionenstadteben andere Auswirkungen als im überschaubaren ländlichen Raum.Ohne tiefgreifende Maßnahmen im Vorschul- und Schulsystem ver-kommt wohl jeder noch so gut gemeinte Reformvorschlag zum reinenLippenbekenntnis.

Als härtester Brocken darf wohl der Sozial- und Gesundheitsbe-reich gesehen werden, der mit dem Millionengrab Krankenhaus Nordnur die Spitze des Eisbergs darstellt. Der städtische SpitalskonzernKAV bedarf einer dringenden Restrukturierung und Neuausrichtung,was nicht nur die sprichwörtlichen Gangbetten in den Spitälern an-schaulich verdeutlichen.

Neue SPÖ-Riege startet mit VertrauensvorschussWas ihm die Opposition zum Großteil gewährt, bekommt Neo-

Bürgermeister Michael Ludwig auch von der Wiener Bevölkerung:einen Vertrauensvorschuss. In der Zeitspanne rund um seine Wahlzum Stadtoberhaupt befragte das OGM-Institut 500 ausgewählteBürgerinnen und Bürger der Bundeshauptstadt, ob sie den einzelnen

Der 57-jährige Michael Ludwig ist der neue Bürgermeistervon Wien und wechselt nach elf Jahren als Wohnbaustadtratan die Spitze des Landes. Ende Jänner zum neuen Landespar-teivorsitzenden der SPÖ Wien gewählt, setzte er sich klar gegen seinen Mitbewerber durch. Er legte bereits ein Arbeitspaket für Wien vor, bei dem u.a. der Bau einer Donaubühne, eine neue Mehrzweckhalle sowie die Einrichtung von „Supergreißlern“ verwirklicht werden sollenFoto: APA/Georg Hochmuth

WKW-Präsident Walter Ruck beschreibt Michael Ludwig inStichworten: „Sehr profund im sachlichen Bereich, macht Nä-gel mit Köpfen, Umsetzer, einer, der das Ohr bei den Men-schen hat und den ehrlich interessiert, was die Menschen zusagen haben.“ Foto: Florian Wieser

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Stadt-Politikern vertrauen oder nicht. Im Ver-gleich zur Studie vom April 2016 konnteLudwig sein Vertrauen sogar um fünf Punkteausbauen. Zu dieser Zeit hatte er in seinerFunktion als Wohnbaustadtrat plus 15Punkte erreicht. Auf die Plätze verweist derneue Bürgermeister die restliche SPÖ-Riege – durchwegs mit respektablen Vertrau-enswerten zwischen vier und acht Punkten.Der Bekanntheitswert der neuen Mitgliederder Stadtregierung ist allerdings noch sehrgering. So kennen etwa nur zehn Prozent derWiener Wahlberechtigten die neue Kultur-stadträtin Veronica Kaup-Hasler.

Dass aber ein hoher Bekanntheitsgradnicht gleichzeitig hohes Vertrauen bedeutet,zeigt sich bei Vizebürgermeisterin MariaVassilakou, deren Bekanntheitswert nochvor jenem Ludwigs liegt. Die grüne Front-Frau liegt übrigens mit einem desaströsenVertrauenswert von minus 39 Punkten abge-schlagen an letzter Stelle.

Peter Hanke – Hüter der WienerStadtkasseDen wohl wichtigsten Job neben Michael

Ludwig,nimmt Peter Hanke ein. Der lang-jährige Wien-Holding-Direktor ist der neueWirtschafts- und Finanzstadtrat. Der politi-sche Quereinsteiger kommt im Gegensatz zuseiner Vorgängerin aus der Wirtschaft undhat sich parteipolitisch bislang nie exponiert.Dieses Schlüsselressort ist somit mit einemExperten besetzt, der in Wirtschaftsangele-genheiten firm ist.

Seit 1993 ist Hanke, der Betriebswirt-schaft studiert hat, in der Wien Holding tätig.Dort sind die Beteiligungen der Stadt gebün-delt. Zu den wichtigsten Betrieben gehörender Hafen Wien, die Messe Wien, der TwinCity Liner, die Wiener Stadthalle, die Verei-nigten Bühnen Wien (VBW), die ThermeWien oder der Stadt-TV-Sender W24.

Ab 2001 fungierte der heute 54-jährigeManager im Konzern als Prokurist, von 1996bis 2002 war er auch Vorsitzender des Be-triebsrats. Im Jahr 2002 stieg Hanke  zur

Spitze im Unternehmen auf. Er leitete ge-meinsam mit Sigrid Oblak die Geschicke derHolding und war zuständig für die Ge-schäftsfelder Logistik und Mobilität sowiedas Kultur- und Veranstaltungsmanagement.

Abseits des Managerjobs engagiert er sichbei den Kinderfreunden, wo er im erweiter-ten Vorstand sitzt. Er ist auch Vorstandsmit-glied im Verein „Wirtschaft und Integration“und Mitglied im Fachausschuss für Kon-gressförderung im Wien Tourismus.

Wie tickt der neue Bürgermeister?Was macht die Persönlichkeit des neuen

„Rathausmannes“ aus? Das wollten wir vonjenem Vertreter der Wiener Wirtschaft wis-sen, der die Seite der Arbeitgeber und damit

jener Menschen repräsentiert, die Arbeits-plätze schaffen und somit für den Wohlstandder Bundeshauptstadt sorgen. Walter Ruck,Boss der Wirtschaftskammer Wien, ist einlangjähriger Weggefährte Michael Ludwigsals Wohnbaustadtrat und sollte daher wissen,was den Menschen hinter dem Amtsträgerausmacht.

„Vor rund elf Jahren – bei seinem erstenArbeitsgespräch – zu Beginn von LudwigsAmtszeit als Wohnbaustadtrat stellte ichmich, damals noch in der Funktion des Bau-Landesinnungsmeisters, auf ein vorsichtigesHerantasten mit dem ehemaligen Bildungs-politiker in Baufragen ein. Meine Erwar-tungshaltung wurde jedoch bald kräftig re-vidiert. Ich habe schnell zur Kenntnis neh-men müssen, dass ein Michael Ludwig, ob-wohl nicht aus der Baubranche kommend,innerhalb kürzester Zeit so profund in dieMaterie eingedrungen war, dass ich baldfestgestellt habe: Jetzt geht das Gesprächaber ordentlich in die Tiefe.

Michael Ludwig hat eine sehr liebevolle,verbindliche Art, aber er will, dass am Endeeines Gesprächs auch ,etwas rauskommt’.Mit einem Geplauder gibt er sich nicht zu-frieden, er will Nägel mit Köpfen machen.So habe ich ihn bei meinem ersten Gesprächerlebt und ich stelle immer wieder fest, die-ser Eindruck hat Bestand.“

Und der zweite „erste“ Eindruck?„Einige Jahre später, bei der Preisverlei-

hung des ,Wiener Stadterneuerungspreises’,besuchte Ludwig als Wohnbaustadtrat dieVeranstaltung. Wir waren bis dato gewohnt,dass die politischen Repräsentanten kurz zurEhrung vorbeikommen, einige Gesprächeführen und sich dann bald wieder verab-schieden. Anders Michael Ludwig. Er ist denganzen Abend geblieben, und auch beim an-schließenden geselligen Teil von Tisch zuTisch gegangen, hat mit jedem gesprochenund sich jede einzelne Geschichte angehört.Die Anwesenden waren wirklich begeistertvon ihm.“ Ü

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Die Stadträte Ulli Sima, Peter Hanke,Bürgermeister Michael Ludwig, JürgenCzernohorszky, Peter Hacker, KathrinGaal und Veronica Kaup-Hasler im Rah-men der Angelobung der neuen Regie-rungsmitglieder.Foto: APA/Georg Hochmuth

Peter Hanke, der frisch gekürte Stadtratfür Wirtschaft, Finanzen und Internatio-nales, übernimmt im Team Ludwig dieFinanzen für 1,8 Millionen Wienerinnenund Wiener.Foto: Barbara Nidetzky

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Informieren Sie sich pünktlich zur Sommerzeit über geltende Bestimmungen.

Zoll: Gut informiert in den Sommer

Urlaub ist für die meisten Österreiche-rinnen und Österreicher die schönste Zeit des Jahres. Umso wichtiger ist, bei der Rückkehr keine unangenehmen Überraschungen erleben zu müssen. Beim Einkaufen in Urlaubsdestinationen wird oft nicht bedacht, dass viele der er-worbenen Waren nicht so einfach in die Heimat mitgenommen werden dürfen.

Zollkontrollen – Warum?

Transparenz, faire Rahmenbedingun-gen sowie Sicherheit für die Bürge-rinnen und Bürger aber auch für die heimische Wirtschaft sind der Finanz-verwaltung besonders wichtig. Daher sind Zollkontrollen im Reiseverkehr zur Bekämpfung von Schmuggel und Pro-duktpiraterie, zum Schutz von Umwelt und Gesundheit sowie zur Sicherung von Arbeitsplätzen weiterhin wichtig.

Sicheres Shopping

Bei Reisenden herrscht oft Unsi-cherheit über die zulässige Menge

und den Wert der Waren, die nach Österreich eingeführt werden dürfen. Informieren Sie sich vor Urlaubsbe-ginn über Einfuhrbeschränkungen und -verbote, um Verstöße gegen Zoll-bestimmungen zu vermeiden. Denn Unwissenheit schützt leider nicht vor Strafen.

Einreise aus EU-Staaten:Waren für den persönlichen Ge- oder Verbrauch dürfen eingeführt werden, ohne in Österreich Zoll und sonstige Abgaben zu bezahlen. Ausnahmen bestehen generell für neue Fahrzeuge, Tabakwaren und alkoholische Getränke.

Einreise aus Nicht-EU-Staaten:Grundsätzlich müssen Waren ab einem Wert von 300 Euro verzollt werden. Bei Flugreisen gilt eine zollfreie Obergren-ze von 430 Euro, sofern die Waren nicht gesonderten Einfuhrverboten oder -beschränkungen unterliegen. Für Reisende unter 15 Jahren verrin-gern sich diese beiden Freigrenzen auf 150 Euro (unabhängig vom benutzten Verkehrsmittel). Generell ist ratsam, die Rechnung der gekauften Ware dabei zu haben – das gilt auch für teure und neuwertige Geräte, wie etwa Kameras, die man bereits auf die Reise mitnimmt. Mögliche Unannehmlich-keiten bei der Einreise lassen sich so vermeiden bzw. schneller aufklären.

Lebensmittel – speziell Fleisch- und Wurstwaren oder Milchprodukte – dürfen aus bestimmten Ländern nur in beschränktem Umfang in die Europäi-sche Union eingeführt werden.

BMF-App Die BMF-App informiert über Zollbestimmungen, die bei der Einreise

Modus und ist daher problemlos im Ausland verwendbar. Die BMF-App steht im jeweiligen Smartphone-Store gratis als Download zur Verfügung.

Zentrale Auskunftsstelle Zoll Zollamt Klagenfurt Villach, Ackerweg 19, 9500 Villach E-Mail: [email protected], Telefon: +43 (0) 50 233 740

Zoll Info – Tipps für die Einreise nach Österreich Die Folder des BMF sind in den Finanzämtern, in den Zollämtern, auf den Flughäfen und auf bmf.gv.at > Publikationen erhältlich.

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Was in den frühen 50er-Jahren be-gann, das ging um die Jahrtau-sendwende seinem Ende zu: der

5. Kondratieff-Zyklus, welcher unsere da-malige Industriegesellschaft in eine Infor-mations- bzw. Wissensgesellschaft verwan-delt hat. Was damals mit Großrechnern be-gann, die sich noch mit Zahlen als Daten be-gnügten, ist heute zum wichtigsten Treiberdes Wirtschaftswachstums geworden. ImVerlauf dieser Entwicklung hat eine Reihedisruptiver Innovationen stattgefunden, die– wie etwa die Digitalkamera – zunächstschleichend Einzug in die Märkte gehaltenund diese dann revolutioniert haben.

Im Schlepptau der disruptiven Innovatio-nen aus dem Baukasten der IT-Entwicklerfolgten auch zahlreiche Geschäftsmodellin-novationen, die heute großen Einfluss auf un-seren Alltag ausüben. Umgekehrt haben ehe-malige Marktführer, wie beispielsweise Ko-dak, enorm an Bedeutung eingebüßt – ob-wohl es im Fall der Digitalkamera parado-xerweise Kodak war, wo die erste Anwen-dung dieser Art das Licht der Welt erblickte.Die computerbasierte Informationstechno-logie hat so gut wie alle Lebensbereiche unddamit auch Branchen durchdrungen und istzu einer Schlüsseltechnologie geworden.Fortschritt und somit die Schaffung vonWohlstand ist ohne sie kaum mehr vorstell-bar. Wer also eine Schlüsseltechnologie be-herrscht, hat zumeist auch die wirtschaftliche

Vormachtstallung. Dies ist nicht unbedingteine neue Erkenntnis, zumal beispielsweisemit der zunehmenden Industrialisierungauch der Aufstieg Großbritanniens begann,dessen Kolonien sich schließlich über alleKontinente erstreckten.

Luftschlösser vs. Biotope?Im Wettlauf rund um die Digitalisierung

ist die USA inzwischen mit einigen RundenVorsprung unterwegs, während die EU hin-terherhechelt und den Eindruck erweckt, alshätte sie sich überhaupt schon aufgegeben.Lediglich China ist noch in der Position, soetwas wie Souveränität über diese Techno-logien zu behalten. Während in der EU kom-plexe Themen wie superschnelle Rechner,Industrie 4.0 etc. eine große Rolle spielen,haben es die Unternehmen des Silicon Valleygeschafft, Geschäftsmodelle zu entwickeln,die heute vor allem die Endverbraucher an-sprechen und gleichzeitig mächtige Plattfor-men repräsentieren, an denen sich beliebigund einfach weitere Dienstleistungen undProdukte für die Industrie, Smart Home, dieMobilität etc. andocken lassen. Mit dieseneigenen „Biotopen“ ist es Konzernen wieApple, Microsoft und Amazon gelungen, dieB2C-Märkte zu erobern. Leistungen, dieüberdies gratis sind, ermöglichen unter an-derem auch Google und Facebook eine ge-wisse Monopolstellung gegenüber den Eu-ropäern.

Ein Unternehmen wie WhatsApp, dasheute zu Facebook gehört, konnte 2014 mit55 Mitarbeitern einen Marktwert von 19 Mil-liarden US-Dollar erzielen. Hätte man denWert dieses Unternehmens unter den Mitar-beitern aufgeteilt und einfach ausbezahlt,dann hätte jeder von ihnen ungefähr 345 Mil-lionen US-Dollar mit nach Hause nehmenkönnen. Zum Vergleich: Ein Jahr später lagder Börsenwert der voestalpine mit damals47.500 Mitarbeitern bei 7,88 Milliarden US-Dollar. Die voestalpine hat dafür an derBörse 20 Jahre benötigt, während WhatsApp2009 gegründet wurde. Ein weiteres aufse-henerregendes Finanzmarktdebüt stellte zudieser Zeit der Börsengang des chinesischenOnline-Händlers Alibaba dar, der 2014 mit22.000 Mitarbeitern rund 25 Milliarden US-Dollar erlöste.

Angesichts dieser Situation könnte nichtnur alleine der Umstand bedenklich stim-men, dass es sich bei der Informationstech-nologie um eine Schlüsseltechnologie han-delt, sondern auch jener, dass der Großteilder Geschäftsmodelle aus dem Silicon Valleydarauf basiert, die Daten der Verbraucher ingroßem Umfang zu sammeln, auszuwertenund für weitere Anwendungen zu nutzen.Die Konsumenten gehen eigentlich davonaus, dass sie die User dieser Technologienwären, dabei sind sie es, auf die ständig zu-rückgegriffen und von denen Gebrauch ge-macht wird.

20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Europa als digitale KolonieDie Abhängigkeit von den großen Tech-Konzernen jenseits des Großen Teiches und aus dem Reichder Mitte ist mittlerweile unübersehbar.

Von Thomas Duschlbauer

US-amerikanische Cloud-Anbieter sind seit März verpflichtet, Kundendaten auf An-forderung der Regierung bzw. Behörden herauszugeben, und zwar unabhängig da-von, in welchem Staat die Daten physisch gelagert sind. Foto: Mahr EDV GmbH

Die DSGVO bietet den Bürgern mehr Schutzund hat auch zu einem höheren Bewusstseinrund um Datensicherheit geführt. Foto: TÜV Rheinland

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Steuerberatung Wirtschaftsprüfung Unternehmensberatung www.tpa-group.at

Steuer-Know-Wow!

? Wie zufrieden sind Siemit der neuen Daten-schutz-Grundverord-nung?

Ich freue mich darüber, vorallem weil sie die Problema-tik der Datensicherheit insBewusstsein der Menschengerückt hat.

? Kann die EU damitauch mehr als ein Zei-chen der Souveränitätsetzen, gerade angesichts eines dro-henden Handelskrieges mit den USA?

Europa ist leider nicht mehr autark und wirbefinden uns auch längst in einem Handels-krieg, ohne dies wirklich mitzubekommen. Sohat beispielsweise jedes Antiviren-System Zu-griff auf alle Daten. Beim Betriebssystem vonMicrosoft wissen wir auch nicht, wohin dieDaten gemeldet werden. Das Thema betrifftalle Facetten der digitalen Wirtschaft, wie etwadie Metadatenanalyse, die Spracherkennungund künstliche Intelligenz. Wir sind es, die bei-spielsweise schon jetzt die künstliche Intelli-genz trainieren, damit sie später angeblich un-ser Leben versüßen soll. Wer hat sich schoneinmal gefragt, warum die Spracherkennungimmer besser wird und mittlerweile auch mitDialekten umgehen kann?

? Ja, aber was ist so gefährlich daran?

Wir zahlen dafür mit unserer Privacy. ImB2C-Bereich ist es ohnehin schon gelaufen,aber nun geht es auch um den B2B-Bereich,um Themen wie etwa Industrie 4.0, wo immermehr Geräte extern angreifbar sind. Keiner

setzt sich hin, um bloß etwaszu hacken, wie man es unsauch gerne mit den Geschich-

ten um russische Hacker erzählen will. Wennaber Tausende Maschinen davon betroffen wä-ren, dann würde sich so ein Angriff wirklichauszahlen. Es genügt auch, die Systeme bloßzu schwächen, so dass es nicht gleich auffällt.Die Daten sind immerhin das Gold der Zu-kunft. Durch die Globalisierung und interna-tionale Vernetzung wurde hingegen die terri-toriale Erweiterung ohnehin überflüssig.

? Gibt es für Europa noch ein Entkom-men aus dieser Digitalisierungfalle?

Mir ist beispielsweise nicht bekannt, dasssich ein Thinktank mit dieser Problematik be-fasst. Was wir aber brauchen, das sind dezen-tralisierte Datenbanksysteme, welche die Pri-vatsphäre der User gewährleisten und keineRückschlüsse auf deren Identität zulassen. Sol-che Investitionen wären notwendig, um dieBürger davor zu schützen, dass sie gläsern wer-den. Wichtig ist auch die Bewusstseinsbildung.Wir kennen zwar die großen Fische, aber eskönnte noch größere Player geben, die dieseeinfach schlucken. Dann gibt es in der digitalenWelt vielleicht einmal nur zwei bis drei großeAnbieter.

„Wir zahlen mit unserer Privacy“Nikolaus Dürk ist Geschäftsführer des Linzer Unternehmens X-Net, das sichunter anderem mit Cybersicherheit und digitalen Anwendungen für eineneue Sharingkultur befasst. Im Interview zeigt er auf, dass es heute nichtmehr um territoriale Erweiterung geht, sondern um die Präsenz und Über-wachung in der digitalen Sphäre.

Nikolaus Dürk warnt da-vor, dass durch den Zugriffauf Daten auch das Kauf-verhalten der Menschenstrategisch geplant bzw.ein künstlicher Hype aus-gelöst werden könnte. Foto: X-Net

DSGVO vs. Cloud Act?Während wir innerhalb der EU mit der Da-

tenschutz-Grundverordnung kürzlich einenbeherzten Schritt zu mehr Schutz gegenüberden Bürgern und vor allem auch zur Be-wusstseinsbildung gemacht haben, ticken inden USA die Uhren gegenwärtig etwas an-ders. Rund 60.000 Mitarbeiter sollen heutefür den NSA tätig sein und auch jene priva-ten US-Unternehmen, die sich mit der Ver-und Entschlüsselung von Codes befassen,sind sehr umtriebig und erwirtschafteten zu-letzt einen geschätzten Umsatz von rund 100Milliarden US-Dollar. Durch den am 23.März vom US-Präsidenten persönlich unter-fertigten „Cloud Act“ (Clarifying Lawful

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Overseas Use of Data Act) erscheint die Da-tensammelwut zunehmend unter einem an-deren Licht. Dieses Gesetz hebt die Überwa-chungspraxis im Cloud Computing auf einbisher nie dagewesenes Level. So musstebeispielsweise Microsoft Daten herausge-ben, die in Irland gespeichert waren. Zu denMöglichkeiten des „Cloud Acts“ gehörtauch, dass die US-Behörden Daten aus derCloud auch an Stellen im Ausland weiterge-ben dürfen. Genau genommen haben die be-troffenen Privatpersonen und Unternehmenso gut wie keine Rechte mehr hinsichtlichder Daten, die sie in der Cloud gespeicherthaben. Die Provider können allerdings einenEinspruch erheben, sofern es sich um Datenausländischer Bürger handelt oder gegen dasRecht jenes Landes verstoßen wird, in demdie Daten gespeichert werden. Letztlich ent-

scheiden dann die US-Gerichte welche In-teressen höher anzusiedeln sind: jene der Be-hörden oder die ökonomischen Interessender IT-Unternehmen.

Transparenz vs. Black Box?Allerdings wussten die Nutzer auch vor

dem „Cloud Act“ nicht wirklich, was even-tuell die Betreiber der Cloud mit den Datengemacht haben, zumal die Konsumenten zu-nehmend transparent werden, während siees umgekehrt im Alltag mit diesen Techno-logien immer häufiger mit einer Black Boxzu tun haben. Die Algorithmen sind nichteinsichtig, zumindest so lange, als es Teil derGeschäftsmodelle ist, Leistungen gratis an-zubieten. Viele Menschen haben gewisseVorbehalte und Ängste gegenüber verschlei-erten Frauen, was bei uns schon seit gerau-

mer Zeit eines der Top-Themen im politi-schen Diskurs darstellt. Wie wir uns gegen-über diesen absolut unzugänglichen BlackBoxes verhalten sollen, ist allerdings nochkein wirklich privilegiertes Thema, das un-sere Politik mit dem Aspekt der Sicherheitassoziiert. Es muss offenbar erst so weitkommen, dass auch wirtschaftliche Interes-sen ernsthaft bedroht werden: Denn ange-sichts solcher Entwicklungen zeichnet sichnicht nur eine Entmündigung der Endver-braucher ab, sondern auch eine schleichendzunehmende Abhängigkeit von Unterneh-men und öffentlichen Einrichtungen inEuropa.

Nikolaus Dürk, Geschäftsführer von X-Net, wies im Rahmen eines Symposiums ander Linzer Johannes Kepler Universität zu-letzt darauf hin, dass nach dem B2C-Bereich

22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

? Was ist für die Arbeitswelt und Ge-sellschaft durch die fortschreitendeDigitalisierung zu erwarten?

Nach dem Prinzip „The Winner takes itall“ werden nur wenige lokale und globaleGewinner den Löwenanteil an Macht, Ein-fluss und finanziellem Erfolg für sich verbu-chen. Die Mittelschicht wird von der Bild-fläche verschwinden. Hauptverantwortlichdafür ist der Verlust des Großteils der Mit-telstand-Jobs. In Singapur sind zum Beispielbereits Robo-Taxis im Einsatz, ebenso wieRoboter als Ersatz für Kellner, medizinischeHilfskräfte, Sachbearbeiter oder Anwälte.Die Digitalisierung wird die Welt kurzfristig,schnell, gründlich und schmerzhaft in einemit wenigen Reichen und vielen Armen ver-wandeln. Derzeit sind zwei Kategorien vonMenschen auszumachen: Zum einen dieje-nigen, die die Welt verbessern wollen undfür den Fortschritt stehen. Zum anderen sol-che, die überholte Systeme bewahren möch-ten.

? Wie kann man sich für die neue Weltwappnen?

Folgende Jobs gewinnen massiv an Stel-lenwert: Datenanalytiker und -händler; Sta-tistiker und Mathematiker, die zu neuen Starsmutieren; Software-Entwickler und Pro-grammierer werden unersetzlich, aber rarsein. Experten für Machine to MachineCommunication, Robotik, künstliche Intel-ligenz gehören ebenso zu den Gewinnern

wie solche für geistiges Eigentum und Ur-heberrecht. Die Nachfrage nach klassischenFächern wie Medizin, Rechtswissenschaf-ten, Psychologie in Verbindung mit Informa-tik steigt rasant. Menschen mit Visionen wer-den besonders profitieren.

