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Das Magazin Der süDwestDeutschen PhilharMonie konstanz – gehört gelesen winter 2015-2016 Wolfgang am S ee

Wolfgang am See - Philharmonie Konstanz · 2019. 1. 22. · Elegie Andante cantabile Danse phantastique Quasi Valse lente Nino Rota 1911 – 1979 trio (1973) Allegro Andante Allegrissimo

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  • Das Magazin Der süDwestDeutschen PhilharMonie

    konstanz – gehört gelesen

    winter 2015-2016

    Wolfgang am See

  • Programm & Tickets: www.arlberg1800.at · arlberg1800 RESORT St. Christoph ·

    T: +43 5446 2611 · [email protected]

    Bachwoche 07. – 13.12. 201507. & 09.12.2015 Moye Kolodin

    09.12.2015 Peter Clemente

    11.12.2015 Claire HuangciWeihnachten und Silvester23.12.2015 Soirée „Christmas Jazz“

    Peter Vogel

    02.01.2016 Silvester Kabarett Florian Adamski – Dinner for One

    Vorschau 2016 Auswahl11.01. – 15.01.2016 Szymanowski-Quartett

    08. – 12.02.2016AMAR Quartett and friends

    22.03.2016 Rudolf Buchbinder

    27.03.2016 Daniel Ottensamer

    Im neuen Konzertsaal in St. Christoph am Arlberg: Konzerte, Kabarett, Lesungen, Symposien

    Kultur-Kurzurlaubarlberg1800 RESORT Kennenlern-Paket:

    5-Sterne Kurzurlaub2 Übernachtungen, Gourmet Halbpensionab 570 Euro

    Informationen aufwww.arlberghospiz.at

  • takt | winter 2015-2016 3fischMarktzwei

    Freiheit schöner Götterfunken EDITORIAL

    von rouven schöllLiebe Leserinnen, liebe Leser,der Artikel Der Himmel über Paris auf Seite 8 war kaum geschrieben, da erschütterten uns die schrecklichen Ereignisse in der französischen Hauptstadt. Wieder einmal relativierte sich binnen weniger Stunden alles, was zuvor unseren Alltag bestimmt hat. Die Anschläge trafen Menschen ohne Ansehen ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihres Geschlechtes. Die Trennlinie zwischen denen, die da sinnlos morden und uns, die da fassungslos stehen, ist nicht der Islam und das Christentum. Die Trennlinien sind die Meinungs-, Religions- und Pressefreiheit. Mit dieser Freiheit können diese radikalen Menschen nicht umgehen.Im Dezember 1989, kurz nach dem Mauerfall, änderte Leonard Bernstein für zwei Festkonzerte in Berlin-Ost und -West kurzerhand den Text von Beethovens 9. Symphonie. Statt »Freude« wurde »Freiheit schöner Götterfunken« gesungen. Das war sicher auch ein etwas theatralischer Akt. Man kann es aber auch als ein Symbol vor dem Hintergrund dieser wunderbaren Ereignisse sehen.

    Eins ist aber zumindest klar: Beethovens Meisterwerk wäre heute so nicht existent, hätte es nicht die Epoche der Aufklärung gegeben. Die an die absolutistischen Höfe und an die Kirchen gebundene Musik löst sich und neue Formen, beispielsweise der Instrumentalmusik, entstehen.So will ich heute einmal theatralisch sein und summe »Freiheit schöner Götterfunken« vor mich hin. Ich hoffe, dass wir alle standhaft bleiben und unsere Grundwerte nicht verraten.

    Ich wünsche Ihnen eine friedliche Adventszeit, viel Freude mit unserer Musik und alles Gute für die kommende Zeit!

    Ihr

  • 4 takt | winter 2015-2016

    Auf einen Blick

    inhaltsverzeichnis

    Säntis-Schwebebahn, Hotel, Gastronomie, Events, CH-9107 Schwägalp, T +41 71 365 65 65, [email protected], www.saentisbahn.ch

    Entfliehen Sie dem Alltag nicht, entschweben Sie ihm!Vom Säntisgipfel reicht der Blick über sechs Länder. Genauso grenzenlos wie die Aussicht sind auch die Möglichkeiten, die Säntis und Schwägalp bieten. Hier erwarten Sie bei jedem Wetter echte Erlebnisse fernab dem Alltag.

    Der Säntis auf einen Blick ■ 2502 m ü. M. ■ Panorama-Rundsicht über 6 Länder ■ Zwei Panorama-Restaurants ■ Grosse Aussichtsterrassen ■ Mineralien-Ausstellung «Gwönderfitzig» ■ Appenzeller Wesenswege mit «Appenzeller Streichmusik,

    Witz und Volksweisheiten»

    Täglich Preishits auf dem Säntis Säntis-Zmorge: Frühstücksbuffet inkl. Berg- und Talfahrt CHF 55.00 EUR 44.40; Kinder 13 – 16 Jahre, Halbtax / GA CHF 47.00 EUR 37.60; Kinder 6 – 12 Jahre CHF 37.00 EUR 29.60

    Säntis-Zmittag: Suppe, Appenzeller Kalbsgeschnetzeltes an Champig-non-Rahmsauce, mit Mostbröckli und Apfelstücken, Spätzli und Gemüse inkl. Berg- und Talfahrt Erwachsene ab 16 Jahren CHF 60.00 EUR 57.15; Kinder ab 6 Jahren, Halbtax / GA CHF 52.00 EUR 49.50Preis- und Kursänderungen vorbehalten.

    Aktuelle Veranstaltungen ■ Unsere Vollmondfahrten. Zum Heulen schön! Abendfahrt

    mit Buffet und Musik an jedem Vollmondabend. Bergfahrten von 18 Uhr bis 19.30 Uhr. Termine auf www.saentisbahn.ch

    ■ Appenzeller Weihnachtskonzert: 5. Dezember 2015 mit der Original Streich musik Geschwister Küng und dem Jodlerduett Armin Dörig und David Stricker

    SB_15_1116_Anzeige_Takt_Magazin.indd 1 16.11.15 10:45

    Konzerte 7 roMatisches interMezzo Kammerkonzert 9 concerto noël alleManD Inselkonzert12 iM fluss Philharmonisches Konzert18 neujahrskonzert Sonderkonzert22 cinéMa Sonderkonzert25 Die verhexte Musik Familienkonzert30 wolfgang aM see i Wiener Klassik31 wolfgang aM see ii Wiener Klassik32 wolfgang aM see iii Wiener Klassik37 Phasnachtskonzert Sonderkonzert40 iM anfang Philharmonisches Konzert47 a circus syMPhony Familienkonzert48 récréations française Sonderkonzert

    Wissen26 entDecke Die Musik Seite für Kinder39 MusiPeDia Klassische Musik oder Musik der Klassik?50 vorverkaufsstellen/iMPressuM51 PrograMMüBerBlick Dezember bis Februar

    Titelthema29 Das leichte ist BesonDers schwierig von Beat Fehlmann33 was Macht Das genie Mozarts aus?

    Fischmarktzwei3 freiheit schöner götterfunken5 entsPannen Mit allen sinnen Musik in der Therme Konstanz8 Der hiMMel üBer Paris

    10 therMoMix in Der gourMetküche?16 Das cockPit Des intenDanten Philharmonie in Zahlen19 grusswort Des oBerBürgerMeister uli BurcharDt20 gesunDheitstage Bei Der PhilharMonie28 es ist zeit für Den ruhestanD Spendenbarometer35 völlig losgelöst Rückblick36 toleranz hilft nicht! Kolumne von Tobias Bücklein38 fähigkeiten zur telePortation Kurz vorgestellt45 kurz Berichtet

  • takt | winter 2015-2016 5

    Direkt am Ufer des Bodensees in die sanft ansteigende Landschaft gebettet, lädt die Bodensee-Therme Konstanz mit weiträumigem Thermal- und Saunabereich zu erholsamen Stunden ein. An zwei Adventssamstagen verspricht ein besonderes Angebot Entspannung für alle Sinne: Die Philharmonie Konstanz versüßt am 5. und 19. Dezember, jeweils um 19 Uhr und um 20 Uhr, den Besuch im Thermalbad der Bodensee-Therme Konstanz. Während sich die Gäste vom warmen Thermalwasser umspülen lassen, lauschen sie den Klängen der Musiker. Musik aus vier Jahrhunderten erfüllt die große Badehalle, wenn das Circolo-Quartett am 5. Dezember spielt. Am 19. Dezember hören die Besucher einem Duo mit Schlagzeug und Fagott zu.

    Entspannen mit allen SinnenMusik in Der BoDensee-therMe konstanz

    Die Bodensee-Therme Konstanz bietet ihren Besuchern mehr als Wasser: Im groß angelegten Thermalbecken entspannt man auf Sprudelliegen oder lässt sich von unterschiedlich positionierten Düsen sanft massieren. Der 36 Grad warme Quelltopf heizt den Gästen richtig ein. Ein besonderes Erlebnis ist ein Bad mit Blick auf den See im großen Außenbecken. In der kalten Jahreszeit tut ein Besuch in der großzügigen Sauna-Welt besonders gut. Verschiedene Saunen (100 Grad, 95 Grad und 85 Grad) warten auf die Gäste. Wer sanftere Temperaturen bevorzugt, ist im neuen Sanarium und Dampfbad richtig. Zwischen den Saunagängen erfrischen sich die Gäste im Tauchbecken, ruhen sich in einem der großzügigen Ruheräume aus oder genießen ein Sonnenbad auf dem Panoramadeck.

    Weitere Informationen zur Bodensee-Therme Konstanz unter www.therme-konstanz.de

    fischMarktzwei

    … Zeit für mich Täglich von 9 bis 22 UhrSauna ab 10 UhrDienstags DamensaunaMontag – Freitag (außer feiertags)Wassergymnastik um 11, 15 und 19 Uhr

  • KONSTANZ FÄHRT ROT.

    Nicht nur in die Grundversorgung fließt unsere Energie. Mobilität ist mindestens genau so wichtig. Sonst geht nichts. Wo man auch hinmöchte – unser Roter Arnold fährt quer durch Konstanz und darüber hinaus. Dabei legt er auf 15 Linien pro Jahr knapp drei Millionen Kilometer zurück. Wenn‘s also um Konstanz geht, fährt man mit Rot garantiert besser.

    Mehr Konstanz im Leben. Ihre Stadtwerke.

  • takt | winter 2015-2016 7kaMMerkonzert

    Paul Juon 1872 – 1940

    trio-Miniaturen nr. 3 oP. 18Rêverie Molto adagioHumoreske Allegro ma non troppoElegie Andante cantabileDanse phantastique Quasi Valse lente

    Nino Rota 1911 – 1979

    trio (1973)AllegroAndante Allegrissimo

    * Pause *

    Romantisches Intermezzo

    Montag, 7. Dezember 2015 | 18 Uhr | Tertianum KonstanzKarten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro

    Der russische Brahmstrio-koMPositionen für klarinette, violoncello unD klavierDie Kombination von Klarinette, Cello und Klavier hat diverse Komponisten gelockt – in der Romantik, als warme Klangfarben zunehmend gefragt waren, aber auch im 20. Jahrhundert, als der Dialog unterschiedlicher Klangcharaktere in den Fokus der Kammermusik rückte. Die Klarinette übernimmt dabei quasi die Rolle der Violine aus dem klassischen Klaviertrio und variiert sie durch die Gesanglichkeit ihres Tons auf ungemein reizvolle Weise.Der italienische Komponist Nino Rota komponierte neben unzähligen Filmpartituren auch Instrumentalmusik, auf die er nahtlos jene Fantasie und Spielfreude übertrug, die ihn für den Film so begehrt machten. Rotas Musik bleibt dabei stets tonal und melodisch, bedient sich jedoch gewitzt der harmonischen Schärfen des 20. Jahrhunderts.

