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KANTONSSPITAL WINTERTHUR Brauerstrasse 15 Postfach 834 8401 Winterthur Tel. 052 266 21 21 [email protected] www.ksw.ch Die Lebensqualität erhöhen Spezialisierte Physiotherapeuten sorgen am KSW in enger Kooperation mit den Ärzteteams für die bestmögliche Genesung der Patientinnen und Patienten. Mit verschiedenen Therapieformen und Trainingseinheiten setzen sie alles daran, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten auch nach dem Spitalaustritt zu erhöhen. FOKUS Physiotherapie INFORMATIONEN DES INSTITUTS FÜR PHYSIOTHERAPIE FÜR ZUWEISENDE ÄRZTE, PATIENTINNEN UND PATIENTEN 7/2015 | Auflage: 2000 Exemplare | © Kantonsspital Winterthur Kontakt und Anmeldung Institut für Physiotherapie Disposition Tel. 052 266 48 90 [email protected] Montag–Freitag: 8.00–12.00 Uhr 13.00–17.00 Uhr Wer Sie betreut Axel Boger Klinischer Spezialist Untere Extremität Tel. 052 266 43 17 [email protected] Monika Leuthold Klinische Spezialistin Geriatrie Tel. 052 266 55 68 [email protected] Patricia Oehler Klinische Spezialistin Rücken Tel. 052 266 43 19 [email protected] Maja Patroncini Leiterin Fachteam Muskuloskelettal Tel. 052 266 42 96 [email protected] Miriam Scherr Klinische Spezialistin Training und Sport Tel. 052 266 42 35 [email protected] Alberto Sibilla Klinischer Spezialist Intensivmedizin Tel. 052 266 42 36 [email protected] David Gisi Direktor Tel. 052 266 43 64 [email protected] Stefanie Mey Klinische Spezialistin Palliative Care Tel. 052 266 42 26 [email protected] Anna Göbel Klinische Spezialistin Neurologie Tel. 052 266 42 29 [email protected] Emanuel Brunner Klinischer Spezialist Schmerz Tel. 052 266 43 12 [email protected] Barbara Gaechter Klinische Spezialistin Logopädie Tel. 052 266 43 69 [email protected] Nicola Greco Klinischer Spezialist Kardiopulmonal Tel. 052 266 43 35 [email protected] Giuseppe Mungo Leiter Fachteam Kardial/ Pulmonal/Neurologie Tel. 052 266 42 95 [email protected] Bernadette Stettler Klinische Spezialistin Pädiatrie Tel. 052 266 43 30 [email protected] Yvette Stoel Klinische Spezialistin Lymphologie Tel. 052 266 28 66 [email protected] Barbara Zwimpfer Klinische Spezialistin Beckenboden Tel. 052 266 42 32 [email protected]

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KantonsspitalWinterthur

Brauerstrasse 15Postfach 8348401 WinterthurTel. 052 266 21 [email protected]

Die lebensqualität erhöhenSpezialisierte Physiotherapeuten sorgen am KSW in enger Kooperation mit den Ärzteteams für die bestmögliche Genesung der Patientinnen und Patienten. Mit verschiedenen Therapieformen und Trainingseinheiten setzen sie alles daran, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten auch nach dem Spitalaustritt zu erhöhen.

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Kontakt und anmeldung

institut für physiotherapieDispositionTel. 052 266 48 [email protected]

Montag–freitag:8.00–12.00 uhr13.00–17.00 uhr

Wer sie betreut

axel BogerKlinischer Spezialist untere extremitätTel. 052 266 43 [email protected]

Monika leutholdKlinische Spezialistin GeriatrieTel. 052 266 55 [email protected]

patricia oehlerKlinische Spezialistin rückenTel. 052 266 43 [email protected]

Maja patronciniLeiterin fachteam MuskuloskelettalTel. 052 266 42 [email protected]

Miriam scherrKlinische Spezialistin Training und SportTel. 052 266 42 [email protected]

alberto sibillaKlinischer Spezialist IntensivmedizinTel. 052 266 42 [email protected]

David GisidirektorTel. 052 266 43 [email protected]

stefanie MeyKlinische Spezialistin Palliative CareTel. 052 266 42 [email protected]

anna GöbelKlinische Spezialistin neurologieTel. 052 266 42 [email protected]

emanuel BrunnerKlinischer Spezialist SchmerzTel. 052 266 43 [email protected]

Barbara Gaechter Klinische Spezialistin LogopädieTel. 052 266 43 [email protected]

nicola GrecoKlinischer Spezialist KardiopulmonalTel. 052 266 43 [email protected]

Giuseppe MungoLeiter fachteam Kardial/ Pulmonal/neurologieTel. 052 266 42 [email protected]

Bernadette stettlerKlinische Spezialistin PädiatrieTel. 052 266 43 [email protected]

Yvette stoelKlinische Spezialistin LymphologieTel. 052 266 28 [email protected]

Barbara ZwimpferKlinische Spezialistin BeckenbodenTel. 052 266 42 [email protected]

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leistungserbringer fürs spitalals eigenständiges Institut erbringen wir dienstleistungen für die verschiedenen departemente am KSW und übernehmen bei den physiotherapeutischen Indikatio-nen eine proaktive rolle. das heisst, dass unsere Spezialisten in absprache mit der Ärzteschaft bereits bei der diagnosestel-lung ihre empfehlungen zur bestmögli-chen physiotherapeutischen Versorgung abgeben. So werden schon in frühen Pha-sen des Genesungsprozesses die Weichen für eine erfolgreiche rehabilitation ge-stellt. damit stellt das KSW die Betreu-ung der Patientinnen und Patienten vom Spitaleintritt über die stationäre Be-handlung bis hin zum Spitalaustritt inklu-sive der ambulanten rehabilitation durchgängig sicher. die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Ärzten und die nähe zu anderen fachbereichen wie er-

gotherapie, ernährungsberatung, Pflege und Psychiatrie ist ein enormer Vorteil der Physiotherapie in einem akutspital, denn die Patienten profitieren von einer ganzheitlichen Behandlung und Betreu-ung unter einem dach.