? Sind die vielen Start-ups schon An-zeichen dieser Entwicklung?

Grundsätzlich sind sie positiv zu bewer-ten. Allerdings mangelt es vielen Jungunter-nehmern an klassischen Werten und Einstel-lungen wie Disziplin oder Durchhaltevermö-

gen. Zum Repertoire eines Start-ups gehörengenauso das konsequente Befolgen unter-nehmerischer Regeln und Beachten notwen-diger Maßnahmen wie Recruiting oder Miet-verträge abzuschließen.

? Welche Bedingungen muss das poli-tische und soziale Umfeld erfüllen?

Dort, wo sich digitale Firmen ansammeln,werden Inseln des Wohlstands entstehen.Früher brauchte man Seewege, heute bestim-men Erfolgsfaktoren die neue Welt, wie etwadie Elite-Universitäten: Sie stellen die Kon-zentration von Brain Power, Netzwerken undGeld dar. Deutlich ist das am Beispiel SiliconValley zu sehen: Um die Stanford Universityherum liegen die Konzernzentralen von Goo-gle, Apple, Facebook, Ebay, Intel, Tesla etc.Ich sehe auch ähnliches Potenzial in Ams-terdam, Cambridge und Oxford. In Israelsind heute, gemessen an der Bevölkerung,die meisten Start-ups der Welt zu finden.

Zu nennen ist auch die Wirtschaftsfreund-lichkeit eines Landes: Sie ist an geringer Bü-rokratie, wenig Regulierung und günstigenSteuersätzen zu messen. Zudem macht einliberales und progressives Klima Kalifornienfür die junge Generation attraktiv. Deshalbnimmt sie sogar höhere Steuern als in ande-ren Regionen der USA in Kauf. Die Regio-nen um Paris, Madrid oder Rom als Vertreterder alten Welt scheinen hingegen kaum be-reit für die neuen Geister der digitalen Re-volution zu sein.

Vom Mittelstand zum digitalen ProletariatGerald Hörhans jüngstes Buch „Der stille Raub“ wägt Chancen und Risken des digitalen Wandels ab. Arbeits-welt und Gesellschaft stehen wegen der Digitalisierung mitten im Umbruch – das ist aber bei vielen Men-schen noch nicht angekommen. Der als Investment-Punk bekannte Harvard-Absolvent Gerald Hörhan möchtesie mit seinem Werk aus ihrem Dornröschenschlaf wachrütteln. Im Interview verrät er, wie die digitale Zäsurdie Weichen der Zukunft stellt.

Gerald Hörhan sieht in der Digitalisie-rung den wohl letzten großen Schlaggegen den Mittelstand. Foto: Inshot

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nun auch B2B von der digitalen Koloniali-sierung Europas betroffen sein könnte. EinenVorgeschmack erhielten wir zuletzt rund umden Fall des chinesischen IT-Riesen ZTE,der durch einen drohenden Boykott durchdie USA beinahe ins Wanken geriet. Denndas US-Handelsministerium hat heimischenZulieferern wie Qualcomm oder Intel für sie-ben Jahre verboten, Bauteile oder Softwarean den chinesischen Smartphone-Herstellerzu verkaufen. Der Grund: ZTE hätte dieSanktionen gegenüber dem Iran unterlaufen.Im letzten Moment kam noch eine Einigungin diesem Streit zustande, der auch zeigte,wie weit die USA eventuell gehen würden.

Friedfertig vs. schlagfertig?Generell macht die US-Politik auch immer

weniger ein Hehl aus ihrer global angelegtenStrategie. Dies zeigte sich jüngst gegenüberNordkorea, dem ziemlich besten Feind derUSA. Es wurden nicht nur Vergleiche mit ei-ner offenbar lange im Vorhinein geplantenRegimewechsel-Strategie gegenüber Libyengezogen, sondern Präsident Donald Trumpwurde auch nicht müde, via Twitter die stän-dige Einsatzbereitschaft des Militärs zu be-tonen; wobei der Philosoph Peter Sloterdijkbereits vor dem Wahlsieg Trumps auf einemilitante Kultur der Ellbogentechnik undMuskelspiele verwies und im Vergleich dazu

die Europäische Union als eine „Koalitionvon pazifistischen Freizeitpopulationen, diesich unter dem Klubnamen EU zur Optimie-rung ihrer Konsumansprüche zusammenge-schlossen haben“, bezeichnete. Für ihn greiftdiese Abhängigkeit des Friedfertigen vomSchlagfertigen auf alle übrigen Transaktio-nen zwischen den beiden Ufern des Atlantiksüber. Sloterdijk sieht im Waffenkrieg, Wirt-schaftskrieg, Überwachungskrieg, Daten-krieg (information warfare) etc. lediglich As-pekte ein und derselben Mobilisierung undSilicon Valley wird demnach immer mehr zueiner zivilen Außenstelle des Pentagons.

Welche Entwicklungen durch diese Alli-anz vorangetrieben werden können, zeigt einMasterplan, der zuletzt am Weltwirtschafts-forum in Davos von den großen IT-Konzer-nen ins Spiel gebracht wurde. Darauf auf-bauend, dass bei der Einreise in die USA dieAccounts in sozialen Medien überprüft wer-den, geht die Vision von „The Known Tra-veller“ dahin, dass die Bürger zwar die Ho-heit über ihre Daten behalten, aber die Grenz-kontrollen nun de facto „privatisiert“ werden.Wer einfacher und mit weniger bürokrati-schem Aufwand einreisen möchte, überlässtdie Kontrolle seiner Daten „freiwillig“ denBetreibern der sozialen Medien, die mittelsKI das individuelle Gefährdungspotenzialdes Reisenden errechnen. Für jene, die ihre

Daten nicht freigeben, gäbe es dann einen ei-genen Schalter, wo sich die Einreise entspre-chend komplizierter gestaltet, denn der Bür-ger könnte ja etwas zu verbergen haben. Einsolches Modell lässt sich nicht nur für Grenz-kontrollen, sondern generell für den Zugangzu diversen Leistungen implementieren undweist bereits große Ähnlichkeit mit dem Sys-tem der Social Credits auf, das in China ein-geführt wird.

Europa ist daher auch insgesamt mit einervollkommen neuen Situation konfrontiertund läuft Gefahr, eine digitale Kolonie derUSA und Chinas zu werden. Anstatt grund-legend zu überlegen, wo die Wurzeln dieserSituation liegen und welche Abhängigkeitenvon der digitalen Wirtschaft geschaffen wer-den, besteht gegenwärtig die Reaktion darin,sich mit weiterer und verbesserter Softwareder Tech-Unternehmen auszustatten. Einezusätzliche Problematik besteht in der demo-grafischen Entwicklung unseres Kontinents,welche den Unternehmen kaum mehr eineAlternative zur Automatisierung lässt. Da esaber in jenen Bereichen der digitalen Wirt-schaft, in denen die EU noch gut aufgestelltist, an den entsprechenden Humanressourcenmangelt, werden auch in der Robotik, der KIetc. Produkte und Dienstleistungen aus an-deren Märkten zugekauft werden müssen.Dabei hätte die europäische Wirtschaft imB2B-Bereich durchaus noch gute Chancenim Zuge der Digitalisierung.

Die Lösung kann nicht in einem Anti-Amerikanismus und eventuell eskalierendenHandelskrieg liegen, sondern besteht viel-mehr darin, nach Alternativen und nach ko-operativen Modellen als Gegengewicht zummittlerweile etablierten Plattformkapitalis-mus zu suchen. Auch hier kann sich Europanur als Einheit und als Wertegemeinschaftbewähren. Ü

Steuerberatung Wirtschaftsprüfung Unternehmensberatung www.tpa-group.at

Mit Blick über den Zahlenrand.

In Bereichen wie Industrie 4.0, IoT,Smart Home etc. könnten sich rasch die „Biotope“ von Amazon, Apple & Codurchsetzen.Foto: Oliver Tjaden/TÜV Rheinland

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Seit 1999 konzentrieren sich die beidensteirischen Bildungsträger Studien-zentrum Weiz und Ingenium Educa-

tion auf die Entwicklung berufsbegleitenderStudiengänge mit Fokus auf die individuelleAnerkennung. Die angebotenen Studienlö-sungen sind speziell auf HTL- und HAK-Absolventen/-innen zugeschnitten und über-zeugen mit folgenden Eckpunkten:n Verkürzte Studiendauer durch Anrech-

nung von Vorqualifikationen,n Volle Berufstätigkeit während des Studi-

ums,n Anwesenheit nur sechs- bis siebenmal

pro Semester an den Wochenenden,n Einsatz von Fernstudienelementen,n die Lehrinhalte wurden mit Industrie und

Wirtschaft entwickelt,n berufliche Aufgabenstellungen können in

das Studium integriert werden,n > 5.300 Absolventen/-innen österreich-

weit.

Verkürzte StudiendauerEin zentraler Vorteil liegt in der studien-

zeitverkürzenden Anrechnung bereits erwor-bener Kompetenzen. Für praxiserfahreneHTL-Absolventen/-innen ist somit der Ein-stieg in das fünfte von acht Fachsemesternder Diplomstudien möglich, das Bachelor-studium für HAK-Absolventen/-innen kannvon sieben auf bis zu vier Semester verkürztwerden.

Gute Vereinbarkeit von Beruf, Studiumund Familie: Der Studienablauf ist mit derKombination aus Präsenzveranstaltungenund Fernstudium optimal auf die Bedürf-nisse Berufstätiger abgestimmt. Die Vorle-sungen finden sechs- bis siebenmal pro Se-mester am Wochenende (Freitag/Samstag)statt, am Semesterende wird eine Block-bzw. Prüfungswoche abgehalten.

30 Studienstandorte in ganz Österreich Das Studienangebot umfasst die Diplom-

studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen,Maschinenbau, Elektrotechnik, TechnischeInformatik und Bauingenieurwesen sowiedas Bachelorstudium Betriebswirtschaft.Hochschulpartner sind die renommiertendeutschen Hochschulen HS Mittweida,HTWK Leipzig und OTH Regensburg.

Und dann weiter zum Master …Zur Vertiefung der Kompetenzen stehen

die weiterführenden Masterstudien Indus-trial Management (M.Sc.) und Bauinge-nieurwesen (M.Eng.) sowie ein Doktorats-studium (PhD) zur Verfügung.

Kaderschmiede für FührungskräfteMehr als 5.300 Berufstätige haben mitt-

lerweile die Chance zur Weiterentwicklunggenutzt und über das Studiennetzwerk vonStudienzentrum Weiz und dem Partner Inge-nium Education ihr Hochschulstudium er-folgreich abgeschlossen, über 60 Prozent da-von sind heute in leitenden Positionen. Ü

24 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Karriere durch akademische WeiterbildungWochenends und berufsbegleitend studieren mit Fernstudienelementen

Jetzt anmelden für die Studienstarts Herbst2018 – alle Infotermine finden Sie online!

Studien- & Technologie Transfer Zentrum WeizTel.: +43 3172 603 [email protected]

Ingenium Education

Tel.: +43 316 82 18 18www.ingenium.co.at

[email protected]

„Der generelle Aufbau des Studiums, dieVorlesungstermine und der Prüfungsab-lauf selbst waren für mich gut mit demBeruf kombinierbar. Die tägliche Arbeitergab nach drei Fachsemestern dannauch das Thema meiner Diplomarbeit.“Dipl.-Ing. (FH) Christian Seiringer, M.Sc.,Projektleiter Motorenkonstruktion.Foto: Studien- & Technologie Transfer Zentrum Weiz

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Mitte Mai war der CHC Summit, derzum zweiten Jahr in Folge in denRäumlichkeiten des Park Hyatt in

Wien über die Bühne gegangen ist, von gro-ßem Erfolg geprägt. Auch heuer verzeich-nete CHC einen starken Andrang und über-aus großes Interesse an der Veranstaltung,die von Stephan Poschik, dem BGM-Exper-ten der DACH-Region, ins Leben gerufenwurde.

Besonders erfreulich ist, dass die Veran-stalter in diesem Jahr nochmals mehr Ent-scheider, CEOs und HR-Verantwortliche ausverschiedensten Bereichen der Wirtschaft zu

Gast hatte und durch namhafte Unternehmenwie AGRANA Zucker GmbH., Gruber &Kaja High Tech Metals GmbH, MAN Truck& Bus Vertrieb Österreich GmbH, MondiGroup, Pagro Direkt für GroßkundenGmbH, Siemens AG Öster-reich, TKV-Gruppe, Voestalpine Steel & Service CenterGmbH, Wiener Linien GmbH & Co KG,Wiener Stadtwerke GmbH, um nur einige zunennen, vertreten waren

Unter dem Motto „Fit.For.Change. – Wett-bewerbsvorteil Gesundheitsmanagement“mit dem Schwerpunkt Thema Führungs-kräfte und Strategie im BGM (Betrieblichen

Gesundheitsmanagement) wurde dem sehrinteressierten Publikum ein vielfältiges Pro-gramm geboten. Ü

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Große Tipps zum österreichischen Steuersystem im kleinen Format.

CHC Summit im Park Hyatt Vienna

Stephan Poschik schlägt mit seinemeloquenten Vortrag die Interessiertenin seinen Bann. Foto: feel the energy/CHC Summit

#teamwirtschaft präsentiertSo wie die Unternehmenslandschaft aus großen und kleinen Betrieben, aus Start-ups und

alteingesessenen Familienbetrieben besteht, setzt sich auch Harald Mahrers Team aus neuenKöpfen und langjährigen Kompetenzträgern zusammen.

„Frischer Wind kombiniert mit langjähriger Erfahrung ist das, was Österreich braucht“,betont der Wirtschaftskammer-Österreich-Präsident. „Ein buntes und diverses Team, genausobunt und unterschiedlich wie die österreichische Wirtschaft“, nennt Mahrer seine Personal-entscheidung.

Neuer Generalsekretär der WKO wird Karlheinz Kopf. Der gebürtige Vorarlberger warnicht nur zweiter Präsident des Nationalrats und ÖVP-Klubobmann, sondern auch General-sekretär des Österreichischen Wirtschaftsbundes und ist selbst Unternehmer. Ihm zur Seitestehen künftig zwei Stellvertreter: der bisherige WKO-Generalsekretär Herwig Höllingersowie Mariana Kühnel, die Mahrer neu ins Team holte.

Da WKÖ-Präsident Mahrer auch Präsident des Österreichischen Wirtschaftsbundes ist, istauch der Wirtschaftsbund stark in #teamwirtschaft eingebunden. Die Führungspersönlich-keiten sind dabei Wirtschaftsbund-Generalsekretär René Tritscher und die stellvertretendeGeneralsekretärin Carmen Jeitler-Cincelli. Für eine starke Achse ins Parlament sorgt außer-dem Peter Haubner.

Allen Mitgliedern des Teams in Wirtschaftskammer, Wirtschaftsbund und Parlament ge-meinsam sind Mahrer zufolge drei Eigenschaften: „Entscheidende Auswahlkriterien warenfür mich, dass die handelnden Personen Leidenschaft, Kompetenz und Exzellenz mitbringen“,so der WKO-Chef. „Uns geht es um den Wettbewerb der besten Ideen. Wir übernehmen um-fassend Verantwortung, denn wir schauen auf Österreich.“ Ü

Neueröffnung imParkhotel Graz Das 4-Sterne superior Parkhotel Graz wird

seit Generationen von Familie Florian ge-führt und ist eine fixe Größe in der Landes-hauptstadt. Neben den umfassenden Revita-lisierungsmaßnahmen des hauseigenen Spa-Bereiches wird den Gästen zukünftig auchein modernes Kosmetikstudio zur Verfügungstehen. Am 25. Mai wurde dieses feierlicheröffnet. Die neuen Räumlichkeiten im Park-hotel SPA bieten Hotelgästen u.a. eine Fit-nessveranda, einen Pool, Ruheräume undverschiedene Saunen. Liliya Florian ist stolz,ihre Kunden im neuen Kosmetikstudio mithochwertigen Produkten und einer profes-sionellen Schönheitspflege persönlich be-treuen zu können. Ü

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26 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Ein Kompromiss, der von allen Seitenbegrüßt wird, beendet das lange Hinund Her zwischen Bund und Ländern.

Nachdem die Länder ihre Forderungen fürdie Abgeltung der Mehrkosten nach der Ab-schaffung des Pflegeregresses allein für 2018mit 466 Millionen Euro beziffert haben,konnten sich diese mit dem Finanzministerbei der Landeshauptleutekonferenz auf eineRefundierung von maximal 340 MillionenEuro einigen.

„Diese Einigung kann nur ein ersterSchritt in Richtung einer nachhaltigen Fi-nanzierung der Pflege sein“, erklärt Gemein-debund-Präsident Alfred Riedl. Mit der Ab-schaffung des Pflegeregresses wurde die teu-erste Lösung zur billigsten für den einzelnengemacht. Um die Pflege dauerhaft finanzie-ren zu können und auch dem Wunsch nachdem Altern in den eigenen vier Wänden ent-gegenzukommen, braucht es aber stärkereUnterstützung für die häusliche Pflege undBetreuung.

Die Einigung im DetailFinanzminister Hartwig Löger erklärt den

nun erzielten Kompromiss folgendermaßen:Der Bund übernimmt neben den budgetier-

ten 100 Millionen Euro ab 2018 in den Fol-gejahren weitere 30 Millionen Euro an Fix-kosten und variable Kosten für den zu erwar-tenden Rückgang an Selbstzahlern in derHöhe von maximal 209 Millionen Euro. Diedurch die Regressabschaffung entfallendenEinnahmen von Menschen mit Behinderungwerden vom Bund mit insgesamt 131 Mil-lionen Euro beziffert voll ausgeglichen. DieKosten für den Entfall der Selbstzahler wer-den am Ende des Jahres direkt bei der Öster-reichischen Buchhaltungsagentur abgerech-net. Festgelegt wurde auch, dass die Bundes-länder infolge der Vereinbarung keinen Ge-brauch vom Konsultationsmechanismus ma-chen.

Das bedeutet, dass am Ende der Bund nurso viel überweisen wird, wie Länder und Ge-meinden tatsächlich aufgrund der Abschaf-fung des Pflegeregresses zusätzlich ausgebenmussten. Gedeckelt ist der Betrag bei 340Millionen Euro.

Weitere Einigung bei Bund-Länder-GesetzgebungAuch der Artikel 12 der Bundesverfas-

sung, der die gemischte Gesetzgebung zwi-schen Bund und Ländern regelt, sorgte bei

der Landeshauptleutekonferenz für Diskus-sionen. Konkret fallen unter Artikel 12 etwadas Armenwesen (damit auch die Mindest-sicherung), der Spitalsbereich und das Elek-trizitätswesen. Einig ist man sich lediglich,dass dieser Artikel 12 abgeschafft werdenmuss. Wie die Kompetenzen künftig aufge-teilt werden sollen, soll bis Jahresende in ei-ner Arbeitsgruppe, die aus vier Länderver-tretern sowie vier Vertretern des Bundes be-stehen soll, verhandelt werden. Ü

Pflegeregress-Einigung:Gemeindebund fordert nachhaltige Lösung

Auf 340 Millionen Euro einigen sich Bund und Länder bei der Abgeltung der Kosten, die 2018 durch die Ab-schaffung des Pflegeregresses entstanden sind. Gemeindebund-Chef Alfred Riedl freut sich über den erzieltenKompromiss, pocht jedoch auf eine nachhaltige Lösung.

Gemeindebund-Chef Alfred Riedlsetzt sich auch in Zukunft für einenachhaltige Lösung bei Betreuungund Pflege ein. Foto: Jürg Christiandl

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Um die Zukunft von Betreuung und Pflegeund vor allem auch wie Kommunen auf diegestiegenen Herausforderungen reagierenkönnen, geht es auch bei den KommunalenSommergesprächen – dem „Alpbach der Ge-meinden“ – von 18. bis 20. Juli 2018 in BadAussee.

Alle Infos auf www.sommergespraeche.at

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 27

Wissenschaft in der SchuleSchülerinnen und Schüler sollen bereits in

der Schule aktiv mit Wissenschaft und For-schung in Kontakt zu kommen. Projekte wiedie Science Fair Niederösterreich bieten dieMöglichkeit, Fragen zu stellen, die wissen-schaftliche Praxis kennenzulernen und ei-gene Forschungsprojekte zu entwickeln. ImUnterricht der Oberstufe werden gemeinsammit Wissenschafterinnen und Wissenschaf-tern aus niederösterreichischen Wissen-schaftseinrichtungen neue Forschungsideenumgesetzt.

Science Fair 2018Die Jugendlichen präsentierten ihre For-

schungsarbeiten auf der Science Fair Nie-derösterreich. Diese fand heuer am 29. und30. Mai in der Fachhochschule St. Pöltenstatt. Unter einer Science Fair verstehen wireinen schulischen Wettbewerb, bei demSchülerinnen und Schüler im Rahmen eineröffentlichen Ausstellung vorwissenschaftli-che Projekte vorstellen können. Die Ober-stufenklassen hielten Abschlusspräsentatio-nen und erklärten an ihrem eigenen Messe-stand ihr Forschungsthema. Jugendliche imAlter von zehn bis 13 Jahren aus verschie-denen Regionen Niederösterreichs besuch-ten ebenfalls die Science Fair und waren ein-geladen, die Forschungsprojekte zu besich-tigen. Das jüngere Publikum erhält somit di-rekt von den 14- bis 19-Jährigen Einblicke,Erklärungen und Antworten zu den Wissen-schaftsprojekten. Die Jungforscherinnen undJungforscher entfachen so das Interesse anWissenschaft und Forschung.

Von Apps bis zu NaturkosmetikIn diesem Schuljahr wurden 16 Projekte

von elf Schulen aus ganz Niederösterreich vor-gestellt. Die Vielfalt der Themen reichte vonMedizintechnik bis Biotechnologie, von Me-chatronik bis Digitalisierung und zeigt dasgroße Potenzial und die Kreativität der Ju-gendlichen. In einem der Projekte entwickeltedie HTL Ybbs/ Donau beispielsweise ein Sys-tem, mit dessen Hilfe freie Parkplätze mittelsspezieller Sensoren erfasst werden können.Die Parkplatzsuchenden können dann per Appoder durch das integrierte Auto-Infotainment-System über freie Parkmöglichkeiten infor-miert werden. Die Inhaltsstoffe von Haarpfle-

geprodukten und die Vorteile von Naturkos-metik in wissenschaftlichen Experimenten zuentdecken stand im Projekt der LBS St. Pöltenim Vordergrund. Die HTL Mödling stellte un-ter anderem eine Knie-Stütz-Apparatur (Knie-orthese) vor und die HTL Mistelbach schafftein ihrem Projekt eine Plattform für Menschenmit eingeschränkter Mobilität. Neben denSchulen gaben auch die niederösterreichischenWissenschaftseinrichtungen am „Marktplatzder Wissenschaf[f]t“ Einblicke in ihre For-schungsarbeit.

Die Science Fair Niederösterreich bot ei-nen ausgezeichneten Blick in die wissen-schaftliche Praxis - und die Chance, selbstein Teil davon zu werden! Das vielverspre-chendste Projekt wird von einer Fachjuryprämiert und am 10. Oktober 2018 bei derWissenschaftsgala in Grafenegg vorgestellt.

Für weitere Informationen zur ScienceFair und zur Wissenschaftsvermittlung inNiederösterreich besuchen Sie:

noe.gv.at/wissenschaft Ü

Niederösterreichs Jugend forscht!Wissenschaft und Forschung den Menschen näherzubringen, das ist eines der großen Ziele in Niederöster-reich. Das wissenschaftliche Interesse bereits im Schulalter zu wecken ist dabei von großer Bedeutung. DennWissenschaft und Forschung geben uns Antworten auf die Herausforderungen von heute und die Fragen derZukunft – sie sind zentrale Zukunftsthemen unserer Zeit.

Science Fair Niederösterreich-Schülerinnen und Schüler präsentierten Wissen-schaftsprojekte. Fotos: Klaus Ranger

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Gerade wenn neue Märkte erschlossenwerden und die Abnehmer nochnicht lange bekannt sind, bietet sich

ein Verkauf der Forderungen zur Absiche-rung etwaiger Ausfälle an. Neben der Absi-cherung spielen aber auch die Liquiditätssi-cherung und die Gewinnung neuer Kundenim Export eine große Rolle.

Lange ZahlungszieleIm Export sind lange Zahlungsziele üb-

lich. Viele ausländische Abnehmer sind esgewohnt, lange Zahlungsziele in Anspruchzu nehmen. Für Exportunternehmen ist esschwierig, die lange Zeit zwischen Produk-tion und Zahlung der Rechnungen zu über-brücken. Der Exporteur ist somit der „Vor-finanzierer“ seiner ausländischen Abnehmer.Der Verkauf der Forderungen bringt dem Ex-porteur sofortige Liquidität und ermöglichtdamit weiteres Wachstum. Auf den Punkt ge-bracht: Aus Forderungen mit langen Zah-lungszielen wird Liquidität in wenigen Stun-den.