    Paul Juon gilt als Anwärter auf den Titel »Der russische Brahms«; ebenso gut könnte man ihn aber auch einen »zweiten Grieg« nennen. Die Elegie aus seinen Trio-Variationen op. 18 verrät warum!In Brahms kammermusikalischem Spätwerk vereinen sich Klangpoesie und kompositorische Meisterschaft in herrlicher Weise. Das gilt insbesondere für die Werke mit Klarinette, die ab 1891, inspiriert durch den lyrischen Ton des Klarinettisten Richard Mühlfeld, entstanden. Im Klarinettentrio herrschen leise Töne vor, und Cello wie Klarinette entpuppen sich als ebenso begabte Zeichner von Charakterbildern wie als tiefgründige Erzähler. Musik, die insbesondere in ihren nachdenklichen Momenten den Hörer ganz und gar in den Bann zieht. Kerstin Klaholz

    johannes BrahMs 1833 – 1897

    trio a-Moll oP. 114Allegro Adagio Andantino grazioso Allegro

    Antje Stefaniak Klarinette Berenike Derbidge ViolonCello Iva Navratova KlaVier

    sehnsüchtig

  • 8 takt | winter 2015-2016

    Der Himmel über ParisschMucker Boxster trifft PhilharMonie on tour

    Autointeressierte Musikerkollegen haben es entdeckt: Im vorletzten Porsche-Magazin 373 ist der Bericht einer Fahrt eines Paares mit einem Boxster abgedruckt. Es geht durch die Stadt der Liebe, es geht durch Paris. Vor dem Arc de Triomphe ist das schmucke rote Auto abgelichtet. Aber was ist das zwischen dem Triumphbogen und dem Porsche? Genau. Der Bus der Firma Kögel aus Radolfzell mit Philharmonie-Schriftzug. Mit diesem Doppeldecker begibt sich unser Orchester gewöhnlich auf Reisen …Nun ja, ehrlicherweise dachten wir zuerst an eine gute Fotomontage, denn sinnigerweise heißt das Magazin »Christophorus«. Doch unseren Chefdirigenten Vassilis Christopoulos haben wir im Juni nach 10 Jahren bei der Philharmonie in Konstanz verabschiedet. Die online-Ausgabe des Magazins der Zuffenhausener Autobauer beseitigte dann aber alle Zweifel – alles echt. Zufälle gibt es … Der Bus ist also schon mal dort, denn 2016 besucht der Freundeskreis Philharmonie e.V. die französische Hauptstadt.

    Das Porsche-Magazin online: www.porsche.com/christophorus (rs)

    fischMarktzwei

    Können sich18 Millionenirren?

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  • takt | winter 2015-2016 9inselkonzert

    Sonntag, 13. Dezember 2015 | 11.15 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro

    Genießen Sie nach dem Konzert das InselbuffettKombikarte Konzert und Essen: 48 Euro | Kinder wählen à la carte

    Veranstaltungsbüro Inselhotel, Telefon: 07531 125-466

    Melchior Hofmann 1679 – 1715

    kleines Magnificat für eine Singstimme, Flöte, Violine und Continuo

    Georg Philipp Telemann 1681 – 1767

    concerto für Flöte und Streicher AdagioAllegro

    Johann Sebastian Bach 1685 – 1750

    arie aus Der kantate Bwv 151 »süsser trost, Mein jesus köMMt«

    Michel Corrette 1707 – 1795

    concerto noël alleManD für Flöte, zwei Violinen und Basso Continuo

    AllegroAdagioAllegro

    Alessandro Scarlatti 1660 – 1725

    cantata Pastorale Per la nascità Di nostro signoreIntroduzione Pastorale

    Georg Friedrich Händel 1685 – 1759

    gloria Gloria in excelsis Deo Et in terra pax Laudamus te

    Concerto Noël Allemand

    Das weihnachtliche EuropaDas Programm nimmt uns mit auf eine Reise durch das weihnachtliche Europa in der ersten Hälfte des 18. Jahrhun-derts. Leipzig ist schon lange ein musikalisches Zentrum, bevor Johann Sebastian Bach 1723 dort Thomaskantor wird. Das Kleine Magnificat konnte erst vor wenigen Jahren dem Organisten und Musikdirektor an der Neukirche zu Leipzig, Melchior Hofmann, zugeordnet werden. Bis dahin wurde es als Anhang 21 im Bachwerkeverzeichnis geführt. Einige Musikwissenschaftler hielten das Magnificat für ein Werk Telemanns, der als Vorgänger von Hofmann auch das Collegium Musicum in Leipzig leitete. Titelgebend für die Matinee ist das Concerto Noël Allemand von Michel Corrette. Wichtig sind heute seine Anweisungen für die Spieltechnik

    seiner Zeit, in denen er unter anderem den italienischen mit dem französischen Stil vergleicht. In dem Weihnachtskonzert erscheint der gleiche Choral, den Bach in der Kantate Süßer Trost verwendet, als Thema des ersten Satzes.Von Paris geht die Reise weiter nach Rom, einem der Hauptwirkungsorte Alessandro Scarlattis. Seine Opern, Oratorien und Kantaten wurden in ganz Europa begeistert aufgenommen. Georg Friedrich Händels vierjährige Studienreise durch Italien führte auch nach Rom, wo »Il Saxone« auf Alessandro Scarlatti traf. Wahrscheinlich 1706 entstand dort die bis zum Jahre 2001 verschollene Kantate Gloria.

    eKKehard Creutzburg

    Iris Anna Deckert soPran | Karin Dean Violine | Katharina Vogt Violine | Irene Oesterlee Viola Ilija Andrianov ViolonCello | Ekkehard Creutzburg Flöte | Thorsten Bleich theorbe | Markus Utz orgel

  • 10 takt | winter 2015-2016

    Thermomix in der Gourmetküche?Kochkurs im Hotel Riva

    Seit zwei Jahren hat unser Orchester, dank der großzügigen Unterstützung der Familie Kolb, die Möglichkeit, Gäste im Hotel Riva unterbringen zu können. Das Haus mit seiner einmaligen Lage und dem wunderbaren Ambiente verzaubert und inspiriert unsere Künstler und führt dazu, dass sich unsere Gäste hier auch außerhalb der Proben und Konzerte wohlfühlen. Nebst dem Hotelbetrieb verfügt dieses Haus bekanntlich über eine sehr hochstehende Gastronomie. Im Rahmen eines Kochkurses beim Küchenchef des Restaurant Ophelia, Dirk Hoberg, hatte ich die Chance auf einen intensiven Blick hinter die Kulissen.

    In einer kleinen Gruppe begannen wir den Tag um 11 Uhr. Im Zentrum stand das Thema Wild. So musste erst einmal ein Rehrücken fachgerecht zerlegt, die Sauce angesetzt und das Gemüse geröstet werden. Das klingt erst einmal einfach, die Tatsache, dass dieser Vorgang über fünf Stunden gedauert hat, macht schon eher deutlich, mit welcher Akribie und Virtuosität in einer Sternenküche gearbeitet wird. Dabei hatten wir, unter Anleitung des Chefs, wichtige Geheimnisse erfahren und gleichzeitig der Küchen-Brigade über die Schulter schauen können. Als Hobby-Koch mit gewissen Ambitionen wurde mir aber einmal mehr deutlich, wie weit unsere Koch-Welten auseinander liegen. Dennoch habe ich ein paar wichtige Tipps erhalten, welche meine Küche verbessern werden.

    Zusätzlich durfte ich erfahren, wie unglaublich präzise in der Küche von Herrn Hoberg gearbeitet wird. Der Umgang und das Verständnis für die einzelnen Lebensmittel in Verbindung mit dem technischen Know-how sind schon beeindruckend. Einiges übersteigt dabei deutlich die Möglichkeiten einer privaten Küche, vieles ist aber Wissen und Können gepaart mit Fantasie und einem guten Geschmackssinn. Eine Situation die mich immer wieder und auf ganz unterschiedlichen Ebenen an unseren Orchesterbetrieb erinnert hat. Bemerkenswert fand ich aber auch, dass plötzlich ein Gerät wie der Thermomix eingesetzt wurde. Natürlich nicht zum Kochen, aber zum Verkleinern und weiteren Verarbeitung eines Pilzmousses hat das profane Gerät effiziente Dienste geleistet.

    fischMarktzwei

    Als Hobby-Koch mit gewissen Ambitionen wurde mir aber einmal mehr deutlich, wie weit unsere Koch-Welten auseinander liegen.

  • takt | winter 2015-2016 11

    Beim gemeinsamen Abendessen schließlich haben wir alle mit einem gewissen Stolz die verschiedenen Gänge genossen. Dabei haben wir aber auch für all jene unzähligen kleinen Köstlichkeiten, die einen Teller im Ophelia erst komplett machen und nicht von uns vorbereitet wurden, eine besondere Aufmerksamkeit erlangt. Bei jedem Bissen war uns klar, wie viel Arbeit gerade in unserem Mund verschwindet. Mit einer großen Hochachtung und prägenden Eindrücken haben wir uns verabschiedet und uns auf den Heimweg gemacht.

    Ein Tag, den ich nicht vergessen werde und der mich wohl zukünftig bei jeder privaten Kochaktivität begleiten wird.

    beat Fehlmann

    fischMarktzwei

    Dirk Hoberg und sein Souschef Philipp Heid

  • 12 takt | winter 2015-2016

    Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791

    serenaDe nr. 6 D-Dur kv 239 »serenata notturna«Marcia. MaestosoMenuetto – TrioRondeau: Allegretto – Adagio – Allegro

    Johannes Brahms 1833 – 1897

    violinkonzert D-Dur oP. 77Allegro non troppoAdagioAllegro giocoso, ma non troppo vivace

    * Pause *

    Robert Schumann 1810 – 1856

    syMPhonie nr. 3 es-Dur oP. 97 »rheinische«LebhaftScherzo: Sehr mäßigNicht schnellFeierlichLebhaft

    PhilharMonisches konzert

    FlussIM

    Kolja Blacher Violine und leitungmit besonderer unterstützung Von:

    Das Ohr – Hörgeräte & mehr!

  • takt | winter 2015-2016 13

    kolja Blacher studierte an der Juilliard School, New York bei Dorothy DeLay und später bei Sándor Végh in Salzburg. Er konzertiert weltweit mit großen Orchestern und arbeitete dabei unter anderem mit Kirill Petrenko, Vladi-mir Jurowski und Mariss Jansons. Sein programmatisches Spektrum umfasst sowohl Werke für Violine solo von Bach bis Berio, als auch die großen Violinkonzerte des romantischen und klassischen Repertoires, bis hin zu zeitgenössi-schen Stücken für Violine und Orchester. Als ein neuer Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit haben sich in den letzten fünf Jahren die sogenannten »Play-Lead« Konzerte intensiv und sehr erfolgreich entwickelt. Hierbei arbeitet er mit den Orchestermusikern und leitet als Solist vom Pult des Konzertmeisters aus die Aufführungen. Auf die Professur in Hamburg folgte vor einigen Jahren der Ruf an die Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, wo Blacher aufge-wachsen ist und heute noch lebt. Er war sechs Jahre als Konzertmeister der Berliner Philharmoniker tätig, bis er sich endgültig für die solistische Laufbahn entschied. Kolja Blacher spielt die sogenannte Tritton-Stradivari aus dem Jahr 1730, die ihm von Frau Kimiko Powers zur Verfügung gestellt wird.

    PhilharMonisches konzert

    Mittwoch, 16. Dezember 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo AFreitag, 18. Dezember 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo B

    Sonntag, 20. Dezember 2015 | 18 Uhr | Konzil Konstanz | Abo D

    Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 110 min.Karten: 48 ∙ 38 ∙ 28 ∙ 18 Euro | Inklusive kostenlose -Benutzung zu den Konzerten

    Serenaden, Divertimenti und Notturni bilden den roten Faden durch Mozarts Schaffen der 1770er Jahre – und all diese Titel stehen für Werke luftig-leichten, spontan ansprechenden Charakters. Mozart jedoch nahm die »leichte Muse« nicht weniger wichtig als große, dramatische Werke. Die heute übliche Trennung von »ernst« und »unterhaltend« hätte ihn sicher sehr amüsiert: denn sollte gute Musik nicht stets beides zugleich sein?