einzeltherapien und rehabilitationsprogrammeMittels Physiotherapie wird der Patient unterstützt, seine alltagsrelevanten fähig-keiten schnell wiederzuerlangen. akute, vorübergehende oder chronische Be-schwerden lassen sich lindern oder besei-tigen. Im rahmen von einzeltherapien oder rehabilitationsprogrammen behan-deln wir Patientinnen und Patienten mit chronischen oder akuten Beschwerden am Bewegungsapparat sowie mit funk-tionsstörungen im Bereich der inneren organe und Gefässe.

14 Fachbereicheunsere dienstleistungen werden von Therapeutinnen und Therapeuten ausge-führt, die über eine international aner-kannte ausbildung verfügen und gröss-tenteils auf ein bestimmtes fachgebiet spezialisiert sind. Wir unterscheiden die beiden fachteams «Muskuloskelettal» und «Kardial/Pulmonal/neurologie» so-wie die einzelnen fachbereiche rücken, obere extremität, untere extremität, Training und Sport, Schmerz, neurolo-gie, Kardiopulmonal, Intensivmedizin, Lymphologie, Beckenboden, Pädiatrie, Geriatrie, und Palliative Care. Weiter ist auch die klinische Logopädie in unser In-stitut integriert. eine Top-Infrastruktur mit modernen Trainingsgeräten soll einer- seits das bestmögliche Trainingsresultat gewährleisten und andererseits die freu-de am Training steigern.

liebe leserin,lieber leser

Bewegung ist Leben. die Physiotherapie ist eine traditions-reiche und wichtige fachdisziplin, deren hoher nutzen zur Linderung von krankheitsbedingten Beschwerden oder zur rehabilitation nach erkrankungen oder chirurgischen eingriffen evident ist. ein spezialisiertes physiotherapeutisches angebot in einem akutspital ergibt Sinn, denn es nutzt das Zusammenspiel von Medizin und Therapie für die umfassende Behandlung und Betreuung der Patienten.

an unserem Institut arbeiten über 50 erfahrene Therapeuten, die in ihrem fachbereich über grosses Spezialwissen verfügen und dieses stetig erweitern.

die vorliegende «fokus»-Broschüre gibt Ihnen einen umfang-reichen überblick über unser Leistungsangebot und vermit-telt Ihnen hintergrundinformationen zu drei fachbereichen: Muskuloskelettale Physiotherapie, Pulmonale rehabilitation und Kardiale rehabilitation.

Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.

david Gisi

direktor Institut für Physiotherapie

Das team der Klinischen spezialisten(von links): Giuseppe Mungo, Leiter fachteam KPnMaja Patroncini, Leiterin fachteam MSKnico Greco, Klinischer Spezialistanna Göbel, Klinische SpezialistinMarta Kerstan, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Patricia oehler, Klinische Spezialistin alberto Sibilla, Klinischer SpezialistBarbara Zwimpfer, Klinische SpezialistinBarbara Gaechter, Klinische Spezialistin Bernadett Stettler, Klinische Spezialistin axel Boger, Klinischer Spezialist Monika Leuthold, Klinische Spezialistin emanuel Brunner, Klinischer Spezialist daniela Gomez, ausbildungsverantwortliche david Gisi, direktor yvette Stoel, Klinische Spezialistin Miriam Scherr, Klinische SpezialistinStefanie Mey, Klinische Spezialistin (nicht auf foto abgebildet)

Zahlen und Faktenzum institut für physiotherapie

35 000 ambulante Konsultationenjährlich

43 000 stationäre Konsultationenjährlich

14 fachgebiete

750 m2 Therapiefläche

48 Physiotherapeuten

3 medizinische Masseure

2 Logopädinnen

9 Therapeuten in ausbildung

5 dispositions- und Sekretariats-mitarbeitende

die Physiotherapie in einem akutspital unterscheidet sich von jener in einer Praxis. der hauptunterschied besteht im interdisziplinären, unmittelbaren und frühzeitigen einbezug der Physiotherapeuten in die stationäre und ambulante Patientenbehandlung.

physiotherapie im akutspital

2 TheraPeuTenTeaM | ZahLen und faKTen | foKuS PhySIoTheraPIe foKuS PhySIoTheraPIe | PorTrÄT 3

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Muskuloskelettale physiotherapie

In der ambulanten muskuloskelettalen Physiotherapie stellen wir den gesamten Bewegungsapparat in den Mittelpunkt, dabei wird durch den Prozess des Clini-cal reasoning der Patient beurteilt. Im anschluss daran planen wir die Thera-pie, indem wir sie evidenzbasiert an in-dividuelle Ziele anpassen. die Integrati-on der Therapie in den alltag, den Beruf und in die freizeit sind dabei elemen- tare Ziele. Wir therapieren alle Beeinträchtigun-gen des Bewegungsapparates. Zur best-möglichen Behandlung stehen wir regel-mässig im multidisziplinären austausch mit anderen fachbereichen, insbesonde-re mit der Ärzteschaft. unser internes drei-Stufen-Programm (einzeltherapie, muskuloskelettale reha-Gruppe und me-dizinische Trainingstherapie) gewähr-leistet eine nahtlose Betreuung während der gesamten rehabilitationsdauer und soll die Patienten motivieren, sich auch nach der erfolgreichen Therapie aktiv zu bewegen. auf Seite 14 ist das Spezialgebiet der muskuloskelettalen Physiotherapie aus-führlich beschrieben.