Absicherung der RisikenWer seine Chancen im Export nutzt, sollte

sich gegen mögliche Risiken absichern. Eineeinfache und gleichzeitig sehr effizienteMöglichkeit zur Absicherung gegen Export-ausfälle ist der Verkauf der Exportforderun-gen. Durch den Verkauf der Forderungenwerden diese sofort bezahlt und der österrei-chische Lieferant kann sich gleichzeitig vorZahlungsausfällen ausländischer Abnehmerschützen.

Bessere Bilanz – besseres RatingDer Verkauf der Lieferforderungen kann

zu einer Verkürzung der Bilanzsumme füh-

ren, wodurch sich wichtige Finanzkennzah-len, wie beispielsweise die Eigenkapital-Quote, verbessern. Gerade in Zeiten von Ba-sel III sorgt Factoring so für eine nachhaltigeVerbesserung der Bonität und wirkt sich po-sitiv auf das Rating des Exporteurs aus.

Rasch und kostengünstigDie gesamte Abwicklung ist einfach und

kostengünstig. Die Kosten für eine Facto-ring-Lösung liegen heute im Bereich einerBetriebsmittelfinanzierung, die Vorteile ge-hen aber deutlich über die Liquiditätsbereit-stellung hinaus. Die Abwicklung erfolgt on-line und automatisiert.

Neue Kunden gewinnen, bestehende Exportkunden bindenMit der innovativen Finanzierungsform

Export Factoring können vereinbarte Zah-lungsziele nicht nur finanziert, sondern auchZahlungsziele verlängert werden. Der Ex-porteur verfügt durch den Forderungsver-kauf über ausreichend Liquidität, kann aberseinen wichtigen Abnehmern neben seinenQualitätsprodukten zusätzlich ein „Finanzie-rungskonzept“ anbieten. Damit erhöht erseine Attraktivität bei Neukunden, kanndiese für sich gewinnen oder bestehendeKunden an sich binden, insgesamt sich at-traktiver machen und sich von seinen Mit-bewerbern abheben.

Factoring stellt somit für österreichischeExportunternehmen einen unverzichtbarenBegleiter bei Auslandsgeschäften dar und si-chert entscheidende Vorteile im internatio-nalen Wettbewerb. Ü

Export Factoring: Was ist Export Factoring? Ein Unternehmen verkauft seine kurzfristigenForderungen aus Lieferungen und Leistungengegenüber seinen ausländischen Abnehmernan die Raiffeisen Factor Bank.

Warum betreibt ein Kunde Export Facto-ring?Factoring bietet rasche Liquidität und Absiche-rung auf Exportmärkten. Darüber hinaus führtFactoring zu einer Verkürzung der Bilanz mitpositiven Auswirkungen auf wichtige Finanz-kennzahlen (Eigenkapital-Quote etc.), was sichauch positiv auf das Rating eines Unterneh-mens auswirkt.

Ab welchem Volumen macht ExportFactoring Sinn?Hier gibt es keine Obergrenzen, Großindustrieund gehobener Mittelstand sind die größtenWachstumstreiber im Factoringmarkt. Die Un-tergrenze liegt bei Unternehmen mit einemJahresumsatz von drei bis fünf Millionen Euro.

Mag. Andreas Bene, Sprecher desVorstandes der Raiffeisen FactorBank AG: „Österreichische Unter-nehmen sind Exportweltmeister.Und gerade im Export bringt Facto-ring noch mehr Vorteile.“Foto: Raiffeisen Factor Bank AG

Wettbewerbsvorteile durch Export FactoringExport Factoring ist der Ankauf und die Finanzierung von Exportforderungen durch die Raiffeisen Factor Bank.

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68. Städtetag: MichaelLudwig neuer PräsidentDer Wiener Bürgermeister Michael Ludwig hat beim68. Städtetag in Feldkirch die Führung des Österrei-chischen Städtebunds von Michael Häupl übernom-men. Ludwig wurde von den Delegierten einstimmigals Nachfolger von Häupl bestimmt, der seinerseits1995 in die Fußstapfen von Helmut Zilk getretenwar. In seiner Antrittsrede betonte der frisch gekürtePräsident die Bedeutung des Föderalismus und da-mit auch jene der Städte. „Sie sind die wichtigsteEbene im Staat“, so Ludwig. Das Wachstum derStädte bezeichnete er als Herausforderung. Vor allemfür die Bereiche der Pflegefinanzierung, der Mindest-sicherung und der Integration gelte es Lösungen zufinden.

Von den Städtebund-Vizepräsidenten und Bürgermeistern Mat-thias Stadler aus St. Pölten, Klaus Luger aus Linz und MarkusLinhart aus Bregenz wurde die Arbeit wie das Engagement

des scheidenden Präsidenten Häupl gewürdigt. Neu ins Präsidiumgewählt wurde Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz aus Kla-genfurt als Nachfolgerin von Heinz Schaden, der bis September 2017Stadtoberhaupt von Salzburg war. Mathiaschitz ist somit die ersteFrau im Präsidium des Städtebunds.

In der Vollversammlung wurde eine Resolution an die Bundesre-gierung einstimmig verabschiedet, in der mehr Autonomie für dieKommunen gefordert wird. Zudem will der Städtebund eine Arbeits-gruppe eingerichtet haben, in der sich die GebietskörperschaftenBund, Länder und Kommunen mit der Zukunft der Pflege befassen.Der Städtebund möchte überdies eine Lehrausbildung für die Pflegeschaffen. Zusätzlich wurden die beiden niederösterreichischenMarktgemeinden Grafenwörth und Michelhausen, beide aus demBezirk Tulln, als neue Mitglieder in den Städtebund aufgenommen.Er umfasst derzeit somit 255 Kommunen.

Schließlich wurde dem Wiener Alt-Bürgermeister Michael Häuplnoch die Ehrenmitgliedschaft des Städtebunds verliehen. Ü

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Michael Häupl übergibt nach 23 Jahren das Amt des Städte-bundpräsidenten an Michael Ludwig. Foto: Markus Wache

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? Herr Bundesminister, alle Ressortsmüssen sparen, warum haben Siefür das Verteidigungsressort gegen-über 2017 mehr Budget durchsetzenkönnen?

Die FPÖ konnte im Regierungsprogrammmit der ÖVP zwei wesentliche Grundsätzereinverhandeln: „Mehr Sicherheit“ und„mehr Fairness“ für die Österreicher! Daraus

resultierte auch das ausdrückliche Bekennt-nis der Regierung zu einem starken Bundes-heer, das wesentlicher Garant für „mehr Si-cherheit“ in unserer Heimat ist.

Bei der Sicherheit Österreichs wird nichtgespart – dieser Grundsatz spiegelt sich da-rum auch im von den Regierungsparteien imNationalrat beschlossenen Doppelbudget2018/2019 wider.

Für Österreichs Bundesheer gibt’s nun fürdie beiden nächsten Jahre einen Budgetrah-men von knapp über 4,5 Milliarden Euro. Inabsoluten Zahlen haben wir für die Jahre2018 und 2019 jeweils das höchste Budget,das die Landesverteidigung je zur Verfügunghatte. Notwendige Sonderbudgets für Groß-beschaffungen – Stichwort Hubschrauber-flotte – sind da noch nicht reingerechnet.

30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

„Grenzschutz ist Souveränitätsschutz ist Heimatschutz“

Vor sechs Monaten als Bundesminister für Landesverteidigung angelobt, hat Mario Kunasek be-reits einiges bewegen können. Im Interview mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff erklärter unter anderem, warum das Heeresbudget gegenüber dem Vorjahr um knapp 60 Millionen Eurosteigt und sich Österreich „Sicherheitsinseln“ verordnet.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 31

? Apropos Investitionen: In welche Be-reiche wollen Sie investieren, und wosind die wesentlichen Investitions-staus aus der Vergangenheit zu or-ten?

Oberste Priorität hat alles, was unmittelbareinsatzrelevant für unsere Soldaten ist.

Wir dürfen auf keinen Fall sparen bei Aus-rüstung, die im Einsatz über Leben und Todentscheiden kann. Ein Beispiel: Wenn derSoldat, der vor einigen Wochen vor der ira-nischen Botschaft angegriffen wurde, keineSchutzweste getragen hätte, wäre er heutetot. Hohe Dringlichkeit hat selbstverständ-lich auch die Infrastruktur. Als wichtiges In-vestitionsbeispiel aus dem Regelbudgetnenne ich hier die geschützte Mobilität, dieInfrastruktur, den Grundwehrdienst oder dieAusstattung der Miliz.

Allein 2018/2019 werden wir über 100Millionen Euro in die Mobilität des Öster-reichischen Bundesheeres investieren undrund 180 Millionen Euro für die Sanierungoder Instandhaltung ausgewählter Kasernenund ihrer Infrastruktur.

? Kürzlich hat das Bundesheer amFliegerhorst Hinterstoisser in Zelt-weg zwei neue Schulflugzeuge undzwei Löschfahrzeuge übernommen.Sind diese Investitionen gerechtfer-tigt und profitiert letztendlich auchdie österreichische Wirtschaft da-von?

Dazu ein eindeutiges JA! In Summe wur-den vier neue Flugzeuge beschafft. Die Ge-samtkosten hierfür beliefen sich auf 2,4 Mil-lionen Euro. Gefertigt wurden die Flugzeugevon einer Wiener Neustädter Firma. Mit die-sen Maschinen kann nun endlich die Instru-mentenflugausbildung der Einsatzpiloten inder geforderten Qualität sichergestellt wer-den, und das bei geringeren Kosten. Und wasdie zwei von insgesamt sechs Löschfahrzeu-gen betrifft, sprechen wir da von einem Be-schaffungsvolumen von rund vier MillionenEuro. Die Fahrzeuge werden auf den Flug-plätzen Zeltweg, Hörsching, Langenlebarnund Aigen eingesetzt. Diese Beschaffungenwerten definitiv die Ausbildungs- und Stand-ortqualität auf – also ein wirklicher Mehr-wert für Heer und Standorte.

? Ist das Bundesheer jetzt gut „gerüs-tet“ oder stehen in naher Zukunftnoch weitere größere Anschaffungenan?

Die nächsten Großgeräte, die gerade vordem „Zulauf“ stehen – wie das beim Heerheißt –, betreffen die geschützte Mobilität.Gepanzerte Fahrzeuge wie das neue Aufklä-rungsfahrzeug „Dingo 2“, der Mannschafts-transporter „Pandur Evolution“ sowie dasUniversalgeländefahrzeug „Hägglunds“werden ab September 2018 bis zum Jahr2019 der Truppe übergeben werden. Insge-samt handelt es sich hierbei um 106 Fahr-zeuge mit einer Beschaffungssumme voninsgesamt 256 Millionen Euro.

Und auch hier gibt’s wieder einen starkenInvestitionsanteil, der in Österreich bleibt.Die 34 Stück neuen Mannschaftstransport-panzer „Pandur Evolution“ kommen ja vonder Firma Steyr-Daimler-Puch Spezialfahr-zeug GmbH. Die Kosten der Beschaffungder neuen Transportpanzer belaufen sich aufrund 105 Millionen Euro. Diese Großinves-titionen sichern uns ein modernes Gerät fürunser Heer und bedeuten Schutz der Solda-ten im Einsatz.

? Zwei Vorhaben wurden jüngst imMinisterrat von den Koalitionspart-nern beschlossen: zwölf Standortefür „Sicherheitsinseln“ sowie derStart einer Rekrutenschule im kom-menden Jahr. Was kann man sichdavon erwarten?

Als Verteidigungsminister möchte ich mitden Sicherheitsinseln wieder einen Zustanderreichen, den viele unserer Kasernen in derZeit des Kaputtsparens verloren haben. EinBundesheer, das auch in Krisen- oder Kata-strophenfällen agieren und seinen Auftragerfüllen kann und anderen Einsatzorganisa-tionen sowie der Bevölkerung entscheidendeHilfestellung zu leisten imstande ist! UnserBundesheer soll und muss dann helfen kön-nen, wenn unsere Bevölkerung Hilfe brauchtund andere Einsatzorganisationen nicht mehrhelfen können. Die Sicherheitsinseln sindeine der Maßnahmen des Bundesheeres, umdiesen Auftrag als autarke Bastion zu erfül-len.

Diese „Sicherheitsinseln“ an ausgewähl-ten Standorten werden dazu befähigt sein,Organisationen und zivile Akteure des ge-samtstaatlichen Krisenmanagements für ei-nen bestimmten Zeitraum zu unterstützen.Das betrifft vor allem Bedarfsdeckung undEnergieversorgung sowie die Sicherstellungder Führungsfähigkeit. Im Speziellen um-fasst dies im Kern die Faktoren Strom,Wärme, Betriebsstoffe, Verpflegung, Wasserund Telekommunikation.

? Sie haben bei der 1. Mitteleuropäi-schen Sicherheits-Konferenz inWien von einem europäischen Schul-terschluss gesprochen. Was planenSie diesbezüglich?

Ich bin überzeugt, dass angesichts derkomplexen Herausforderungen der Zusam-

menhalt der mitteleuropäischen Staatenwachsen muss. Egal ob es sich um Naturka-tastrophen, Terrorismus oder illegale Migra-tion handelt, gemeinsame Maßnahmen sinderforderlich. Gerade bei der Bewältigung derMigrationskrise haben wir im Rahmen der„Central European Defence Cooperation“ –der sogenannten CEDC – viel erreicht. Zu-sammen mit Partnern aus Tschechien, derSlowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatienwurden CEDC-Ansätze zur effektivenGrenzsicherung entwickelt. Die regionalenCEDC-Maßnahmen gegen die illegale Mi-gration folgen dem Motto: „Grenzschutz istSouveränitätsschutz ist Heimatschutz.“

Daher werde ich mich für die bestmögli-che Vertiefung der Zusammenarbeit derCEDC einsetzen.

? Die EU will ihre Zusammenarbeit imMilitärbereich (PESCO) bis Jahres-ende deutlich ausbauen. Werden Siedas während der Ratspräsident-schaft Österreichs im zweiten Halb-jahr 2018 vorantreiben? Und wassoll das Ziel sein?

Ziel der Ständigen Strukturierten Zusam-menarbeit (PESCO) ist es, die EU in Vertei-digungsfragen flexibler und unabhängigervon den USA zu machen. Österreich betei-ligt sich vorerst an vier von insgesamt 17Projekten, bei denen jeweils andere EU-Staaten die Führung übernommen haben.Die aktuellen sicherheitspolitischen Heraus-forderungen in der EU erfordern ja ein hohesMaß an Zusammenarbeit und Bündelungvon Kapazitäten. Gemeinsame Projekte undAustausch von Know-how sind dabei wich-tige Aspekte der Streitkräfteentwicklung derjeweiligen EU-Staaten.

? Mit dem „Girls’ Day“ haben Sie fürSoldatinnen geworben. Sind IhnenFrauen beim Heer ein Anliegen –und wenn ja, warum?

Heute gehören Soldatinnen zum Berufs-alltag im Bundesheer. Dazu wurde vor 20Jahren der Grundstein gelegt. Und aus heu-tiger Sicht ist dies eine Erfolgsgeschichte.Ich habe selbst als Gruppenkommandantjunge Frauen ausgebildet und kenne dieLeistungsbereitschaft unserer Soldatinnen.Das Bundesheer bietet jungen Frauen eineinteressante berufliche Perspektive. Und da-bei gibt es keine Unterschiede zwischenMännern und Frauen. Es gibt gleiche Chan-cen und gleiche Bezahlung. Für die Bestenstehen alle Karrierepfade offen. Die Frauenbeim Bundesheer zeigen, dass auch ohneQuotenregelung ein Aufstieg in alle Ebenenerreicht werden kann. Es zählen allein dieLeistung und der Einsatz. Und die aktuellenZahlen zeigen, dass viele junge Frauen dieseKarrieremöglichkeit erkennen und für sichnutzen! Ü

Der gebürtige Steirer Mario Kunasekleitet als Verteidigungsminister ein Ressort mit vielfältigen Kompetenzen. Foto: ÖBH/Pusch

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Einer der häufigsten Fehler bei der Finanzie-rungsplanung von Immobilien oder derenSanierung liegt im Unterschätzen der anfal-

lenden Nebenkosten. Das gilt für die Investitionebenso wie für die Finanzierung. So fallen bei-spielsweise Notariatsgebühren für die Vertragser-richtung beim Immobilienkauf an oder Bearbei-tungs- und Eintragungsgebühren, die von Bankenverrechnet werden. Jeder Posten stellt für sich zwarnur einen niedrigen Prozentwert dar, sie summie-ren sich aber schnell zu hohen Eurobeträgen. Wur-den die Nebenkosten zu niedrig angesetzt, sind dievorhandenen Reserven schneller aufgebraucht alsgedacht und der Bauherr gerät in finanzielleSchwierigkeiten, noch bevor mit der Errichtungbegonnen wurde. Zusätzliche Kosten entstehenaber auch durch Leistungen von Professionistenwie Architekten, Statikern, Geometern, Bauphy-sikern, Bodengutachtern, Prüfingenieuren, even-tuell weiteren Fachingenieuren.

Versteckte Kosten beim HausbauMit einer exakten Kostenrechnung steht die neu

zu errichtende Immobilie auf einem soliden Fun-dament. Doch trotz umfangreicher Finanzaufstel-lung und Checklisten lauern versteckte Kostenbeim Hausbau. Bauherren sollten daher bedenken,dass neben den reinen Baukosten auch Bauneben-kosten anfallen, die bis zu zwanzig Prozent der Ge-samtsumme ausmachen können. Eine nicht zu ver-nachlässigende Größe, die von Beginn an in dieFinanzierung miteingeplant werden muss. Geradebei Fertighäusern gibt es noch Kosten, die hinzu-

kommen, da hier meist nur die Fertigteile ohne Bo-denplatten oder Fertigkeller geliefert werden. Kos-ten für Bauanträge, Vermessungen oder Bodenun-tersuchgen sind noch dazuzurechnen. Da Baune-benkosten auf den ersten Blick nicht unbedingt er-sichtlich sind, ein kurzer Überblick über die ver-steckten Kosten beim Hausbau:

Anschlusskosten für Gas, Wasser, Strom, TelefonNicht nur alle Kabel ins Haus, sondern auch jene

in den Garten und zur Garage müssen berücksich-tigt werden. Die Anschlusskosten für den Energie-versorger sind jedoch nicht mit den sogenanntenAufschließungskosten zu verwechseln oder gleich-zusetzen. Zudem sollte man den Baustromverteilerbei der Kalkulation nicht vergessen.

Anwalts- oder NotargebührenHierzu zählen die Errichtungskosten für den

Kaufvertrag. Zudem müssen der Kaufvertrag undandere Urkunden notariell beglaubigt werden. DieKosten richten sich dabei nach der Höhe des Kauf-preises. Rechtsanwälte bzw. Notare übernehmenaußerdem die Eintragung ins Grundbuch, für dieeine Gebühr in Rechnung gestellt wird.

AufschließungskostenUnter den Sammelbegriff Aufschließungskosten

fallen alle Aufwendungen, die für ein noch unauf-geschlossenes Grundstück entrichtet werden müs-sen, damit es als aufgeschlossen gilt. Diese For-mulierung ist sehr allgemein gehalten, da die Bau-

32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Hans Lackner, KUB Consulting in Eisenstadt„Es gibt ist unglaublich, wie krea-tiv die burgenländischen Unter-nehmen sind“, sagt Lackner. „Esgibt sehr viele tolle Geschäfts-ideen und wir dürfen die Men-schen dahinter auf ihrem Weg inein erfolgreiches Business beglei-ten.“ Gemeinsam mit seinemTeam unterstützt Hans LacknerUnternehmen sowohl in Öster-reich als auch in Ungarn bei derWeiterentwicklung ihres Betrie-bes. Außerdem engagiert er sichals Obmann in der Sparte Infor-mation und Consulting in derWirtschaftskammer und ist Mit-glied im Landesvorstand des Wirt-schaftsbunds Burgenland.

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I love Burgenland

Richtig KalkulierenBaunebenkosten sind eine nicht zu unterschätzende Größe

Als Bauherr sind nicht nur die Kosten für das Grundstück und die Errichtung des Gebäudes zu bezahlen; es fallen weitere Kosten an, die nicht selten unterschätzt werden.

Von Christian Wieselmayer

Foto: iStock.com/ClaudioVentrella

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 33

ordnungen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Auf-schließungskosten vorsehen. Fälschlicherweise wird der Begriff Auf-schließungskosten umgangssprachlich auch häufig für die anfallen-den Anschlussgebühren für Wasser und Kanal sowie die dazugehö-rigen Baukosten für die Herstellung dieser Leitungen ab der Grund-stücksgrenze verwendet.

AußenanlageAber auch die Kosten für den Außenbereich werden oftmals un-

terschätzt: das Gartentor, der Zaun, Pflastersteine für die Terrasseoder die Einfahrt und die Garage oder das Carport. Diese Kosten fürdie Außenanlage können zwar zeitlich verschoben werden, werdenfrüher oder später aber dennoch anfallen. Oft ist es ratsam, die Au-ßenanlage auch aus Kostengründen gleich bei der Errichtung desneuen Eigenheims anzulegen, da Baggerarbeiten oder andere bauli-che Maßnahme zu einem späteren Zeitpunkt oft nicht günstiger wer-den.

BaubewilligungskostenBevor mit der Bauausführung begonnen werden kann, muss das

geplante Bauvorhaben von der zuständigen Stelle (Gemeinde, Ma-gistrat) geprüft werden. Anlässlich der Erteilung einer Baubewilli-gung ist eine Gemeindeabgabe zu entrichten.

BaustelleneinrichtungDazu zählen Baustraße, Zufahrtsweg, Absperrungen, Hinweis-

schilder oder Mobil-WC. Neben diversen Hinweisschildern und Ab-sperrungen bedarf es auch einer ordentlichen Bauhütte, in der sichArbeiter und Helfer kurz ausrasten können.

FinanzierungskostenFinanzierungskosten können zum einen Vermittlungsprovisionen

umfassen, die durch die Inanspruchnahme eines Kreditvermittlerszustande kommen. Zum anderen können darunter auch Bearbeitungs-gebühren der Banken fallen.

GrundbuchgebührDer Eintrag ins Grundbuch ist mit Kosten verbunden. Hinzu

kommt eine Einverleibungsgebühr in Höhe von 1,1 Prozent der Be-messungsgrundlage.

GrunderwerbssteuerBeim Kauf eines Grundstücks fällt eine Grunderwerbssteuer in

Höhe von 3, 5 Prozent des Kaufpreises an.

MaklerprovisionWenn der Kauf eines Grundstücks durch die Vermittlungstätigkeit

eines Maklers zustande kommt, ist meist eine Provision zu bezah-len.

PlanungskostenPlanungskosten können Honorare für Ingenieure, Architekten und

Statiker beinhalten. Grundsätzlich ist es ratsam, für die Planung desEigenheims ausreichend Zeit einzuplanen, damit der Bedarf genauermittelt werden kann.

Schuttcontainer und EntsorgungWurden alle Entsorgungskosten berücksichtigt bzw. übernimmt

der Bauunternehmer tatsächlich die Entsorgung aller anfallendenAbfälle? Gerade spezielle Bauabfälle wie Dämmwolle, Reste vonGipskartonplatten oder behandeltem Holz können in der Entsorgungbei einem lokalen Recyclinghof schnell ins Geld gehen.

Verpflegung von Arbeitern und FreundenMittagessen und Jause samt Getränke für beispielsweise fünf Ar-

beiter werden über mehrere Monate hinweg ebenfalls zu einer grö-ßeren Ausgabe.

VersicherungskostenBauvorhaben sind mit gewissen Risiken verbunden, von denen so-

wohl die Bauherren selbst als auch Außenstehende betroffen seinkönnen. Je nach Risiko müssen verschiedene Versicherungen abge-schlossen werden. Einen Versicherungsschutz für alle Gefahren gibtes nicht.

Werkzeug und MaterialDie Liste für Werkzeug und Kleinmaterial ist lang. Und die „Klei-

nigkeiten“ summieren sich schnell zu größeren Summen. Ü

Wurden die Nebenkostenzu niedrig angesetzt, sind

die vorhandenen Reservenschneller aufgebraucht als

gedacht.

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Im sonnigen Süden Österreichs steht eine gesunde, verantwor-tungsbewusste Ernährungs- und Esskultur ganz oben auf der Spei-sekarte. Regionale Lebensmittel, traditionell erzeugt, nachhaltig

angebaut, frei von Zusatzstoffen, saisonal und frisch werden diesemit gutem Gewissen kreativ zubereitet.

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tination. Erlebnisprogramme sowie Slow Food Reisen ermöglichenden Blick über die Schulter und hinter die Kulissen. Alte Rezepteneu entdecken, gemeinsam das frisch gebackene Brot aus dem Holz-ofen holen, duftende Kräuter sammeln – in Kärnten ist die eigeneKindheit wieder ganz nah. Buchbar auf www.slowfood.travel

Eine Region – ein Markplatz Qualitätsorientierte Premiummanufakturen, ehrliche Gastronomie,

landwirtschaftliche Betriebe, echte Handwerkskunst, engagierteWeinbauern, Bierbrauer und kreative Veredler: Insgesamt 45 Betriebehaben sich zusammengetan und machen den Marktplatz Mittelkärn-

ten zu einem Sehnsuchtsort für Naturverbundene und Genusslieb-haber. Nähere Infos dazu auf www.marktplatzmittelkärnten.at.