    Während zu zahlreichen Serenaden der Entstehungsanlass überliefert ist, liegen die Hintergründe der Serenata notturna im Dunkeln. Ein in mancher Hinsicht »schräges« Werk ist sie, bei dessen Komposition im Jahr 1776 dem längst zum Meister gereiften Mozart der Schalk im Nacken saß. So verwundert zunächst, dass er auf Bläser verzichtet, aber

    Mit dem Schalk im Nacken»serenata notturna«

    Der eine oder andere Gassenhauer im Spiel.

    gewitzt

    Pauken einsetzt. Eine nächtliche Aufführung unter freiem Himmel, wie sie damals gang und gäbe war, dürfte das wesentlich erschwert haben. Zudem inszeniert Mozart die Serenade als musikalischen Dialog zwischen Orchester und Solisten, allerdings gewitzt und mit patzigen Widerworten der Soli gegenüber der orchestralen Gemeinschaft. Und auch sonst scheint er den klassischen Serenadentyp ein wenig durch den Kakao zu ziehen: mit feierlichem Marsch, der sich ohne Bläser ganz schön abmühen muss, überraschend gesanglichem Trio, steifem Menuett und burschikosem Finale. Gut möglich, dass hier der eine oder andere Gassenhauer im Spiel ist, der den Salzburger Zuhörern damals vertraut in den Ohren klang. Zu gerne wäre man dabei gewesen!

    Kerstin Klaholz

  • 14 takt | winter 2015-2016

    Zum Verdruss von Sarasateviolinkonzert

    Johannes Brahms Werke für Violine sind in enger Verbindung mit dem damals führenden Geiger Joseph Joachim entstanden, der ihm als Freund und Ratgeber zur Seite stand. Das Violinkonzert wurde am 1. Januar 1879 in Leipzig mit Joachim als Solist und Brahms am Dirigentenpult zum ersten Mal aufgeführt. Trotz verschiedener Vorwürfe, es sei zu wenig geigerisch und zu symphonisch vom Orchester dominiert – bewusst war Brahms von den Modellen Paganinis oder Sarasates abgerückt – hat sich das Konzert im Repertoire aller Geiger etabliert.Traditionell dreisätzig ist zwar die Form, doch wie Brahms diese ausfüllt, ist neu und kühn. Die Solovioline ist fein mit dem Orchester verwoben, wirkt wie der Primus inter pares bald führend, bald begleitend. Ihrem ersten Einsatz geht ein ruhiges Thema in den tiefen Streichern und Bläsern voraus, das sich verdichtet, Raum gewinnt und wieder kammermusikalisch zurückgeführt wird. Erst in das kontrastierende zweite Thema mit seinen schroff punktierten Sechzehnteln setzt die Violine ein, als Reaktion auf den bisherigen Verlauf des Satzes und diesen folgerichtig beantwortend.

    Es sei zu wenig geigerisch und zu symphonisch vom Orchester dominiert.

    Schon hier wird, so Reinhard Schulz, Brahms Kompositionsidee deutlich: »durch variative Arbeit mit dem aufgestellten thematischen Material eine Verbindung zwischen den einzelnen Abschnitten zu schaffen.« Die Verbindung von Solo und Orchester entwickelt sich organisch und gelöst stimmig. Auch im langsamen Satz lässt Brahms – sehr zum Verdruss von Sarasate – zuerst die Oboe singen, bevor die Violine das Thema aufnimmt und in zarten Figurationen weiter trägt. In melodisch und rhythmisch ausgefeilten Bögen hat aber dann der unendliche Melodienfluss der Violine das erste Wort, getragen vom ungemein farbenreichen romantischen Orchester und wandernd in fernere, dunkle Bereiche der Harmonik. Das Finale erinnert, wie auch manche andere Sätze von Brahms, an ungarische Folklore, ohne dabei konkrete Vorbilder zu zitieren. Kraftvoll und kernig wird das rhythmisch prägnante Thema des Ritornells mit Doppelgriffen in der Violine eingeführt, verwandelt sich, wird im Zusammenspiel mit dem Orchester entwickelt, doch lyrische Inseln im großen Ganzen dieses Rondos bringen auch immer wieder Momente der Entspannung, bevor die Violine das Geschehen neu anfacht.

    arChiV

    kernig

    PhilharMonisches konzert

  • takt | winter 2015-2016 15

    Ideal einer modernen Symphonie»Die rheinische«

    Zunächst schien nach Beethovens Neunter keine Weiterführung der Gattung mehr möglich.

    feierlich

    Schumanns kompositorisches Schaffen war zunächst ganz auf Klaviermusik und Liedkomposition ausgerichtet. Erst 1841 wandte er sich »der höchsten Gattung der Instrumentalmusik, der Symphonie«, zu, wenn man seine Zwickauer Jugendsymphonie in g-Moll, die 1832 entstanden und unvollendet geblieben war, außer Betracht lässt. Er hatte sich allerdings schon Jahre hindurch in Aufsätzen für die »Neue Zeitschrift für Musik« mit den zeitgenössischen Symphonien theoretisch auseinandergesetzt und durch deren kritische Betrachtung zu einem eigenen Standpunkt gefunden. Auch ihm schien zunächst nach Beethovens Neunter Symphonie keine Weiterführung dieser Gattung mehr möglich; doch mit Berlioz »Phantastischer Symphonie« sah er eine neue Entwicklung der Programmmusik sich abzeichnen, und in Schuberts großer C-Dur-Symphonie, die er 1839 in Schuberts Nachlass entdeckt hatte, erkannte Schumann schließlich das »Ideal einer modernen Symphonie in neuer Norm«. Dass eine so eigenständige Symphonie nach Beethoven möglich war, gab ihm den Mut, sich nun auch selbst dieser Großform zuzuwenden. In nur vier Tagen im Januar des Jahres 1841 entwarf er seine erste Symphonie in B-Dur op. 38, die sogenannte »Frühlingssymphonie«. Auch der erste Entwurf der d-Moll-Symphonie stammt aus diesem Jahr, obgleich sie ihre endgültige Fassung erst zehn Jahre später erhielt und deshalb als seine vierte Symphonie gezählt wird. Vier Jahre später, im Dezember 1845, skizzierte er in wenigen Tagen seine C-Dur-Symphonie, die als seine zweite bezeichnet wird. Seine dritte Symphonie in Es-Dur, die eigentlich seine letzte ist, verdankt ihre Entstehung nicht zuletzt dem Umstand, dass Schumann im Jahr 1850 zum Städtischen Musikdirektor in Düsseldorf berufen wurde – in eine ehrenvolle Position, wie er sie sich schon lange gewünscht hatte. Die Hochstimmung, in die ihn der Wechsel von Dresden an den Rhein versetzte, gab ihm neue schöpferische Impulse; es entstanden in rascher Folge das Cellokonzert op. 129 im Oktober 1850 und die sogenannte »Rheinische« Symphonie op. 97. Innerhalb nur eines Monats vom 2. November bis 9. Dezember 1850 wurde die umfangreiche Komposition fertiggestellt und am 6. Februar 1851 unter Schumanns eigener Leitung in Düsseldorf uraufgeführt. Dank ihrem

    vorwiegend heiteren, beschwingten Charakter hatte sie bald viel Erfolg in den Konzertsälen, unter anderem auch bei einer Konzertreise Schumanns nach Holland im Jahr 1854. Die Bezeichnung »Rheinische Symphonie« deutet nicht nur auf den Ort der Entstehung hin, sondern bezieht auch das mit ein, was man unter typisch rheinischer Lebensart, unter rheinischem Frohsinn versteht, etwa im Hinblick auf die beiden temperamentvollen Ecksätze der Symphonie. Der feierliche vierte Satz soll unter dem Eindruck des Zeremoniells der Ernennung des Kölner Erzbischofs Geißler zum Kardinal im Kölner Dom im November 1850 entstanden sein. Er sollte ursprünglich die Überschrift »Im Charakter der Begleitung einer feierlichen Zeremonie« erhalten, wovon die Bezeichnung »Feierlich« übrig blieb; möglich, dass Schumann eine zu eindeutige programmatische Deutung verhindern wollte. In diesem eigentlich überzähligen, die Symphonie hat fünf Sätze, langsamen Satz in Es-Moll werden zwei Themen kontrapunktisch verarbeitet, wobei formal improvisatorische Freiheit herrscht. Feierliche Akzente setzen die Bläser, besonders die drei Posaunen, die das Instrumentarium hier bereichern. Im Gegensatz dazu ist der vorausgehende dritte Satz »Nicht schnell«, As-Dur ohne Trompeten und Posaunen besetzt und vermittelt mit seinen vorwiegend sanglichen Themen eine intime, verinnerlichte Stimmung. Im zweiten Satz Scherzo, »sehr mäßig«, C-Dur, tritt das volkstümliche Element mit einem ländlerartigen Hauptthema hervor, gefolgt von einem Moll-Trio, in dem die Bläser über dem Orgelpunkt C eine weiche Melodie intonieren. In den beiden lebhaften Ecksätzen in Es-Dur, die der Sonatensatzform folgen, dominieren die freudigen Themen und führen jeweils in der Coda der Sätze zu mitreißenden Höhepunkten.

    arChiV

    PhilharMonisches konzert

  • 16 takt | winter 2015-2016

    Langenscheidt übersetzt englisch »to control« an erster Stelle mit »steuern«. Controlling ist also ein Steuerungsinstrument – es hilft, die richtigen Unternehmensentscheidungen zu treffen. Die Entscheidungen trifft der Intendant. Haben diese wirtschaftliche Auswirkungen, informiert sich Beat Fehlmann oft in Statistiken. Freilich müssen diese eine größere Aussagekraft besitzen als manch kuriose Fußballstatistik, die jede Woche von den Kommentatoren der Bundesliga runtergebetet wird.

    Hier ein Auszug des Philharmonie-Dashboards bis zum 31.10.2015. Bei ca. 78 % unserer Gesamtausgaben handelt es sich um Personalaufwendungen. Im Vergleich zum Plan ist alles im »grünen Bereich«.

    fischMarktzwei

    Die Philharmonie in ZahlenDie Partitur des Controllers ist das Cockpit des Intendanten

    januar

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    Reiseland Reisebüro GmbHNeugasse 9 • 78462 Konstanz • Tel.: 07531 908710E-Mail: [email protected] • www.reiseland-reisebuero-konstanz.de

    ORIENTMein Schiff 2 November 2015 bis März 20167 Nächte

    Unser Preis p. P. ab 795,- €**inkl. Flug ab 1.295,- €**

    * Im Reisepreis enthalten sind ganztägig in den meisten Bars und Restaurants ein vielfältiges kulinarischesAngebot und Markengetränke in Premium-Qualität, sowie Zutritt zum Bereich SPA & Sport, Kinderbetreuung,Entertainment und Trinkgelder. I ** Flex-Preis (limitiertes Kontingent) p. P. bei 2er-Belegung einer Innenkabineab/bis Dubai. Bei inkludierter Flugleistung: Flug nach Verfügbarkeit mit allen Abgaben und Zuschlägen, auchzur Luftverkehrssteuer, Transfers und „Zug zum Flug“. Dieser ist für die DB innerhalb Deutschlands ohneAufpreis erhältlich.

    Mögliche Route:Dubai – Khasab/Oman – Abu Dhabi – Manama/Bahrain – Dubai

    *

  • takt | winter 2015-2016 17

    Wiener SängerknabenWEIHNACHTSKONZERT

    19.12.2015 | 19.00 | KONSTANZ | KONZIL

    TICKETS: TOURIST-INFOMATION KONSTANZ SOWIE AN ALLEN BEK. VVK UND UNTER WWW.EVENTIM.DE

    taktzahl winter

    2719verkaufte Abonnements in der Saison 2015 | 2016.

    Im Vergleich zur Vorsaison wurden 196 Abos mehr verkauft und damit der Spitzenwert der Orchestergeschichte

    erfolgreich gefestigt. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass im Verhältnis der Anzahl der Abonnements

    zu der Einwohnerzahl die Südwestdeutsche Philharmonie bundesweit in der ersten Liga spielt

    und deutscher Vizemeister ist.

    fischMarktzwei

    Welche Schlüsse soll man schon ziehen, wenn man weiß, dass zur Winterpause 2014 | 2015 der FC Bayern 189 erfolgreiche Dribblings zu verbuchen hatte? Bei der Philharmonie werden jeden Monat wesentliche Zahlenreihen zur Veranschaulichung und besseren Lesbarkeit in Grafiken abgebildet. Versehen sind diese mit einer simplen Ampel. Das System zeigt, ob alles im »grünen Bereich« ist, ob Vorsicht geboten ist, weil Gelb leuchtet, oder ob etwas nicht nach Plan läuft. Dann steht die Ampel auf Rot.