pulmonale rehabilitation – pneumofit

die ambulante pulmonale rehabilita- tion ist ein rehabilitationsprogramm für Menschen mit Lungenerkrankungen wie CoPd, asthma bronchiale, zystische fibrose und anderen chronischen Lun-generkrankungen, zudem werden auch Patienten vor oder nach einer Lungen-operation rehabilitiert. unser Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit ei-ner nicht heilbaren Krankheit zu verbes-sern und ihnen unterstützung für die forderungen des alltags zu bieten. das Programm dauert zwölf Wochen und wird von unseren Physiotherapeuten mit Spezialausbildung sowie von Pneumolo-gen begleitet und überwacht. die reha-bilitation im gewohnten umfeld ermög-licht einen raschen Wiedereinstieg in den beruflichen und privaten alltag. es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die pulmonale rehabilitation zur Steige-rung der körperlichen Leistungsfähig-keit und der Lebensqualität, zur abnah-me der atemnot, der hospitalisationen und der Mortalität beiträgt. entspre-chend hoch ist der physische und psychi-sche nutzen für die Patienten. der Beitrag auf Seite 12 setzt sich mit der pulmonalen rehabilitation ausein-ander.

Kardiale rehabilitation – Cardiofit

die ambulante herzrehabilitation Car-diofit ist ein intensives Trainingspro-gramm mit dem Ziel, bei den Patienten eine Änderung ihres Lebensstils herbei-zuführen. die ambulante herzrehabili-tation richtet sich an Patienten mit un-terschiedlichen erkrankungen des herz-Kreislauf-Systems. dabei führen unsere spezialisierten Physiotherapeuten pro Woche in der Gruppe vier bis sechs In-terventionen durch, in denen ausdauer, Kraft, Koordination, entspannung so-wie die Gesundheitskompetenz der Pati-enten verbessert werden. für diese Trai-ningseinheiten steht an unserem Institut eine moderne Infrastruktur zur Verfü-gung. um das bestmögliche ergebnis zu erreichen, arbeiten unsere Physiothera-peuten eng mit dem Kardiologen zusam-men und stellen die Betreuung gemein-sam sicher. die kardiale rehabilitation erhöht nachweislich die Lebenserwar-tung, verbessert die Lebensqualität und senkt das reinfarktrisiko. der Beitrag auf Seite 10 beleuchtet die kardiale rehabilitation von verschiede-nen Seiten.

hinter dem Begriff «Physiotherapie» verbirgt sich eine Vielzahl therapeutischer Massnahmen und Tätigkeitsfelder. das anwendungsgebiet ist ebenso breit gefächert wie die entsprechenden Spezialisierungen. an unserem Institut bieten wir eine umfassende Palette an spezialisierten physiotherapeutischen Leistungen an.

unser leistungsangebot im Überblick

Fokus PhysiotheraPie | leistuNGsaNGeBot iM üBerBliCk 54 PorTrÄT | foKuS PhySIoTheraPIe

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Geriatrische physiotherapie

einzel- und Gruppentherapien mit älte-ren Menschen führen wir entweder sta-tionär auf der akutgeriatrischen assess-ment- und Behandlungsstation oder ambulant in unserem Institut durch. die Therapie umfasst eine ganzheitliche abklärung der ressourcen und Beein-trächtigungen mittels evidenzbasierter assessments sowie individualisierter übungen. unser Ziel ist, dass Patienten ihren alltag im gewohnten umfeld mög-lichst selbständig bewältigen können und nur die wirklich unerlässlichen hil-festellungen beanspruchen müssen. die-ses Ziel nimmt auch in gesellschaftlicher hinsicht an Bedeutung zu.

lymphologische physiotherapie

In der lymphologischen Physiotherapie behandeln wir Patienten mit Ödemen al-ler art. die entstauenden Massnahmen beinhalten die manuelle Lymphdrainage, individuelle lymphologische Kompressi-onsverbände sowie eine Instruktion zur Selbstbehandlung (Patientenempower-ment) und Informationen zum Berufs- und freizeitverhalten. diese Therapie-form eignet sich unter anderem für Pa- tienten aus onkologie, orthopädie, Chir-urgie, angiologie und Intensivmedizin. für die Behandlung von chronischen Lymphödemen gibt es neben der lympho-logischen Physiotherapie weder medika-mentöse noch operative alternativen.

pädiatrische physiotherapie

In der pädiatrischen Physiotherapie be-handeln wir in enger Zusammenarbeit mit den fachärzten Kinder und Jugend-liche aus den Gebieten neurologie, rheumatologie, Traumatologie, ortho-pädie und Psychosomatik. Zudem be-steht eine enge Kooperation mit der Kinderphysiotherapie der Brühlgut-Stiftung. unsere spezialisierten Physio-therapeuten betreuen Kinder jeden al-ters mit schweren Geburtsgebrechen wie auch bei muskuloskelettalen dys-funktionen. die Behandlungen sind von hohem nutzen für die körperliche und spielerische entwicklung sowie für die Selbständigkeit des Kindes.