Der neue „Kärnten Küchen Guide“ Weitere Informationen und Genuss-Tipps aus der Kärntner Alpen-

Adria Küchen finden Sie auf www.genusslust.info und im „KärntenKüche Guide“. Diesen können Sie kostenlos bei der Kärntner Wer-bung online auf www.kaernten.at oder telefonisch unter 0463/3000anfordern. Ü

Südlicher Genuss Geschmackvoll, frisch und gesund ist die Esskulturdes Südens, von der Erzeugung über die Weiterverar-beitung bis zum kulinarischen Genuss. „Gut. Sauber.Fair.“ – unter diesem Aspekt werden regionale Köst-lichkeiten in Kärnten veredelt.

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11:10:36 AM

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Nicht nur die richtige Wahl von Markeund Modellen macht einen Fuhrparkeffizient, sondern auch eine stim-

mige Car Policy, Expertise in Sachen Steu-errecht und Versicherung sowie eine lau-fende Anpassung der Flotte. Die Auslage-rung des Firmenfuhrparks an Experten wieLeasePlan lohnt sich, denn zeitintensive Auf-gaben werden vom Profi übernommen: vonder Finanzierung über die komplette Verwal-tung bis hin zum strategischen Managementder Dienstwagen. So können UnternehmenKosten sparen und ihren Fuhrpark nachhaltig

optimieren, und das bereits ab dem erstenFahrzeug.

Die flexibelste FlotteBei Firmenflotten zeichnet sich ein deut-

licher Trend ab: Neben klassischen Opera-ting-Leasing-Verträgen sind für mehr undmehr Unternehmen kurz- und mittelfristigeLeasing-Optionen interessant. Das Bedürfnisnach maximal flexiblen und kostentranspa-renten Mobilitätskonzepten steigt vor allembei KMU und Start-ups. Sie sind besondershäufig mit unklaren Kapazitätsprognosen

und schwankenden Auftragslagen konfron-tiert und wollen nur dann mobil sein, wennder Bedarf auch da ist. Mit „FlexiPlan“schließt LeasePlan die vorhandene Lückezwischen Kurzzeitmieten und langfristigenVerträgen. Vom kompakten Stadtflitzer überden Allrad-Kombi bis hin zum Nutzfahrzeug– die FlexiPlan-Flotte ist so vielfältig, dassfür jeden Mobilitätsbedarf das optimaleFahrzeug vorhanden ist. So passen Unter-nehmen ihre Flotten der Auftragslage an –und nicht umgekehrt. Ü

36 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Mobil bei jeder AuftragslageUnternehmen wollen effizienteFlottenlösungen, die laufend anden eigenen Bedarf angepasstwerden. Ganz nach dem Motto:Any car. Anytime. Anywhere. Hierkommt professionelles Fuhrpark-management ins Spiel.

Foto: LeasePlan

KMU-FörderturboDer Förderservice des Volksbanken-Verbunds konnte

im Geschäftsjahr 2017 das Fördervolumen für Unter-nehmenskunden von 72 Millionen Euro im Vorjahres-zeitraum auf 75 Millionen Euro steigern. Insgesamt lagdie Zahl der Förderungsfälle bei 250. „Vor allem klei-

neren Unternehmen fehlen oft die Ressourcen, um die komplexe För-derlandschaft Österreichs zu durchblicken und für ihre Zwecke zu nüt-zen. Genau hier setzt der Volksbanken-Verbund mit seinem Förder-service an. Unternehmen werden von der Antragstellung bis zum Pro-jektabschluss von Spezialisten begleitet. Daher freut es mich besonders,dass der Förderservice der Volksbanken auch 2017 wieder das Förder-volumen für unsere Kunden steigern konnte“, sagt DI Gerald Fleisch-mann, Generaldirektor der Volksbank Wien AG. Ü Foto: Polster

Neuer CEO bei StölzleMit Mai 2018 übernahm DI Georg Feith den Chef-

sessel der Stölzle Glasgruppe. Er hat seine Karrierein der Unternehmensgruppe bei Stölzle-Oberglas be-gonnen und war in Köflach in den 90er-Jahren schoneinmal tätig. Danach leitete er die Fried von NeumanGmbh, die Glanzstoff Industries und zuletzt zusam-men mit dem Eigentümer der Stölzle Glasgruppe Dr.

Cornelius Grupp auch die CAG-Holding. „Es ist mir eine großeFreude, als CEO der Stölzle Glasgruppe die Geschicke von sechsProduktionsstandorten und drei Dekorationswerken in Europa zulenken. Ich bin überzeugt, dass wir den Weg des Wachstums undder internationalen Expansion weiter verfolgen werden“, betontFeith. Ü Foto: Stölzle Oberglas GmbH

Wirtschaft „to go“Mit der neu gestalteten Wirtschaft-Online-App

bietet die UniCredit Bank Austria ihren Kunden so-wie allen interessierten Lesern aktuelle Informa-tionen, Analysen und Reports aus der Welt derWirtschaft. Die Wirtschaftsthemen sind dabeiin einem einfachen und übersichtlichen Layoutin vier Rubriken unterteilt. Neben „WirtschaftÖsterreich“ und „Wirtschaft International“werden die Bereiche „Börsen & Märkte“und „Trends & News“ abgedeckt. Die Appist kostenlos im App-Store für iOS und An-droid erhältlich. ÜFoto: UniCredit Bank Austria

Viertel Zwei wächst weiterDas Viertel Zwei ist eines der erfolgreichsten Stadtentwicklungs-

projekte Wiens und Beispiel dafür, dass Arbeits- und Lebensqualitäteinander ideal ergänzen. IC Development entwickelt das innerstäd-tische Geschäfts- und Wohnviertel im 2. Wiener Bezirk. Heute ar-beiten und leben mehr als 7.000 Menschen in 30 Unternehmen vorOrt, wohnen in 372 Wohnungen, 350 Studentenapartments, 250 Ho-telzimmern und genießen den 5.000 m2 großen See sowie über 30.000m2 Grünflächen. „Und wir wachsen weiter“, so die Geschäftsführerinvon IC Development, Sabine Müller. „Bis 2023 schaffen wir Raumfür 15.000 Menschen, die sich in diesem einmaligen, sicheren undautofreien Lebensraum Viertel Zwei wohlfühlen und entfalten kön-nen.“ Ü

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Ein neues Firmenauto ist eine feine Sa-che – wenn da nicht der oft mühsameund langwierige Entscheidungsprozess

für Fuhrparkchefs und Firmenwagenlenkerwäre. Roland Leitner, Leiter des Fuhrpark-managements der Porsche Bank, weiß ausder Praxis: „Beim Fahrzeugkauf sind vomFirmenwagenlenker Konditionen, die CarPolicy und unterschiedliche Fahrzeugkonfi-gurationen zu beachten, ehe Angebote vomAutohandel eingeholt werden können. In derRegel wird dann bei der Konfiguration nochnachjustiert. Auch ist zu klären, ob Ausstat-tungen, die über dem vorgegebenen Budge-trahmen liegen, vom Fahrer selbst übernom-men werden. Abermals werden Angeboteeingeholt, die wiederum geprüft werden müs-sen. So wandert das Ganze mitunter mehrereMale von Abteilung zu Abteilung, ehe es zurfinalen Bestellung des Firmenautos kommt.“

Auswahl leichtgemachtMit diesem aufwendigen Prozess ist nun

Schluss. Die Porsche Bank hat mit dem

neuen Flotten-CC eine zeit- undkostensparendeLösung entwi-ckelt: ein einheit-licher Konfigura-tor für alle Mar-ken, Modelle undAusstattungsva-rianten. Fuhr-parkleiter könnendie in der Car Po-licy vorgegebenen Rahmenbedin-gungen wie Budget, Motorisie-rung und erlaubte Sonderausstat-tungen vorab hinterlegen. Dies erleichtertdem Dienstwagenfahrer die Auswahl desneuen Autos. Der Flotten-Car-Configuratorgreift auf alle Anforderungen und Richtli-nien des Unternehmens zurück und bildetdiese in einem übersichtlichen Angebotsver-gleich ab. Sichtbar werden nicht nur die jähr-lichen Gesamtkosten für unterschiedlicheFahrzeugmodelle, sondern auch die Einzel-

kosten für Opera-ting Leasing, Ser-vice/Wartung undVersicherung. Diemonatliche Ge-samtrate errech-net sich automa-tisch anhand derim Hintergrundabgestimmten Pa-rameter und wird

laufend mit demzur Verfügung stehenden Budget

verglichen. „Der Flotten-Car-Configurator

ist die ideale Schnittstelle zwischen Firmen-wagenfahrer und der Porsche Bank. DerAuswahlprozess wird vereinfacht und dieBestellung des neuen Dienstwagens be-schleunigt. Das Wichtigste jedoch: Es stellteine weitere Entlastung des Fuhrparkchefsdar, was oberstes Ziel eines ausgelagertenprofessionellen Fuhrparkmanagements seinsoll“, betont Roland Leitner. Ü

Mit wenigen Klicks zum Wunsch-DienstwagenNoch nie war die Entscheidung für ein Firmenfahrzeug einfacher: Der Flotten Car Configurator der PorscheBank zeigt auf einen Blick, ob der gewünschte Dienstwagen dem Budget und den Vorgaben des Unternehmens entspricht.

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Das Geschäft brummtStarke Zuwächse im Flottengeschäft vermeldet die Marke Volks-

wagen Nutzfahrzeuge. „Vor allem die gute Verfügbarkeit des VWCrafter und die Variantenvielfalt – es stehen fast 70 verschiedeneVersionen zur Auswahl – haben für einen erfreulichen Geschäftsver-lauf seit Jahresbeginn gesorgt. Maßgeblich zum Markenerfolg habenauch die zum Teil prompt verfügbaren Volumensmodelle VW Caddyund die Transporter-Baureihe beigetragen“, erklärt Mag. (FH) FlorianZöpfl, Leiter Großabnehmer, Flotten und Direktkunden der PorscheAustria. Das Nutzfahrzeuggeschäft von Volkswagen steht auf einerbreiten Basis: Die gute Lieferfähigkeit aller Baureihen und attraktiveNeuheiten, wie beispielsweise die Option, beim Crafter den Allrad-antrieb mit einem 8-Gang-DSG-Automatikgetriebe  zu kombinieren,aber auch der neue Top-Motor, der 258 PS starke V6 für den Amarok,werden 2018 zweifellos für Zulassungszahlen sorgen.

Viel Neues bei FiatBeim italienischen Nutzfahrzeugspezialisten Fiat Professional

läuft derzeit die Einführung des Sondermodells Talento Sportivo mitbesonders knackigem, tiefergelegtem Fahrwerk. Damit aber nichtgenug. „Beim Ducato ist der Minibus neu. Dabei handelt es sich umeinen besonders komfortablen Bus für Schulklassen, Vereine oderauch Taxiunternehmen. Hier gibt es die Varianten L mit 14 Sitzenund XL mit 17 Sitzen, beide mit 130 bis 150 PS zu haben. Außerdem

wird der L mit Erdgasantrieb angeboten. Weiters gibt es sowohl fürden Doblò Cargo als auch für den Fiorino bereits 2018 die Umstel-lung von Euro-6b- auf Euro-6d-Motoren. Mit dieser Umstellung kön-nen wir die neueste Technologie an Benzin-, Diesel- und Erdgasmo-toren schon heuer bieten“, so Stefan Barth, M.A., Brand Country Di-rector Fiat Professional, FCA Austria GmbH. Gleichzeitig verweistder Fiat-Manager auf eine gute Verfügbarkeit seiner Nutzfahrzeug-palette: „Die Lager bei Fiat Professional sind üppig gefüllt. Die kom-plette Range von Fiorino über Doblò Cargo, Talento und Fullbackbis hin zum Ducato ist in vielen verschiedenen Varianten vertreten.Trotz des Rekordjahres 2017 prognostizieren wir für  2018 einenweiter wachsenden Markt. In Summe gehen wir von 55.000 Einheiteninklusive Wohnmobile und Busse aus.“

Hochkarätiges mit SternMercedes-Benz steigt mit der X-Klasse erstmalig in das Segment

der Pick-up ein und die Neuauflage des erfolgreichen Sprinters wirdauch in der schweren Transporter-Liga für frischen Wind sorgen.„Mit der dritten Generation des Sprinters, der seit April bestellbarist, definieren wir in allen Teildisziplinen die Spitzenklasse der Large-Vans neu. Die neuen Vernetzungslösungen von Mercedes PRO con-nect bilden zusammen mit der ebenfalls völlig neuen Telematikge-neration die perfekte Basis für alle erdenklichen Logistik- und Trans-portanforderungen vom komplexen Management einer Großflotte

38 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Ökonomen sprechen von einer robusten Wirtschaft mit einem leichten Plus gegenüber dem Vor-jahr. Diese grundsätzlich positive Stimmung bekommen auch die Hersteller von Nutzfahrzeugen zuspüren. Die Wirtschaftsnachrichten haben mit Vertretern einiger Nutzfahrzeugmarken in Österreichgesprochen, mit welchen Neuheiten heuer noch gerechnet werden kann.

Nutzfahrzeuge boomen: Steigender Markt und volle Lager

Mag. (FH) Florian Zöpfl, Leiter Großabnehmer, Flotten und Di-rektkunden, Porsche Austria Foto: Porsche Austria

Stefan Barth, M.A., Brand Country Director Fiat Professional,FCA Austria GmbH Foto: FCA Austria

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 39

bis hin zum Fuhrpark von Kleinunternehmen“, beschreibt BernhardBauer, Unternehmenssprecher Mercedes-Benz Österreich GmbH,einige herausragende Vorteile des neuen Sprinters. Bereits beim Ein-stiegspreis ab 21.850 Euro netto ist in Österreich der Digitalisie-rungsbonus für die Kastenwagen-Einstiegsversion mit Frontantriebin der Höhe von 1.000 Euro inklusive. Gleichzeitig arbeitet die Markemit dem Stern mit Hochdruck an der Elektrifizierung auch seinerNutzfahrzeugpalette. „Neben der konsequenten Weiterentwicklungder hocheffizienten Dieselmotoren wird Mercedes-Benz Vans künftigauch in allen Segmenten lokal emissionsfreie Elektroantriebe anbie-ten und die Elektrifizierung der gewerblich genutzten Flotte voran-treiben. Den Anfang werden der eVito und der eSprinter machen“,so Bauer.

Seit Mitte April ist die Mercedes-Benz X-Klasse PURE in Öster-reich bestellbar. Als Basisvariante eignet sie sich besonders für denrobusten und funktionalen Einsatz. Sechszylinder-Komfort hingegenbietet die ab Mitte Juli bestellbare X-Klasse V6, X 350d 4MATIC.

Renault jetzt mit AllradAllrad macht Furore – auch in der Nutzfahrzeugwelt. So bietet

Renault seit vergangenem Herbst nicht nur den Pick-up Alaskan,sondern wird künftig auch den Master optional mit Allradantrieb an-bieten. „Renault ist mit einem breiten Nutzfahrzeug-Angebot aus-gerüstet, das speziell auf die Bedürfnisse Gewerbetreibender zuge-schnitten ist. Dabei setzen wir nicht nur auf etablierte Größen wieKangoo Express, Trafic und Master, sondern haben mit dem ModellAlaskan seit Oktober 2017 auch einen vielfältig einsetzbaren All-rad-Pick-up im Programm. Darüber hinaus führen wir in Kürze un-sere X-Track Serie für Kangoo, Trafic und Master ein, die unsereTransporter dank mechanischer Differenzialsperre, erhöhter Boden-freiheit, robustem Unterfahrschutz und serienmäßiger Winterberei-fung auch abseits befestigter Wege zu verlässlichen Partnern macht.Schwieriges Gelände lässt sich zukünftig mit unserem Master 4x4bewältigen, dessen zuschaltbarer Allradantrieb von einem Unterset-zungsgetriebe unterstützt wird“, erklärt Vertriebsdirektors der RenaultÖsterreich GmbH, Oliver Schieritz.

Aber auch das Angebot an rein elektrisch betriebenen Fahrzeugennimmt bei Renault traditionell einen hohen Stellenwert ein. „Als eu-ropäischer Marktführer im Segment der Elektrofahrzeuge versorgen

wir unsere Kunden außerdem mit vier rein strombetriebenen Nutz-fahrzeugen. Die Spanne reicht hier vom kleinen Innenstadt-Liefer-wagen Twizy Cargo über den auch als Fiskal-Lkw erhältlichen kom-pakten ZOE bis hin zu den elektrifizierten Z.E. Ausführungen unsererbeiden Transporter-Größen, Kangoo und Master“, so Schieritz. Ü

IMPRESSUMOffenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 MediengesetzMedieninhaber (Verleger), Redaktion:Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsge-sellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020, Telefax0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber& Geschäftsführer:Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagsleitung: Josef LippStandort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon 0732/781282, Telefax DW4, ooe@ euromedien.at Standortleitung: Mag. Hans Graf Standort Niederösterreich,Wien & Burgenland: Landstraßer Hauptstraße 71/2, 1030 Wien, Tel. 01/2127440, Fax01/2127440-4, [email protected], [email protected], [email protected] Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Telefon0662/842841-0, Telefax DW 4, salzburg@ euromedien.at, [email protected], [email protected] Erscheinungsort: Graz Chef redakteurin Donauraum:Dr. Marie-Theres Ehrendorff Chefs vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, BernhardHofbauer Redaktion: Mag. Karin Bornett, Mag. Angelika Dobernig, Dr. ThomasDuschlbauer, Florian Eckel, Siegfried Hetz MA, Mag. Lisbeth Klein, Mag. Gabriele Köchl,Felix Meiner, Josef Müller, Mag. Andreas Prammer, Kerstin Reinprecht BA, Mag. Dr. Ursula Rischanek, Mag. Carola Röhn, Stefan Rothbart BA, Dr. Alexander Tempelmayr,Mag. Christian Wieselmayer Fotos:Falls nicht anders angegeben: Symbol, Archiv Layout& Grafik: Hans Obersteiner Cover gestaltung: Thomas Heider Produktion: euromedienverlags gmbH, 8045 Graz, Prenterweg 9 Verkaufsleitung Süd: Mag. Barbara SteinerDruck: Leykam – Let’s Print Verlagsvertretung Slowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/Telefax +386/1/5181125,[email protected] Kroatien: Business Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb,Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, [email protected] Erscheinungsweise: 10 xjährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem An zeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Ge-schäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis:€ 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnementist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres ge-kündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Verlagskonto: IBAN: AT323843 9001 0081 5787, BIC: RZSTAT2G439 Firmenbuchnummer: 257766v UID-Nummer:ATU 61454508 Behörde gemäß ECG: Magistrat Graz Kammer: Wirtschaftskammer Stei-ermark Anwendbare Vorschriften: Österreichische Gewerbeordnung Gerichtsstand istdas für Graz örtlich und sachlich zuständige Handelsgericht. Allgemeines: Alle Rechte,auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts gesetz, sindvorbehalten. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf einegeschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer glei-chermaßen weibliche Personen ein.

Mag. Bernhard Bauer, Leitung Public Relations, Mercedes-Benz Österreich GmbH Foto: Daimler

Oliver Schieritz, Vertriebsdirektor der Renault ÖsterreichGmbH Foto: Renault Communications

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Die neue X-Klasse von Mercedes-Benzsteht in den Lines Progressive und Powerund neuerdings auch in der Basisvariante

PURE zur Wahl. Sie eignet sich besonders für denrobusten und funktionalen Einsatz. Aber auch derKomfort an Bord wird großgeschrieben. Zu denAusstattungshighlights zählen Klimaanlage, Au-dio 20 USB sowie die mehrfach einstellbaren Sitzefür Fahrer und Beifahrer.

Seine Praxistauglichkeit stellt der PURE auchmit den beleuchteten Zurr-Ösen auf der Ladeflä-che und einem optionalen Lastenverankerungs-schienensystem unter Beweis. Die Heckklappemit 90-Grad-Öffnungswinkel kann im geöffnetenZustand mit bis zu 400 Kilo belastet werden.

Top-Modell mit SechszylindermotorMercedes-Benz stattet die Spitzenversion der

X-Baureihe mit einem kraftvollen Sechszylinder-motor und permanenten Allradantrieb 4MATICaus. Der X 350 d 4MATIC entwickelt 258 PS und

stellt ein maximales Drehmoment von 550Newtonmetern über ein breites Drehzahlband von1.400 bis 3.200/min bereit. Für den Sprint von 0auf 100 km/h vergehen weniger als acht Sekunden– ein Spitzenwert in dieser Liga. Serienmäßig ver-fügt der X 350 d 4MATIC über das 7-Gang-Au-tomatikgetriebe 7G-TRONIC PLUS mit Lenkrad-schaltpaddles und ECO Start-Stopp-Funktion.

Die in Verbindung mit dem 3-Liter-Sechszylin-der serienmäßige Getriebeautomatik arbeitet ohneZugkraftunterbrechung beim Wechsel der Fahr-stufen. Das Ergebnis ist ein besseres Fahrverhaltenan Steigungen, im Gelände und im Anhängerbe-trieb. Das niedrige Drehzahlniveau und die schnel-len Schaltvorgänge wirken sich auf Effizienz undGeräuschkomfort gleichermaßen positiv aus.

Fahrcharakter individuell wählbarZum Serienumfang des X 350 d 4MATIC zählt

auch das Dynamic Select System. Über einenFahrprogrammschalter lassen sich fünf unter-

schiedliche Fahrmodi wählen. Sie variieren dieCharakteristik des Motors, die Schaltpunkte desAutomatikgetriebes und die ECO Start-Stopp-Funktion. Während das Programm „Comfort“komfortbetont und harmonisch ausgelegt ist, wer-den im Modus „ECO“ die Fahrstufen bei beson-ders niedrigen Motordrehzahlen gewechselt. ImSportmodus reagiert der Motor spontaner auf Gas-geben. Das Offroad-Programm eignet sich fürFahrten in schwierigerem Gelände und mit derEinstellung „Manual“ lässt sich das Automatik-getriebe über die Lenkradschaltpaddles bedienen.

Individualisierungsmöglichkeiten Pick-ups sind nicht nur Arbeitstiere, sondern

sollen auch auf der Straße eine gute Figur machen.Um die X-Klasse noch individueller nach Kun-denwunsch zu gestalten, erweitert Mercedes-Benzdas umfangreiche Zubehörangebot um weitereFelgendesigns, die Sports Bar, ein Rollcover inSchwarz sowie ein Softcover. Ü

Seit einigen Jahren sind Pick-ups auch in unseren Breiten keine Exotenmehr im Straßenbild. Viele Marken haben ihr Modellportfolio um dieseFahrzeuggattung erweitert. Jetzt steigt auch die Marke mit dem Stern indieses Segment ein: Die neue X-Klasse überzeugt mit Robustheit undStärke, punktet aber zugleich mit Komfort und Design.

Arbeitstier mit Stern: Die neue Mercedes-Benz X-Klasse PURE

40 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

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Neue Top-MotorisierungVolkswagen Nutzfahrzeuge spen-diert seinem Pick-up Amarok einneues Top-Aggregat. Der V6-TDI-Mo-tor bringt nunmehr 258 PS plus einen 14 PS starken Overboost aufdie Straße. Das bullige Drehmo-ment von 580 Newtonmetern sorgt für einen gewaltigen Kick. Das volle Drehmoment steht bereits zwischen 1.400 und 3.000Umdrehungen pro Minute zur Verfügung. In den Ausstattungen

Aventura und Highline zählt die 8-Gang-Automatik zum Serienumfang.Ü

l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT

Nissan Navara Limited EditionNissan konfiguriert ein beson-ders attraktives Sondermodell,das hinsichtlich Design, Ausstat-tung und Preis-Leistungs-Ver-hältnis punktet. Der Nissan Na-vara Austria Limited Edition istauf 50 Stück limitiert und basiertauf der Version Acenta mit Dop-pelkabine und Allradantrieb. DieSerienausstattung umfasst unteranderem Klimaanlage, Sitzhei-zung vorne, 16-Zoll-Leichtmetall-felgen, den autonomen Not-brems-Assistenten, den Bergabfahr-/Berganfahr-Assistenten und einen Tempomaten.Ü

Pick-up auf Italienisch Fiat kreiert ein neues Top-Modell in der Fullback-Baureihe: Der neue Fiat Fullback Cross fällt op-tisch durch einen spezifischen Kühlergrill, schwarze seitliche Trittstufen und Kotflügelverklei-

dungen sowie mattschwarz lackierte17-Zoll-Leichtmetallräder auf. Mit seri-enmäßigem Allradantrieb, Nutzlast vonfast einer Tonne und Anhängelast von3,1 Tonnen eignet er sich auch für här-teste Einsätze. So zählen u.a. Bi-Xenon-Hauptscheinwerfer mit LED-Tagfahr-leuchten, Zwei-Zonen-Klimaautomatik,Tempomat, abgedunkelte Heck- undSeitenscheiben sowie die Sitzheizungvorne zur Serienausstattung.Ü

Robust und kräftig: Renault Alaskan Augenscheinich han-delt es sich beimneuen Renault Pick-upAlaskan um eine Ge-meinschaftsentwick-lung mit Nissan. Dieknapp 5,4 Meterlange französische In-terpretation einesMidsize-Pick-ups stehtin Österreich mit 163und 190 PS zur Verfü-gung. Die maximale Nutzlast liegt bei 960 Kilo und die Ladefläche lässt sich durch die mit 500Kilogramm belastbare Heckklappe noch verlängern. Auch als Zugfahrzeug eignet sich der Alas-kan: Bis zu 3,5 Tonnen kann der Pick-up an den Haken nehmen.Ü

MotorsporttechnikEin besonderes Kennzeichen des 258 PS starken Drei-liter-Diesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung istdie innovative Zylinderlaufbahnbeschichtung, dieauch in der Formel 1 eingesetzt wird.

