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Lamenti – furore e dolore Arien von Gluck, Händel, Monteverdi, Purcell, Vivaldi Mareike Morr, Mezzosopran Hannoversche Hofkapelle

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L a m e n t i – f u r o r e e d o l o r eA r i e n v o n G l u c k , H ä n d e l , M o n t e v e r d i , P u r c e l l , V i v a l d i

M a r e i k e M o r r, M e z z o s o p r a nH a n n o v e r s c h e H o f k a p e l l e

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Geor g Fr iedr i c h Händ el (16 8 5 –17 59 ) 01 Arie der Almirena „Lascia ch’io pianga“, . . . . . . . . . . . . . . . . . [04'08] aus Rinaldo HWV 60

C hr is toph W i l l iba ld G luc k (1714 –17 8 7 ) 0 2 Rezitativ und Arie des Orfeo „Che farò senza Euridice“, . . . . .[04'27] aus Orfeo ed Euridice

Geor g Fr iedr i c h Händ el (16 8 5 –17 59 ) 0 3 Arie der Dejanira „Where shall I fly“, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [06'03] aus Herakles HWV 60

A ntonio V i v a ld i (167 8 –1741) 0 4 Arie des Anastasio „Sento in seno“, aus Il Giustino . . . . . . . . . [03'20]

C l aud io Monteverd i (15 67–16 4 3 ) 0 5 Lamento der Penelope „Di misera Regina“, . . . . . . . . . . . . . . . [08'44] aus Il ritorno d’Ulisse in patria

L a m e n t i – f u ro re e d o l o re

Mare ike Mor r, Mez zosopr an · Hannover s c he Hof kapel leA nne Rö hr i g , M ar l e ne G o ed e - U te r ( V i o l ine n ) · E v a P o l i t t ( V i o l a ) · C hr i s t o p h H ar e r ( V i o l o n c e l l o ) C o r d u l a C o r d e s ( V i o l o ne ) · U l r i c h Wed eme i e r ( T he o r b e ) · B e r nw ar d L o hr ( C emb al o )N i l s J ö r n s s o n ( O b o e ) · E v a M o r sb a c h ( F l ö te ) · K a t h ar in a B r ahe ( Fa g o t t ) E l ke S c hu l ze - M ö c he l mann ( H o r n )

C hr is toph W i l l iba ld G luc k (1714 –17 8 7 ) 0 6 Arie des Orfeo „Che puro ciel“, aus Orfeo ed Euridice . . . . . . [05'26]

Geor g Fr iedr i c h Händ el (16 8 5 –17 59 ) 0 7 Arie der Galatea „Benché tuoni l’etra vampa“, . . . . . . . . . . . . . [03'17] aus Aci, Galatea e Polifemo HWV 72

A ntonio V i v a ld i (167 8 –1741) 0 8 Arie des Anastasio „Vedrò con mio diletto“, aus Il Giustino . . [05'28]

C l aud io Monteverd i (15 67–16 4 3 ) 0 9 Lamento d’Arianna „Lasciate mi morire“, aus L’Arianna . . . . [08'09]

Geor g Fr iedr i c h Händ el (16 8 5 –17 59 ) 10 Arie des Sesto „L’angue offeso“, aus Giulio Cesare HWV 17 . . [04'53]

Henr y P urce l l (16 59 –169 5 ) 11 Arie der Dido „When I am Laid in Earth“, . . . . . . . . . . . . . . . . [04'22] aus Dido and Aeneas

Ge s amt sp ie l ze i t / To t a l T ime . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [58'23]

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Was im Jahr 2003 ursprünglich als internationales TanzFestival begann, hat sich inzwischen als vielseitiges und hochkarätig besetztes Festspiel etabliert: die Movimentos Festwochen der Autostadt in Wolfsburg . Neben Tanzkompa-nien aus aller Welt bringt Movimentos mit Jazz, Pop- und Klassikkonzerten,

