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Vermischte telegraphische Depeschen.Im unteren Detroit River bei

Detroit. Mich., sind in Folge vorzei jtiger Tqnainit - Erplosion unter demBohrschisfe ?Deslroqer" dreizehnMann schwer verletzt worden. DieNachtschicht hatte in dem Sprenglocheine Ladung Dqnamil placirt und dieTagschicht hiervon nicht benachrichtigt!gehabt.

sn4äi!

> > .r et. -. . gi r.

Nie AH Wlh-! iim KiWr.Zt 54 ZI, Z! 1,M ZV, 4,

(Fortsetzung.)TeS Barons hohe Gegast ging mi

raschen, elastischen Schritten vonSchreibstisch zum Biblioihckschrant.vom Bibliothetsckw'ank zum Schreibtisch, brachte Bücher, Mappen, Hefle,machte Nolizen und packte dies undjenes in einen Koffer, der auf' demgroßen Miileltisch aufgeklappt bereitlag. Wollte er etwa vce eisen? Finchen überlief es eisig, ste wußlc nicht,ob vor Kälte oder vor Angst. Kranlwar Bodo jedenfalls nickst im Gegenthcil, auf seinem Gesicht lag einAusdruck so strahlender Gesundbeit,wie Finchen ihn kaum jemals bei ihmwahrgenowmen. Sie konnte sich aarnicht sattsehen an seinen männlichschönen Züge, und dachte, daß sie soeinen ganzen Tag lang sieben und ihmzuschauen könnte, obgleich sie immerfort von einem Fuß auf den anderentreten mußte, weil ihr vor Frost so argdie Zehen kribbelten, als wäre sie ineinen Ameisenhaufen gerathen.

Plötzlich war es ihr. als wenn sichhinter ihr im Gebüsch des Parle? etwas regte. Noch ehe sie sich aber umwenden konnte, fühlte sie sich am Armgepackt, und eine wuth-ittcrnde Slim !me raunte ihr zu: ?Ha, Du Ehrvergessene, Du Treulose, Tu bist ertapptDein Verrath ist entdeckt! Ich wol!:,'

erst warten, bis Dein Galan Dich ein-gelassen hätte, in Dich nd ibn danngemeinsam z tödlen; aber ich hielt'nicht länger aus vor Klulh dort hinlermeinem Baumstamm. Sprich sage

gestehe!"Brömel konnte vor Wuth nicht wei

tersprcchen: er schnappte nach Luitund verdrehte die Augen wie ein Fisch,der auf's Trockene gerathen ist. sindmit seinen langen Spintzenfingerngriff er nach Finchen Halse, als hätteer Lust, sie zu erdrosseln.

Ta stieß die Arme einen gellendenHilferuf aus.

Einen Augenl'lick später trat derBaron durch die Glasthür seines ArbeitszimmerS auf dieTcrrasse. ?Nanu?WaS gibt'S denn hier?" rief er.

Finchen riß sich ans des ProvisorHänden, flog auf Bodo zu und klam-merte sich an ihn.

?Herr Baron ich bitte Sie, schützen Sie mich vor diesem Wahnsin-nigen!"

?Wollen Sie, büke, einen Augenblickeintreten. Ich werde sofort anspannenund Sie in meinem Wagen nach Hanse !fahren lassen!"

Bodo hatte die Tbür geöffnet und

Finchen hineinaeschoben, Tcn Provi Isor, der nachdringen wollte, packte ermit ehernem Griff am Arm.

?Zurück! Machen Sie schleunigst,daß Sie von meinem Grund und Boden kommen, sonst?"

Brömel schlüpfte völlig eingeschüchtcrt von der Terrasse in das Tunteldes Parke hinein.

Fincken aber harrte mit Sehnsuchtdes Geliebten, um ihm cu sagen, daßnichts als Sorge und Angst um ihnsie an sein Fenster c/triebe, und daßer nie etwas von ilircm ?verzweifeltenSchritt" erfahren haben würde, wennnicht ?dieser Mensch" ihr nachzefchli-chcn wäre und so ihr Geheimnig vcrrathen bätte.

Doch Bodo ging auf dem simwcgüber die lauge Terrasse in's Vesti!-Ü>de- Schlosses, um aus de Wirthschaflshof hinüber zu tclcphouireu, daßsofort der Wagen wieder angespanntwerden sollte. Erst als er den Hufschlag der Pferde und da Knirschender Rädere auf dem Schnee hörte, trater zu Finchen hinein.

?Gnädiges Fräulein, der Wagen istvorgcfc.bren." Mit hös.icher Verbeu-gung öffnete er ihr die Thür. Er richtele keine Frage an sie, er bot ihr nichtdie Hand.