    Eine solche Visualisierung wesentlicher Informationen nennt man in der Betriebswirtschaft Dashboard oder Management Cockpit. (rs)

  • 18 takt | winter 2015-2016sonDerkonzert

    Johann Strauß sohn 1825 – 1899

    ouvertüre zu Der oPerette Die fleDerMausBurschenwanDerung oP. 389

    Franz Lehár 1870 – 1948

    auszüge aus Der oPerette Die lustige witweIntroduktion zum 2. Akt Vilja-Lied Da geh’ ich zum Maxim Lippen schweigen Weibermarsch

    Albert Lortzing 1801 – 1851

    auszug aus Der oPer Der wilDschützSeht dort den muntern Jäger

    Carl Millöcker 1842 – 1899

    auszug aus Der oPerette Der BettelstuDentTrinklied

    * Pause *

    anna skryleva wurde in Russland geboren. Sie ist Dirigentin und Pianistin, und lebt und arbei-tet seit über 15 Jahren in Deutschland. 2002 und 2003 assistierte sie an der Hochschule für Musik in Karlsruhe bei Alicja Mounk im Bereich Musikthea-ter, arbeitete an der Kölner Oper mit Jeffrey Tate und Markus Stenz und hat 2007 bis 2012 an der

    Staatsoper Hamburg unter Leitung von Simone Young an zahlreichen Opernproduktionen mitgewirkt. 2012 trat sie ihr Amt als stellvertretende Generalmusikdirektorin und 1. Kapellmeisterin am Landestheater Schleswig-Holstein an. Mit Beginn der Spielzeit 2013/2014 wurde sie in der gleichen Position ans Staatstheater Darmstadt engagiert. Die Kultur-redaktion des Main Echo hat Anna Skryleva zum »Menschen des Jahres 2013« ernannt. Im März 2014 hat Skryleva die Friedensinitiative »Classic for Peace« ins Leben gerufen, die sich an Künstler aller Sparten wendet. Im August 2015 brachten Anna Skryleva und »Classic for Peace« hochbe-gabte junge MusikerInnen aus der Ukraine und Russland nach Deutsch-land, die im Rahmen des Internationalen Musikalischen Jugendaustau-sches 2015 einen multikulturellen Dialog führen.

    NeujahrsKONZERT

    Männerchor Ermatingen, Männerchor Harmonie Kreuzlingen, Männerstimmen des Bach-Chores Konstanz: Claus gunter biegert einstudierung

    Mine Yücel soPran | Steven Ebel tenor Anna Skryleva dirigentin

    Dienstag, 5. Januar 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz Donnerstag, 7. Januar 2016 | 20 Uhr | Milchwerk Radolfzell | Abo Radolfzell

    Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 120 min.Karten: Konzil 54 · 43 · 31 · 20 Euro | Milchwerk 24 · 21 · 18 Euro

    Weitere Konzerte: Freitag, 1. Januar 2016 | 19 Uhr | Graf-Burchard-Halle Frickingen Mittwoch, 6. Januar 2016 | 20 Uhr | Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen

    Samstag, 9. Januar 2016 | 20 Uhr | Stadthalle Singen

    Johann Strauß sohn

    geschichten aus DeM wienerwalD oP. 325

    Emmerich Kálmán 1882 – 1953

    auszüge aus Der oPerette Die csárDásfürstinHeia, in den Bergen Tanzen möchte ich

    Johann Strauß Vater 1804 – 1849

    Bauern-Polka oP. 276iM kraPfenwalDl oP. 336 Polka

  • takt | winter 2015-2016 19fischMarktzwei

    Liebe Bürgerinnen und Bürger,liebe Musikerinnen und Musiker,liebe Freunde der Südwestdeutschen Philharmonie,kein anderes Thema hat uns in diesem Jahr so bewegt wie die Flüchtlingskrise. Für unsere Stadt bedeutet die starke Zunahme der Flüchtlinge bei der Versorgung mit Wohnraum und bei der Integration eine große Herausforderung. Mit dem Handlungsprogramm Wohnen, das der Gemeinderat verabschiedet hat, haben wir seit 2012 schon vieles auf den Weg gebracht, um den Wohnungsmarkt in unserer Stadt zu entlasten. Durch den Zuzug der Flüchtlinge müssen wir unsere Anstrengungen aber nochmals erhöhen, denn es ist mir und dem Gemeinderat ein wichtiges Anliegen, dass in unserer Stadt die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit Wohnraum genauso wichtig genommen wird wie die Unterbringung von Flüchtlingen. Für unsere Wohnungspolitik bedeutet dies, dass wir mehr bauen müssen als wir bisher geplant haben. Dabei müssen wir auch an die Entwicklung neuer Gebiete denken. Ich halte dies für eine zutiefst soziale Aufgabe – unsere Stadt muss genug Platz für jeden haben. Sie klug weiter zu entwickeln, wird eine der wichtigsten Aufgaben in den kommenden Monaten sein.

    Im neuen Jahr warten viele weitere bedeutende und spannende Aufgaben auf uns. Dazu zählen unter anderem das Konziljubiläum mit dem Motto »Lebendiges Mittelalter«, das Projekt »Zukunftsstadt Konstanz«, bei dem wir das Döbele in einem Bundeswettbewerb als Modellprojekt für zukunftsfähiges Wohnen entwickeln, die Umsetzung des neuen Verkehrskonzeptes für den Altstadtring, den Ausbau der Ganztagesbetreuung für unter Dreijährige, bei der wir landesweit ganz vorne mit dabei sind, der Abschluss der Neuorganisation des Stadtmarketings und die Verabschiedung neuer Regeln für die Bürgerbeteiligung. Besonders hervorheben möchte ich zwei Projekte: zum neuen Schuljahr 2016/2017 können wir in Petershausen die Einweihung der größten Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg feiern. Und im November 2016 öffnet das Bodenseeforum in der Reichenaustraße seine Pforten und bietet mit seinen neuen Räumen attraktive Perspektiven für den Tagungs- und Veranstaltungsbereich – ein Projekt, auf das unsere Stadt seit Jahrzehnten gewartet hat. Für Freunde der Philharmonie kann das Baustellenkonzert, das das Orchester im Bodenseeforum im März gibt, bereits zuvor interessante Einblicke bieten.

    Auch für die Südwestdeutsche Philharmonie ist 2016 ein spannendes Jahr. Mit der Wahl eines neuen Chefdirigenten oder einer neuen Chefdirigentin wird eine wichtige Weichenstellung für die musikalische Entwicklung des Orchesters getroffen. Wie auch immer die Wahl ausfällt: Ich freue mich auf die Konzerte der Philharmonie und wünsche den Gästen wie auch den Musikerinnen und Musikern ein wunderbares musikalisches Jahr 2016!

    Ihr

    Uli Burchardt oberbürgermeister

    … unsere Stadt muss genug Platz für jeden haben. Sie klug weiter zu entwickeln, wird eine der wichtigsten Aufgaben in den kommenden Monaten sein.

    von oBerBürgerMeister uli BurcharDt

  • 20 takt | winter 2015-2016

    Die Gesundheit stand deshalb zum Beginn der Spielzeit an zwei Tagen ganz im Zentrum unseres Interesses. Viel haben wir erfahren über den eigenen Körper, seine Stärken und Schwächen und zahlreiche Tipps zu Themen wie Stressbewältigung und Ernährung erhalten. Dies war der Auftakt zu einem langfristigen Programm mit Maßnahmen, welche uns nachhaltig stärken und fit für ein gutes Leben machen sollen.

    Karoline Renner, Flötistin der Philharmonie und Mitglied der Arbeitsgruppe Gesundheit der Deutschen Orchestervereinigung äußert sich dazu: »Mit einer Mischung aus Vorfreude und Skepsis erwartete ich die angekündigten Veranstaltungen zu gesundheitlichen Schwerpunkten des Berufes als Orchestermusiker – wobei die Freude bei weitem überwog.

    Gesundheitstage bei der PhilharmonieMusiker sind Hochleistungssportler

    fischMarktzwei

    Jazz unter PalmenMainau Jazzprogramm 2016

    Europäisches KulturForum Mainau e.V. präsentiert:

    Eine schwungvolle Geschenk idee!

    Finden Sie alle Informationen zu Künstlern, Terminen und dem neuen „JuP-KONZERT-ABO“ auf www.europaeisches-kulturforum-mainau.com

    Informationen & Kartenvorverkauf unter:

    Mainau GmbH | Tel. +49 (0) 7531 303-303 [email protected] | www.mainau.de

    Online Ticketportal: www.reservix.de

    Stichwort: „Jazz unter Palmen“

    Für Konzertbesucher ist ab 17.00 Uhr der Eintritt auf die Insel Mainau sowie die Auffahrt bis zum Parkplatz des Restaurants Schwedenschenke frei.

  • takt | winter 2015-2016 21fischMarktzwei

    Die Vorträge zu den diversen Themen wie Stress, Rückenschmerzen und Lebensmanagement waren fachlich aktuell und konnten in der kurzen dafür zur Verfügung stehenden Zeit durchaus erste Impulse zur Anwendung im Berufsalltag bringen.Ich hoffe, dass dieses in Baden-Württemberg bisher einmalige Angebot auch in Zukunft sowohl bei uns in Konstanz, als auch in anderen Orchestern durchgeführt und weiterentwickelt wird.Dass sich die SWP die Gesundheitsvorsorge auf Ihre Fahnen geschrieben hat und sich kontinuierlich und langfristig für das Wohlbefinden ihrer MitarbeiterInnen einsetzen will, beseitigte meine anfängliche Skepsis vollends. Dies trägt sicher zu einer zwischenmenschlich angenehmen und kreativen Atmosphäre bei, die sich hörbar und spürbar auf unsere Konzerte auswirkt.« (bF)

  • 22 takt | winter 2015-2016sonDerkonzert

    kevin griffiths ist seit 2011 künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Collegium Musicum Basel. Er ist Gründer des London Steve Reich Ensembles, dessen erste CD für CPO (Klassiklabel von jpc) mit einem Diapason d‘Or ausgezeichnet wurde. Seine zweite Aufnahme mit dem Ensemble wurde im September 2011 unter dem Label EMI

    Classics veröffentlicht. 2010 gewann Griffiths aus fast 600 Bewerbern den 2. Preis beim Internationalen Sir Georg Solti Dirigentenwettbewerb und war für die Saison 2010/11 Stipendiat des Melgaard Young Conduc-tors Scheme beim Orchestra of the Age of Enlightenment. Dabei arbei-tete er mit Dirigenten wie Vladimir Jurowski, Trevor Pinnock und Sir Simon Rattle. Griffiths wirkt als Gastdirigent bei zahlreichen Orchestern, darunter das Tonhalle Orchester  Zürich, die Sinfonieorchester Luzern und Basel und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester.

    Charlie Chaplin 1889 – 1977

    City LightsStummfilm mit Live-Orchester

    Kevin Griffiths dirigent

    mit besonderer unterstützung Von:Lotteriefonds Thurgau

    Cinéma

  • takt | winter 2015-2016 23sonDerkonzert

    In City Lights verliebt sich der Tramp, Chaplins bekannteste Figur, in ein blindes, armes Blumenmädchen, dem er vorspiegelt, besonders wohlhabend zu sein. Durch Zufall hält er einen Millionär von einem Selbstmord ab, der ihn darauf zu seinem besten Freund macht und finanziell großzügig beschenkt – allerdings jeweils nur, solange er betrunken ist. Um dem Mädchen eine Augenoperation in Wien zu ermöglichen, versucht der Tramp alles Mögliche, um an das Geld zu kommen – was ihn schlussendlich ins Gefängnis bringt. Sechs Monate später führt das Blumenmädchen einen eigenen Laden und wartet sehnlichst auf das Erscheinen des angeblichen Millionärs, den sie liebt. Der Tramp läuft nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis zufällig an ihrem Geschäft vorbei. Das Mädchen erkennt den Tramp zunächst nicht, behandelt ihn aber trotz seines schäbigen Aussehens freundlich. Erst als sie seine Hand berührt, erkennt sie den Geliebten.

    Samstag, 16. Januar 2016 | 18 Uhr | Dreispitz Kreuzlingen (CH)

    Konzertdauer: ca. 90 min.Karten: 27 ∙ ermäßigt 17 CHF | 24 ∙ ermäßigt 15 Euro

    hinweis: Versehentlich wurden einige Eintrittskarten mit einer falschen Uhrzeit ausgedruckt. Der Konzertbeginn ist 18 Uhr.

