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- 4.50 - yui depuis ce temps a 6t6 adoptke dans tous les traites et dans tous les cours. L’etude des colorants fut singulierement facilitee par ce systeme qui a certainement beauc,oup contribue au d6ve- loppement de cette partie si intkressante de l’industrie chimique. Ainsi que nous venons de le voir, l’ceuvre scientifique de Nietzki est considerable. Beaucoup de ses travaux peuvent $tre B bon droit consider& comme Btant de premier ordre, et assure- ront pour toujours a leur auteur une place honorable dans l’histoire de la chimie. Quant B l’homme, il restera inoubliable a ses nombreux amis et elkves. Le souvenir de son caractere aimable et enjoue, de sa vive intelligence, de sa loyautk parfaite, de la siireti! et de la fidelite de son amitie ne s’effacera jamais de la inemoire de tous ceux qui ont eu le privilege de le connaitre. E. ,\Toeltin$ Zwei Vorlesungsversuche von Fr. Fiehter. (2t. 11. 18.) I. Vermeiden der C*eracchsbeldstigicny beim 1affmqen von Qasen. Es ist ublich, in den Vorlesungen die in Wasser leicht liislichen Gase in einer Rohre iiber Quecksilber aufzufangen, urn ihre Farblosigkeit, und durch Hinzutretenlassen von Wasser ihre grosse Loslichkeit zu zeigen’). Zuerst entwickelt man das Gas einige Zeit und lasst es in eine mit Wasser gefiillte Waschflasche gehen, bis dort die Blasen vollstandig verschluckt werden ; dam kommt der fur den Vortragenden unangenehme Augenblick, wo die Gasentwicklungsrohre unter den in der Quecksilberwanne bereitstehenden Zylinder gefiihrt werden soll, was nicht ohne 1) Vergl. z. 13. Heumann-Kuhling, Anleitung zum Experimentieren etc. 3. Auflage, 1904, F. Vietveg 8 Sofin, S. 287, 3271328 etc.

Zwei Vorlesungsversuche

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Page 1: Zwei Vorlesungsversuche

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yui depuis ce temps a 6t6 adoptke dans tous les traites et dans tous les cours. L’etude des colorants fut singulierement facilitee par ce systeme qui a certainement beauc,oup contribue au d6ve- loppement de cette partie si intkressante de l’industrie chimique.

Ainsi que nous venons de le voir, l’ceuvre scientifique de Nietzki est considerable. Beaucoup de ses travaux peuvent $tre B bon droit consider& comme Btant de premier ordre, et assure- ront pour toujours a leur auteur une place honorable dans l’histoire de la chimie.

Quant B l’homme, il restera inoubliable a ses nombreux amis et elkves. Le souvenir de son caractere aimable et enjoue, de sa vive intelligence, de sa loyautk parfaite, de la siireti! et de la fidelite de son amitie ne s’effacera jamais de la inemoire de tous ceux qui ont eu le privilege de le connaitre.

E. ,\Toeltin$

Zwei Vorlesungsversuche von

Fr. Fiehter. (2t. 11. 18.)

I . Vermeiden der C*eracchsbeldstigicny beim 1affmqen von Qasen.

Es ist ublich, in den Vorlesungen die in Wasser leicht liislichen Gase in einer Rohre iiber Quecksilber aufzufangen, urn ihre Farblosigkeit, und durch Hinzutretenlassen von Wasser ihre grosse Loslichkeit zu zeigen’). Zuerst entwickelt man das Gas einige Zeit und lasst es in eine mit Wasser gefiillte Waschflasche gehen, bis dort die Blasen vollstandig verschluckt werden ; d a m kommt der fur den Vortragenden unangenehme Augenblick, wo die Gasentwicklungsrohre unter den in der Quecksilberwanne bereitstehenden Zylinder gefiihrt werden soll, was nicht ohne

1) Vergl. z. 13. Heumann-Kuhling, Anleitung zum Experimentieren etc. 3. Auflage, 1904, F. Vietveg 8 Sofin, S. 287, 3271328 etc.