szenischen Lesungen, Expertengesprächen, Vorträgen und Workshops internationale Spit-zenkultur nach Wolfsburg . Weltbekannte Künstler wie die Pet Shop Boys, Abdullah Ibrahim, Bryan Ferry, Joe Cocker, John McLaughlin, Klaus Doldingers Passport, Kraftwerk und Sting waren bereits zu Gast im ziegelsteinroten, teils stillgelegten Kraftwerk des Volkswagen Konzerns, der Hauptspiel stätte von Movimentos . Doch nicht nur international etablierte Größen bereichern die Konzerte, sondern auch viel versprechende junge Musiker aus dem Bereich der Klassik, die sich am Anfang ihrer Karriere befinden. Während der Sonntagsmatineen überraschen sie mit ihren mutigen und souveränen Interpretationen, die aufhorchen lassen . Die Autostadt engagiert sich für junge Talente, die bereits erste Schritte einer viel versprechenden Karriere gegangen sind . Diesen Musikern der Zukunft widmet sich unsere movimentos edition .

www.autostadt.de

M u s i ke r d e r Z u k u n f t i n d e r Au t o s t a d t i n Wo l f s b u r g

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Was im Jahr 2003 ursprünglich als internationales TanzFestival begann, hat sich inzwischen als vielseitiges und hochkarätig besetztes Festspiel etabliert: die Movimentos Festwochen der Autostadt in Wolfsburg . Neben Tanzkompa-nien aus aller Welt bringt Movimentos mit Jazz, Pop- und Klassikkonzerten,

szenischen Lesungen, Expertengesprächen, Vorträgen und Workshops internationale Spit-zenkultur nach Wolfsburg . Weltbekannte Künstler wie die Pet Shop Boys, Abdullah Ibrahim, Bryan Ferry, Joe Cocker, John McLaughlin, Klaus Doldingers Passport, Kraftwerk und Sting waren bereits zu Gast im ziegelsteinroten, teils stillgelegten Kraftwerk des Volkswagen Konzerns, der Hauptspiel stätte von Movimentos . Doch nicht nur international etablierte Größen bereichern die Konzerte, sondern auch viel versprechende junge Musiker aus dem Bereich der Klassik, die sich am Anfang ihrer Karriere befinden. Während der Sonntagsmatineen überraschen sie mit ihren mutigen und souveränen Interpretationen, die aufhorchen lassen . Die Autostadt engagiert sich für junge Talente, die bereits erste Schritte einer viel versprechenden Karriere gegangen sind . Diesen Musikern der Zukunft widmet sich unsere movimentos edition .

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Ich habe aber in dieser Zeit auch den wachsenden und nahezu unstillbaren Drang verspürt, selbst auf dem Podium zu stehen und zu singen . Und irgendwann war ich an dem Punkt, wo ich mich entscheiden musste . Ich tat es zu Gunsten des eigenen Musizierens . Ich denke, dass es nahezu unmöglich ist, gleichzeitig eine künstlerische und eine pädagogische Karriere zu verfolgen . Das Unterrichten nehme ich mir für einen späteren Zeitpunkt vor .

? Was war denn so verführerisch am Sänger-Beruf?

MM Das Klavier ist mein Freund und der Gesang meine große Liebe . Das Klavier gehört seit meinem fünften Lebensjahr zu mir, der Gesang kam erst mit 20 Jahren dazu . Ich habe das Gefühl, dass der Gesang mein ureigenstes Ausdrucksmittel geworden ist . Dazu kommt noch, dass der Sängerberuf sehr abwechslungsreich ist – Lied, Oratorium, Oper .

? Nach Abschluss Ihres Gesang-Studiums dauerte es nicht lange, bis Sie ein Angebot von der Staatsoper Hannover bekamen . Sie gehören jetzt sogar zum festen Ensemble . Beengt das nicht eine große internationale Karriere? Schließlich haben Sie als Angestellte Präsenz-pflicht, müssen sich Nebenarbeiten genehmigen lassen.

MM Sicherlich muss ich das eine oder andere verlockende Konzert-Angebot absagen . Das nehme ich aber zur Zeit gerne in Kauf, denn die Arbeit in einem Ensemble ist eine besonde-re Erfahrung . Außerdem gibt mir das Opernhaus die Möglichkeit, sehr viele verschiedene Partien zu studieren und auszuprobieren . In einer Woche in vier verschiedenen Stücken auf der Bühne zu stehen und noch ein weiteres zu proben, ist eine sehr lehrreiche Herausfor-derung .