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Allradantrieb 4MATICDer permanente Allradantrieb 4MATIC mit Low-Range-Untersetzung und optionalem Hinterachs-Sperrdiffe-renzial bietet beste Performance und Traktion auf un-terschiedlichsten Untergründen. Die Antriebskraftwird zwischen Vorder- und Hinterachse im Verhältnis40 zu 60 Prozent verteilt. Diese heckbetonte Ausle-gung sorgt für gesteigerte Fahrdynamik und höhereQuerbeschleunigung auf der Straße sowie verbes-serte Traktion beim Beschleunigen.

Attraktiver EinstiegspreisDie X-Klasse PURE, der X 220 d 4MATIC mit 6-Gang-Schaltgetriebe, ist bereits ab 29.900 Euro netto be-stellbar. Vorsteuerabzug und eine auf fünf Jahre ver-kürzte Abschreibedauer inklusive.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 41

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Die attraktivste Unternehmenswebsite bringt nichts, wenn siein Suchmaschinen schlecht gefunden wird. Daher sorgen dieSEO-Experten von HEROLD (SEO = Search Engine Opti-

mization, zu Deutsch: Suchmaschinenoptimierung) dafür, dass Fir-men-Websites in Suchmaschinen wie GoogleTM ganz vorne gelistetwerden. Schließlich wollen Unternehmen ja stets vor ihrem jeweili-gen Mitbewerb in den Suchergebnislisten erscheinen und setzen da-her vermehrt auf SEO als Erfolgsfaktor für einen professionellenUnternehmensauftritt im Internet.

Die Statistik zeigt:Mit den sog. „Ranking-Boost-Paketen“ von HEROLD schaffen es

87 Prozent aller Websites in sechs bis neun Monaten auf Seite 1 derGoogleTM Suchergebnisseiten.**

Der konkrete Nutzen für Unternehmer liegt auf der Hand

n Sie werden auf GoogleTM besser gefunden.n Sie profitieren von mehr Besuchern auf Ihrer Website.n Sie erhöhen die Chance auf mehr Kunden. n Das Vertrauen in den Online-Auftritt von Unternehmen wird

erhöht.

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Die Suchmaschinen-Experten von HEROLD haben bereits mehrals 500.000 SEO-Kampagnen umgesetzt und wissen daher genau,worauf es bei der Optimierung von Websites ankommt.

In einem unverbindlichen persönlichen Beratungsgespräch vor Ortim Unternehmen wird zunächst analysiert, welches Ranking-Boost-

Paket speziell für die Bedürfnisse der jeweiligen Firma geeignet ist.Danach wird gemeinsam mit dem Betrieb entschieden, welche SEO-Maßnahmen die richtigen für den weiteren Online-Erfolg sind.

Und das Beste: Die Unternehmer selbst brauchen sich um nichtsmehr kümmern. Denn der HEROLD nimmt ihnen die gesamte Arbeitab – schließlich haben die Wirtschaftstreibenden in ihrem Tagesge-schäft ohnedies genug zu tun.

Je nach Bedarf wird aus folgenden SEO-Leistungen gewählt:

n Analyse und Setupn Technische Basismaßnahmen für SEOn On-Page SEO (Suchmaschinenoptimierung „auf der Seite

selbst“)n Off-Page SEO (Maßnahmen, die „abseits der Website“ durch-

geführt werden)

Sie suchen professionelle SEO-Unterstützung? Die Suchma-schinen-Experten von HEROLD beraten Sie gerne – unverbind-lich vor Ort bei Ihnen.

Kontakt:

n Tel.: 02236 / 90 90 4973 (Mo–Do 8–17 Uhr, Fr 8–14 Uhr)n E-Mail: [email protected] Ü

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Medium 216,66 € in Teilbeträgen. Der Gesamtpreis beträgt beim Paket Basic 1.180 €, beim Paket Medium

2.600 € pro Jahr. Mindestlaufzeit für beide Pakete: jeweils 1 Jahr.

**Quelle: Boostability, 2018

42 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

HEROLD sorgt für die Top-Reihung von Unternehmen auf GoogleTMDamit Firmen-Websites auf GoogleTM & Co ganz vorne gefunden werden, bietet der HEROLD spezielle Bera-tungs- und Fulfillment-Dienstleistungen für Österreichs Unternehmer an – schon ab 98 € / Monat*.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 43

Der Erfolg eines Unternehmens mit ei-nem Fuhrpark steht und fällt mit dereffizienten Steuerung der Fahrzeug-

flotte, dem optimalen Einsatz der Mitarbeitersowie der Disposition von Maschinen undGeräten. Bei einer manuellen Koordinationder Fahrzeuge per Telefon besteht zudem dieGefahr, schnell den Überblick zu verlieren.Die Konsequenzen sind steigende Kosten,der Verlust wertvoller Zeit und unzufriedeneKunden.

Mit den intelligenten Fuhrpark-Lösungenvon T-Mobile ist es möglich, genau dieseProzesse zu optimieren. Sie unterstützen dieUnternehmen dabei, den Überblick über dengesamten Geschäftsbetrieb der Fahrzeugeund Geräte zu behalten sowie den Einsatzder Mitarbeiter effizient zu koordinieren.

Effiziente FlottensteuerungDas Wiener Bäckereiunternehmen Ströck

beliefert täglich mehr als 75 Filialen mitBack- und Konditoreiwaren. Das Familien-unternehmen setzt dazu auf das Fuhrpark-managementsystem von T-Mobile, um denVertrieb effizienter zu machen. Die clevere

Machine-to-Machine-(M2M-)Lösung hilftdem Unternehmen dabei, die Kosten für Ar-beitszeit, Kraftstoff, Wartung und Ver-schleißteile zu reduzieren sowie Auftragsab-wicklungen, Strecken, Fahrzeiten und Un-ternehmensabläufe zu optimieren. So hat dieZentrale stets einen Überblick über den ge-samten Betrieb, kann rasch agieren und stän-dig mit den Mitarbeitern in Verbindung blei-

ben. Mit anderen Worten: T-Mobile ist genauder richtige Businesspartner, wenn es darumgeht, ein modernes und sicheres Fuhrpark-management umzusetzen. Ü

Mehr zur Fuhrparkmanagement-Lösungvon T-Mobile finden Sie auf business.t-mobile.at/fuhrpark

Fuhrparkmanagement, das Zeit und Geld spartT-Mobile hilft bei der effizienten Verwaltung der Fahrzeugflotte.

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Gemeinsam mit einer kroatischen Un-ternehmerfamilie betreibt WeitzerParkett das Unternehmen Pana d.o.o

seit März 2018. Die Expansion der Beschaf-fung und der Produktion in das NachbarlandKroatien soll die geplante Internationalisie-rung der Weitzer Gruppe vorantreiben.

Synergien der beiden Familienbetriebe er-geben sich zum einen durch die langfristigeSicherung des Bezugs der hochqualitativenslawonischen Eiche für die Parkettproduk-tion im kroatischen Werk Turopolje, waseine signifikante Erweiterung der WPGruppe darstellen wird. Zum anderen auchdurch das holzverarbeitende bzw. technolo-gische Know-how, das Weitzer Parkett nachKroatien bringen wird. Nach der erfolgrei-chen Modernisierung der Produktion bei denösterreichischen Standorten übernimmt dasTechnik-Team nun den technischen Lead vorOrt. Gemeinsam bringen die beiden Unter-nehmen knapp 300 Jahre Erfahrung in derHolzverarbeitung mit. Mehr als 150 Mitar-beiter sind derzeit bereits am Standort be-

schäftigt. Eine Expansion auf ca. 250 Mit-arbeiter ist geplant.

In den Jahren 2017 und 2018 investierteWeitzer Parkett insgesamt ca. sieben Mil-lionen Euro in die Modernisierung und Ab-sicherung des Produktionsstandortes inWeiz und tätigte davor intensive Investitio-nen in den Produktionsstandort Güssing. Anbeiden Standorten in Österreich produziertman wie bisher das gesamte Weitzer-Par-

kett-Sortiment für das Privatkundenge-schäft. „Diese strategischen Maßnahmensind ein Teil der weiteren Internationalisie-rung und Modernisierung von Weitzer Par-kett. Sie liefern die Grundlage für dasWachstum innerhalb als auch außerhalb derEU und sichern damit die Standorte Weizund Güssing sowie die Arbeitsplätze in die-sen Regionen“, erklärt Josef Stoppacher,Geschäftsführer von Weitzer Parkett. Ü

Weitzer Parkett streckt die Fühler ausDas Familienunternehmen mit Sitz im steirischen Weiz erweitert die Weitzer Gruppe um ein Joint Venture inTuropolje, Kroatien.

(Von links nachrechts):DI (FH) Martin F.Karner, MA (Ge-schäftsführung)Wilfried Weitzer(Eigentümer)DI Josef Stoppa-cher (Geschäfts-führung).Foto: Weitzer Parkett

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Aber: Jede Zweite der befragten Fach-und Führungskräfte macht sich nachden Terroranschlägen der vergange-

nen Monate Sorgen um die Sicherheit. Einervon vier Geschäftsreisenden hatte bereitsProbleme, weil er seine Reiseplanung wegenpolitischer Instabilität im Zielland ändernoder gänzlich aufgeben musste.

Zu solchen konkreten unangenehmen Er-fahrungen hinzu kommt die Angst vor Ter-rorakten. 48 Prozent aller Geschäftsreisen-den sorgen sich unterwegs um ihre eigeneSicherheit. Besonders Frauen (64 Prozent)und jüngere Reisende unter 40 Jahren (57Prozent) befürchten, dass ihnen etwas ge-schehen könnte. Der Verzicht auf die Reiseist jedoch keine Option. Die persönliche Be-treuung von Geschäftsreisenden kann das Si-cherheitsgefühl vergrößern. Ein 24-Stunden-Service für den Notfall sollte sichergestelltsein – insbesondere bei Reisen in Krisenre-gionen. Hier sind die Services professionel-ler Geschäftsreisebüros sehr hilfreich.

Geschäftsreisebüros tragen zur Sicherheit beiIn Unternehmen, die ihre Reisen mit pro-

fessioneller Unterstützung planen, machensich die Betroffenen entsprechend beruhigterauf den Weg. 76 Prozent von ihnen geben an,dass ihr Arbeitgeber sie gut auf die Reise undmögliche Krisenfälle vorbereitet. Bei denFirmen ohne Travel Management Companyan ihrer Seite sind es nur 59 Prozent. Fallstatsächlich eine Notsituation entsteht, in derdie Reisenden Rat oder Hilfe benötigen, istdie Diskrepanz noch deutlicher: In den Un-

ternehmen mit Geschäftsreisebüro wissen 69Prozent der Befragten, an wen sie sich wen-den können. Bei denjenigen, die ihre Ge-schäftsreisen selbst organisieren, sind es ge-rade mal 41 Prozent. 53 Prozent der Befrag-ten aus solchen Unternehmen wissen zudemnicht, ob es spezielle Pläne für Krisen gibt,die im Ernstfall schnell umgesetzt werdenkönnen.

Umsatz spricht für ReisenPersönliche Treffen verbinden stärker als

E-Mails, Telefon- oder Videokonferenzen.Im Geschäftsleben lässt sich dies in Zahlenfassen: 83 Prozent aller Unternehmensreprä-sentanten, von der Fach- oder Führungskraftbis hinauf zum Vorstand, gehen davon aus,dass es die Wahrscheinlichkeit eines Ab-schlusses deutlich steigert, wenn sie mit dempotenziellen Kunden gemeinsam an einemTisch gesessen haben. Die Bedeutung sol-cher Reisen ist in den vergangenen Jahrenstetig gewachsen. 2015 war nur die Hälfteder Befragten dieser Ansicht, 2016 waren es71 Prozent. Inzwischen geht mehr als einDrittel aller Befragten davon aus, dass einTreffen die Chanceauf eine Einigungsogar um mindes-tens die Hälfte ver-bessert. Durch-schnittlich 27Prozent mehrUmsatz jähr-lich könnenlaut Aussagederjenigen er-

wirtschaftet werden, die auf das Gesprächbeim Kunden vor Ort setzen.

Ausgaben, die sich lohnen„Mitarbeiter sind auf Reisen häufig sogar

produktiver als am eigenen Schreibtisch. Ins-besondere dann, wenn bei der Reiseorgani-sation auf Produktivitätsfaktoren wie dierichtige Hotelauswahl geachtet wird“, sagtPeter Ashworth, Senior Vice President Cen-tral & Eastern Europe von Carlson WagonlitTravel. Eine Unterkunft mit guter verkehrs-technischer Anbindung beispielsweise hatfür 44 Prozent der Befragten einen starkenEinfluss auf die Produktivität. Viele Hotelssind bestens für Geschäftsreisende ausgestat-tet. Ein kostenloser Internetzugang und einSchreibtisch auf dem Zimmer ermöglichenes, so komfortabel wie im Büro zu arbeiten –und noch dazu ungestört. Für Unternehmen,deren Mitarbeiter häufiger auf Reisen sind,bieten die meisten Hotels zudem Sonderkon-ditionen an. „Dem Kostenaspekt sollte im-mer auch der mögliche Nutzen einer Reisegegenübergestellt werden. Wer klug bucht,spart Geld und erwirtschaftet am Ende deut-

lich mehr als durchein virtuelles Mee-ting. Und dabei unter-stützen die Travel Ma-nagement Companies“,so Ashworth.

Auch zwei weitereAspekte sprechen bei derAbwägung zwischen vir-tuellem Meeting und per-sönlichem Treffen für die

44 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Geschäftsreisen: Viel hängt dran, viel ist drin

Acht von zehn Managern denken, dass der persönliche Kundenkontakt darüber entscheidet, ob ein Auftragzustande kommt oder verlängert wird. Geschäftsreisen sind deshalb unverzichtbar, sagt die Studie „Chefsa-che Business Travel“, die der Deutsche ReiseVerband jährlich in Auftrag gibt.

„Mitarbeiter sind auf Reisen häufig sogar produktiver als am eigenen Schreibtisch.“Ashworth, Senior Vice PresidentCentral & Eastern Europe von CWT

Foto: pixabay.com

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 45

Reise: Für sieben von zehn Befragten bietet sie eine Abwechslungzum Arbeitsalltag. Und für zwei Drittel der Umfrageteilnehmer kannein persönliches Treffen zu einem Erfolgserlebnis werden. Beideserhöht die Motivation.

Keine verschwendete ZeitNach eigener Einschätzung sind Mitarbeiter auf Reisen durch-

schnittlich fünf Prozent produktiver als an einem normalen Arbeitstagim Betrieb. Knapp jeder fünfte Befragte gab sogar an, dass der Outputunterwegs um mehr als 21 Prozent über dem läge, was im Büro ge-leistet worden wäre. Bei den 18- bis 34-Jährigen ist die Produktivitätauf Geschäftsreisen nach eigener Einschätzung besonders hoch: Fastdie Hälfte ist demnach in Hotel, Bahn und Flugzeug produktiver alsam Arbeitsplatz. Auch 42 Prozent derjenigen, die mehr als drei Ge-schäftsreisen pro Monat tätigen, empfinden sich auf Reisen leistungs-stärker als im Büro. Ü

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46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Gesunde Action in Bad WaltersdorfMit Bad Waltersdorf liegt eine der wenigen Kinder- und Familienthermen nur 40 Auto-

minuten von Graz entfernt mitten im steirischen Hügelland. Die 30.000 m2 Wasser- und Er-lebniswelt mit Rutschenturm, verschiedenen Spaß- und Ruhezonen sowie einem modernenSauna- und SPA-Bereich bietet Abwechslung für Groß und Klein. In den Sommermonatenstehen den Besuchern weitläufige Liegewiesen sowie ein Outdoor-Actionpark mit Hüpfburg,Riesenrutsche und Multifunktions-Sportfeld zur Verfügung. Zusätzlich im Programm befin-den sich nun auch die Familien- und Gesundheitstage, an denen man seinen Fitnessstatuschecken und seinen Kindern das Thema Gesundheit spielerisch näherbringen kann. In einemMix aus Workouts, Impulsvorträgen, Bewegungsspielen und Verkostungen mit Expertenwerden sämtliche Fragen in Sachen gesunde Lebensweise geklärt. Ü

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Sicherheitstipps für Geschäftsreisen:

Auf alles vorbereitet Unternehmen haben gegenüber ihrenMitarbeitern eine Fürsorgepflicht – den-noch ist ein passendes Travel Risk Ma-nagement noch nicht in jeder Firma im-plementiert. „Das ist eine Schwachstelle“,gibt Irene Kothbauer, Country Manager &Head of Sales Austria, zu bedenken. „InZeiten, in denen nicht wenige Mitarbeiter

schon einmaleinen Ge-schäftster-min aufgrundvon Sicher-heitsbeden-ken abgesagthaben, sollteein Sicher-heitsplanganz obenauf der Listevon Unter-nehmen ste-hen.“ Carl-son WagonlitTravel(CWT) zeigt

Ihnen deshalb, worauf es beim ThemaReisesicherheit ankommt.

Drei Elemente sind dabei zentra-ler Bestandteil:n Eine gute Vorbereitung der Reise

durch umfassende Informationen.n Die Unterstützung der Reisenden

unterwegs.n Die Buchung aller Reiseleistungen

über einen Anbieter.

Dies wird bei CWT durch Informationenzum Zielland und relevante Sicherheits-und Gesundheitshinweise, die Travel-Ma-nager und Reisende einsehen können, ab-gedeckt. Unterwegs können die Reisen-den über die Reise-App CWT To Go™ihre aktuellen Buchungsdaten einsehenund bei Notfällen Kontakt zu ihrem Un-ternehmen herstellen. Es sollte auch im-mer klar geregelt sein, wer im Stör- oderNotfall kontaktiert werden kann. Ge-nauso wichtig ist es aber auch, dass Un-ternehmen alle Reiseleistungen über ei-nen Anbieter buchen, damit dank lücken-loser Buchungsdaten jederzeit ersichtlichist, wo sich die Reisenden befinden. Sokann ihnen im Notfall schnell geholfenwerden. CWT bietet hierfür ein Systemzur interaktiven landkartenbasierten Lo-kalisierung von Reisenden. Ü

Weitere Tipps und Informationen:Tel.: +43 (0)1 240 60 100www.carlsonwagonlit.at

Irene Kothbauer, CWTCountry Manager &Head of Sales, AustriaFoto: CWT

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Weltweite Mechatronik-AllianzKünstliche Intelligenz, autonomes Fahren, 3-D-Druck, Internet der Dinge – all diese Tech-

nologietrends haben eines gemeinsam: Die Basis für ihre Weiterentwicklung bildet Mecha-tronik-Know-how. Um diese europäische Schlüsseltechnologie gemeinsam voranzutreiben,haben sich 18 Mechatronik-Initiativen aus zehn europäischen Ländern Mitte Mai in Linz ge-troffen, um eine europaweite Allianz von Mechatronik-Clustern zu starten. Organisatorenwaren der Mechatronik-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria und die nie-derländische Region Nordbrabant. „Die Mechatronik ist das Rückgrat der Wirtschaft“, betonteVizegouverneur Bert Pauli aus Nordbrabant bei der Eröffnung. Ü Foto: Business Upper Austria

Energie-Leitregion OberösterreichMit der Energiestrategie „Energie-Leitregion OÖ 2050“ wurden im Vorjahr Oberösterreichs

energiepolitische Ziele neu ausgerichtet: „Vision dieser Strategie ist die Etablierung Ober-österreichs als internationale Energie-Leitregion in Bezug auf die überdurchschnittliche Ver-besserung der Energieeffizienz, in der Anwendung neuer Technologien sowie als internatio-naler Technologieführer in ausgewählten Kernbereichen der Energie- und Umwelttechnolo-gie“, unterstreicht Energiereferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl. Die neue ober-österreichische Energiestrategie umfasst neben Zielen zu Energieeffizienz und erneuerbarenEnergien gleichrangige Ziele in den Bereichen Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähig-keit/Wirtschaftlichkeit, Innovation/Standort/Forschung und Entwicklung sowie Akzeptanz.Ü

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Viel unterwegs? Wir hab

Die Kriterien Businessrestaurant:Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nichtnur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tischlegen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit,Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören.

City Hotel Linz

Restaurant Das Schindler

Das im Jahr 2013 renovierte Vier-Sterne-City-Hotel ist nur fünf Gehminuten von der LinzerFußgängerzone und dem neuen Musiktheater entfernt sowie in unmittelbarer Nähe zum De-sign Center, also in Top-Lage. Das City Hotel bietet einen eigenen Shuttleservice vom undzum Flughafen Linz an. Den Bahnhof erreicht man zu Fuß in zehn Minuten. Die klimatisiertenZimmer verfügen über einen Schreibtisch, Flachbild-TV sowie ein Bad samt Hausschlapfen,Haartrockner und kostenfreien Pflegeprodukten. Auch die WLAN-Nutzung ist gratis. DieZimmer sind geräumig und die Betten samt kuscheligen Kissen hervorragend. Das Personalist höflich und unaufdringlich, alles – inklusive Zimmerservice – wird unkompliziert orga-nisiert und ist blitzsauber. Zur Entspannung zu empfehlen ist der Fitnessraum sowie der Well-nessbereich mit einer finnischen Sauna, einer Bio-Sauna und einem Ruhebereich. Eine rundum die Uhr geöffnete Bar mit einem offenen Kamin ist sehr stimmungsvoll. Obwohl in derStadt, lädt ein begrünter Innenhof zum Relaxen oder „Seele-baumeln-Lassen“ ein. Das reich-haltige Frühstücksbuffet lässt jeden noch so anstrengenden Arbeitstag gut beginnen. Serviertwird im lichtdurchfluteten Wintergarten oder auf der Terrasse im Innenhof. Auch das Früh-stücks-Personal ist überaus freundlich, zuvorkommend und kompetent. Es war auch keinProblem, den restlichen Kaffee auf dem Zimmer am Balkon zu genießen.   Ü

Schillerstraße 52, 4020 LinzTel.: +43 (0) 732 652622

[email protected], www.cityhotel.at

Dieses elegante Restaurant liegt im ersten Stock eines Gebäudes mitten in der Fußgängerzonein Innsbruck. Das Lokal ist aufgeteilt zwischen Restaurantbereich und einer gemütlichenBar, in der geraucht werden darf. Gediegen und angenehm die Atmosphäre, sehr zu empfehlenauch für den Mittagslunch, der wahlweise aus zwei oder drei Gängen zusammengesetzt wer-den kann. Der etwas höhere Preis der eleganten Menüs lässt sich angesichts der Größe derPortionen und der Ausgewogenheit des Geschmacks durchaus rechtfertigen. Dass die Grund-produkte saisonal sind und aus der näheren Umgebung von regionalen Produzenten und Ver-trieben bezogen werden, muss Küchenchef Thomas Knittl nicht extra betonen, das schmecktman. Extra zu betonen wären vielmehr die Kennzeichnungen der einzelnen Gerichte auf All-ergene hin. Glutenfreies und Laktosefreies ist extra ausgeschrieben, und das ist wirklich sehrbegrüßenswert. Neben dem Lunch lässt es sich hier auch hervorragend brunchen oder früh-stücken, und auch am Nachmittag zu einem Kaffee werden überraschende Kleinigkeiten an-geboten. Zu erwähnen wäre noch die sehr umfangreich bestückte Weinkarte, denn am Abendkann es sehr elegant werden, die Speisekarte ist außergewöhnlich, bietet aber auch Klassikerwie Wienerschnitzel mit Kartoffeln und Salat.   Ü

Maria-Theresien-Straße 31, 6020 InnsbruckTel.: +43 (0) 512 56 69 69

www.dasschindler.at Öffnungszeiten: Mo-Sa 08.00-00.00 Uhr

Erreichbarkeit: 8 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 9 von 10 PunktenKüche & Keller: 9 von 10 PunktenSumme: 34 von 40 Punkten

Erreichbarkeit: 8 von 10 PunktenAmbiente: 9 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 8 von 10 PunktenSumme: 33 von 40 Punkten

Foto: City Hotel Linz

Foto: Das Schindler

48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

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en die Tipps!