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Entweichen einer zum Husten reizenden Gaswolke gelingt. Es ist nun in sehr einfacher Weise moglich, alle Operationen in einem vollkommen verschlossenen Apparat durchzufuhren, indem man oben an die Auffangrohre ein T-Stuck mit einemHahn an- setzt und eine Leitung vom Gasentwicklungsapparat (z. B. Chlor- wasserstoffgas aus Kochsalz und Schwefelsaure) durch das T- Stuck zur Waschflasche fuhrt, vergl. Fig. Seite 432. Die Rohre ist bis zum Hahn mit Quecksilber gefullt. Sobald sich durch Beobach- tung der Waschflasche ergibt, dass das Gas luftfrei ist, offnet man lnngsarn den Hahn, so dass die sinkende Quecksilbersaule das Gas ansaugt ; dabei ist durch genugend rasche Entwicklung im Apparat stets ein Uberdruck aufrecht zu erhalten, der unbeniitztes Gas in die Waschflasche treten lasst, weil sonst das Zurucksteigen des Wasch- wassers oder das Eindringen von Luft durch die Sicherheitsriihre der Entwicklungsflasche zu befiirchten ist.

1st die Rohre mit dem Gas gefullt, so schliesst man den Hahn, und entfernt den Rrenner vom Gasentwicklungsapparat ; wenn die Entwicklung nachllsst, so sinkt der Druck und es tritt Luft durch die Sicherheitsrohre ein, aber ein Entweichen von Gas in die Atmosphare findet niemals statt. Mit dem ahge- schlossenen Gasvolum kann man dann in Ruhe die beabsichtigten Experimente anstellen. Die Gasauffangrohre mit T-Stuck und Hahn wird von der Firma Werthemann, Botty & 6'0. in Basel angef ertigt .

2. Darstellung uon Calciunacarhid ohne elelctrischen Ofen.

K. Brunner ') hat einen htibschen Versuch beschrieben, uin den Kohlenstoffgehalt des Kohlendioxyds sichtbar zu machen, indem man eine Mischung von gepresstem Kohlendioxydschnee und Magnesiumpulver abbrennt und den Kiickstand von Kohlen- stoff und Magnesia in ein Reagenzglas mit Salzsiiure wirft, wobei sich tiefschwarze Iqohle abscheidet. Er gibt an, dass der Versuch sich auch mit Aluminiumpulver durchfiihren lasse, aber weniger gut, weil ein Teil des Aluminiums Aluminiumcarbid bildet.

Wahlt man als Metal1 Calcium, dessen Verwandtschaft zurn Kohlenstoff noch grosser ist, so wird die Carbid-bildung zur Hauptreaktion. Auf eine Unterlage von zusammengepresstem

I) B. 38, 1438 (1905)

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Kohlendioxydschnee in einem eisernen Schalchen bringt man gepulvertes Calcium (die kauflichen, zu groben Calciumspghne kann man in einer Reibmiihle zerkleinern), mischt es rnit lockerem Kohlendioxydschnee, und wirft dann etwas an der Luft zum Brennen erhitztes Calciummetall darauf. Ein prasselndes ,== Gerausch und lebhaftes helles Funkenspruhen begleitet , die heftige Reaktion, als deren Ergebnis sich graugelbe zusammenhtingende Brocken finden, die manchmal am Boden der Eisenschale kleben. Man wirft die Stucke in ein Reagenzglas, iibergiesst rnit wenig Wasser und ver- schliesst rnit einem Kork, der ein ausgezogenes Glasrohr tragt. Das entweichende Gas brennt mit gelbgesaumter, weisser Flamme, die an einem kalten Porzellantiegeldeckel einen starken Russfleck gibt. Entfernt man den Stopfen, so ist sowohl der Geruch von Acetylen, als der von Ammoniak erkennbar, und ein rotes Lackmuspapier wird prompt geblaut. Um die Nitridbildung mijglichst hintan- zuhalten, ist es vorteilhaft, mit einem grossen Uberschuss von Kohlendioxyd uber die nach der Gleichung

2 CO, + 5 C a = CaC, +4CaO

geforderte Menge zu arbeiten. Grobere Calciumstiickchen reagieren nur oberflichlich rnit dem Kohlendioxyd, und verdiinnen nachher das Acetylen so stark mit Wasserstoff, dass die Flamme nicht mehr russt.

Die Reaktion rnit Calciummetall und Kohlendioxyd ist schon von H. Moissanl) griindlich untersucht und von 0. 0hmunn2) als Vorlesungsversuch ausgestaltet worden, aber stets wurde nur mit den1 verdiinnten gasformigen Kohlendioxyd gearbeitet, was die Notwendigkeit langeren Erhitzens in einer Rohre mit sich bringt, und den Verlauf der Reaktion so stark verlangsamt, dass die Garbidbildung nur nehen reichlicher Kohlenstoffabscheidung verl auft .

Basel, Anorganische Abteilung der Chemischen Anstalt, September 1917.

1) C. R. 127, 584 (1898). 2) Z. 1. phys u chem. Cnterrlcht 19, 83 (1906)