    Blühende Liebeverliebt

    Für City Lights produzierte Chaplin erstmals eine eigene Tonspur. Zur Zeit der Entstehung des Films, von 1928 bis 1931, hatte sich der Tonfilm bereits etabliert: Chaplin sträubte sich jedoch lange gegen die neue Form des »Sprechfilms«, überzeugt, dass speziell die Sprache den Untergang seiner pantomimischen Komik bringen würde. Mit der Produktion von City Lights im Stile eines Stummfilms beging er einen Anachronismus, der erhebliches Risiko in sich barg. Andere Filmemacher hatten bereits ohne Erfolg probiert, weiter Stummfilme zu drehen, bei Chaplin machte sich das Risiko hingegen bezahlt: Der Film wurde Chaplins größter Triumph seiner bisherigen Karriere.

    Der Film wurde Chaplins größter Triumph seiner bisherigen Karriere.

  • Weitere Informationen finden Sie unter: www.kultur-forum-lutherkirche.de

    WEIHNACHTSORATORIUM19. Dezember | 17 Uhr - FÜR KINDER 20. Dezember | 17 Uhr - TEIL 1-327. Dezember | 17 Uhr - TEIL 4-6

    BACHWOCHEN19. November – 27. Dezember 2015

    BuchKultur Opitz - St. Stephansplatz 45 | Konstanz Tourist-Information Konstanz - Bahnhofplatz | Konstanz www.reservix.de

    KARTENVORVERKAUF:

    KULTURFORUM LUTHERKIRCHE KONSTANZ

    05. DEZEMBER 2015 | 21.00 UHR NACHTMUSIK II – BACH MEETS LATIN12. DEZEMBER 2015 | 21.00 UHR NACHTMUSIK III – BACH-ABEL-CONCERT13. Dezember | 16 UhrUrsula Cantieni liest aus: „Der Erzesel Gabriel“ Zwischenmusik: Bernd Konrad, Saxophon

  • takt | winter 2015-2016 25

    Sonntag, 17. Januar 2016 | 11 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: Erwachsene 12 ∙ Kinder 6 ∙ Familien 25 Euro

    Die verhexte Musik ein musiKalisChes märChenMitmachkonzert für Kinder ab 6 Jahren. Musik von Gisbert Näther. Text von Karl-Hans Möller

    eduart faMilienkonzert

    Die Geschichte von der »verhexten Musik« entführt die Hörer nach Klanghausen, der musikalischsten Stadt der Welt. Dort bereiten die Bewohner das 1000. Stadtjubiläum vor. Doch mitten in den Festvorbereitungen erscheinen die Hexen Takta Bum, Melodia Tralala und Terzia Quintana und entführen die Musik: zuerst den Rhythmus, dann die Melodie und schließlich auch die Akkorde. Muss das große Fest etwa ausfallen? Da machen sich drei Helden auf den Weg, um die verhexte Musik zu suchen – und dabei können sie jede Hilfe gebrauchen, die sie kriegen können! Ob es wohl gelingt und das Fest doch stattfinden kann?

    Felix Strasser erzähler Kinderchor Paradies marina niedel einstudierung Hannes Reich dirigent

    felix strasser studierte nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Essen, an der Pädagogischen Hoch-schule Weingarten und war zunächst Lehrer, bevor er 2003 an der Universität der Künste Berlin Theaterpädagogik studierte. Dort war er 2005 künstlerisch-pädagogischer Mitarbeiter

    am Institut für Theaterpädagogik. Strasser arbeitete unter anderem an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und am Hebbel am Ufer-HAU. Seit 2006 inszeniert er am Theater Konstanz und wurde 2007 Direktor des jungen theater konstanz. 2010 bis 2014 arbeitete Strasser als freier Regisseur und Theaterpädagoge. Seit März 2014 lehrt und arbeitet Strasser fest an der Hochschule Konstanz – HTWG – im Bereich Theaterpädagogik und ist künstlerischer Leiter der EVENTPRODUKTION – dem Theater der HTWG.

    hannes reich geboren in Calw, stu-dierte an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen und der Sibelius-Akademie Schul-musik, Violoncello sowie den Masterstudien-gang Orchesterleitung in Helsinki. Dirigierun-terricht hatte er bei Prof. Manfred Schreier und Prof. Sebastian Tewinkel. Von 2005 bis 2008

    war er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und wurde 2011 in das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats aufgenommen.Hannes Reich ist Dirigent des Akademischen Orchesters Freiburg und des Bosch-Sinfonieorchesters und unterrichtet im Rahmen eines Lehrauftrags an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen Studierende der Studiengänge Schul- und Kirchenmusik in Orchesterleitung.

    SCHÜLERKONZERT Ein Konzert für Schweizer Primarschulen

    Donnerstag, 14. Januar 2016 9.30 Uhr | Dreispitz Kreuzlingen (CH) Preis pro Schüler: 7 CHF

    Information und Anmeldung: Lena Jaeger [email protected] Telefon +49 7531 900-840

    eduart-konzert

  • 26 takt | winter 2015-2016

    Entdecke diewissen

    Ein Kanon zum FestDie aufmerksamen Leser unter euch erinnern sich vielleicht noch an eduarts lange Zugreise nach Finnland, mit Umstieg in Singen am Liedbach. Ganz in der Nähe von Singen befindet sich der Ort Klanghausen. Am 17. Januar 2016 werden wir um 11 Uhr im Familienkonzert gemeinsam den 1000sten Geburtstag von Klanghausen feiern. Der Kinderchor Paradies und die Südwestdeutsche Philharmonie haben hierfür extra einen Kanon einstudiert. Das ist eine Komposition, bei der alle die gleiche

    Melodie singen, aber zu unterschiedlichen Zeiten beginnen. Ist der erste Sänger oder die erste Sängerin im dritten Takt bei der Zahl zwei angekommen, fängt der oder die nächste an zu singen und so weiter.

    Jürgen, unser stellvertretender Solo-Trompeter, hat den Kanon extra für euch eingespielt. Wer also im Konzert mitsingen möchte, kann sich vorher den Kanon schon einmal anhören und üben: www.philharmonie-konstanz.de/education/hoerbeispiele

    festhyMne-kanon*

    Hexen und TeufelsgeigerBei den Festtagsvorbereitungen für die Geburtstagsfeier von Klanghausen werden drei Hexen erscheinen. Die Hexen Melodia Tralala, Takta Bum und Terzia Quintana, wollen die Musik der Bewohner von Klanghausen verhexen. Was dann passiert wird euch eduart jetzt aber noch nicht verraten. Das könnt ihr im Konzert erfahren.

    Auch in der Geschichte der Musik gab es einige Komponisten und Musiker, die hexen konnten, zum Beispiel der italienische Geiger Niccolò Paganini. Nicht umsonst wurde er als »Teufelsgeiger« oder »Hexenmeister« bezeichnet. Er konnte die unglaublichsten und verrücktesten Kunststückchen auf seiner Geige aufführen. In einer atemberaubenden Geschwindigkeit ließ er seinen Bogen

    über die Saiten springen oder zupfte mit der linken Hand die Saiten, während er gleichzeitig rechts mit dem Bogen dazu strich. In einem Konzert soll dem Hexenmeister einmal eine Saite kaputt gegangen sein, woraufhin er einfach auf drei Saiten weiter spielte. Es waren aber nicht nur die Kunststücke, mit denen er sein Publikum verhexte, sondern auch sein unheimliches Aussehen und sein merkwürdiges Verhalten. Paganini war groß und sehr dünn. Er hatte ein schmales Gesicht und dunkel blitzende Augen, die von einer schwarzen langen Mähne umrahmt wurden. Der Teufelsgeiger mochte kein Licht, weshalb er immer auf Konzertreisen in verdunkelten Kutschen fuhr. eduart könnte euch noch viele spannende Geschichten von Paganini erzählen, nur leider muss er zu einer Probe ins Konzerthaus.

    * li

    zens

    iert

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    bert

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    Hört ihr Leu – te, es ist wahr uns- re Stadt wird tau- send Jahr

    Tau- send Jah- re Sang und Klang mit Mu- sik ein Le- ben lang

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  • wissen

    Musiktakt | winter 2015-2016 27

    Im Labyrinth

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    eduart hatte eine Probe im Konzerthaus und findet den Ausgang nicht, es ist wie verhext. Kannst du ihm helfen? Suche den Weg und zeichne ihn mit einem Bleistift ein. Du wirst an unterschiedlichen Instrumenten vorbeikommen. Welche sind es?

    Hier kannst du sie hören: www.philharmonie-konstanz.de/education/hoerbeispiele

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    lösungen: 1 oboe 2 Kontrabass 3 gloCKensPiel 4 harFe 5 tromPete

  • 28 takt | winter 2015-2016

    Spenden für die Neuanschaffung einer Celesta:Freundeskreis Philharmonie e.V.IBAN: DE45 6905 0001 0000 045492 | SWIFT: SOLADES1KNZ.Für Ihre Zuwendung erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. Weitere Informationen: Telefon 07531 900-827.

    freunDeskreis PhilharMonie

    Spendenbarometer bei 6.580 EuroEs ist Zeit für den Ruhestand

    fischMarktzwei

    Nicht immer lässt in der Klassischen Musik der optische Zustand Rückschlüsse auf den Wert und die Qualität eines Instrumentes zu. Nicht so bei der Celesta – einer Mischung aus Klavier und Glockenspiel – der Südwestdeutschen Philharmonie. Schrammen und Löcher in der äußeren Hülle sind hier eindeutige Hinweise: Die Himmlische (vom französischen céleste) hat ihre besten Tage erlebt und ist reif für den Ruhestand.

    Der Freundeskreis Philharmonie möchte deshalb die dringend benötigte Neuanschaffung dieses selten gekannten aber immer wieder benötigten Instrumentes ermöglichen. Jeder Beitrag kann dabei helfen. Herzlichen Dank.

    »Das bestehende Instrument hat wahrlich ausgedient und ist abgenutzt.« beat Fehlmann

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    TAU

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    ANSCHAFFUNGSWERT35.000 Euro

    Auf dem Bild sind

    die defekten Stellen der

    Celesta zu erkennen.

    Bisheriger Spendenstand

    6.580

    600 JAHRE KONSTANZER KONZIL 2014 - 2018

    21. - 24.01.16 HORIZONTALE - Filmfestival zum Thema Prostitution

    28. - 29.05.16 AUSFLUG INS MITTELALTER - Schauplatz Konzil

    24. 06. - 04.08.16 KONZILFESTSPIELE - Konstanz am Meer & Der Name der Rose

    30.09. - 03.10.16 EUROPÄISCHE AVANTGARDE UM 1400 - Musikfestival in Kooperation mit SWR2

    Oktober 2016 ILLUMINATIONEN - Lichtinstallationen an Orten des Konzils

    Weitere Veranstaltungen unter: www.konstanzer-konzil.de

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    Konzilstadt Konstanz . Marktstätte 1 . D - 78462 Konstanz . Tel. +49 7531 363-27 0 . [email protected]

    2016 • IMPERIA • LEBENDIGES MITTELALTER

    (c)

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  • takt | winter 2015-2016 29

    Im Leben jedes Musikers nimmt Mozart eine ganz besondere Stellung ein. Er ist einer der wenigen Komponisten, die einen ein ganzes Leben lang begleiten. Schon relativ früh ist man in der Lage seine Musik zu spielen, da sie auf den ersten Blick technisch nicht so kompliziert erscheint. Doch schon bald erfährt man, dass dies nur die Oberfläche einer Musik darstellt, die eine enorme Tiefe hat. Letztlich wird es gar sehr kompliziert und äußerst anstrengend, dem Wesen seiner Werke gerecht zu werden und dies in einer Interpretation darstellen zu können. Die Musik der Klassik bemüht sich um Klarheit und Ausgewogenheit. Dies leistet auch die Musik Mozarts, und dennoch sind seine Symmetrien alles andere als starr. Er schafft es immer wieder, in diesem relativ strengen formalen Gefüge sich völlig frei zu bewegen. Dies tut er mit einer Leichtigkeit, die sich in seiner Musik hörbar vermittelt. So ist es für Musiker auch dieses Leichte und scheinbar Einfache, was es so besonders schwierig macht und dazu führt, dass man sich ein Leben lang mit diesem Meister beschäftigen kann. Was für den einzelnen Musiker gilt, kann auch auf ein ganzes Orchester übertragen werden. Ein Klangkörper wächst an seinem Werk. So gibt es kein Verstecken, kein Kaschieren. Es herrscht keine Üppigkeit und dennoch ist die Musik nie spröde. Alles erscheint mit dem richtigen Maß, also klassisch gut.

    wiener klassik

    Der Mozart-effekt

    von intenDant Beat fehlMann

    Den Mozart-Effekt kennen aber auch Wissenschaftler. So hat Alfred A. Tomatis zu beweisen versucht, dass eine Steigerung der Gehirnentwicklung bei Kindern unter drei Jahren eintritt, wenn diese Kinder Musik von Wolfgang Amadeus Mozart hören. Ob das nun wirklich zutrifft oder nicht, sei an dieser Stelle dahingestellt. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass diese Musik für alle, die Macher und die Hörer, beglückend ist. Ich freue mich deshalb auf den neugeschaffenen Schwerpunkt im Festsaal des Inselhotels, der die Musik dieses einmaligen Genies in den Vordergrund stellt.