Die Kriterien Businesshotel:Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichenVerkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtigund Serviceleistungen von WLAN über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitteherausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen undsich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso.

Hotel Das Beethoven

Gasthof Rössle Die Vorarlberger Gasthofkultur hat eine lange Tradition. Das Rössle mit seiner fast 350-jäh-rigen Geschichte ist ein wesentlicher Teil dieser Tradition, es liegt sehr idyllisch und ist den-noch geeignet, Geschäftstreffen bei einem Mittagsmenü, das mit Suppe oder Salat um 9,50Euro erhältlich ist, abzuhalten. Im Einklang mit den Hütten auf den zahlreichen Wanderwer-gen in der Umgebung ist auch die Einrichtung im Gasthof Rössle urig vorarlbergerisch. AuchSeminarräumlichkeiten werden angeboten. Der Weinkeller wird nicht nur für Verkostungengenutzt, sondern kann auch gemietet werden. Auf der Speisekarte findet sich von österrei-chischen Klassikern über Vorarlberger Spezialitäten bis hin zu italienischen Nudelgerichtenviel Verschiedenes. Raffinierte Gerichte sucht man hier vergeblich, man hat sich den Klas-sikern wie Backhendlsalat, Grillteller und Wienerschnitzel verschrieben. Dennoch gibt esvier verschieden gefüllte Ofenerdäpfel und auch vegetarische Gerichte. Das Essen ist frisch,schnell zubereitet und recht passabel gekocht, der Service flott und freundlich. Sehr positivhervorzuheben ist, dass die Zulieferer aus der näheren Umgebung stammen und auch aufder Karte angeführt sind. Am Abend lassen sich bodenständige à-la-carte-Menüs genießen.Parkplätze und WLAN sind gratis für die Gäste verfügbar. Ü

Andreas-Gassner-Straße 1, 6710 Nenzing AustriaTel.: +43 (0) 55 25 [email protected]. www.gasthof-roessle.atÖffnungszeiten: Mo-Sa 09:00-00:00 Uhr, So 09.00-22.00 Uhr

Das Beethoven ist ein elegantes, sechsstöckiges, historisches Haus, das 1902 in der gut er-reichbaren, verkehrsberuhigten Papagenogasse im Stil der Neorenaissance erbaut wurde.Businessreisende wie Wienliebhaber beeindrucken die gediegen und liebevoll eingerichtetenZimmer – mit allen technischen Anforderungen für Geschäftsreisende – im ruhigen Grätzel.Das Beethoven erzählt in jedem der sechs Stockwerke ein Kapitel zu Wien. Von den Kaf-feehausliteraten über Beethoven und seine Zeitgenossen oder die Secession bis zu bedeu-tenden historischen Persönlichkeiten, die die Stadt geprägt haben. In der gläsernen Loungeim Mezzanin sitzt man auf Augenhöhe mit dem steinernen Schikaneder und seinen Kindernals Papageno. Setzt man einen Fuß vor die Tür, dann steht man nach wenigen Schritten mittenim bunten Markttreiben am Naschmarkt zwischen Feinkost, „Standlern“ und Lifestyle-Bars.Oper, Musikverein, Museumsquartier, Konzert- und Kaffeehaus sind genauso wie die zweiwichtigsten Einkaufsstraßen zu Fuß in nur wenigen Gehminuten erreichbar. Das zuvorkom-mende mehrsprachige Concierge-Service berät fachkundig und geht auf die Bedürfnisse derGäste geduldig ein. Auch Parkmöglichkeiten werden im Nu perfekt gelöst. Ein reichhaltigesFrühstücksbuffet mit Bio-Produkten und einer großen Auswahl von Cerealien, Käse, Auf-strichen und Staud’s-Marmelade, lässt niemanden hungrig das Hotel verlassen. Ü

Papagenogasse 6, 1060 WienTel.: +43 (0) 1 [email protected], www.hotelbeethoven.at

Erreichbarkeit: 8 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 7 von 10 PunktenSumme: 31 von 40 Punkten

Erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 9 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 8 von 10 PunktenSumme: 34 von 40 Punkten

Foto: Hotel Beethoven

Foto: Gasthof Rössle

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 49

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50 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Sein erklärtes Ziel ist es, Unternehmen und Klienten rundumumfassend zu beraten und ihnen somit in jeglicher Lebenslageeine Stütze und Ansprechpartner sein zu können. „Das ist ein

klarer Vorteil meiner Kanzlei, da ich mir in den vergangenen Jahrenumfangreiches Fachwissen in unterschiedlichen Rechtsbereichen an-eignen konnte und daher über den nötigen Weitblick verfüge, meinenKlienten individuelle und nachhaltige Lösungsansätze zu unterbrei-ten“, erklärt Attems.

Die letzten Jahre war der passionierte Land- und Forstwirt in re-nommierten Grazer Sozietäten tätig. Aufgrund seiner langjährigenunternehmerischen Tätigkeit im familiären Forstbetrieb weiß Attemsauch, wie wichtig es ist, bei allen rechtlichen Schritten nicht die wirt-schaftlichen Gesichtspunkte der Klienten außer Acht zu lassen. ImRahmen der Zusammenarbeit mit seinen Mandanten sind Ehrlichkeitund Kostentransparenz die obersten Prinzipien. Nur so kann es auchkleinen Kanzleien gelingen, den Klienten individuell nachhaltige Er-folgskonzepte anbieten zu können, ist der Anwalt von seiner Heran-gehensweise überzeugt. Ü

Rechtsberatung mit WeitblickDie Spezialisierung und Vertiefung von großen Kanz-leien auf einzelne Rechtsbereiche ist für die Klientenein klarer Nachteil, meint Rechtsanwalt Mag. Ferdi-nand Attems, der sich im März dieses Jahres in denhistorischen Räumlichkeiten der Stallbastei Attems inGösting mit seiner eigenen Kanzlei selbstständig ge-macht hat.

Mag. Ferdinand Attems bietet seinen KlientenmaßgeschneiderteLösungen mit ökonomischer Effizienz.Foto: Rechtsanwaltskanzlei Attems

Rechtsanwaltskanzlei Attems • Mag. Ferdinand AttemsAnton-Kleinoscheg-Straße 2/2 • 8051 Graz • T: +43 (0) 316/674626E-Mail: [email protected] • Facebook: Rechtsanwaltskanzlei Attems

Der Sommer kann kommenRechtzeitig zur Sommersaison zeigt sich das Roman-tik Hotel Seevilla in Altaussee nach einer mehrmona-tigen Umbauphase mit neuen Facetten. Nachdem inden Jahren 2012 und 2014 bereits 34 der 50 Zimmerrenoviert und vergrößert wurden, erhielten nun die16 verbliebenen Zimmer eine Generalsanierung. Zu-sätzlich wurden neun neue Zimmer und Suiten ge-schaffen.

Im Rahmen des Umbaus wurde auch die thermische Sanierungdes Daches vorgenommen. Des Weiteren wurden ein Konferenz-raum im Norden für Feierlichkeiten und Seminare sowie ein Win-

tergarten im Süden geschaffen. Lobby und Büroräumlichkeiten wur-den vergrößert, und die Küche erhielt verschiedene Adaptionen, dieden Mitarbeitern die Arbeit erleichtern sollen. Außerdem wurde diegesamte Seevilla barrierefrei. Darüber hinaus präsentiert sich dasVier-Sterne-Superior-Hotel seit der Neueröffnung am 25. Mai alsreines Nichtraucher-Hotel.

Wie auch schon in der Vergangenheit erfolgte der Umbau der See-villa sanft und mit Bedacht auf den bestehenden Charakter des Hau-ses, das mittlerweile in vierter Generation von Ines und AlexanderGulewicz geführt wird. „Wir setzten uns auch dieses Mal zum Ziel,der Idee der Seevilla treu zu bleiben und dem Gast an einem derschönsten Flecken im Ausseerland mehr Raum zum Urlauben zu bie-ten. Dabei spielen der See sowie die Bergwelt um uns herum einetragende Rolle“, so der Hausherr.

Tatsächlich bettet sich das Romantik Hotel perfekt in die atembe-raubende Landschaft des Salzkammerguts ein. Die facettenreicheAussicht auf den Altausseer See und die Bergwelt des Ausseerlandesmit Trisselwand, Loser und Dachsteinmassiv sorgen für ein ganzbesonderes Ambiente, das man vom Romantik Hotel Seevilla aus inerster Reihe fußfrei genießen kann. Ü

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Einer der letzte Leerstände im „Markt-platzcenter“ in der Linzer Straße wirdnach der Sanierung des Objektes im

Sommer beseitigt sein. „Dieses Luxuspro-blem ist mir lieber als das Gegenteil“, soBürgermeister Paul Mahr, der nach wie vorauf einen Betriebsansiedlungsboom inMarchtrenk verweisen kann. Noch im heu-rigen Jahr wird die Firma TGW mit rund 700Mitarbeitern den Betrieb aufnehmen. DieFirma Eisberg folgt kurz darauf mit 100 bis200 Arbeitsplätzen nach. Weitere Betriebestehen in den Startlöchern.

Damit einhergehend ist auch eine inten-sive Investition in Infrastrukturmaßnahmennotwendig. Nachdem in den vergangenenfünf Jahren rund 27 Millionen investiert wur-den, stehen heuer nochmals rund drei Mil-lionen Euro für die Abwicklung des Ausbausder Volksschule 1 zur Verfügung. DieserUmbau wird nicht nur kostenintensiv, son-dern sicher auch zu den am schwierigstendurchzuführenden Bauprojekten der letztenJahre gehören. Das gesamte Objekt wird um

einen Stock ausgebaut und der Bestand wirdgroßzügig teilsaniert. Nach Fertigstellungwird die Schule für über 400 Kinder ausge-legt und damit eine der Größten von ganz

Oberösterreich sein. Durch den nachgewie-sen starkem Wachstum der Stadtgemeindebestehen auch keine Sorgen, die Klassen vollzu bekommen. Ü

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Kaum Leerstand bei Gewerbeimmobilien in Marchtrenk

Marchtrenk: Das häufig auftretende Problem vieler Städte, der deutlich sichtbare Leerstand im Zentrum, ist in Marchtrenk kein Thema. Im Gegenteil, es werden Immobilien für interessierte Gewerbetreibende dringend gesucht.

Derzeit wird noch saniert, ab dem Sommer ist das Marktplatzcenter wieder vollausgelastet. Foto: Stadt Marchtrenk

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52 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Der Föderalismus hat in Österreich Tradition. Das Raunzeneinzelner Bundesländer über das Knausern des Bundes we-gen zu geringer Beiträge fürs Landesbudget ebenso. Dass

die Zahlungen überproportional gestiegen sind, hat der ThinktankAgenda Austria in einer Studie ermittelt.

Alleine im Jahr 2017 überwies der Bund 25,4 Milliarden Euro andie Länder und 10,2 Milliarden Euro an die Gemeinden. Seit 2007sind die Zahlungen des Bundes an die Gemeinden um 35,7 Prozentgestiegen, bei den Ländern sind die Überweisungen sogar um fast42 Prozent angewachsen. Die Inflation betrug in diesem Zeitraumlediglich 20,3 Prozent. Die Zahlungen an Länder und Gemeindensind in den vergangenen zehn Jahren deutlich schneller gestiegen alsdie allgemeinen Preise.

„Länder und Gemeinden sollten selbst mehr Steuern eigenständigeinheben können. Denn wer sich um seine Einnahmen selbst küm-mern muss und sie nicht einfach aufs Konto überwiesen bekommt,tendiert dazu, mit dem Geld der Bürger sorgfältiger umzugehen“,meint Agenda Austria-Ökonomin Monika Köppl-Turyna.

Pflegestreit beigelegtIm Sommer 2017 wurde der Pflegeregress abgeschafft, bei der

Landeshauptleute-Konferenz wurde die Finanzierung jedoch geklärt.Bis zu 650 Millionen forderten die Länder ursprünglich, pendeltensich auf rund 470 Millionen Euro ein. Der Bund wollte jedoch le-diglich 100 Millionen zahlen. Der erzielte Kompromiss für beide

LH-Konferenz: Haarige Themen und historische Chance auf EntwirrungDer Bund hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich höhere Zahlungen an die Länder und Ge-meinden geleistet, als die Verkaufspreise gestiegen sind. Eine Gepflogenheit, die seit Längeremfür Verstimmung sorgt.

LH Thomas Stelzer, LH Markus Wallner undLH Hermann Schützen -höfer auf dem Weg zu einer Föderalismus- ReformFotos: APA/Roland Schlager

Finanzminister Hartwig Löger macht Zugeständnisse andie Länder – im Gegenzug fordert er exakte Abrechnungenbei der Finanzierung von Pflegeleistungen.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 53

Seiten: 116 Millionen Euro bekommen die Länder unter dem Titel„Einnahmenentfall“, für Menschen mit Behinderungen gibt es 15Millionen Euro. Bis zu 209 Millionen Euro kommen noch für dieSelbstzahler hinzu. Hier müssen die Länder aber eine Einzelabrech-nung vorlegen, die von der österreichischen Buchhaltungsagenturkontrolliert wird. In Summe können die Länder also mit maximal340 Millionen Euro rechnen.

Dabei betonte Finanzminister Hartwig Löger, dass es sich um einenMaximalwert handle. Was bedeutet, sollten die Länder Kosten in die-ser Höhe nicht nachweisen können, erhalten sie nicht die volleSumme. Der tatsächliche Betrag soll in der Folge die Basis für diekommenden Jahre darstellen. Sollte die Summe über 340 Millionenliegen, hat Wien bereits deponiert, „darüber reden zu wollen“. Lögerrechnet dennoch, dass der Maximalwert von 340 Millionen ohnehinnicht erreicht werden wird.

Die Landeshauptleute haben diesen Vorschlag auch angenommen.Markus Wallner, Landeshauptmann von Vorarlberg, meinte bei derPressekonferenz: „Löger hat in der Schlussphase der Verhandlungenein sehr faires Angebot auf den Tisch gelegt.“ Nachgegeben habenletztlich beide Seiten.

Kompetenzentflechtung in BegutachtungVerwaltungsreform-Minister Josef Moser konnte im Zuge der LH-

Konferenz einen Konsens dahingehend erzielen, dass jener Paragrafin der Verfassung abgeschafft wird, der gemischte Kompetenzen zwi-schen Bund und Ländern vorsieht.

So hat die Regierung auch wenige Tage nach dieser Übereinkunftihren Entwurf für eine erste Entflechtung der Kompetenzverteilungin Begutachtung geschickt. Die Zuständigkeiten des Bundes und derLänder sollen damit klarer geregelt werden. Die wichtigsten Fragenwie jene des Armenwesens mit der Mindestsicherung müssen jedochnoch warten: Sie sollen von einer Arbeitsgruppe gelöst werden.

„Weil es keine klare Ergebnisverantwortung gibt, führt die derzeitzersplitterte Kompetenzverteilung in vielen Lebensbereichen zu Dop-pelgleisigkeiten“, argumentiert der für die Reformen zuständige Jus-tizminister Josef Moser. „Blockademöglichkeiten“ zwischen Bundund Ländern seien auch für den Stillstand in vielen Bereichen ver-antwortlich – diese sollen hiermit beseitigt werden.

Mit der Novelle um die Abschaffung des Verfassungsartikels 12geht es darum, die gemischten Zuständigkeiten von Bund und Län-dern zu regeln. So gibt in einigen Bereichen der Bund „Grundsätze“vor und die Länder erlassen eigene „Ausführungsgesetze“. DieseScharmützel will Moser nun ein für alle Mal beenden. Zu den Län-dern wandert etwa die Zuständigkeit für die „Mutterschafts-, Säug-lings- und Jugendfürsorge“ (Kinder- und Jugendhilfe) oder für „na-türliche Heilvorkommen“ (z.B. Regelungen über Thermalwasser),zum Bund wiederum „Bevölkerungspolitik“ (Maßnahmen zur För-derung von Familiengründungen und zur Hebung der Geburtenzahl).

Das Armenwesen mit der Mindestsicherung, der Krankenanstal-tenbereich und das Elektrizitätswesen sollen erst bis Jahresende perBund-Länder-Arbeitsgruppe bearbeitet werden, wie bereits nach derLH-Konferenz vor zwei Wochen verkündet worden ist.

Mit dem nunmehrigen Entwurf sollen auch wechselseitige Zu-stimmungsrechte zwischen Bund und Ländern reduziert werden. Soentfällt etwa das Zustimmungsrecht der Bundesregierung für die Ver-leihung des Stadtrechts an Gemeinden. Es bleibt allerdings dabei,dass die Zustimmung der Bundesregierung eingeholt werden muss,wenn ein Landesgesetz bei der Vollziehung die Mitwirkung von Bun-desorganen vorsieht.

Skepsis bei der OppositionDer Entwurf ist seit 30.5.2018 für sechs Wochen in Begutachtung.

Für den Beschluss braucht es im Herbst eine Zweidrittel-Mehrheitim Nationalrat und damit die Zustimmung von SPÖ oder NEOS. Diebeiden Oppositionsparteien zeigen sich aber nach Vorlage des Be-gutachtungsentwurfes noch skeptisch. Die SPÖ sprach von „Ankün-digungspolitik“, und auch NEOS warnte vor einer „halbgaren Lö-sung“.

Der SPÖ-Klub kritisiert, dass die wesentlichen Bereiche des Ver-fassungsartikels 12, also die großen Brocken wie Armenwesen in-klusive Mindestsicherung sowie Krankenanstalten und Elektrizitäts-wesen, in eine Arbeitsgruppe ausgelagert würden. Die größte Oppo-sitionspartei SPÖ will das Gesamtpaket beurteilen. Sie merkt aberauch an, dass die Regierung mit der SPÖ im Parlament dazu keineGespräche geführt habe und es auch keine Einladung zu den Arbeits-gruppen gebe.

NEOS mahnt Reformen ein„Der österreichische Föderalismus in seiner jetzigen Form hat sich

schon längst überlebt“, forderte der Vizeklubchef der NEOS, Niko-laus Scherak, Reformen ein. Er ist daher für eine Kompetenzberei-nigung zwischen Bund und Ländern.

„Mit der Abschaffung des Artikels 12 allein sind die bestehendenProbleme allerdings noch nicht gelöst“, erklärt Scherak. „Es darfhier nicht wieder zu einer halbgaren Lösung kommen. Die Mindest-sicherung und die Krankenhausplanung müssen etwa jedenfalls bun-deseinheitlich geregelt werden.“

Zur Umsetzung dieses Reformschrittes braucht der Reform-Mi-nister außerdem auch eine Zweidrittelmehrheit im Bundesrat auf-grund der vorgesehenen Einschränkung der Zuständigkeit der Länderin der Gesetzgebung bzw. Vollziehung.

Einig waren sich Länder- wie Bundesvertreter, dass die kommendeösterreichische EU-Ratspräsidentschaft auch die Bundesländer etwasangeht. Wie der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl er-klärte, wird es Anfang Oktober in Wien eine außerordentliche Lan-deshauptleutekonferenz auch anlässlich des Jubiläumsjahrs geben,an der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker genauso wiedie Vertreter der Staatsspitze teilnehmen werden. Ü

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Zehn Forschungseinrichtungen, 23 Aus-bildungsprogramme und 75 Unterneh-men bilden eine einzigartige Symbiose

von Forschung, Lehre und Wirtschaft aufdem Areal rund um das Schloss Hagenberg.Das Ziel des Softwareparks war immer, einelebendige IT-Innovations- und auch Grün-derszene. In diesem Sinn wird der Software-park Hagenberg künftig mit einem klaren in-haltlichen Schwerpunkt zur Drehscheibe fürdas Thema Informationssicherheit ausge-baut. Dort sind die Kompetenzen von Aus-bildung über Forschung bis hin zu Unterneh-men auch räumlich eng verknüpft. Durcheine künftig noch engere Kooperation zwi-schen den Forschungseinrichtungen und denUnternehmen werden die Kompetenzen ge-bündelt. Top-Wissenschafter, erfahrene Fir-menprofis, Studierende und Gründer sollenan einem Ort vereint sein und Hightech-In-vestoren anziehen.

Sicherheit hat PrioritätEin Schwerpunkt des Softwareparks wird

dabei in der IT-Security liegen: „Unser Zielist, dass sich Oberösterreich ganzheitlich alsInformation Security Region positioniert.Über die gesamte Innovationskette Bildung,Forschung und Wirtschaft haben wir Stär-ken, die uns zu einem auch internationalsichtbaren Hotspot für den Bereich Informa-tionssicherheit werden lassen“, erklärte dies-bezüglich Landeshauptmann Thomas Stel-zer.

BestnotenErneut hat die FH Oberösterreich am

Campus Hagenberg im Vergleich mit Hoch-schulen im deutschsprachigen Raum ihrehohe Ausbildungsqualität im Bereich Infor-matik unter Beweis gestellt. Im aktuellenCHE-Ranking erreichte die Fakultät für In-formatik, Kommunikation und Medien in

Hagenberg in insgesamt 13 Kategorien dasSpitzenfeld und ist damit die am besten be-wertete Fachhochschule in Österreich. Mitausschlaggebend dafür war das gute Zeug-nis, das die Bachelor-Studierenden ihrerFachhochschule ausstellten.

Im Ranking des Centrums für Hochschul-entwicklung (CHE) schnitten HagenbergsInformatik-Studiengänge hervorragend ab,was die Betreuung durch Lehrende, die Un-terstützung am Studienanfang sowie den Ba-chelor- und Master-Abschluss in angemes-sener Zeit betrifft. Top-Noten gab es zudemvon den Bachelor-Studierenden der Fakultätfür die Betreuung durch Lehrende, die Stu-dierbarkeit, die Unterstützung im Studium,den Berufs- und Praxisbezug sowie Prüfun-gen. Sie reihten weiters die Bibliothek, IT-Ausstattung und Räumlichkeiten im Spitzen-feld ein. „Mit diesem hervorragenden Ergeb-nis setzt die Fachhochschule einen neuen

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Der Softwarepark Hagenberg, der 1989 als Spin-off der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz ge-gründet wurde, ist ein Innovationstreiber für Oberösterreich und darüber hinaus. Eine klare inhalt-liche Positionierung soll neben einem gediegenen Studienangebot den Standort weiterhin attrak-tiv machen.

Von Thomas Duschlbauer

Drehscheibe Hagenberg

Am Campus Hagenberg wird die Quantum Learning Machine ab Juni in der Forschung undLehre eingesetzt werden, vor allem im BereichIKT-Sicherheit.Foto: FH OÖ

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 55

Meilenstein in ihrer Erfolgsstory. Das CHE-Ranking zeigt einmal mehr, dass Hagenbergein besonderer Leuchtturm ist und dassOberösterreich attraktive, zukunftssichereAusbildungsmöglichkeiten im Informatik-Bereich bietet“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl. „Die Ergeb-nisse bestätigen, dass es uns in Hagenberggut gelingt, Studierende von Anfang an zubegleiten und zu unterstützen und im Kon-takt mit künftigen Arbeitgebern schon imBachelor den Grundstein für deren berufli-che Zukunft zu legen“, freut sich auch Fa-kultätsdekan Berthold Kerschbaumer. 

Das CHE Hochschulranking Das CHE Hochschulranking gilt als das

umfassendste und detaillierteste Rankingvon Universitäten und Fachhochschulen imdeutschsprachigen Raum. Insgesamt lassensich in diesem Ranking über 300 Universi-täten und Fachhochschulen, mehr als 2.700Fachbereiche, über 10.000 Studiengänge undüber 30 Fächer mit den Bewertungen ihrerStudierenden nachlesen. Es bezieht nebenFakten zu Studium, Lehre, Ausstattung undForschung auch Urteile von Studierendenüber die Studienbedingungen an ihrer Hoch-schule in seine Wertungen mit ein. Die imHochschulranking präsentierten Daten wer-den in den einzelnen Fachgebieten alle dreiJahre aktualisiert. 2018 sind neben der In-formatik die Fächer Mathematik, Physik,Pharmazie, Geowissenschaften, Geografie,Medizin, Zahnmedizin, Pflegewissenschaft,Sport/Sportwissenschaft, Politikwissen-schaft, Biologie/Biowissenschaften undChemie. 

Ein Quantum BildungIm Juni bekommt die Fachhochschule

Oberösterreich – als erste Hochschule imdeutschsprachigen Raum – auch den welt-weit leistungsfähigsten kommerziellenQuantensimulator geliefert. Die QuantumLearning Machine (QLM) von Atos kann inder von der FH OÖ beschafften Version 30Quantenbits (Qubits) simulieren und ist biszu 40 QBits ausbaufähig. Damit stellt sie denderzeit schnellsten kommerziell verfügbaren

Computer dar, der Quantenprogrammierungerlaubt. Sie soll der Fachhochschule Ober-österreich den Wissensvorsprung sichern,was die Ausbildung und anwendungsorien-tierte Forschung im Bereich neuer Compu-ter-Technologien mit Anwendungsfällen imInformationssicherheitsbereich betrifft.