Medizinische trainingstherapie

In unserem topmodern eingerichteten medizinischen Trainingsraum mit Kraft- und ausdauergeräten und vielen ande-ren Trainingsmitteln können unsere Pa-tienten unter professioneller anleitung ihre übungen absolvieren. Zwei einfüh-rungstermine dienen dazu, ein optimal auf die Patienten abgestimmtes Trai-ningsprogramm zu entwickeln. danach trainieren die Patienten drei Monate lang jeweils zweimal eine Stunde pro Woche zu fixen Terminen und stets be-treut von einem unserer diplomierten Physiotherapeuten.

aus- und Weiterbildung

an der klinischen aus- und Weiterbil-dung beteiligen wir uns im rahmen der Bachelor- und Masterstudiengänge an der Zürcher hochschule für ange- wandte Wissenschaften (ZhaW) und an der Physiotherapieschule Landquart (SuPSI). die Studierenden absolvieren Praktika von drei bis fünf Monaten bei uns. um die Behandlung stets auf dem neusten Stand zu halten, besuchen un-sere diplomierten Physiotherapeuten mindestens einmal pro Jahr eine Weiter-bildung; die Klinischen Spezialisten ver-fügen in der regel über eine Masteraus-bildung im jeweiligen fachbereich.

Forschung

auch in der forschung sind wir aktiv: unser Institut betreibt eigene for-schungsprojekte in verschiedenen Berei-chen mit Schwerpunkten in der Therapie von Patienten mit komplexen Schmer-zen, im präoperativen Training sowie in der pulmonalen rehabilitation. die for-schungsarbeit wird durch drittmittel von Patientenorganisationen oder aus forschungsfonds unterstützt. unser Ziel ist, die physiotherapeutische forschung und Klinik am KSW zu ver-binden sowie die evidenzbasierte Praxis der Therapeuten laufend zu erweitern und zu aktualisieren.

physiotherapie in der palliative Care

die physiotherapeutische Betreuung richtet sich an stationäre Patienten mit einer fortgeschrittenen Krankheit in ei-nem palliativen Stadium und ist eingebet-tet in ein interdisziplinäres Betreuungs-konzept. die Massnahmen auf der Palli-ative-Care-Station haben hauptsächlich eine Verbesserung der Lebensqualität und nicht einen therapeutischen fort-schritt zum Ziel. die Therapie beinhaltet Interventionen aus den Bereichen atem-therapie, Schlucktherapie, Ödembehand-lung und Schmerzmanagement sowie passive Massnahmen wie beispielsweise medizinische Massagen.

Beckenboden-physiotherapie

In der Beckenboden-Physiotherapie be-handeln wir ambulant vor allem Patien-tinnen und Patienten mit urogenitalen und anorektalen Störungen wie harn- und Stuhlinkontinenz oder entleerungs-störungen. eine weitere bedeutende Patientengruppe leidet unter Schmerz-symptomen im Beckenbereich oder sexueller dysfunktion. das Becken- bodentraining in Kombination mit Bio-feedback gilt als wirksamste Massnah-me bei weiblicher harninkontinenz.

neurologische physiotherapie

In der Stroke-unit sind wir von der Phy-siotherapie mit der täglichen Teilnahme an den Visiten und mit Therapiesitzun-gen Teil der frührehabilitation bei Schlaganfall-Patienten. dadurch sind die interdisziplinäre Kommunikation und die ganzheitliche Betreuung der Patienten gewährleistet. Ziel ist es, die Patienten früh in den alltag zurückzu-führen und eine möglichst hohe Selb-ständigkeit zu erreichen. Im ambulanten Bereich widmen wir uns Patienten mit verschiedenen neurologischen Krank-heitsbildern.

auf kognitiver Verhaltenstherapiebasierte physiotherapie

die auf kognitiver Verhaltenstherapie basierte Physiotherapie wenden wir im ambulatorium bei Patienten mit chroni-schen Schmerzen am Bewegungsappa-rat sowie mit psychiatrischen Co-Morbi-ditäten an. die wichtigsten elemente sind hierbei die Schmerzedukation und die erarbeitung eines individuellen Trai-ningsplans zur systematischen Steige-rung der physischen aktivität im alltag. Chronische Schmerzen sind komplexe und multidimensionale Beschwerden. deshalb legen wir grossen Wert auf den multidisziplinären austausch und for-cieren die klinische forschung.

akut-stationäre physiotherapie

auf den abteilungen nimmt die Physio-therapie verschiedene aufgaben wahr. die frühmobilisation und die respiratori-sche Physiotherapie werden bereits auf der Intensivstation durchgeführt und senken die aufenthaltsdauer und die Mortalität. Weiter leitet die Physiothe-rapie nach operativen eingriffen die ers-te rehabilitationsphase ein, es werden Bewegungen des täglichen Lebens trai-niert und wichtige Informationen zum Verhalten in der Genesungsphase vermit-telt. die abklärung und Therapie von Schluckstörungen ist ein weiterer Be-reich, in welchem die Physiotherapie eine zentrale rolle einnimmt.

logopädie

In der klinischen Logopädie kümmern sich unsere Spezialisten um die abklä-rung, die Therapie und die Beratung von erwachsenen mit erworbenen Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen sowie Gesichtslähmungen. Sie beraten die Patienten und ihre angehörigen auch im umgang mit dem jeweiligen de-fizit. die klinische Logopädie ist primär auf der Stroke-unit und in der Chirurgie tätig und pflegt eine enge Zusammen-arbeit mit der ernährungsberatung und der Küche sowie mit anderen Thera-peuten, dem ärztlichen Team und der Pflege.