    Letztlich wird es gar sehr kompliziert und äußerst anstrengend, dem Wesen seiner Werke gerecht zu werden und dies in einer Interpretation darstellen zu können.

    Das Leichte ist besonders schwierig

  • 30 takt | winter 2015-2016

    christoPh nix, spielte nach einer Kar-riere als Strafverteidiger und Professor an den Universitäten Bremen, der Evangelischen Hochschule Hannover und der Humboldt-Uni-versität zu Berlin von 1985 bis 1988 bei Augu-sto Boal und Gardi Hutter Theater. Er trat als Clown im Europa Circus Bügler auf und wurde

    1991 Regieassistent bei Peter Palitzsch am Berliner Ensemble. 1994 wurde er Intendant am Theater in Nordhausen. 1999 – 2004 war er Intendant am Staatstheater Kassel. Regiearbeiten führten ihn unter anderem nach Uganda, Togo, Malawi, Chile und Schweden. Seit Beginn der Spielzeit 2006/2007 ist Nix Intendant am Theater Kon-stanz. Im August 2015 promovierte er zudem an der Universität Bern zum Dr. phil. der Theaterwissenschaften.

    stefan schilli studierte an den Musik-hochschulen in Trossingen und Karlsruhe, bevor er 1991 Solo-Oboist im Symphonieorche-ster des Bayerischen Rundfunks wurde. Sein Debüt in der Berliner Philharmonie feierte er mit dem Oboenkonzert von Richard Strauss, begleitet vom Deutschen Symphonieorchester

    Berlin. Als Solist musiziert er mit so namhaften Dirigenten wie Lorin Maazel, Mariss Jansons, Sir Colin Davis, Reinhard Goebel, Christo-pher Hogwood, Franz Welser-Möst und Dennis Russell-Davies. Neben seiner Professur an der Universität Mozarteum in Salzburg, die er seit 2004 inne hat, ist Stefan Schilli ständiger Gastdozent an bedeu-tenden Instituten, wie der Escuela Reina Sofia in Madrid, der Sibe-lius-Akademie in Helsinki oder der McGill University in Montreal. Seit vielen Jahren widmet sich Stefan Schilli zudem dem Spiel der histori-schen Oboeninstrumente.

    Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791

    serenaDe nr. 10 B-Dur kv 361 »gran Partita« Largo – Allegro MoltoMenuetto AdagioMenuettoRomanzeThema mit VariationenFinale

    auszüge aus Mozarts Briefen

    Christoph Nix sPreCher | Alexander Seidel KonzePt | Stefan Schilli dirigent

    wiener klassik

    Donnerstag, 21. Januar 2016 | 19.30 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: 38 · 28 Euro | Mozart Trio (Wolfgang am See I bis III): 73 · 56 Euro

    Wolfgang am See IIN TEILEN

  • takt | winter 2015-2016 31

    Wolfgang Amadeus Mozart

    syMPhonie nr. 25 g-Moll kv 183Allegro con brio Andante Menuetto Allegro

    klavierkonzert c-Moll kv 491Allegro Larghetto Allegretto

    * Pause: 45 min. *

    Mozart-Menü in 2 Gängen, serviert während der Pause25 Euro pro Person | Anmeldung: Telefon 07531 12-466

    PhiliPP von steinaecker ist in der deutschen Romantik gleichermaßen zu Hause wie in der zweiten Wiener Schule, hat aber auch für die Musik des Barocks und der Wiener Klassik ein sehr detailliertes und spezifisches Stilempfinden entwickelt und mit Musica Sae-culorum sein eigenes Originalklang-Orchester

    gegründet. Er studierte Cello an der Juilliard School in New York und am CNSM in Paris. Als Mitglied des Mahler Chamber Orchestras spielte er viel unter Claudio Abbado und arbeitete als Solocellist eng mit Sir John Eliot Gardiner zusammen. Beide Dirigenten sind für ihn wichtige Inspirationsquellen und hatten großen Einfluss auf seine musikalische Entwicklung.

    klavierkonzert D-Moll kv 466Allegro Romanze Allegro assai

    syMPhonie nr. 40 g-Moll kv 550Molto Allegro Andante Menuetto Allegro assai

    see siang wong, den die NZZ als fein-sinnigen »Klangmaler« bezeichnete, hat sich mit persönlichen Interpretationen einen Namen gemacht. Höhepunkte seiner künstleri-schen Laufbahn waren Konzerte mit hochkarä-tigen Dirigenten wie Pierre Boulez, Ralf Weikert und Howard Griffiths. Seine umfangreiche Dis-

    kographie, die von der Fachkritik hochgelobt wurde, ist bei bekann-ten Labels wie Decca, RCA Red Seal, Sony Classical, Deutsche Harmo-nia Mundi, Deutsche Grammophon, Novalis erschienen und beinhaltet unter anderem Klavierkonzerte und Solowerke von den Bach-Söhnen, Beethoven, Chopin, Debussy, Haydn, Mozart, Schu-bert, Schumann. Seit 2002 ist er als Dozent an der Zürcher Hoch-schule der Künste tätig.

    wiener klassik

    Freitag, 22. Januar 2016 | 19.30 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: 38 · 28 Euro | Mozart Trio (Wolfgang am See I bis III): 73 · 56 Euro

    Wolfgang am See IIIN MOLL

    See Siang Wong KlaVier | Philipp von Steinaecker dirigent

  • 32 takt | winter 2015-2016

    Miroir QuintettSeit 1996 spielen die fünf Solisten in ihrer heutigen Besetzung. Durch kontinuier-liches Zusammenspiel haben sie sich in den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes

    Repertoire erarbeitet. Durch sein unbeschwertes Konzertieren unter-streicht das Miroir Quintett, dass künstlerisch anspruchsvolle Musik sehr wohl auch kurzweilige Unterhaltung bietet.

    hans helMut strauB wurde in Lähn im Riesengebirge, Schlesien geboren. Er nahm Schauspielunterricht bei Ado Riegler in Mün-chen und arbeitete seit 1962 als Schauspieler in wechselnden Engagements. Die wichtigsten Stationen waren Kassel, Neuwied, Kaiserslau-tern, Tübingen (LTT) und Freiburg. Seit 1985 war

    er am Theater Konstanz tätig, seine wichtigsten Rollen dort: Bruder Eichmann, Kreon, Bockerer, König Lear, Nathan, Shylock. Seit August 2006 ist er im Ruhestand, mit vielen Gastverpflichtungen.

    wiener klassik

    Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791

    Die entführung aus DeM serailin einer Bearbeitung für Bläser und Sprecher

    Miroir Quintett Gabriel Ahumada Flöte | Alexander Hanßmann oboe | Erich Born Klarinette Yuki Hanßmann Fagott | Hubert Renner horn

    Hans Helmut Straub sPreCher

    Samstag, 23. Januar 2016 | 19.30 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: 38 · 28 Euro | Mozart Trio (Wolfgang am See I bis III): 73 · 56 Euro

    Wolfgang am See IIIIN OSMANIEN

  • takt | winter 2015-2016 33

    Was macht das Genie Mozart aus?

    titeltheMa

    Von dem Wunderkind Mozart sind in der Tat die wundersamsten Dinge überliefert. Mit fünf Jahren schrieb er seine ersten Menuette, mit elf sein erstes Bühnenstück, mit vierzehn soll er dann Gregorio Allegris zweichöriges a-cappella-Stück »Miserere« in Rom gehört und wenige Tage später aus dem Gedächtnis korrekt aufgeschrieben haben. Und seine Ouvertüre zum Don Giovanni hat Mozart mit 31 Jahren am Tag vor der Premiere der Oper in Prag in einem Zug niedergeschrieben.

    Und doch ist nichts irreführender als die Legende um Mozart als einem Günstling der Götter, dem alles zugefallen sei. Wenn Harnoncourt in seiner Rede zu Mozarts 250. Geburtstag den Komponisten für ein Genie erklärte, das von einem anderen Stern komme, so erhellt dies nichts. Mozart hat, nachdem er 1782 durch den Baron van Swieten mit Werken des alten Bach vertraut gemacht wurde, vor allem dessen Fugen studiert und seinen eigenen Kontrapunkt grundlegend geändert.

    Ein Wunder, das nicht weiter zu erklären ist.

    Bleibt eine Erscheinung wie Wolfgang Amadeus Mozart, so wie es Johann Wolfgang von Goethe gegenüber Johann Peter Eckermann im Gespräch äußerte, immer »ein Wunder, das nicht weiter zu erklären ist«?

    An der Komposition seiner sechs Haydn gewidmeten Streichquartette saß er über zwei Jahre. Als er die Partitur dem Freunde schließlich übergab, sprach er von der »Frucht einer langen, mühevollen Arbeit.« Und wenn der so reich beschenkte Haydn, nachdem er drei der Quartette gehört hatte, dem Vater gegenüber Mozart den größten Komponisten nannte, den er persönlich kenne, weil er Geschmack habe und »überdieß die größte Compositionswissenschaft«, so hat er den Kern des Genies Mozart auf den Punkt gebracht.

    Wenn dieser seine letzte Symphonie auf das Finale hin ausrichtete, schuf er das Muster, an dem sich das ganze 19. Jahrhundert orientierte. Mozart, der sich im Grunde totgearbeitet hat, wusste sich am Ende seines Lebens durchaus selbstbescheiden einzuschätzen, als er beklagte, jetzt abberufen zu werden, wo er doch eigentlich mit seiner Arbeit erst am Anfang stehe.

    sebastian urmoneit

  • Informationen zum Ticketvorverkauf finden Sie unter www.muenstermusik-konstanz.comoder bei www.reservix.de

    Medienpartner

    Silvesterkonzert

    Trompete und Orgel

    Mittwoch, 30. Dez. – 20:00 h – MünsterSilvester, 31. Dez. – 22:00 h – Münster

    Trompete Johannes Sondermann Solo-Trompeter des SWR-Sinfonieorchesters Freiburg

    Orgel Johannes Götz, Freiburg

  • takt | winter 2015-2016 35

    Völlig losgelöst»Leinen los!« hieß es am 26. September am Fährehafen Konstanz-Staad für die Musiker der Südwestdeutschen Phil-harmonie Konstanz. Dort stachen sie, gemeinsam mit den Konzertbesucherinnen und -besuchern, mit der Fähre Lodi in See, um mitten auf dem Überlinger See den Auftakt in die neue Saison zu begehen. Wo sonst Autos parken, standen Pauken, Trompeten und Geigen bereit. Geboten wurde Musik zum Sonnenuntergang mit dem »singenden Poeten« David Lang, es dirigierte Liutauras Balciunas. Völlig beseelt von der Musik war offenbar sogar die Lodi: Die Carmen-Suite Nr. 1 von George Bizet zwang das Schiff in südwestliche Richtung auf Spanien zu; dieser Effekt wurde bei Libertango von Astor Piaz-zolla so stark, dass der Kapitän während des Konzerts den Motor starten musste, um nicht am Ufer zu stranden. Sicher und »auf Noten schwebend« gelangten die begeisterten Kon-zertbesucher dann wieder im Hafen Staad an.