SCCH: Geballte Softwarekompetenz aus HagenbergDas Forschungsunternehmen SCCH (Software Competence Center Hagenberg GmbH) setztbei der Verknüpfung von Data & Software Science neben Software Science insbesondereSchwerpunkte auf die Themen Smart Data Analytics sowie Deep Learning.

Aufgrund der erfolgreichen Zwischenevaluierung der laufenden Forschungsarbeit durch die Österrei-chische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) konnte am SCCH als einem der Comet K1 Zentrenjungst die Förderperiode um vier weitere Jahre verlängert werden. Das SCCH unterstützt dabei als dasösterreichische Forschungszentrum für Data & Software Science die Wirtschaft bei ihrer digitalen Trans-formation durch Methoden und Softwarekomponenten, die einen intelligenten Übergang zu KI-basier-ten cyberphysikalischen Systemen ermöglichen.

Gezielte SchwerpunkteDurch die entsprechende Verknüpfung und Analyse von großen Datenmengen können am SCCH mit-hilfe der Smart Data Analytics aussagekräftige Entscheidungsgrundlagen gewonnen und den Fachkräf-ten konkrete Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt werden. Das ermöglicht Prognose-Mo-delle zu entwickeln, die zum Beispiel eine Frühwarnung vor Maschinen-Schäden sowie Stillständen vonProduktionsanlagen liefern. Das Anwendungsspektrum von Smart Data Analytics reicht von der Prozess-industrie sowie Produktion, über das Energiemanagement bis hin zur Herstellung und Instandhaltungvon Maschinen und Anlagen.Deep-Learning-Modelle hingegen sind Weiterentwicklungen der künstlichen neuronalen Netze aus den80er/90er-Jahren, die in der industriellen Produktion zum Einsatz kommen. Sie sind damit ein wesentli-cher Technologieansatz in Richtung künstliche Intelligenz. Die Anwendungsbereiche sind enorm vielfäl-tig (z.B. Autonomes Fahren, medizinische Diagnose, Monitoring von komplexen Abläufen, wie z.B. Ver-kehr, Security, Industrie und im Software Engineering). Am SCCH kommt Deep Learning vor allem beiAnwendungen der Computer Vision, bei der Analyse von zeitlich-räumlichen Daten bzw. bei der Übertra-gung von Vorhersagemodellen zum Einsatz.Neuronale Netzarchitekturen für die künstliche Intelligenz sind sehr wirkmächtig, allerdings auch sehrkomplex und rechenintensiv. Zahlreiche Anwendungen in Industrie, Medizintechnik und Sicherheit be-ruhen allerdings auf sogenannten Embedded Systemen mit eingeschränkten Möglichkeiten für die Im-plementierung von Algorithmen. So sind aktuell beispielsweise Forscher des SCCH Teil des internationa-len ALOHA-Teams (Software framework for runtime-Adaptive and secure deep Learning On Heterogene-ous Architectures), eines Konsortiums, bestehend aus 14 Partnern, die aus sieben verschiedenen Län-dern stammen. Erforscht werden Technologien, wo diese Hardware-Einschränkungen bereits beim Ent-wurf berücksichtigt werden können. Das Team umfasst renommierte Forschungseinrichtungen wie dieUniversity of Cagliari, die ETH Zürich, University of Amsterdam und Industriepartner wie IBM Israel undCA Technologies.

Mehr Informationen auf: www.scch.at Ü

CEO Dr. Klaus Pirklbauer freut sich überdie Entwicklung des SCCH, das auchjungen Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftlern spannende Herausforde-rungen bietet. Foto: SCCH

Die QLM von Atos stellt denderzeit schnellsten kommer-ziell verfügbaren Computerdar, der Quantenprogram-mierung erlaubt.Foto: Atos

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Vor allem in der jüngsten Zeit legt das Unternehmen einen ge-waltigen Wachstumskurs an den Tag. 2005 etwa wurde derNeubau in der Paschinger Straße bezogen, bereits vier Jahre

später wurde die zweite Ausbaustufe realisiert und 2017 ein 1,3 Hek-tar großes Grundstück für weiteres Wachstum angekauft. ModernsteArchitektur und Technologie kennzeichnen Kaindl heute. Erst kürz-lich wurde eine 1.200 Quadratmeter große PV-Anlage realisiert, die200.000 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr erzeugt. „Das ent-spricht dem Stromverbrauch von 60 Haushalten und spart rund 110Tonnen CO2 jährlich.“

Vom Händler zum DienstleisterNachhaltigkeit wird eben großgeschrieben. Nachhaltig ist auch

die Erfolgsgeschichte, die Kaindl in den letzten Jahren erlebte. EinWachstum, das zum einen auf Zukäufe von Unternehmen in Salzburg,Niederösterreich und Oberösterreich zurückgeht, zum anderen aufeinen Strategiewechsel, weg vom reinen Händler hin zum Systeman-bieter und Dienstleister. „Wir haben uns von reinen Einzelprodukten,wie etwa Verpackungsklebebändern, entfernt und daraus Dienstleis-tungen gemacht. So sind wir heute mitunter ein echter Verpackungs-spezialist und nicht nur Klebeband-Händler.“ Das Sortiment wurdeverdichtet, ist mit 40.000 Artikeln aber immer noch gigantisch. Umdiese hohe Qualität weiter gewährleisten zu können, setzt man aufeine Lehrlingsoffensive. „Lehrlinge sind für uns ein Muss“, unter-streicht Keplinger. „Der Lehrling von heute ist der Produktmanagervon morgen.“ Generell kann Kaindl bei seinen insgesamt 140 Mit-arbeitern auf hohe Loyalität setzen, das zeigt die lange Firmenzuge-hörigkeit. „Unser Erfolg ist den Mitarbeitern geschuldet.“

Kein Kunde zu klein, keiner zu großUnd er ist der hohen Servicequalität geschuldet: „Uns ist kein

Kunde zu klein und keiner zu groß. Wir sind heute ein kundenorien-tierter Problemlöser.“ Den Schwerpunkt bilden Kunden aus Industrie(MRO), Erstausrüster (OEM), Gewerbe und Wiederverkäufer. „DesWeiteren bieten wir unseren Kunden in unserer eigenen Werkstättedie verschiedensten Konfektionierungsmöglichkeiten wie Wasser-strahlanlagen, CNC-Fräse, Bekleidungsveredelung, Schlauchferti-gung und vieles mehr.“ Auch der Herausforderung 4.0 stellt sichKaindl und setzt dabei auf alle erdenklichen digitalen Möglichkeiten.Trotz Digitalisierung bleibt Kaindl für seine Kunden aber nach wievor Partner vor Ort. „Unser Cash+Carry Markt ist für jeden Privat-kunden zugänglich“, schließt Keplinger. Ü

Grüne Welle bei KaindlSeit 1780 gibt es den heutigen Industriebedarfsdienstleister Kaindl Technischer Industriebedarf in Leonding. „Damals begannen wir als reines Handelsunternehmen“, schildert Geschäftsführer Hans-Jörg Keplinger.Heute ist man führender Dienstleister für technische Bedarfsprodukte der Industrie.

Modernste Architektur und Techno-logie kennzeichnen Kaindl heute.

Erst kürzlich wurde eine 1.200 Quadratmeter große PV-An-lage realisiert, die 200.000 Kilowattstunden Solarstrom proJahr erzeugt. Fotos: Kaindl/Marasolar

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 57

Gesundheit und Arbeitssicherheit sindin Österreich gesetzlich manifestiertund haben sowohl für die Unterneh-

men wie auch für die Sozialversicherungeine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Inves-titionen in den Gesundheitsschutz der Mit-arbeiter lohnen sich finanziell und reduzierenmenschliches Leid. Bei MAN weiß man,dass ein erfolgreiches Sicherheits- und Ge-sundheitsmanagement positive Auswirkun-gen auf die Qualität der Arbeit und das per-sönliche Wohlbefinden sowie die Zufrieden-heit der Mitarbeiter hat. Deshalb wird in Zu-sammenarbeit mit dem langjährigen PartnerAUVA vor allem bei den Lehrlingen auf kon-sequente Bewusstseinsbildung und nachhal-tige Maßnahmen in der „gesunden“ Gestal-tung des Arbeitsumfeldes geachtet. „Speziellbei jungen Menschen sind eine intensive Be-wusstseinsbildung und ein besondererSchutz wichtig, denn unsere Lehrlinge sindunsere ,strategische Reserve’ – unser Fach-arbeiterkapital für die Zukunft. Deshalb gibtes in Zusammenarbeit mit der AUVA für die

rund 360 Lehrlinge in unserer Lehrwerk-stätte besondere Schwerpunkte, diese rei-chen von Schulungen zur persönlichenSchutzausrüstung über Maschinensicherheit

bis hin zu Mopedtrainings im Trialgarten“,informiert DDr. Karl-Heinz Rauscher, Ge-schäftsführer Personal MAN Truck & BusÖsterreich GesmbH. Ü

Sicherheit am Arbeitsplatz beginnt bei den LehrlingenSicherheit und Gesundheitsschutz haben bei der Firma MAN Truck & Bus Österreich GesmbH einen besondershohen Stellenwert. Nicht zuletzt deshalb wurde das Unternehmen im Rahmen eines gemeinsamen Presseter-mins mit dem Alle! Achtung!-Award der AUVA ausgezeichnet.

Bei MAN weiß man, dass ein er-folgreiches Sicherheits- und Ge-sundheitsmanagement positive

Auswirkungen hat.Foto: MAN

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Die Doppler Gruppe konnte 2017 er-neut ein Rekordergebnis erzielen.Das EGT (bereinigt um Sonderef-

fekte) betrug 6,95 Millionen Euro und konntesomit im Vergleich zum Vorjahr um 13 Pro-zent gesteigert werden. Zukünftig liegt derFokus auf der Erschließung neuer Geschäfts-felder sowie auf alternativen Energie- undAntriebsformen. Bernd Zierhut, Geschäfts-führer des Unternehmens, im Interview.

? Ihr Unternehmen hat eine klare An-sage in Richtung „Dekarbonise-rung“ gemacht. Was ist genau da-runter zu verstehen?

Keine Frage, aktuell sind die Anmeldun-gen für E-Fahrzeuge und Hybridfahrzeugenoch eine Nebenerscheinung. In den nächs-ten Jahren wird sich dies aber ändern. Ab2020 ist mit einem höheren Anteil an alter-nativen Antrieben zu rechnen. Daher habenwir bereits in Schnellladeeinheiten investiert.In 20 bis 30 Minuten sind rund 80 Prozentder Batterie voll. Parallel dazu arbeiten wirauch an den Shop-Elementen, zumal wir jamit Spar und Nah und Frisch kooperieren.Wir suchen auch nach Konzepten, die ohneeine Tankstelle funktionieren könnten – etwain Kombination mit einem Postamt.

? Warum sind Ihnen diese neuenShoppingkonzepte nun so wichtig?

Wenn immer mehr Kunden ihr E-Fahr-zeug aufladen, dann wird es darum gehen,dass sie die Zeit vernünftig verbringen kön-nen. Mit Sparexpress arbeiten wir an einerneuen Version, einem Marktplatz, an demman auch ein Café findet und Snacks zu sichnehmen kann. Sicherlich wird auch die La-dezeit noch zurückgehen, wobei letztlich mitetwa zehn Minuten zu rechnen ist.

Wir gehen aber auch in anderen Bereichenweiter und überlegen uns neue Konzepte. EinBeispiel ist das Flüssiggas, wo es auch An-wendungen der Gasflaschen für Griller gibt.Unter www.grillershop.at haben wir eineThemenwelt rund um Gas- und Holzkohle-griller aufgemacht.

? Vom Erdgas zum Wasserstoff ist esja kein so weiter Sprung. Gibt es hierInvestitionen in die Infrastrukturbzw. glauben Sie persönlich an dieZukunft von Wasserstoff bzw. derBrennstoffzelle?

Wasserstoff bzw. die Brennstoffzelle sindderzeit keine wirklichen Themen für serien-mäßige Fahrzeuge. Es gibt einige Entwicklun-gen in Asien, aber in Europa nur rudimentäreAnsätze. Daher ist die Wasserstofftechnologienur über die Technik, aber nicht über die Kos-ten abbildbar. Eine Ladeeinrichtung für Brenn-stoffzellen würde 15 Millionen Euro kosten,wobei der Fahrzeugbestand dafür frühestensin sieben bis zehn Jahren gegeben wäre.

? Angesichts dieser Entwicklungenrund um alternative Antriebstechni-ken und des Dieselskandals stellt sichnatürlich die Frage, wie es um dieZukunft des Dieselmotors bestelltsein wird.

In diesem Zusammenhang muss ich sa-gen, dass in meiner Brust zwei Herzen schla-gen. Die ältere Generation dieser Verbren-nungsmotoren hat hohe NOX- und Fein-staubwerte, das ist mir bewusst. Umgekehrthaben die Hersteller mit der Harnstofftech-nologie viel bei der Emission von Stickoxi-den bewirken können, weshalb das Diesel-Bashing nicht zukunftsorientiert ist. Die Um-weltdiskussion hat ja mit dem CO2 begon-nen, und der Diesel stellt diesbezüglich unterden Verbrennungsmotoren bislang die ge-

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Mineralölhandel im WandelHeute ist die Doppler Gruppe der größte private und österreichischeTankstellenbetreiber. Darüber hinaus werden gegenwärtig mit innovati-ven Ansätzen weitere Geschäftsfelder entwickelt.

Die Elektromobilität ist ein wichtigesThema für das Führungsteam der Dopp-ler Gruppe. V.l.n.r: Landesrat Mag. Gün-ther Steinkellner, Dr. Bernd Zierhut (GFDoppler Gruppe), Franz Joseph Doppler(GF Doppler Gruppe), Dkff. Daniela Die-ringer MBA (GF Doppler Gruppe).Foto: Doppler Gruppe

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ringste Belastung dar. Wenn wir Umwelt-schutz betreiben wollen, dann gilt es, ältereModelle nachzurüsten und dabei auch dieAutomobilkonzerne in die Pflicht zu neh-men. Wenn es gelänge, den Benziner einesTages genauso verbrauchsarm zu gestalten,dann würde allerdings alles für den Benzinersprechen.

? Angenommen, es käme durch dieKonsumenten zu einer klaren Ver-schiebung vom Diesel hin zum Ben-zin, könnte die Industrie dann auchdieser veränderten Nachfrage ausdem Stand heraus gerecht werden?

Ich gehe davon aus, dass das kein Problemwäre. Die Mineralölindustrie hat hohe Inves-titionen getätigt und hat genügend Spiel-räume, um den Diesel wieder rasch runter-zufahren.

? Neben dem Diesel gibt es ja auch dasHeizöl, das zuletzt in Verruf gekom-men ist. Wie wird es diesbezüglichweitergehen?

Niederösterreich ist diesbezüglich voran-gegangen und hat den Einbau neuer Heizöl-anlagen verboten. Heizöl ist klipp und klarnicht das Produkt der Zukunft. Ich bin gene-rell für die Gleichberechtigung aller Ener-gieträger, die sich à la longue CO2-neutralentwickeln sollen. Wärmepumpen und Erd-wärme sind da die eleganteren Technologien.Wogegen ich mich aber wehre, das ist dasArgument, dass beispielsweise Pellets- undHackschnitzelheizungen CO2-neutral wä-ren. Diese Argumentation ist etwas absurd,weil bei der Verbrennung hier ebenfalls CO2entsteht, im Unterschied zu einem Baum, dernoch stehen würde. Da kann ich den Gesetz-geber nicht ganz verstehen. Ich bin aber

grundsätzlich kein Feind des Heizölverbotes,wobei es um 600.000 Haushalte geht. Wich-tig sind allerdings entsprechende Übergangs-fristen und ein Angebot an Alternativen, umdiese Technologie auslaufen zu lassen.

? Stellen im Zusammenhang mit Die-sel und Heizöl auch synthetische Al-ternativen ein Potenzial dar?

So wie sich die Elektromobilität hin zurMassentauglichkeit entwickelt bzw. dieReichweiten größer, die Ladezeiten geringerund das Recycling der Batterien einfach wer-den, so wird sich natürlich auch die Treib-stofftechnologie weiterentwickeln. Das Er-gebnis ist offen, wobei man dies daran fest-machen sollte, wie wir die CO2-Ziele errei-chen können. Ü

Erste Schnellladesäulen in OÖEnde 2017 stattete die Doppler Gruppe drei Tankstellen in Oberösterreich mit Schnelllade-stationen aus. „Wir sehen Strom als Herausforderung und Chance der Mobilität und möchtendas Schnellladen zu einer Kernkompetenz und einem erfolgreichen, profitablen Geschäfts-modell entwickeln“, so Firmeneigentümer Franz Joseph Doppler.

Im ersten Ausbauschritt wurden Schnellladestationen des Anbieters ABB in Linz und an den beidenMulti Energy Stationen Wels und Klaus errichtet. Die beiden verkehrsgünstig gelegenen Multi EnergyStationen (A9 und A8) bieten nun neben Vergaser- und Dieselprodukten, LPG und CNG auch Schnellla-destationen für alle in Europa zugelassenen schnellladefähigen Elektrofahrzeuge. „Die Ladeleistung derzum Einsatz gebrachten ABB-Ladesäulen beträgt 50 kWh. Mit dieser Schnellladesäule ist es möglich, ei-nen BMW i3 in nur 30 Minuten bis zu 80 Prozent zu laden“, berichtet Geschäftsführer Bernd Zierhut.

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Niederösterreichs Landeshauptstadt St.Pölten kratzt derzeit an der 60.000-Einwohner-Marke und bestätigt, dass

sie auch als Wirtschaftsstandort ein „Hot-spot“ ist. Einer der Indikatoren dafür sind dieEinnahmen aus der Kommunalsteuer. Diesehaben laut Statistik der Stadt im Vorjahr denRekordwert von knapp 29,4 Millionen Euroerreicht – ein Plus von 3,7 Prozent gegenüberdem Jahr 2016. Insgesamt 2.046 kommunal-steuerpflichtige Betriebe sind in St. Pöltenangesiedelt. Gesamt zählt die Landeshaupt-stadt 3.676 Betriebe. Die Steuereinnahmensind in den vergangenen 15 Jahren um mehrals 10,8 Millionen Euro oder 58,7 Prozentgestiegen. Statistiken der Wirtschaftsservice-stelle „ecopoint“ zeigen, dass „Gewerbe undHandwerk“ mit insgesamt 1.588 Betriebendie führende Sparte in der Stadt ist, gefolgtvom Handel mit 1.249 Betrieben. Auf Platzdrei folgen 662 Betriebe, die sich mit Infor-mation und Consulting befassen, und Rangvier belegen die 540 Betriebe der Tourismus-

und Freizeitwirtschaft. Gerade in dieserBranche sei ein weiterer Zuwachs zu erwar-ten. Denn im Süden der Stadt eröffnete erstkürzlich das „Motel 267“ der HotelierfamilieMangold mit einhundert Zimmern und zwei-hundert Betten. Das Hotel „Alfred“ soll eben-falls noch im Frühjahr 2018 in Betrieb gehen.„Die zusätzlichen Betten benötigen wir schondringend, auch mit Blick auf die BewerbungSt. Pöltens um die europäische Kulturhaupt-stadt 2024“, sagt dazu Bürgermeister Mat-thias Stadler. „Bei allen Hard-Facts sind wirjetzt top. Nunmehr geht es darum, die Soft-Power der Stadt auszubauen und St. Pöltensexy zu machen – also Lebenslust und Le-bensqualität auszubauen“, erklärt er und setztdabei vor allem auf den Kulturentwicklungs-plan in Richtung Bewerbung um die europäi-sche Kulturhauptstadt 2024, der ein neuesTourismuskonzept, eine Hotelstandortstudieund Masterpläne für die Innenstadt und fürdie Bildung beinhaltet. Doch schon jetzt zeigtsich der Bürgermeister zufrieden mit der Ent-

wicklung der Stadt, war doch die unmittel-bare Vergangenheit unter anderem gekenn-zeichnet von zahlreichen Neueröffnungen –ein Indiz für die steigende Attraktivität St.Pöltens.

Stadt im WachstumBei den Eröffnungen neuer Standorte gab

es im abgelaufenen Jahr zahlreiche High-lights wie die neue Polizeischule am Euro-paplatz mit 250 Ausbildungsplätzen, denNullenergiemarkt von Metro als internatio-nales Referenzprojekt, den neuen Flagship-store von Merkur oder das RestaurantSchau.Spiel. Auch in Bildungseinrichtungenhat St. Pölten in den vergangenen Jahrenkräftig investiert und sei, so Stadler, schonjetzt ein „Vollsortimenter“, der alle Möglich-keiten des Bildungssystems anbiete. Umdem erwarteten Zuzug gerecht zu werden,werden 2018/19 rund 7,3 Millionen Euro al-lein in Kindergärten investiert. Zu den be-stehenden 80 Gruppen an 25 Standorten

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Hotspot St. Pölten St. Pölten ist im Wachstum. Die Einkünfte aus Steuern steigen und man rechnet weiter mit Zuzug.Künftig will die Politik die Stadt als „sexy“ Lebensraum gestalten und vermarkten. Die Bewerbungals europäische Kulturhauptstadt 2024 soll die Stadt weiter pushen, genauso wie ein neues För-dermodell für die Industrie.

Von Karin Bornett

Niederösterreichs Landeshauptstadt wächst stetig.Foto: Magistrat St. Pölten

Das Festspielhaus St. Pölten sorgt für ein abwech

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kommen weitere elf Gruppen dazu. Außer-dem sind 1.764 neue Wohneinheiten in Bauund rund 4.400 weitere eingereicht oderschon in der Projektierungsphase. Der ge-plante „Wirtschaftspark für neue Technolo-gien“ soll künftig St. Pölten als Drehscheibeeines Innovationszentrums des Landes Nie-derösterreich etablieren. „Die Wirtschaftboomt, die Infrastruktur wird ordentlich aus-gebaut, die Zahl der Arbeits- und Ausbil-dungsplätze steigt und durch das neue inte-grierte Stadtentwicklungskonzept sind dieWeichen für eine weiterhin positive Ent-wicklung gestellt“, freut sich BürgermeisterStadler.

Neues Fördermodell soll Industrie anlockenMit einem neuen Fördermodell will die

niederösterreichische Landeshauptstadt au-ßerdem geeignete Rahmenbedingungen fürIndustriebetriebe am Standort St. Pöltenschaffen. Für die nachhaltige Schaffung vonneuen Industriearbeitsplätzen werden insge-samt 500.000 Euro zur Verfügung gestellt.„Als Grundvoraussetzung für eine Förde-rung muss mit dem Projekt ein wesentlicherregionaler Beschäftigungseffekt verbundensein, wobei durch das Vorhaben zumindestzwanzig neue Arbeitsplätze geschaffen wer-den müssen. Der geförderte Beschäftigten-

stand muss außerdem vier Jahre beibehaltenwerden“, erläutert der Leiter der städtischenWirtschaftsservicestelle „ecopoint“, Chris-toph Schwarz, die wichtigsten Grundvoraus-setzungen für die Förderung. Diese wird alsnicht rückzahlbarer Zuschuss ausschließlichan große Unternehmen im Sinne der KMU-Definition der EU gewährt. Die Höhe derFörderung beträgt 6.000 Euro pro zusätzlichgeschaffenen Arbeitsplatz und ist mit insge-samt 200.000 Euro pro Förderungsansuchenlimitiert. Bürgermeister Stadler: „Die Stadtist Partner der Wirtschaft und wir schaffenfür die Betriebsansiedelung oder -erweite-rung die Rahmenbedingungen. Dafür neh-men wir auch viel Geld in die Hand, wie bei-spielsweise für die Schaffung der Infrastruk-tur in den Betriebsbaugebieten, aber auch fürBildung und Forschung. Alle unsere An-strengungen in den vergangenen Jahren ha-ben den gewünschten Erfolg gebracht unddeshalb bin ich sicher, dass wir mit dieserMaßnahme den Standort St. Pölten auch fürproduzierende Betriebe noch attraktiver ma-chen können.“ Denn ein attraktiver undnachhaltig erfolgreicher Wirtschaftsstandortzeichnet sich durch einen guten Mix ausDienstleistung, Gewerbe und produzieren-den Betrieben aus. „Wir wollen mit unsererFörderung nun gezielt produzierende Be-triebe auf den dafür ausgewiesenen Flächenansiedeln und die Zahl der Industriebetriebeerhöhen“, sagt Stadler. Ü

slungsreiches kulturelles Angebot.Foto: Magistrat St. Pölten

Mit der FH St. Pölten und zahlreichen weiteren Bildungseinrichtungen ist St. Pöltenein „Vollsortimenter“ in puncto Bildung. Foto: Katarina Balgavy

St. Pöltens Bürgermeister MatthiasStadler: „Die Weichen für eine weiter-hin positive Entwicklung sind gestellt.“Foto: Werner Jäger

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Wien ist für das Austrian Instituteof Technology (AIT) als Öster-reichs größte Research and Tech-

nology Organisation seit vielen Jahren be-reits der Hauptstandort. Bei der Errichtungdes neuen zusätzlichen Gebäudes wurdegrößter Wert auf die ökologischen Standards,Ressourcenschonung und Wirtschaftlichkeitgelegt.