? Sie sind eine diplomierte Pianistin, haben viel Anerkennung gefunden und Preise gewon-nen . Da muss es schwerwiegende Gründe gegeben haben, dass Sie die Karriere am Klavier nicht weiter verfolgt haben?

MM Ich habe vier Semester lang Klavier und Gesang parallel studiert, was zeitlich eine große Herausforderung war . Da ich als Sängerin sehr viel mehr Konzerte hatte, entschied ich mich, dem Gesang meine ganze Energie und Zeit zu widmen .

? Sie hätten ja auch Klavierlehrerin oder Gesangslehrerin werden können, in beiden Fä-chern haben Sie ebenfalls Diplome erworben .

MM Ich habe Diplome als Klavierlehrerin, Gesanglehrerin und Opernsängerin und habe während des Studiums sowohl Gesang als auch Klavierunterricht gegeben . Was sehr beglü-ckende Erfahrungen waren, da ich Menschen zwischen fünf und 80 Jahren unterrichtete .

D a s K l a v i e r i s t m e in Fr e u nd , d e r G e s a n g m e in e g r o ß e L i e b eDie Mez zosopr anis t in Mare ike Mor r über ihre ver s c hied enen B egabungen, über ihre Vor l ieben und über s i c h se lb s t

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Ich habe aber in dieser Zeit auch den wachsenden und nahezu unstillbaren Drang verspürt, selbst auf dem Podium zu stehen und zu singen . Und irgendwann war ich an dem Punkt, wo ich mich entscheiden musste . Ich tat es zu Gunsten des eigenen Musizierens . Ich denke, dass es nahezu unmöglich ist, gleichzeitig eine künstlerische und eine pädagogische Karriere zu verfolgen . Das Unterrichten nehme ich mir für einen späteren Zeitpunkt vor .

? Was war denn so verführerisch am Sänger-Beruf?

MM Das Klavier ist mein Freund und der Gesang meine große Liebe . Das Klavier gehört seit meinem fünften Lebensjahr zu mir, der Gesang kam erst mit 20 Jahren dazu . Ich habe das Gefühl, dass der Gesang mein ureigenstes Ausdrucksmittel geworden ist . Dazu kommt noch, dass der Sängerberuf sehr abwechslungsreich ist – Lied, Oratorium, Oper .

? Nach Abschluss Ihres Gesang-Studiums dauerte es nicht lange, bis Sie ein Angebot von der Staatsoper Hannover bekamen . Sie gehören jetzt sogar zum festen Ensemble . Beengt das nicht eine große internationale Karriere? Schließlich haben Sie als Angestellte Präsenz-pflicht, müssen sich Nebenarbeiten genehmigen lassen.

MM Sicherlich muss ich das eine oder andere verlockende Konzert-Angebot absagen . Das nehme ich aber zur Zeit gerne in Kauf, denn die Arbeit in einem Ensemble ist eine besonde-re Erfahrung . Außerdem gibt mir das Opernhaus die Möglichkeit, sehr viele verschiedene Partien zu studieren und auszuprobieren . In einer Woche in vier verschiedenen Stücken auf der Bühne zu stehen und noch ein weiteres zu proben, ist eine sehr lehrreiche Herausfor-derung .

? Sie sind eine diplomierte Pianistin, haben viel Anerkennung gefunden und Preise gewon-nen . Da muss es schwerwiegende Gründe gegeben haben, dass Sie die Karriere am Klavier nicht weiter verfolgt haben?

MM Ich habe vier Semester lang Klavier und Gesang parallel studiert, was zeitlich eine große Herausforderung war . Da ich als Sängerin sehr viel mehr Konzerte hatte, entschied ich mich, dem Gesang meine ganze Energie und Zeit zu widmen .

? Sie hätten ja auch Klavierlehrerin oder Gesangslehrerin werden können, in beiden Fä-chern haben Sie ebenfalls Diplome erworben .

MM Ich habe Diplome als Klavierlehrerin, Gesanglehrerin und Opernsängerin und habe während des Studiums sowohl Gesang als auch Klavierunterricht gegeben . Was sehr beglü-ckende Erfahrungen waren, da ich Menschen zwischen fünf und 80 Jahren unterrichtete .