Fokus PhysiotheraPie | leistuNGsaNGeBot iM üBerBliCk 7lEISTUNGSANGEBOT IM üBERBlICK | FOKUS PhySIOThERAPIE6

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der akute Schmerz tritt zum Beispiel als folge einer Verletzung oder nach einer operation plötzlich auf und lässt sich gut medikamentös behandeln. der chro-nische Schmerz hingegen hält über ei-nen Zeitraum von drei Monaten oder länger an. Chronische Schmerzen sind nicht ausschliesslich ein individuelles Problem: ein beträchtlicher Teil der Ge-sundheitskosten wird hierzulande durch Schmerzen und deren folgen verur-sacht. die häufigste form von chroni-schen Schmerzen betrifft den rücken.

Multidimensionales problem

In der Vergangenheit hat man die Schmerzproblematik häufig unter-schätzt und ihre ursachen vorwiegend im biomedizinischen Bereich gesucht. heute beurteilt man komplexe Schmerz-symptome nach dem biopsychosozialen Krankheitsmodell. das heisst, dass so-wohl somatische als auch psychosoziale faktoren zur erklärung des Schmerzes herangezogen werden, da nachweislich beide faktoren von Bedeutung sind und sowohl die diagnosestellung als auch die Behandlung beeinflussen. Man spricht somit bei chronischen Schmerzen auch von einem multidimensionalen Problem, dem in der Therapie entsprechend rech-nung getragen werden muss.

psychische Faktoren

Psychische faktoren spielen bei chroni-schen Schmerzen eine entscheidende rolle. Sie können diese verursachen, aufrechterhalten oder verstärken. So leiden beispielsweise bis zu 25% der Schmerzpatienten unter einer ernstzu-nehmenden angststörung und ca. 20% unter einer depression. der enge Zu-sammenhang zwischen psychischen faktoren und den Schmerzen fördert die Chronifizierung und führt den Patienten in einen Teufelskreis.

schmerztherapie am KsW

am Institut für Physiotherapie am KSW ist man sich der Multidimensionalität der Schmerzproblematik bewusst. des-halb werden Patienten mit chronischen Schmerzen in einem multidisziplinären Setting behandelt. der Physiotherapie kommt innerhalb dieses Settings eine tragende rolle zu, denn die Physiothera-peuten sollen die Patienten dazu befähi-gen, mit ihren Schmerzen besser umzu-gehen. eine Behandlung basierend auf dem biopsychosozialen Krankheitsmo-dell setzt voraus, dass Physiotherapeu-ten psychologische Strategien und ele-mente aus der kognitiven Verhaltensthe-rapie in ihre arbeit integrieren. denn ein wesentlicher Bestandteil der Therapie ist die Veränderung des Bewegungsver-haltens der Patienten in ihrem alltag. die physiotherapeutische Behandlung von Patienten mit chronischen Schmer-zen stellt sehr grosse anforderungen an alle in den Prozess integrierten fach-kräfte. Trotz der hohen Prävalenz von chronischen Schmerzen in unserer Ge-sellschaft gibt es nur wenige fundierte Therapieangebote. das Institut für Phy-siotherapie hat die Therapie von chroni-schen Schmerzen als strategischen Schwerpunkt definiert und investiert entsprechend in die ausbildung der The-rapeuten und betreibt eigene for-schungsprojekte in diesem Bereich.

Schmerzen am Bewegungsapparat sind ein verbreitetes Volksleiden mit massiven volkswirtschaftlichen folgen. Während der akute Schmerz häufig ein Warn- und Schutzsignal des Körpers ist, spielen beim chronischen Schmerz psychosoziale faktoren eine grosse rolle.

physiotherapie bei patienten mit chronischen schmerzen

98 InfoBox ChronISChe SChMerZen | foKuS PhySIoTheraPIe foKuS PhySIoTheraPIe | InfoBox ChronISChe SChMerZen

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der kardialen rehabilitation werden vorwiegend Patienten zugewiesen, die wegen eines akuten herzinfarkts am KSW erfolgreich behandelt wurden. aber auch für Patienten mit herzklap-pen- oder herzmuskelerkrankungen und mit herzinsuffizienz ist das Physiothe-rapieangebot geeignet. die Behandlung von Patienten mit einem akuten herzin-farkt besteht darin, dass die Kardiolo-gen und herzchirurgen die verschlosse-nen herzkranzgefässe wieder öffnen und die Blutversorgung durch Ballon-katheterisierung und einlage eines Stents oder durch einen Bypass mög-lichst rasch wiederherstellen. Bei einem problemlosen Verlauf können die Patienten das Spital nach einigen

Tagen, spätestens aber nach einer Wo-che verlassen. damit ist die Behandlung jedoch noch nicht abgeschlossen. Giu-seppe Mungo, Leiter fachteam Kardial/Pulmonal/neurologie am Institut für Physiotherapie, unterstreicht die Wich-tigkeit der kardialen rehabilitation: «um die ursache des Infarkts, also die Schädigung der herzkranzgefässe, zu behandeln und das reinfarktrisiko mög-lichst gering zu halten, ist eine anpas-sung des Lebensstils erforderlich. des-halb ist die ambulante herzrehabilita- tion ein fester und wichtiger Bestandteil der Behandlung. Patienten nach einem herzinfarkt haben eine zweite Chance bekommen. und wir unterstützen sie da-bei, diese Chance zu nutzen.»

nachgewiesener nutzenMehrere grossangelegte nationale und internationale Studien stellen der kardi-alen rehabilitation den evidenzgrad a aus, was der höchsten Stufe entspricht. das bedeutet, dass die kardiale rehabi-litation nachweislich dazu beiträgt, die Mortalität zu reduzieren, die Lebens-qualität zu verbessern und das rein-farktrisiko zu senken.das hauptmerkmal der kardialen reha-bilitation am KSW ist ihre Interdiszi-plinarität. Zur Trainingstherapie als hauptbestandteil benötigt es die ernäh-rungsberatung, um Patienten für die entscheidenden risikofaktoren zu sensi-bilisieren. ebenfalls wichtig für den er-folg der Therapie, insbesondere in Be-

die rehabilitation im anschluss an eine erfolgreiche herzoperation ist entscheidend für die Lebensqualität der Patienten. deshalb ist das wich-tigste Ziel der Spezialisten für kardiale rehabilitation, bei den Patienten eine bleibende Lebensstiländerung herbeizuführen.