?Gute Nacht," sagte et nur. unddann zum .Kutscher: ?Bis an's Tbor."Also so rücksichtsvoll war er doch, sienicht bis gerade vor ihr Elternhausfahren zu lassen

Finchen biß sich auf die Lippen, umnicht laut aufschluchzen zu müssen. DerWagcnschlag klappte hinter ihr zu. Sicwarf sich der Länge nach in die weichenKissen und weinte, weinte. Sie sahund hörte nichts mehr. Sie sah und

horte auch nicht davon, daß Brömel,der sich auf der Chaussee den Pferdenin die Zügel werfen wollte, von dem

Kutscher einen wohlgczielten Hieb mitder Peitsche erhielt und nun Gelegen-heit hatte, darüber nachzudenken, ob

körperlicher oder seelischer Schmerzweher thäte. Jedenfalls aber mußtedas gemeinsame Wirten Bciocr einsehr verheerendes sein, denn noch andemselben Abend erzählte er in Ebers-thal jedem, der es hören wollte, daßFinchen Brennert dem Baron nächt-licherweile heimliche Besuche abzustaitcn pflege.

Ter Sturm der Entrüstung, der sichüber Finchen erhob, war ein unleschreiblicher. Am meisten aber tobte

Frau Brenner! selbst über ihre ?unge-

rathene, ehrvergessene" Tochter. Ja,wenn der Kouv noch gelungen wäre.Aber so diese ungeheure Blamage!Ein Glück bei allem Unglück wenig-stens, daß Vogenschütz wie man jetzt

> erst erfahren bis über beide Ohrenin Schulden saß, auf die schleunige

! Heirath mit Florchen somit rettungs-

l los angewiesen war, sonst wäre auch er! am Ende noch abgeschnappt, obgleich! man den Termin zur Hochzeit schon

festgesetzt hatte.

Der Trnlsche Evrrespor.dcnt, Baltimore, Md., Frcilo.g, dc 21. Anglist 1908.

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IiUebrigcn aber blieb den armen sBrenncrtS nicht erspart, sie mußten!den .Hclch, den ihnen der Leichtsinn derjüngsten Tochter eingeschenkt, auslrinlen bis auf die Neige.

Am zweiten Morgen, nachdem die(steschich e von Finchens abenteuer

lichem Lesuch bei Bodo ruchbar geworden war, sah.Florchen, die täglichgegen neun Uhr vom Fenster nachdein in's Landrathsamt wanderndenBräutigam ausschaute, daß sich vorihrem Hause eine für EbersihalcrBcrhältuisse unerhört große Menschernansammlung gebildet Halle, .stopf an.stopf, -zu einem dichten .stnäucl geballt,standen unten auf der Straße wohldreißig, vierzig Personen beiderlei Ge-schlechts und aller Berufüllasscn,drängten mit langen Hälsen und neugierigen Gesichtern gegen die Brennert'sche HauAhür bor und lümmertensich nicht im Geringsten um den Befehldes alten Polizisten stiilicke, der mit

seiner heiseren Alloholstimmc immerzusein ?Vorwärts vorwärts! Weiter-gehen weitergehen!" schnarrte.

Florchen bekam einen Todesschrecken.I Sie dachte nicht anders, alo daß F!n-chcn sich in ihrer Verzweiflung ausdem Fenster gestürzt hätte und nun mitzerschmetterten Gliedern auf denSteinfliesen läge, ein Opfer nngliicksicher Liebe. Aber da hörte sie ans derMcnschcnmasse laulev Lochen undlustige Nase: ?Tie Geschichte ist gut!"

?Ein Spthbubc, dieser Brome!!"Und schließlich kam da's Dienstmädchenhereingestürzt und brachte die Aufklä-rung.

Tic HauNhür sei von csicn bis untcn mit lauter roscnrothen Briefen be

! klebt, einer immer dicht neben und dicktüber dem anderen, und alle wären vonFräulein Finchens Hand geschriebenund trügen Anreden, wie ?Mein einziggeliebter Schab!" ?Mein theurerGustav!" ?Mein Süßer!" s, w,

sind nun könnten äste Leute die Liebesbriefe lesen, die Fräulein Finchen d'kinProvisor Brömel geschrieben.

Ta der Versuch, die storrespondcnzdurch Abreißen zu entfernen, elendscheiterte' der Avotbeler hatte einenäußerst haltbaren Kleister benuht soblieb nichts übrig, y!S durch den ,stu!-scher die Thür äuZhclcu zu lassen, siein der Remise mit Hacke, Schrubberund bcißem Scisenwasser zu bearbeitenund hinterher mit einem neuen An

i strich zu versehen. Denn der bisheriae,s der auch erst von Floras Perlobuna-.-! fest stammte, war bei der energischen! Reinigung arg mitgenommen worden.