D a s K l a v i e r i s t m e in Fr e u nd , d e r G e s a n g m e in e g r o ß e L i e b eDie Mez zosopr anis t in Mare ike Mor r über ihre ver s c hied enen B egabungen, über ihre Vor l ieben und über s i c h se lb s t

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MM Bach, Beethoven und Brahms . Ich will die Barockmusik nicht vergessen, bei der mich die Reinheit des Affekts fasziniert .

? Diese Reinheit finden die Zuhörer meist nicht in der zeitgenössischen Musik, die in Ihrem Repertoire einen breiten Raum einnimmt . Immerhin hat Wolfgang Rihm, einer der füh-renden zeitgenössischen Komponisten, einen Liedzyklus für Sie geschrieben. Ecken Sie da nicht bei dem als konservativ geltenden Gesangs-Publikum an?

MM Die Annäherung an zeitgenössische Musik erfordert Mut und die Offenheit, sich auf eine neue Erfahrung einzulassen . Wenn ich in einem Programm zeitgenössische Musik habe, dann spreche ich darüber gerne mit dem Publikum . Erzähle ihm von meinen Erfahrungen, Schwierigkeiten, von dem, was mich an der Neuen Musik fasziniert . Dabei beobachte ich oft, dass das Publikum Bereitschaft zeigt, sich auf die Sache einzulassen . Es gelingt den Zuhö-rern dann vielleicht, einen ersten Eindruck von der neuen Musiksprache zu bekommen und in sich hineinzufühlen: Was löst diese Musik in mir aus? Neue Hörerfahrungen sammeln, auch Gewohntes wieder neu oder auf eine andere Art hören, ist eine große Chance . Es ist unsere Aufgabe als Künstler, dem Publikum dabei zu helfen . Wir sind ja im Vorteil: Wir beschäftigen uns in der Erarbeitung manchmal monatelang mit einem Stück . Der Hörer soll es schon beim ersten Hören verstehen?

? Wie erschließen Sie sich eine Partie oder ein Lied? Orientieren Sie sich an einer Tradition?

MM Zu Beginn widme ich mich dem Wort . Bei Fremdsprachen muss ich zunächst jedes Wort übersetzten, um alles wirklich zu verstehen . Dann kommt die Musik, da sitze ich am

? Woher kam der Impuls, der Ihre Musikalität weckte?

MM Meine Eltern haben mit uns Kindern immer sehr viel gesungen . Das habe ich in bester Erinnerung . Es gab Lieder, die meine Mutter immer wieder singen musste, weil ich sie nicht oft genug hören konnte . Außerdem habe ich zwei ältere Schwestern, die schon vor mir Flö-ten- und Klavierunterricht hatten . Ich wollte einfach mitspielen .

? Ganz offensichtlich hatten Sie seit Ihrem fünften Lebensjahr, als Sie mit dem Klavierspiel begannen, nichts anderes als Musik im Kopf, oder?

MM Nein, durchaus nicht . Mein Vater ist Arzt und ein begeisterter Wissenschaftler . Er hat uns die Naturwissenschaften so nahe gebracht, dass ein Medizinstudium durchaus möglich gewesen wäre. Auch heute interessiere ich mich sehr für Musikpsychologie und für die For-schung der Musikverarbeitung im Gehirn .

? Ist das Bild, das man von Ihnen hat, richtig: eine Künstlerin, äußerst gefühlvoll und den-noch stark vom Verstand kontrolliert?

MM Ein Musiker, der sich nur von seinen Gefühlen leiten lässt oder gar von ihnen beherrscht wird, lebt gefährlich . Ein gesundes Verhältnis von Emotio und Ratio ist für mich sehr wichtig .

? Sie haben bereits ein breites Spektrum: in der Oper singen sie Mozart, Wagner, Verdi, Ros-sini, Donizetti, Bizet – außerdem haben Sie alle großen Oratorien- und Liedkomponisten in Ihrem Repertoire . Haben Sie auch eine Vorliebe?

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MM Bach, Beethoven und Brahms . Ich will die Barockmusik nicht vergessen, bei der mich die Reinheit des Affekts fasziniert .

? Diese Reinheit finden die Zuhörer meist nicht in der zeitgenössischen Musik, die in Ihrem Repertoire einen breiten Raum einnimmt . Immerhin hat Wolfgang Rihm, einer der füh-renden zeitgenössischen Komponisten, einen Liedzyklus für Sie geschrieben. Ecken Sie da nicht bei dem als konservativ geltenden Gesangs-Publikum an?