    RÜCKbLICK

    Der GPS-Track »Music on Board« (freundlicherweise von Herrn Michael Heinz zur Verfügung gestellt) zeigt den Verlauf der abendlichen Route: Quelle: kowo-ma-switzerland-osm.img

    fischMarktzwei

  • 36 takt | winter 2015-2016

    Toleranz hilft nicht!

    KOLUMNEvon toBias Bücklein

    fischMarktzwei

    »Ich spreche alle Sprachen dieser Welt, denn meine Sprache ist die Musik«, sang Lena Valaitis schon vor 30 Jahren. Musik überwindet Grenzen, Musik verbindet Menschen, das wissen wir alle.Schon immer waren Musiker ganz vorne dabei, wenn es um Toleranz und Völkerverständigung auf der Welt ging: Davide Martello fährt sein Klavier zu den Brennpunkten der Welt und spielt John Lennons Imagine auf dem Taksim-Platz in Istanbul oder vor dem Bataclan-Theater in Paris. Seit Jahrzehnten versammeln sich prominente Künstler regelmäßig zu Benefiz-Konzerten für Frieden und gegen Hunger und Elend. Und erst vor wenigen Monaten standen über 300 Konstanzer Musiker aller Stilrichtungen auf der Bühne des Konzils, um die Flüchtlinge willkommen zu heißen.Allerdings war da auch nicht alles jedermanns Sache. Also, die Rockmusik war schon ziemlich laut. Und dass die Balkanmusiker mitgemacht haben, war ja eine nette Geste. Aber auf die Dauer konnte einem das Gedudel fast noch mehr auf die Nerven gehen als diese anstrengende Dixieland-Band.

    Überhaupt, das mit der Toleranz in der Musik ist schwieriger, als man gemeinhin annimmt. Ich meine: Hören Sie gerne HipHop? Oder Punk? Für viele wird es ja schon bei Richard Strauss schwierig, gar nicht zu reden von Schönberg oder Stockhausen. Das ist doch keine Musik mehr! Oder?Auch über die richtige, historische Aufführungspraxis von Bach-Werken kann man trefflich streiten. Mit Vibrato oder ohne Vibrato? Darf man überhaupt Ventiltrompeten einsetzen? Und plötzlich verbindet Musik gar nicht mehr, sondern trennt. Denn sobald wir uns mit unserem Lieblingskomponisten oder einer bestimmten Stilrichtung stark identifizieren, ist es aus mit der Harmonie. Schon Mozart musste sich von seinem Auftraggeber Kaiser Joseph II. anhören, dass seine Entführung aus dem Serail »gewaltig viel Noten« aufweise. Ob es Zufall war, dass sich

    Mozart in dieser Oper mit »türckischer Musick« auseinandersetzte? Gerade wenn wir aus unserem Kulturkreis hinaushören, wird es ja mit der verbindenden Sprache der Musik noch schwieriger. Zum Beispiel diese Asiaten, die keinen Ton richtig halten können. Und die Araber mit ihren merkwürdigen Vierteltönen. Warum die nicht einfach mal in Moll und Dur spielen? Und dann vielleicht mal einen ordentlichen 4/4-Takt lernen, damit man im Zweifelsfall wenigstens mitklatschen kann?Ja, das ist nicht immer einfach mit der Toleranz. Denn die Musik dieser Welt ist so vielfältig wie ihre Menschen. Und gerade durch den Vergleich wird deutlich, warum Toleranz sogar völlig fehl am Platz ist. Der Begriff kommt ja aus dem Lateinischen von tolerare = aushalten, erdulden, ertragen. Und wer, bitteschön, möchte Musik schon gerne ertragen? Sollen wir denn alles, was über Strawinski und den eigenen Tellerrand hinaus geht, allenfalls erdulden?Was wir brauchen ist keine Toleranz, sondern Neugierde, Aufgeschlossenheit, Freude am Anderen. Nur durch Verständnis und Kenntnis können wir – auf der Basis unserer jeweiligen Wurzeln – unseren Horizont erweitern und uns bereichern lassen.

    toBias Bücklein studierte Schulmusik, Jazz- / Popularmusik und Dirigieren. Der Moderator und Kabarettist produziert seit vielen Jahren Shows für Unternehmen, die Bühne und das Fernsehen. In sei-ner Reihe inselDENKER begrüßt er regelmäßig Persönlichkeiten wie Frank Elstner, Günther Oettinger, Claus Hipp oder Matthias Reim auf der Insel Mainau. www.buecklein.de | www.inseldenker.de

    Was wir brauchen ist keine Toleranz, sondern Neugierde, Aufgeschlossen-heit, Freude am Anderen.

  • takt | winter 2015-2016 37sonDerkonzert

    konzertHumor ist eine ernste Sache, ebenso wie Musik. Da kann nicht einfach jeder kommen und mitlachen. Andererseits überwindet Humor mühelos Grenzen im Hirn. Sofern man eines hat.

    Der Konstanzer Tobias Bücklein ist dem Publikum aus Theater, Kabarett und Promi-Shows (zum Beispiel inselDENKER) bestens bekannt. Auch bei seinem zweiten Phasnachtskonzert wird der überzeugte Glatzenträger vermutlich wieder keine Perücke aufziehen, nur selten schunkeln und das Konschtanzerisch (hoffentlich) denen überlassen, die es können.

    Montag, 1. Februar 2016 | 20.11 Uhr | Konzil KonstanzDienstag, 2. Februar 2016 | 20.11 Uhr | Konzil Konstanz

    Karten: 54 · 43 · 31 · 20 Euro

    DER SÜDWESTDEUTSCHEN FILHARMONIEEin Sammelsurium närrischer Leitkultur für Sinnfonieorchester

    Phasnachts-

    Tobias Bücklein leitung

  • 38 takt | winter 2015-2016

    Woher kommen Sie und seit wann sind Sie bei der Südwestdeutschen Philharmonie beschäftigt?Ich bin in Lublin (Ost-Polen) geboren, habe aber die letzten neun Jahre in der Schweiz gelebt. Bei der Philharmonie bin ich erst seit dem 1. Oktober.

    Welches Instrument spielen Sie – ist es Ihre große Liebe?Die Violine. »Große Liebe« würde ich sie nicht nennen, aber wir haben uns gern.

    Wenn Sie nicht Musikerin geworden wären, dann wären Sie heute …?Ah, da hatte ich als Kind noch viele verschiedene Ideen: Astronautin, Filmregisseurin, Biologin, Ärztin und so weiter.

    Was schätzen Sie an Konstanz?Konstanz scheint mir ein schöner, gemütlicher Ort zu sein, den ich aber erst noch erkunden muss.

    Fähigkeit zur Teleportation

    KURZvORGESTELLTDie geigerin agata Michalec

    Haben Sie ein »heimliches« Hobby?Es ist gar nicht heimlich – ich bin ein großer Filmfan!

    Der Klassiker: Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?Ein Buch von dem polnischen Schriftsteller Wieslaw Mysliwski: »Traktat o luskaniu fasoli« auf Englisch »A Treatis of shelling beans«.

    … das muss auch sein: Ihr Lieblingskomponist ist …?In den letzten Jahren – eindeutig Leoš Janáček.

    Warum?Ich habe mich in den letzten Jahren mit vielen seiner Werke beschäftigt – seine einzigartige musikalische Sprache liegt mir besonders nah.

    Einen Tag lang sind Sie Oberbürgermeisterin in Konstanz: Welche Entscheidung werden Sie fällen?Fragen Sie mich bitte nochmals in ein paar Monaten!

    Die bucklige Wendelgard erfüllt Ihnen einen Wunsch – welcher soll es sein?Fähigkeit zur Teleportation! So wäre vielleicht mein Heimweh ein bisschen erträglicher.

    Was ist Ihnen besonders wichtig bei Ihrer Arbeit?Die Vermittlung der klassischen Musik, vor allem an die jüngere Generation.

    das gesPräCh Führte lena JaegerFoto: natalia szaFransKa

    fischMarktzwei

  • takt | winter 2015-2016 39

    MUSIpEDIAKlassische Musik oder Musik der Klassik?Im Umgang mit einem Orchester wie es die Südwestdeutsche Philharmonie ist, spricht man oft von klassischer Musik. Gemeint ist dabei ein Genre und nicht eine bestimmte Epoche. So versteht man darunter Werke ganz unterschiedlicher Komponisten und Epochen, geschrieben zum Beispiel für ein Symphonieorchester. Daneben meint die Bezeichnung Musik der Klassik eine bestimmte Epoche. Die wichtigsten Komponisten dieser Periode lebten in Wien, deshalb spricht man auch von der Wiener Klassik und meint damit das Dreigestirn Haydn, Beethoven und Mozart.

    wissen

    1.Tag ______________________________________________________________________________________________________Busanreise in die Universitätsstadt Pilsen. Aufenthalt ca. 1 1/2 Stunden. Danach Weiterfahrt in Ihr 4****-Hotel (Landeskategorie) nach Prag. Abendessen im Hotel.2.Tag ______________________________________________________________________________________________________Halbtägige Stadtbesichtigung in Prag mit Reiseleitung. Am Mittag Schifffahrt auf der Moldau mit einem reichhaltigen Mittagsbuffet! Der restliche Nachmittag steht zur freien Verfügung. Am frühen Abend werden Sie von Ihrer Reiseleitung am Hotel abgeholt und der Bus bringt Sie zum Prager Nationaltheater – lassen Sie sich von dem prunkvollen Ambiente verzaubern!

    Das Nationaltheater Prag, die „goldene Kuppel an der Moldau“. Direkt an der Moldau gelegen, ist es eines der bedeutendsten Bauwerke Prags und ein wichtiges Nationalsymbol für ganz Tschechien. Das repräsentativste Theater Tschechiens ist ein Mekka für Kulturliebhaber – egal ob Oper, Ballett oder Theater, in diesem einzigartigen Ambiente wird jeder Besuch zu einem wahren Genuss!

    3.Tag ______________________________________________________________________________________________________Nach dem Frühstück haben Sie die Möglichkeit bei einer halbtägigen Stadtbesichtigung mit RL unter anderem die auf dem Prager Berg Hradschin gelegene Prager Burg zu sehen. Nachmittag zur freien Verfügung. Abschiedsabendessen in einem typischen Altstadtrestaurant.4.Tag ______________________________________________________________________________________________________Rückreise über Marienbad, hier ca. 1,5 h Mittagspause.

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    LESERfRAGEN

  • 40 takt | winter 2015-2016

    Franz Liszt 1811 – 1886

    les PréluDes

    Robert Schumann 1810 – 1856

    violinkonzert D-Moll woo 23In kräftigem, nicht zu schnellem Tempo (alla breve) Langsam Lebhaft, doch nicht zu schnell

    * Pause *

    Peter I. Tschaikowski 1840 – 1893

    syMPhonie nr. 5 e-Moll oP. 64Andante – Allegro con anima Andante cantabile, con alcuna licenza Allegro moderato Andante maestoso – Allegro vivace

    AnfangPhilharMonisches konzert

    Edoardo Zosi Violine Evan Christ dirigent

    IM

  • takt | winter 2015-2016 41

    Freitag, 19. Februar 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo C

    Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 120 Min.Karten: 48 ∙ 38 ∙ 28 ∙ 18 Euro | Inklusive kostenlose -Benutzung zum Konzert

    hinweis: Die in der Saisonbroschüre für diesen Tag angekündigte Öffentliche Generalprobe kann leider nicht stattfinden.

    volksnah

    PhilharMonisches konzert

    Vier Elementeles PréluDes

    Franz Liszt gilt als Inbegriff des Virtuosen und als Weltbürger im Goetheschen Sinne. Als Hofkapellmeister im provinziellen Weimar schockierte und faszinierte er seine Zeitgenossen mit revolutionären Werken etwa von Berlioz oder Wagner, vor allem aber mit eigenen Kompositionen, deren Wucht und Farbigkeit noch heute beeindruckt.Unter den zwölf Sinfonischen Dichtungen wurde Les Préludes (1848) berühmt und gefährlich populär erst als Vorspann zu den Rundfunk-Siegesmeldungen im Dritten Reich – ein Stück Ideologiegeschichte, die völlig unberechtigt an dem Werk klebt. Liszt hatte es ursprünglich als Vorspiel zu seinem Chorwerk Die vier Elemente entworfen, das allerdings unveröffentlicht blieb. Als er das Stück dann separat als

    Tatsächlich treffen in der Dichtung wie in der Komposition lyrische und kämpferische Aspekte aufeinander.