Die zweite Chance nutzen

das nordic Walking auf den Trails oberhalb des KSW ist bei den Patienten sehr beliebt. Geselliges Beisammensein und positives erleben von Bewegung – kaum ein anderes Training im Cardiofit bringt den Willen, freude an der Bewegung zu vermitteln, ähnlich auf den Punkt.

Beim ausdauertraining werden die Patienten und ihr Training zentral überwacht und gesteuert. dies gehört in der stationären rehabilitation zum Standard und beginnt sich nun auch in ambulanten Pro-grammen durchzusetzen. das Training kann so noch individueller und wirksamer gestaltet werden.

zug auf die begleitende medikamentöse Behandlung, ist die ärztliche Sicht.

das hauptmerkmal

der kardialen rehabilitation

am KSW ist ihre

Interdisziplinarität.

da Stress einer der zentralen auslöser für einen herzinfarkt ist, wird zudem mit den fachleuten der Psychologie die psychische Situation vor und nach dem herzinfarkt beleuchtet. Das Cardiofit-programmdie Kardiologen melden Patienten mit einem herzinfarkt direkt nach erfolgrei-cher Katheter-Intervention zur herz- rehabilitation an. Patienten mit einer chronischen herzinsuffizienz werden vom hausarzt oder vom Kardiologen zu-gewiesen. die Patienten werden unmit-telbar zu einer einführung aufgeboten, welche innerhalb der folgenden zwei Wochen stattfindet. In einzelfällen kann es durchaus vorkommen, dass die auf die herzrehabilitation spezialisier-ten Physiotherapeuten die Betroffenen schon auf der Station besuchen. «Wir streben einen möglichst kurzen zeitli-chen abstand zwischen der Intervention und dem Start der rehabilitation an», erklärt Giuseppe Mungo. das Pro-gramm der zwölfwöchigen rehabilita-tion umfasst drei bis fünf Trainingsein-heiten pro Woche. Zwei bis vier Trai-nings haben die Stärkung von Kraft und ausdauer zum Ziel und finden in form einer Trainingstherapie an Geräten statt. einmal pro Woche wird abwechs-lungsweise ein Variotraining in der Turnhalle oder eine nordic-Walking-runde draussen durchgeführt. «Beim Variotraining geht es einerseits um die Verbesserung von Koordination und Gleichgewicht und andererseits um das Training von ausdauer und Kraft in ei-nem praxisbezogenen umfeld. das theo-retische Wissen, das für die angestreb-te Lebensstiländerung erforderlich ist, vermitteln fachspezialisten an wöchent-lich stattfindenden Vorträgen zu den Themen ernährung, Bewegung, ent-spannung und medizinische hinter-grundinformationen», führt Giuseppe

langzeitwirkung garantiert

als abschlussgeschenk erhalten die Patienten aller rehabilitations-programme den Wanderführer «Spazieren als Therapie» über-reicht. dieser wurde vom Institut für Physiotherapie erstellt und speziell auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet. Im Wan-derführer werden zehn Stadtspa-ziergänge durchWinterthur vorgestellt, welche die Patienten zu einer nachhaltigen aktivitäts-steigerung motivieren sollen.

Mungo aus. der behandelnde Kardiolo-ge bleibt während der gesamten dauer der herzrehabilitation stark involviert.

Wir möchten

unseren Patienten vor

allem freude an der

Bewegung vermitteln.

die zwölfwöchige rehabilitation ist ein Intensivprogramm, dessen nachhaltige Verankerung bei den Betroffenen Giu-seppe Mungo sehr am herzen liegt: «es ist äusserst wichtig, dass die Patienten die antrainierte Lebensstiländerung auch nach der rehabilitation beibehal-ten. deshalb legen wir viel Wert darauf, die Teilnehmenden nicht nur zu trainie-ren, sondern sie auch zu motivieren und ihnen freude an der Bewegung zu ver-mitteln.»

Spazieren als Therapie10 lustvolle Wanderungen in Winterthur

1110 foKuS PhySIoTheraPIe | aMBuLanTe KardIaLe rehaBILITaTIon – CardIofIT aMBuLanTe KardIaLe rehaBILITaTIon – CardIofIT | foKuS PhySIoTheraPIe

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Mit rund 400000 Betroffenen in der Schweiz ist CoPd eine weitverbreitete chronische Lungenkrankheit. CoPd-Pa-tienten bilden die grösste Gruppe beim Pneumofit-Programm am KSW. oft ist CoPd die folge einer fortschreitenden Schädigung der atemwege und des Lun-gengewebes, typischerweise durch Ziga-rettenrauch, in seltenen fällen erkran-ken auch nichtraucher daran. auch Patienten mit anderen chronischen Lun-generkrankungen wie Lungenfibrose oder asthma bronchiale sowie Patien-ten vor oder nach einer Lungenopera- tion profitieren von einer pulmonalen rehabilitation. Wer unter CoPd leidet, ist stark einge-schränkt. In alltagssituationen tritt oft atemnot auf, einzukaufen oder den vol-

len Wäschekorb zu tragen, fällt schwer. «ohne Therapie entwickelt sich eine negativspirale, die zu einer stetigen ab-nahme der Vitalität und der Lebensqua-lität führt», erklärt nicola Greco, Klini-scher Spezialist Kardiopulmonal am Institut für Physiotherapie. «Mit einer gezielten Therapie lässt sich die körper-liche Leistungsfähigkeit steigern, die dyspnoe reduzieren und die Lebensqua-lität verbessern.»