Das Objekt in der Giefinggasse 4 wurdein einer Bauzeit von rund 1,5 Jahren errich-tet. Eigentümer sind die WirtschaftsagenturWien sowie die Wiener Städtische Versiche-rung. Architektonisch geplant wurde das Ge-bäude von Maurer & Partner ZT GMBH. DieGesamtfläche umfasst rund 10.000 m2 undbietet Platz für über 400 AIT-Mitarbeiter, dieneben neuen Büro- und Besprechungsräum-lichkeiten dort auch modernste Chemie- undElektronik-Labore nutzen können.

„Der Erfolg eines Industriestandorts unddie Lebensqualität der Menschen hängen inhohem Maße von einer effizienten und leis-tungsstarken Infrastruktur ab. Mit dem Zu-sammenschluss der Standorte in Wien habenwir die Kompetenzen des AIT als Spezialistder Infrastrukturforschung gebündelt und da-durch die Gesamtleistung des Forschungs-institutes erhöht“, betont BundesministerNorbert Hofer. „Also optimale Bedingungenfür die Forscherinnen und Forscher. Zudem

eine moderne Forschungsinfrastruktur, waszentrale Faktoren zur Entwicklung innova-tiver Technologielösungen darstellten, durchdie Österreich auch international im Spitzen-feld bestehen kann.“

Die Abläufe der Forscher werden durchden neuen gemeinsamen Standort beschleu-nigt und Kompetenzen gebündelt. So kanndas AIT nun noch leistungsstärker mit In-dustriepartnern kooperieren. „Als exportori-entiertes Industrieland muss Österreich aufInnovation setzen. Nur so können die heimi-schen Unternehmen im ständig intensiverwerdenden internationalen Wettbewerb er-folgreich sein. Das AIT hat es in diesem Zu-sammenhang exzellent verstanden, sich zu-nehmend internationaler aufzustellen. Mitdem neuen zentralen Standort in Wien wirddie Schlagkraft des Institutes weiter gestärktund dieser erfolgreiche Weg weiter fortge-setzt“, sagt der Vize-Generalsekretär der In-dustriellenvereinigung, Peter Koren.

Ergänzend meint AIT-Aufsichtsratspräsi-dent Hannes Androsch: „Mit dem gemein-samen Standort in Wien und einem moder-nen Gebäudekonzept schafft das AIT orga-nisationsübergreifende Synergien, die Kom-munikation und Zusammenarbeit fordern.Auf diese Weise können etwa die modernenForschungsinfrastrukturen noch besser undvor allem gemeinsam genutzt werden. Da

wir ständig auf der Suche nach den bestenKöpfen sind, wollen wir durch das ,campusfeel’ mit dem neuen gemeinsamen Standortauch die internationale Attraktivität des AITals Arbeitgeber weiter steigern.“

Die beiden AIT Geschäftsführer AntonPlimon und Prof. Wolfgang Knoll weisen aufdie neuen Möglichkeiten, die einerseits zurweiteren Stärkung der Systemkompetenz desInstituts beitragen werden und andererseitsden Zugang zur modernen Forschungsinfra-struktur des AIT erleichtern, hin. Ü

62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

AIT-Forschungsstandort WienDas Gebäude befindet sich in Wien in der Gie-finggasse 4 im 21. Bezirk und wird als Büro-haus mit Laborräumen genutzt. Die Haupter-schließung erfolgt über die Eingangshalleüber zwei Stiegenhäuser mit Aufzügen. AlleZugänge sind barrierefrei. Am Dach des Ge-bäudes ist eine Fotovoltaikanlage angebracht.In den Freiflächen der Liegenschaft sind 60Fahrradabstellplätze, 65 Pkw-Stellplätze, eineE-Tankstelle zum Aufladen von Elektrofahrzeu-gen, ein Müllraum und die notwendigen Lüf-tungsbauwerke gebaut. Die Fassade im Erdge-schoß ist mit Wärmedämmverbundsystem ver-sehen und die Obergeschoße sind mit einerAlu-Paneel-Fassade-Siding ausgekleidet.

Mit der Eröffnung des vor Kurzem fertiggestellten neuen Forschungsgebäudes am bereits bestehenden Standort in der Gie-finggasse hat sich das Austrian Institute of Technology (AIT) in Wien nun zu einem einzigen großen Flagship-Forschungsstand-ort vereint. Foto: AIT

Zentraler Forschungsstandort für AITJetzt arbeiten die über 850 Forscherinnen und Forscher des AIT gemeinsam auf rund 26.000 m² in modernsten Büro- und Laboreinrichtungen an den Infrastruktur-Themen der Zukunft am Standort Wien.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018 63

Die Betriebe erwirtschaften derzeit ei-nen Gesamtumsatz von knapp 20Millionen Euro mit ihren 170 Mitar-

beiterinnen und Mitarbeitern. „Aufgrund desgroßen Erfolgs haben wir uns entschlossen,ein eigenes Firmengebäude in Niederöster-reich zu errichten. Den besten Standort dafürhaben wir in Wiener Neudorf gefunden. DerStandort wurde deswegen gewählt, weil eridealerweise neben dem bestehenden Gebäu-dekomplex der Eurofins Water&Waste liegt.Das neue Laborgebäude wird insgesamt rund3.700 Quadratmeter haben und ist nach denRichtlinien modernster hochtechnologischerPlanung konzipiert worden. Die Synergien,die durch die räumliche Zusammenlegungder Fachbereiche Umwelt- und Lebensmit-telanalytik entstehen, können somit voll ge-nutzt werden“, erklärt Geschäftsführer Mi-chael Huppmann.

„Als Geschäftsführer von ecoplus sehe ichder Ansiedlung dieses einzigartigen Laborsmit großen Erwartungen entgegen. Ich bindavon überzeugt, dass künftig von WienerNeudorf aus Impulse für die gesamte Bran-che gesetzt werden. Als Wirtschaftsagenturdes Landes Niederösterreich ist es unsereHauptaufgabe, die Betriebe bei ihrer erfolg-reichen Zukunftsentwicklung zu begleiten“,meint ecoplus-Geschäftsführer HelmutMiernicki.

Herbert Janschka, Bürgermeister von Wie-ner Neudorf, freut sich, „dass das Interessevon derart wichtigen Unternehmungen an ei-

nem Standort in Wiener Neudorf steigt. Be-triebe wie dieses Umwelt- und Lebensmit-tellabor, geben Wiener Neudorf und der Re-gion eine besondere Wichtigkeit und sindauch ein richtiger Arbeitgeber für die Be-wohnerinnen und Bewohner des BezirksMödling.“

„Niederösterreich hat sich als attraktiverWirtschaftsstandort für moderne Unterneh-men national und international hervorragendpositioniert. Unsere Anstrengungen dienenvor allem dazu, den Betrieben die bestmög-lichen Rahmenbedingungen für eine erfolg-reiche Entwicklung bieten zu können – wiedie Standortentscheidung von Eurofins be-weist, sind wir dabei auf einem sehr gutenWeg. Unser Standort lebt vor allem von ge-schickten Unternehmerinnen und Unterneh-mern, tüchtigen und verlässlichen Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern und innovativensowie qualitativ hochwertigen Produkten.Das neue Labor wird daher eine große Be-reicherung für die heimische Wirtschafts-landschaft“, betont Landesrätin Christiane

Teschl-Hofmeister bei der Grundsteinlegungin Vertretung von Landeshauptfrau JohannaMikl-Leitner. Ü

Größtes privates Umwelt- und LebensmittellaborIn Wiener Neudorf entsteht Österreichs größtes privates Umwelt- und Lebensmittellabor. Die drei Unternehmen Eurofins Water&Waste, Eurofins NUA und Eurofins Lebensmittelanalytik habensich entschlossen, ihre Laborstandorte zu einem hochmodernen Dienstleistungszentrum zusammenzuführen.

Facts & FiguresDie drei Firmen Eurofins Water&Waste, Euro-fins NUA und Eurofins Lebensmittelanalytikführen in Wiener Neudorf ihre drei Labor-standorte zusammen. Auf 12.000 m² werdenin einem „hochmodernen Dienstleistungszen-trum“ alle Aktivitäten gebündelt. Das neue La-borgebäude wird insgesamt etwa 3.700 Qua-dratmeter groß sein. Derzeit arbeiten rund 170Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die dreiFirmen, die hier an diesem Standort zusam-mengezogen werden. Zwischen 15 und 20 Ar-beitsplätze werden neu geschaffen. Rund zehnMillionen Euro werden laut Unternehmen inWiener Neudorf investiert.

Unternehmen am StandortDie Fertigstellung ist für Februar 2019 ge-plant. Dann werden auch die beiden FirmenEurofins NUA Umwelt GmbH, die ihren Sitzderzeit in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling)hat, und die Eurofins Lebensmittelanalytik ausWien mit jeweils etwa 50 Mitarbeitern nachWiener Neudorf übersiedeln.Die beiden im Bereich Umwelt tätigen FirmenEurofins Water&Waste GmbH und EurofinsNUA Umwelt GmbH sind auf Messungen, Ana-lysen, Prüfungen und Beratungen in den Be-reichen Wasser, Boden, Luft und Lärm speziali-siert, etwa auf Untersuchungen und Gutach-tenerstellungen bei Bauvorhaben. Die FirmaEurofins Lebensmittelanalytik befasst sich mitder Analyse von Lebens- und Futtermittelndurch chemische und mikrobiologische Tests,Nährstoffanalysen oder Spurenanalysen.

ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki, Eurofins Geschäftsführer Michael Hupp-mann, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Bürgermeister Herbert Janschkabei der Grundsteinlegung zu Österreichs größtem privatem Lebensmittellabor.

Foto: NLK Johann Pfeiffer

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Seit 25. Mai 2018 müssen Unternehmenbelegen können, dass die Daten in ih-ren mobilen Applikationen sicher sind.

Noch immer sind viele Unternehmen nichtausreichend darauf vorbereitet, obwohl ne-ben Strafgebühren auch Imageschäden undhohe wirtschaftliche Einbußen drohen. „DieDSGVO bedeutet nicht nur höhere Anforde-rungen an eine umfassendere Sicherheits-strategie für die Gesamt-IT, sondern erfor-dert auch eine Optimierung des App-Ma-nagements und eine Schulung aller betrof-fenen Mitarbeiter“, sagt Harald Winkelhofer,Gründer und Geschäftsführer von IQ mobile.

Viele potenzielle SchwachstellenDer boomende Markt für mobile Apps

nimmt aufgrund der Nähe zum Nutzer mitseinen höchstpersönlichen und sensiblen Da-ten eine besondere Stellung ein. Hinzukommt die Gefahr unerkannter Schatten-ITdurch BYOD (Bring your own device), denTrend, bei dem Mitarbeiter ihre eigenen mo-bilen Endgeräte für geschäftliche Tätigkeitennutzen. „Unternehmen sollten hier sofort ak-tiv werden“, meint Winkelhofer. „Nicht nuraus Angst vor drohenden Strafen sollte dieSicherheit im Mittelpunkt jeder App-Strate-gie stehen. Angesichts vieler potenziellerSchwachstellen ist es schwierig, einen maß-geschneiderten Prozess zu finden.“ Eskomme auf ein frühzeitiges App-Manage-ment an, das das Thema Sicherheit von An-

fang an priorisiert. Nur so könnten Sicher-heitsprobleme im späteren Lebenszyklus derApp vermieden werden, denn Reparaturenseien kostspielig und ressourcenintensiv.

Vertrauen reicht nichtViele Unternehmen sind der Annahme,

dass Apple und Google in ihren Storesgründliche Sicherheitsprüfungen an denApps durchführen. Das ist ein Irrglaube. DieÜberprüfungen der Stores zielten zumeistauf zwei eher eigennützige Aspekte ab: Ei-nerseits solle der App-Store selbst sicherbleiben und andererseits wolle man dort kei-nen unerlaubten, „anzüglichen Content“platzieren. Die wirkliche Sicherheit vonApps werde folglich nicht oder nur sehroberflächlich betrachtet. Daten, oft als das„Öl des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet, ver-sprechen ein enormes Potenzial für Angrei-fer und müssen daher vom Herausgeber derApp selbst noch stärker geschützt werden.Welche Maßnahmen Unternehmen ergreifensollten, um die Sicherheit der Kundendatengewährleisten zu können, erklärt UlrichFleck, CSO bei SEC Consult Group: „KlareCoding Guidelines für die Erstellung vonApps und eine Messung derer Einhaltungkönnen sicherstellen, dass die Anforderun-gen umgesetzt werden. Wichtig ist vor allemwenig bis keine Datenhaltung am Gerätselbst. Das sind nur einige von vielen wich-tigen Maßnahmen.“

Verschlüsselung und Isolierung sichern besonders sensible DatenGerade Unternehmen mit schützenswer-

ten Daten sollten sich für jede Eventualitätwappnen. Personenbezogene oder sensibleDaten sollten am besten verschlüsselt und ingesicherte isolierte Zonen, wie beispiels-weise Linux-Container, auf Seiten der App-Betreiber gespeichert werden. Zusätzlichsind stündliche Snapshots und tägliche Ba-ckups der Server erforderlich. Im Falle einesDiebstahls von personenbezogenen Datengibt es strenge Auflagen seitens der österrei-chischen Datenschutzbehörde DSB in Bezugauf ihre Meldung und Wiederherstellung.Ein erheblicher, aber doch wichtiger Auf-wand, den jedes Unternehmen in seine Bud-getplanung einkalkulieren sollte.

Einfallstore für Cyber-Kriminelle schließen„Der Erfolg einer App hängt von einer si-

cheren User-Experience ab. Wer eine Appins Rennen schickt, muss die mobile Anwen-dung bereits in der Entwicklungsphase aufSchwachstellen abklopfen und möglicheEinfallstore für Cyber-Kriminelle schlie-ßen“, warnt Winkelhofer, der einen App-Se-curity-Test empfiehlt, um bestehende Appsfür die neuen Datenschutzvorschriften fit zumachen. Ü

64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Neue EU-DSGVO: Für Unternehmens-Apps tickt die UhrDie EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist in Kraft und die Unternehmer sollten ihre Haus-aufgaben fertig haben: Bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des weltweiten Gesamtumsat-zes sollen Unternehmen, die sich nicht an die DSGVO halten, in Zukunft bezahlen.

Von Markus Müllner

Harald Winkelhofer(rechts), Gründer und

Geschäftsführer von IQmobile, Experte für mo-

bile Applikationen, di-agnostiziert einen er-heblichen Nachholbe-

darf an mobilen Anwen-dungen von österrei-

chischen Unternehmen. Foto: IQ mobile

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VKB-WissenschaftspreisSeit 25 Jahren fördert die VKB-Bank mit dem „VKB-Wissen-

schaftspreis“ wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bank- und Genos-senschaftswesen. Vier WissenschaftlerInnen erhielten unlängst vonder VKB-Genossenschaftsstiftung insgesamt 6.500 Euro zugespro-chen. „Mit dem VKB-Wissenschaftspreis möchten wir junge Wis-senschaftler und ihre Arbeiten vor den Vorhang holen und sie damitauf ihrer beruflichen Laufbahn unterstützen“, so VKB-Generaldirek-tor Mag. Christoph Wurm. Univ.-Prof. Dr. Meinhard Lukas, Rektorder Johannes Kepler Universität Linz, betonte in seinen Grußworten,wie wichtig die Anerkennung wissenschaftlicher Arbeit durch Preisewie den „VKB-Wissenschaftspreis“ ist. Ü Foto: vkb-bank/cityfoto/Skledar Wilfried

Kundennähe ist das A und ODie HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich und

Wien AG lud vor Kurzem zur bereits zwölften Auflage desHYPO Invest Club. Im Palais Niederösterreich in Wien be-grüßte HYPO-NOE-Generaldirektor Dr. Peter Harold rund250 Gäste zur mittlerweile traditionellen Eventserie für Kun-den und Wegbegleiter. In seiner Rede hob Harold vor allemdie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor: „Sie sind der

Schlüssel zum Erfolg. Natürlich verändert sich unsere Produktpaletteund wird digitaler, nur komplexere Bankgeschäfte wollen Kundenweiterhin mit Experten besprechen. Wenn es etwa darum geht, seineErsparnisse anzulegen, ist Vertrauen wichtig. Und das gibt einem einkompetentes Gegenüber.“ Ü Foto: HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich und Wien AG

Die besten Start-ups in OÖUnter dem Titel „In Oberösterreich verwurzelt, weltweit im Ein-

satz“ machte sich das Export Center OÖ gemeinsam mit der Platt-form Gründen und der Außenwirtschaft Austria auf die Suche nachden besten oberösterreichischen Start-ups. „Wir sind nicht nur In-dustrie- und Technologie-Standort sowie Exportbundesland Nummereins, sondern haben auch viele Start-ups mit internationalem Poten-zial“, verweisen Wirtschaftsreferent LH-Stv. Michael Strugl undWKOÖ-Präsidentin Doris Hummer auf die erfolgreiche Aktion „Up-per Austria‘s hottest start-ups“. Die 21 Unternehmen, die im Rahmendieser Initiative ausgewählt wurden, erhalten ein attraktives Service-pakt – inklusive eines im AEC produzierten Firmenvideos in Eng-lisch. Dieses Paket soll dazu beitragen, die Unternehmen auf denweltweiten Exportmärkten zu positionieren. Ü

Fachkräfteschmiede WIFI OÖDer aufgrund der Digitalisierung eintretende Wandel der Arbeits-

welt hat natürlich auch einen immer stärker werdenden Einfluss aufdie berufliche Aus- und Weiterbildung. Das WIFI trägt diesen Ver-änderungen Rechnung und setzt im neuen WIFI-Kursprogramm2018/19 vor allem bei Qualifikationen für Fachkräfte und Berufe mitZukunft eine große Gewichtung. So findet man im WIFI-Online-Tool „540 Karrierewege“ eine Vielzahl an neuen Ausbildungskon-zepten sowie Spezialausbildungen für neue Berufsbilder, wie bei-spielsweise den Prozesstechniker, den Inbetriebnahme-Technikeroder den Fernleittechniker. Ü

Rekordjahr für LIMAKBereits zum vierten Mal in Folge darf sich die LIMAK Austrian

Business School über das erfolgreichste Jahr in ihrer 29-jährigen Ge-schichte freuen. Zum siebten Mal in Folge konnten die Teilnehmer/in-nenzahlen in den Weiterbildungsprogrammen (MBA und Universi-tätslehrgänge) und die Anzahl der Projekte im Inhouse-Bereich derLIMAK (IN.SPIRE) gesteigert werden. Auch für die nächsten Jahrehat sich die LIMAK zum Ziel gesetzt, den eingeschlagenen Weg wei-ter fortzuführen. Dabei hat sie zum einen Programmformate rundum das Thema Digitalisierung im Fokus und zum anderen die Um-setzung der vor einem Jahr angekündigten Expansionspläne mit ei-nem eigenen LIMAK-Standort in Wien. Ü

Große Herausforderungen Technologischer Umbruch, Fahrermangel und permanenter Druck

auf die Preise stellen die Logistikbranche derzeit vor große Heraus-forderungen. Auch die Hödlmayr International AG blieb im vergan-genen Geschäftsjahr von diesen Entwicklungen nicht verschont. Be-währt hat sich gerade in dieser herausfordernden Situation das um-fassende Leistungsspektrum des Unternehmens, das weit über denTransport von Fahrzeugen von A nach B hinausgeht. Mit innovativenLogistikkonzepten gelang es Hödlmayr an die vergangenen Jahreanzuknüpfen. „Letztendlich schafften wir das zweitbeste Ergebnisin der Unternehmensgeschichte – und dies ist unter den beschriebe-nen Rahmenbedingungen wirklich außergewöhnlich“, zeigt sichCEO Johannes Hödlmayr zufrieden. Ü

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Elektro-Fahrzeuge, Mobility on de-mand, digitaler Bahnverkehr, automa-tisiertes Lkw-Fahrern oder Platooning

stehen aktuell als große Schlagwörter fürgroße Veränderungen im Raum. Diese Ver-änderungen werden im Güterverkehr selbst-redend nicht ohne Auswirkungen bleiben.Laut der aktuellen Studie „Autonomous Ve-hicles Readiness Index (AVRI) 2018“ desUnternehmensberaters KPMG liegt Öster-reich im guten Mittelfeld, was die Rahmen-bedingungen und Umsetzung des Themasautomatisiertes Fahren betrifft. Die Studieliefert einen Einblick in die Herausforderun-gen, die weltweit zum Thema autonomesFahren bewältigt werden müssen, und be-wertet, wie 20 ausgewählte Länder dahinge-hend vorbereitet sind. Die Studie ist globalangelegt und tangiert daher auch die USAsowie Asien und natürlich Länder in Europa.Österreich belegt in der KPMG-Analyse denzwölften Platz. Die besten Voraussetzungenfür automatisiertes Fahren bestehen in denNiederlanden, in Singapur und in den USA.

Automatisiertes Fahren wird Mobilität revolutionierenZu den Stärken der Niederlande gehören

die hohe Akzeptanz von Elektrofahrzeugen,die große Dichte an Ladestationen, das so-

lide Telekommunikationsnetz sowie eineVielzahl geplanter Praxistests. Verglichenwurden die Länder anhand der Vorausset-zungen in den vier Bereichen Politik/Gesetz-gebung, Technologie/Innovation, Infrastruk-tur und Kundenakzeptanz. „Hinsichtlich In-frastruktur hat Österreich mit Platz acht eineTop-Platzierung“, resümiert Werner Girth,Partner bei KPMG in Österreich. „Das au-tomatisierte Fahren wird nicht nur weltweitdas Transportwesen revolutionieren, es wirdsich auch in Österreich auf alle Aspekte desLebens auswirken“, so Girth.

Partnerschaften zwischen öffentlichem und privatem SektorInsgesamt steht die wirtschaftliche Ent-

wicklung eines Landes in einem engen Zu-sammenhang mit der Bereitschaft für auto-nome Fahrzeugtechnologien. Girth: „Blicktman jedoch tiefer, lassen sich laut AVRI un-ter den Top-Platzierungen weitere Gemein-samkeiten feststellen.“ Dazu gehören die Be-reitschaft der Regierungen, die Entwicklungdes autonomen Fahrens zu steuern und zuregulieren, ein ausgezeichneter Zustand derStraßen, ein gut ausgebautes Mobilnetz so-wie Investitionen und Innovationen durch diePrivatwirtschaft. „Autonome Fahrzeugewerden die Zukunft aktiv mitbestimmen. Die

Frage lautet nicht, ob, sondern wann auto-nomes Fahren zur alltäglichen Realitätwird“, so Klaus Mittermair, Head of Auto-motive bei KPMG in Österreich. „Partner-schaften zwischen den Regierungen und derPrivatwirtschaft können die technologischeEntwicklung vorantreiben und zugleich ge-währleisten, dass der Einsatz selbstfahrenderFahrzeuge im Einklang mit den Zielen derPolitik steht.“ Dabei sei es besonders wich-tig, alle Interessengruppen wie Regierungen,Unternehmen und Bürger in die Pläne für au-tonomes Fahren einzubinden. Partnerschaf-ten zwischen der öffentlichen Hand und derPrivatwirtschaft können die technologischeEntwicklung vorantreiben und zugleich ge-währleisten, dass der Einsatz selbstfahrenderFahrzeuge im Einklang mit den Zielen deröffentlichen Politik steht. Insgesamt korre-liert die wirtschaftliche Entwicklung einesLandes stark mit dem Mut zur technologi-schen Veränderung. Zu den Ländern ganzoben im Ranking zählen Singapur, USA,Schweden und Großbritannien. Singapurliegt beim politischen Umsetzungswillen,Gesetzgebung und Verbraucherakzeptanzauf Platz eins. Schweden und die USA liegenbei Technologie und Innovation auf Platzzwei. Ü

66 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2018

Österreich liegt im MittelfeldEiner aktuellen Studie zufolge rangiert Österreich beim automatisierten Fahren im weltweiten Ver-gleich auf Platz zwölf.

Von Josef Müller

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Neue Technologien und ihre Potenziale der Anwendung sind die Wegbereiter des digitalen Wandels, in dem wir uns befinden. Die Integration der Digitalisierung in alle Unternehmensbereiche von PALFINGER wird es deshalb ermöglichen, Neues schneller zu entwickeln, zu testen und in zukunfts-weisende Geschäftsmodelle umzusetzen. Dafür müssen wir unsere Sichtweise immer wieder verändern und ganz genau hinsehen, denn: Digital ist alles. Und alles ist digital.

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