    Sinfonische Dichtung herausgab, schien ihm nachträglich ein Programm vonnöten, und Lamartines poetische Meditation Les Préludes passte ins Konzept. Tatsächlich treffen in der Dichtung wie in der Komposition lyrische und kämpferische Aspekte aufeinander. Konkreter allerdings sind die Zusammenhänge nicht, und der Bezug zu den vier Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft wäre ebenso geeignet gewesen.Liszts Konzept für die Form der Sinfonischen Dichtung war es, die Mehrsätzigkeit der Sinfonie in einer durchgehenden Komposition zusammenzufassen und dabei gegensätzliche Abschnitte durch Varianten desselben Motivmaterials zu verbinden. So wachsen und wandeln sich auch in Les Préludes wenige Motivzellen zu einem eindrucksvollen, in sich ungemein vielfältigen Drama.

    Kerstin Klaholz

  • 42 takt | winter 2015-2016

    Opus eines Wahnsinnigenviolinkonzert

    Dass Robert Schumann überhaupt ein Violinkonzert geschrieben hat, dürfte nicht allzu vielen Klassikfans bekannt sein. Tatsächlich verweilte das Werk seit seiner Entstehung im Jahre 1853 über lange Zeit im Dornröschenschlaf. Joseph Joachim, von dem die Anregung zur Komposition ausgegangen war, konnte das Konzert zu Lebzeiten Schumanns nicht mehr aufführen. Nach dessen Tod in der Nervenheilanstalt Endenich 1856 verschwand das Konzert in der Versenkung; wohl auch deshalb, weil Clara Schumann den Kontrast des tänzerisch-heiteren Schlusssatzes zur Katastrophe der letzten Lebensjahre ihres Mannes als zu schmerzlich empfand. Nachdem auch Joachim Vorbehalte hinsichtlich der musikalischen Substanz geäußert hatte, blieb das Werk unter Verschluss. Erst 1937 kam es mit dem Solisten Georg Kulenkampff und den Berliner

    Philharmonikern unter Leitung von Karl Böhm zur Uraufführung. Hans Pfitzner äußerte hierzu: »Es kann keine Rede davon sein, dass dieses Violinkonzert das Werk eines Wahnsinnigen sei. […] Und man muss auch Joachim darin unrecht geben, dass er sagt, der Violinpart sei undankbar. Allerdings ist er enorm schwer, aber es entstehen gelegentlich Klangwirkungen, die geradezu neu sind und jeden Virtuosen-Geiger interessieren müssen …«. Dennoch setzten sich weiterhin nur wenige Geiger für das Werk ein. Erst seit dem 200. Geburtstag des Komponisten im Jahre 2010 und im Zuge seiner kompositorisch-ästhetischen Neueinschätzung findet das Violinkonzert die ihm gebührende, vorurteilsfreie Bewertung.

    Karin martensen

    Das Werk blieb unter Verschluss.

    undankbar

    eDoarDo zosi wurde 1988 in Mailand geboren. Sein Studium absolvierte er am Con-servatorio di Milano und schloss dieses 2005 mit Auszeichnung ab. Zur gleichen Zeit war er Schüler des berühmten Violinisten Sergej Kry-low. Sein Debüt als Solist gab Zosi 1995 in der renommierten Mailänder Sala Verdi und kon-

    zertierte daraufhin in den bedeutendsten Sälen Italiens. Zosi gewann in zahlreichen Wettbewerben den ersten Preis, so 2003 im internatio-nalen Violinwettbewerb Viotti Valsesia als jüngster Teilnehmer. 2005 bis 2007 wurde er in Lausanne von Pierre Amoyal unterrichtet. Es folgten Studien bei Salvatore Accardo an der Accademia Stauffer in

    Cremona und an der Accademia Chigiana in Siena. Sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern gab Zosi 2004 mit Tschaikowskis Vio-linkonzert. Weitere Solo-Auftritte führten ihn unter anderem zum Deutschen Kammerorchester, zur Camerata Lausanne, den Berliner Symphonikern, den Stuttgarter Philharmonikern, der Württembergi-schen Philharmonie Reutlingen und dem Orchestra della Svizzera Ita-liana. Zu den Künstlern, mit denen er zusammenarbeitet, gehören nebst anderen Dimitri Sitkovetski, Fazil Say, Antonio Meneses und Muhai Tang. Zurzeit unterrichtet er Violine am Conservatorio Gia-como Puccini in La Spezia. Edoardo Zosi spielt auf einer Santo Sera-fino-Violine aus dem Jahr 1745, die ihm von der Pro Canale Stiftung Mailand zur Verfügung gestellt wird.

    PhilharMonisches konzert

  • takt | winter 2015-2016 43

    furchtlosDie Seele vergiftetsyMPhonie nr. 5

    Tschaikowskis 5. Symphonie stammt aus dem Jahr 1888, einer Zeit, über die sein Bruder Modest Folgendes berichtet: »Im Laufe derselben verwirklichen sich seine kühnsten Träume von Ruhm; er erreichte einen materiellen Wohlstand und eine allgemeine Achtung, wie sie nicht vielen Künstlern bei Lebzeiten zuteil werden. Argwöhnisch und bescheiden, hört er nicht auf zu staunen und sich zu freuen, dass er in der Fremde und in Russland bedeutend mehr Teilnahme erfährt, als er erwartet hatte. Nicht mehr und nicht weniger physisch gesund, als zuvor [...] scheint er ein Musterbeispiel auf Erden möglichen Glückes zu sein – und ist doch unglücklicher als je.«So zweifelt Tschaikowski zum Beispiel oft an seinen schöpferischen Möglichkeiten. Wie wenig solche selbstquälerischen Zweifel angebracht waren, zeigt nicht nur der außergewöhnliche Erfolg seiner ersten Tournee als Dirigent zu Beginn des Jahres 1888, sondern auch die Geschwindigkeit und Leichtigkeit, mit denen er nach seiner Rückkehr nach Russland im Sommer seine beiden neuen musikalischen Vorhaben, die 5. Symphonie und die Hamlet-Ouvertüre, verwirklichte. Zur Skizzierung der Symphonie benötigte er nur etwa einen Monat, und die sich anschließende Instrumentierung war ebenfalls nach kurzer Zeit abgeschlossen. Am 5. November desselben Jahres fand die Uraufführung der beiden Werke in St. Petersburg statt;

    Tschaikowski dirigierte dieses Konzert der Philharmonischen Gesellschaft selbst und konnte für seine Symphonie einen beachtlichen Erfolg verbuchen. Was Tschaikowskis eigenes Werturteil über seine 5. Symphonie betrifft, so ist bekannt, dass er sie weniger hoch einschätzte als seine vierte, obgleich gerade sie es (neben der 6. Symphonie »Pathétique«) war, die seinen Namen später in der ganzen Welt berühmt machte.Die 5. Symphonie Tschaikowskis wird oft mit dem Beinamen »Schicksalssymphonie« versehen, und in der Tat scheinen einige Bemerkungen über sie in einem Notizbuch des Komponisten diese Bezeichnung zu rechtfertigen. Wie Tschaikowski über den für ihn so wesentlichen Begriff des Schicksals dachte, der seine drei letzten Symphonien stark bestimmte, geht aus einem Brief an Frau Meck hervor, in dem er sein »Programm« der 4. Symphonie erläutert. Er sieht das Schicksal als »jene verhängnisvolle Macht, die unser Streben nach Glück nicht verwirklichen lässt, die eifersüchtig darüber wacht, dass Glückseligkeit und Friede nicht voll und wolkenlos sei, die wie Damokles Schwert über unserem Haupte hängt und ständig die Seele vergiftet. Diese Macht ist unbesiegbar und unentrinnbar. Uns bleibt nichts übrig als Ergebung und furchtlose Sehnsucht.« Musikalisch wird dieser Schicksalsgedanke als Leitmotiv in der 5. Symphonie greifbar, das in den ersten Takten der Einleitung zum 1. Satz zum ersten Mal von den tiefen Klarinetten angestimmt wird, um dann mit jeweils verändertem Ausdrucksgehalt in allen vier Sätzen wieder aufzutauchen, um so das Werk zyklisch zusammenzuschließen.

    arChiVJene verhängnisvolle Macht, die unser Streben nach Glück nicht verwirklichen lässt.

    evan christ wurde in Los Angeles gebo-ren und wuchs in Las Vegas auf. Nach dem Stu-dium der Mathematik und Komposition an der Harvard University absolvierte er sein Dirigier-studium bei Gert Bahner an der Hochschule für Musik in Leipzig und wurde privat Student von Christoph Eschenbach. Von 2003 bis 2005 war

    er 1. Kapellmeister und Stellvertretender Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters Würzburg, gewann dort den Theaterpreis 2004 und gründete das Ensemble Apart für Zeitgenössische Musik. Von 2005 bis 2008 war er 1. Kapellmeister der Wuppertaler Bühnen und

    von 2005 bis 2006 kommissarischer Generalmusikdirektor des Main-franken Theaters Würzburg. Als Gast hat Christ mit zahlreichen nam-haften Orchestern zusammengearbeitet, unter anderem mit dem Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin, dem SWR Radio-Sinfonieorche-ster Stuttgart, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken, den Nürnberger Symphonikern, dem Philharmonischen Staatsorchester Halle, dem Orchester des Staatstheaters Kassel und dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg. Evan Christ ist seit August 2008 Generalmusikdirektor am Staatstheater Cottbus und somit einer der jüngsten Generalmusikdirektoren Deutschlands. Von den Bürgern der Stadt wurde er zum »Cottbuser des Jahres 2010« gewählt.

    PhilharMonisches konzert

  • 44 takt | winter 2015-2016

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    XxBTAGPRy401506z|v%:":.:!:.BILDER: PSDESIGN1, FOTOLIA/DPA

    www.suedkurier.de/wetter Seite 10

    DAS WETTER

    Höchstwertheute Nachmittag

    Tiefstwert in der Nacht auf morgen

    °

    °

    17

    6

    KONSTANZ

    Top-Noten fürdie Stadt-Marke

    Konstanz ist eine der bekann-testen und attraktivsten Städte imLand: Das ist das Kernergebniseiner bundesweiten Befragung.Danach landet Konstanz auf Rangdrei nach Heidelberg und Frei-burg sowie vor Stuttgart. Platzfünf belegt Friedrichshafen. Be-fragte aus Baden-Württembergsetzten Konstanz sogar auf Rangzwei. Im letzten Drittel landetVillingen-Schwenningen. DasInstitut Imakomm hat 4000 Per-sonen über die 20 größten Städteim Südwesten befragt. (rau)

    BLUMBERG

    Kommandant erhältEhrenkreuz in Gold

    Blumbergs GesamtkommandantReinhold Engesser erhielt beimNeujahrsempfang der Stadt dasEhrenkreuz in Gold des Deut-schen Feuerwehrverbands. Das istdie höchste Feuerwehr-Ehrung,sagte Kreisbrandmeister ManfredBau. Engesser, seit 1995 Gesamt-kommandant in Blumberg undseit 2002 stellvertretender Kreis-verbandsvorsitzender, habe zahl-reiche Verdienste um die Feuer-wehr. (blu)

    RADOLFZELL

    Naturschützer lobenLandesregierung

    Der Nabu-LandesvorsitzendeAndre Baumann stellte im Rah-men der Radolfzeller Natur-schutztage der grün-roten Lan-desregierung ein gutes Zeugnisaus. Er nannte dabei die Erhö-hung der Finanzmittel für denNaturschutz, die Einrichtung desNationalparks, die neue Agrar-politik, den Ausbau der Wind-energie sowie die Novellierungender Landesumwelt- und Landes-jagdgesetze. (tol)

    SINGEN

    Neuer Verein willHohentwiel fördern

    Ein neuer Verein aus bürgerlichenKreisen will sich verstärkt umSingens Hausberg, den Hohen-twiel, kümmern. Die Aktivenwollen Berg und Festung bessermit der Kultur und Geschichte derStadt Singen verzahnen. DerHohentwiel soll in der öffent-lichen Wahrnehmung deutlicherpositioniert werden und zum„kulturellen Leuchtturm