Bewährtes rehabilitations- programmPneumofit heisst die ambulante pulmo-nale rehabilitation, die das KSW seit 2008 für lungenkranke Menschen an-bietet und deren Kosten von den Kran-kenkassen übernommen werden. dabei

arbeiten die Bereiche Pneumologie und Physiotherapie sehr eng zusammen, um das Trainingsprogramm auf die spezifi-schen Bedürfnisse und fähigkeiten der Patienten auszurichten. dazu dr. med. Swantje Beyer, ärztliche Leiterin der ambulanten pulmonalen rehabilitation am KSW: «der lebhafte und unkompli-zierte austausch zwischen Ärzten und Therapeuten ist das erfolgsrezept unse-res Programms. Mit vereinten Kräften möchten wir unseren Patienten freude an der körperlichen Bewegung vermit-teln und das Vertrauen in den eigenen Körper zurückgeben.» nach einer ärztlichen untersuchung fin-det zweimal pro Woche ein 90-minüti-ges Training mit Gymnastik und indivi-duellem Kraft- und ausdauertraining

Menschen mit einer chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (CoPd) zählen zur grössten Patientengruppe für das Pneumofit-Programm am Institut für Physiotherapie. Während der dreimonatigen Therapie lernen sie, die vorhandenen ressourcen optimal zu nutzen und so ihre Lebensqualität zu verbessern.

aktiver umgang mit CopD

In enger Zusammenarbeit mit den Pneumologen gestalten die zuständigen Therapeuten ein individuelles Training für die Pneumofit-Patienten. durch das führen eines Trainingstagebuchs übernimmt der Patient dabei auch selbst viel Verantwortung für seinen Trainingsfortschritt.

die Pneumologie untersucht vor Beginn der rehabilitation den Patienten genau. Lungenfunktion, Spiroergo-metrie und Konsultationen beim Pneumologen bilden die Puzzleteile dieser Vorbereitung. Im Training werden die Patienten eng betreut, und sie können es unabhängig vom Schweregrad der erkrankung absolvieren.

statt. dazu kommt einmal wöchentlich ein nordic-Walking-Training auf dem reha-Trail. dass die Patienten stets zu-sammen trainieren – eine Gruppe um-fasst jeweils drei bis fünf Personen –, wirkt sich positiv aus, da die Teilnehmen-den sich gegenseitig motivieren. auch wenn eine heilung der Krankheit nicht möglich ist, so vermag die rehabili-tation die Lebensqualität der Lungenpati-enten in vielen fällen deutlich zu verbes-sern. «Wir wollen vor allem die freude an der Bewegung fördern und die Patienten anleiten, ihre ressourcen optim al zu nut-zen», betont nicola Greco. die fachärzte sind intensiv in die rehabilitation invol-viert. Sie besuchen die Trainings, man tauscht Beobachtungen aus und trifft sich alle sechs Wochen zum rapport. ein wei-terer wichtiger aspekt des Trainings ist die psychologische Gewöhnung an die atemnot. «Patienten lernen, bei atemnot ruhiger zu reagieren und die Belastung nicht sofort zu unterbrechen», erklärt ni-cola Greco. fortschritte lassen sich ins-besondere bei atemnot und bei der all-tagsbewältigung beobachten, wie Befra-gungen der Patienten zeigen. Wer an der rehabilitation teilnimmt, erleidet zu-dem seltener einen akuten rückfall, wo-mit das risiko einer hospitalisation sinkt. dies stellt für die Patienten eine grosse erleichterung dar und wirkt sich gleichzeitig dämpfend auf die Gesund-heitskosten aus.

nachhaltigkeit enorm wichtignach ablauf des dreimonatigen Pro-gramms werden die Patienten nochmals gründlich untersucht, und die individuel-len fortschritte in Bezug auf die Le-bensqualität und die Leistungsfähigkeit werden dokumentiert. abgeschlossen ist die rehabilitation damit aber nicht, denn bei Lungenpatienten ist es enorm wichtig, dass sie das erlernte weiterfüh-ren. Ziel ist es darum, folgetrainings zu organisieren, in privaten fitnesscentern oder am KSW, wo die Patienten die Möglichkeit haben, nach abschluss des Programms zweimal pro Woche in der Gruppe zu trainieren. das Institut für Physiotherapie hat 2015 zusammen mit der ZhaW ein forschungsprojekt initi-iert, das den nachhaltigen nutzen der individuellen Beratung und Betreuung dokumentieren soll.