?Des Provisors Rache," von der! man noch heut: in Ebersthal cr/ählt,

schlug dem Faß den Boden aus. Brcu-nert beeilte sich, Finchen nach Dresdenin eine Pension zu geben, legte all seineEhrenämter nieder mit Einschluß desHaupimannspostens bei der freiwil-ligen Feuerwehr, der ihm immer derliebste gewesen, und inscrirtc in den

Fachblättern der Parfümcriebranche,daß seine Fabrik wcgzugshalber zuverlaufen sei.

15. Kapitel.vdo Halle von der Scholle sei-er Bälcr Abschied gcnoin-mcn und war nach Berlingereist. Aber so hoch auch

nach der Unterredung mit dem Justiz-rath sein Herz im Üeberschwang seli-ger Hoffnung geschlagen Halle, als ernun sinter den Linden 173 die Treppezum ersten Stock hinaufstieg, war seineZuversicht doch schon nieder bis aufden Gefrierpunkt gesunlen.

Wenn Naumann sich irrte? Wenndoch :tivas Wahres an dem war, wasMartha ihm geschrieben? Wenn sieihn doch nicht so über die Maßen liebhatte, wie der Alte wissen wollte, wieer selbst es erwämckste und ersehnte? f

Lange stand er in zögerndem Er- fwägen vor der hohen geschnitzten >Eichenihür, an der ein silbernes Schildden Namen Gräfin v. Waldensteintrug. Ob er sich nickst vielleicht eine derbilterstcn nnd herbsten Enttäuschungenersparte, wenn er umtehrte?

Aber das Verlangen, die Geliebtewiederzusehen, besiegte alle Bedenken,und mit raschem Entschluß zog er denKlingclgnff.

Ein alter Tiener öffnete. ?Siewünschen, mein Herr?"

?Kann ich vielleicht Fräulein Feh-lw sprechen?"

?Wen darf ich melden?"Ter Baron gab seine schon vertilge-

haltene Karle. Ter Ticner warf einenBlick darauf, sagte dann mit höflicherBerneigung: ?Darf ich bitten, einzu-treten?" nnd führte Bodo in einengroßen hellen Salon, der über undüber mit Topfgewächsen und blühen-den Blumen erfüllt war, denn nichtsauf der Welt interessirte die alte Grä-fin Waldenstein so lebhaft, wie diePflege der Kinder Floras.

Tie Blumen strömten schwere Düfteaus, und von der lebenddurchbraustenGroßstadtstraße drang der Lärm des

! unaufhörlich fluthenden Verkehrs ge-! dämpft herauf. Mehrere Minuten ver-strichen. Bodo, den sie eine Ewigkeitdünkten, stand wie auf Koblen. Bisin den Hals hinein spürte er den Puls-schlaz seines fieberhaft hämmerndenHerzens. Martba würde sich doch .nicht etwa verleugnen la'""?

(Fortsetzung folgt.)

ViNle lU,-4 AnZliinii drloiat s. Rain, r,tIS, e.vUtm,rt.-lr , im Cufto Hse .

Pvm blviivcrne'iir bcisiiadiist.s?rankfart. .Uis., 2. Ampist.

Witsan bat in liebereinsiimminns mit einer variier isevsebenen Erltärnnis Waller Tnneauivelcher den atiebliilie ?N'achlreiler'Newt Ha.slell im letilen ,Hin> in ,b>acksanville erschassen bat. sawie NileHarrald. welcher an der Tbat betlieilcht itewese sei satt, besiiiadi.tt.

! Peide sind praminenle Farmer. Terl'lanvernenr bat '.'lllen schnnnmitäi

i van Strafe .znizesichert. die bei derPerlliridüpim.t ibree. 17ebene- aber Ei-ip'ntliNNiH .se.sen die ?Nachtreiler"jemanden tädtel.

titasispieliiter Versuch, Ilnele S> .',u

beschuiniiirl.E Ii i e a st a. t'ln.insi. Pim-

deotalibeanite liabe liier t'labelins,Telstemalde, Stalnen und alleribüi

liche Waffen im lesaimnlwerllie vanwelche Eistentlnnn van si-ran

seack lardner van Pastan sind undvan siran Emil Nackwell EraneEbadbanrne van yier, einervan siran Elardner, als HanoliallniistHsteitenstäiide liierber izebrachtivarde waren, mit PeschlNst belet.Iran Ebadbanrne chatte deren Werllimit nur !jiBi> aiiitesteben. TieStrasiti'lder weiten Percheimlichnn.tdes Werllies der Sachen sind ansts!7> >.<> sesljtesecht nnd aniieblich be-

sablt ivarde. Eo werden aber nachisiB.i>i> iiielir be.sablt werden inüssen. eche die Sachen ane-steliesei l werden. Ter ist dem TislrittHa.walt Simo van den /sallbechärdeiüberwiesen warben.

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