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Im Bereich der muskuloskelettalen Phy-siotherapie steht das Wiedererlernen, Trainieren und optimieren von funktio-nen des gesamten Bewegungsapparates im Vordergrund. die Patienten werden dem Team der muskuloskelettalen re-habilitation vorwiegend von KSW-inter-

nen Ärzten und von hausärzten aus der region zugewiesen. «am häufigsten be-handeln wir den klassischen rückenpa-tienten», erklärt Maja Patroncini, Lei-terin des fachteams Muskuloskelettal. «Zum muskuloskelettalen Bereich zäh-len zudem alle anderen Bereiche des Be-

wegungsapparates wie nacken, Schul-tern, ellbogen, Knie, hüfte oder füsse. die Patienten kommen entweder nach einer operation zu uns oder weil eine konservative Behandlung den gewünsch-ten erfolg bringen soll. Zentrale interne Zuweiser sind rheumatologen, ortho-

Menschen mit Beeinträchtigungen am Bewegungsapparat sind beim fachteam für muskuloskelettale Physiotherapie in guten händen. die Spezialisten erarbeiten für jeden Patienten ein evidenzbasiertes, an individuelle Ziele angepasstes Therapieprogramm, das in drei Phasen abläuft.

Bewegung ist das a und o

In interdisziplinären fallbesprechungen werden Patienten im Team zusammen mit den Ärzten untersucht und das weitere Prozedere besprochen.

nach dem Motto «Bewegung ist das a und o» erhält jeder Patient seinem Bedürfnis entsprechend in allen Phasen der rehabilitation aktive übungen.

päden, Traumatologen und neurochir-urgen.»Innerhalb des muskuloskelettalen Teams verfügen fast alle Therapeuten über un-terspezialisierungen wie obere oder un-tere extremität, rücken, Training oder Schmerz. dieser hohe Spezialisierungs-grad, verbunden mit permanenter Wei-terbildung, gewährleistet Behandlungen nach den jeweils neusten wissenschaftli-chen erkenntnissen. ein hauptvorteil der muskuloskelettalen Physiotherapie am KSW ist die nähe zu den zuweisenden Ärzten. dazu Maja Patroncini: «Viele Patienten sehen wir bereits im stationä-ren Setting und übernehmen dann im am-bulanten Bereich die Weiterbetreuung. aufgrund der kurzen Wege zu den behan-delnden Ärzten können wir dadurch die Patienten engmaschig begleiten und je-derzeit rücksprache nehmen, wenn ein Problem auftaucht.» auch die KSW-Ärzte schätzen die nähe und die kurzen Wege zu den Physiotherapeuten, denn diese bieten ihnen wertvolle entlastung. Passend dazu meint dr. med. adrian forster, Chefarzt rheumatologie am KSW: «den erfolg der Therapie macht weniger die Summe der einzelmassnah-men als deren interdisziplinäre abstim-mung aus.»

In den Kleingruppen ergeben

sich spannende Gruppen-

dynamiken. Man will mitein-

ander vorwärtskommen und

spornt sich gegenseitig an.

der ablauf ist sowohl bei operativen als auch bei konservativen Behandlungen derselbe: Vor jeder Behandlung befragt und untersucht der behandelnde Thera-peut den Patienten nach verschiedenen aspekten wie Beweglichkeit, muskuläre Gegebenheiten etc. auf der Basis dieses sogenannten Clinical-reasoning-Pro-zesses werden individuelle Ziele defi-niert. «der eigentlichen Behandlung geht eine Probebehandlung voraus. die-se gibt uns Physiotherapeuten wertvolle anhaltspunkte zur erwarteten Wirkung der angestrebten Therapie. Je nach er-kenntnis evaluieren wir noch andere Therapieansätze oder starten direkt mit

dem dreiphasigen Programm», führt Maja Patroncini weiter aus.

Drei trainingsphasenein Grundprinzip am Institut für Physio-therapie ist der starke einbezug der Pa-tienten. eines der hauptziele jeder Be-handlung besteht darin, den Patienten dabei zu unterstützen, seine funktionel-len alltagsaktivitäten so schnell wie möglich wieder selber ausführen zu kön-nen. In der muskuloskelettalen rehabili-tation basiert jede Behandlung auf dem dreiphasenkonzept. In der ersten Phase finden individuelle 30-minütige Behand-lungen statt. der Zeitpunkt des über-gangs zur zweiten Phase ist von Patient zu Patient verschieden. die zweite Pha-se findet in Kleingruppen à drei Patien-ten in einem Trainingsraum statt. die 60-minütigen einheiten umfassen indivi-duelle Behandlungen und Trainings. das heisst, dass sich der Therapeut während dieser Stunde je nach Bedarf während rund 15 Minuten einzelnen Teilnehmen-den widmen kann, während die anderen parallel dazu ihre übungen selbständig ausführen. die Vorteile für die Patien-ten liegen einerseits in der doppelten Therapiezeit, die ihnen zur Verfügung steht, und andererseits in der Kraft der gegenseitigen Motivation. das bestätigt auch Maja Patroncini: «In den Klein-gruppen ergeben sich spannende Grup-pendynamiken. Man will miteinander vorwärtskommen und spornt sich ge-genseitig an.»

In der dritten Phase sind die Patienten nicht mehr zwingend auf ihre individuel-le Betreuungsperson angewiesen und starten mit der medizinischen Trainings-therapie. Sie erhalten einen individuell angepassten Trainingsplan und trainie-ren in Gruppen à max. 8 Patienten wäh-rend 60 Minuten unter Kontrolle eines Physiotherapeuten. die medizinische Trainingstherapie ist die Vorstufe zum selbständigen Training. Patienten, wel-che das dreiphasige Training durchlaufen haben, können in der Selbstzahlergruppe zu günstigen Konditionen während drei oder sechs Monaten weiterhin am KSW trainieren.

eine individuelle Betreuung sowie die korrekte ausführung von übungen liegen uns am herzen und entsprechen unserem Qualitätsstandard.

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