MM Die Annäherung an zeitgenössische Musik erfordert Mut und die Offenheit, sich auf eine neue Erfahrung einzulassen . Wenn ich in einem Programm zeitgenössische Musik habe, dann spreche ich darüber gerne mit dem Publikum . Erzähle ihm von meinen Erfahrungen, Schwierigkeiten, von dem, was mich an der Neuen Musik fasziniert . Dabei beobachte ich oft, dass das Publikum Bereitschaft zeigt, sich auf die Sache einzulassen . Es gelingt den Zuhö-rern dann vielleicht, einen ersten Eindruck von der neuen Musiksprache zu bekommen und in sich hineinzufühlen: Was löst diese Musik in mir aus? Neue Hörerfahrungen sammeln, auch Gewohntes wieder neu oder auf eine andere Art hören, ist eine große Chance . Es ist unsere Aufgabe als Künstler, dem Publikum dabei zu helfen . Wir sind ja im Vorteil: Wir beschäftigen uns in der Erarbeitung manchmal monatelang mit einem Stück . Der Hörer soll es schon beim ersten Hören verstehen?

? Wie erschließen Sie sich eine Partie oder ein Lied? Orientieren Sie sich an einer Tradition?

MM Zu Beginn widme ich mich dem Wort . Bei Fremdsprachen muss ich zunächst jedes Wort übersetzten, um alles wirklich zu verstehen . Dann kommt die Musik, da sitze ich am

? Woher kam der Impuls, der Ihre Musikalität weckte?

MM Meine Eltern haben mit uns Kindern immer sehr viel gesungen . Das habe ich in bester Erinnerung . Es gab Lieder, die meine Mutter immer wieder singen musste, weil ich sie nicht oft genug hören konnte . Außerdem habe ich zwei ältere Schwestern, die schon vor mir Flö-ten- und Klavierunterricht hatten . Ich wollte einfach mitspielen .

? Ganz offensichtlich hatten Sie seit Ihrem fünften Lebensjahr, als Sie mit dem Klavierspiel begannen, nichts anderes als Musik im Kopf, oder?

MM Nein, durchaus nicht . Mein Vater ist Arzt und ein begeisterter Wissenschaftler . Er hat uns die Naturwissenschaften so nahe gebracht, dass ein Medizinstudium durchaus möglich gewesen wäre. Auch heute interessiere ich mich sehr für Musikpsychologie und für die For-schung der Musikverarbeitung im Gehirn .

? Ist das Bild, das man von Ihnen hat, richtig: eine Künstlerin, äußerst gefühlvoll und den-noch stark vom Verstand kontrolliert?

MM Ein Musiker, der sich nur von seinen Gefühlen leiten lässt oder gar von ihnen beherrscht wird, lebt gefährlich . Ein gesundes Verhältnis von Emotio und Ratio ist für mich sehr wichtig .

? Sie haben bereits ein breites Spektrum: in der Oper singen sie Mozart, Wagner, Verdi, Ros-sini, Donizetti, Bizet – außerdem haben Sie alle großen Oratorien- und Liedkomponisten in Ihrem Repertoire . Haben Sie auch eine Vorliebe?

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Klavier und bin glücklich, dass ich Klavierspielen kann . Das ist ein spannender Prozess: Wie hat der Komponist die Sprache Musik werden lassen? Wie deutet er den Inhalt? Und dann versuche ich es so zu halten wie Swjatoslaw Richter, der einmal sagte: „Vor-ne anfangen, ohne Fehler, und wenn die erste Seite sitzt, dann kommt die zweite Seite“ . Das ist sehr schwer! Dann kommt der Moment, wo ich mir Aufnahmen anhöre . Es ist sehr lehrreich, große Sänger zu hören, wie sie mit schwierigen Passagen umgehen und welche Lösungen sie für Interpretationsfragen gefunden haben. Letztlich muss ich aber finden, was meinem Gefühl und meinen Möglichkeiten entspricht . Das wiederum verändert sich mit der Zeit . Und so werden manche Stücke zu ewigen Begleitern, die sich verändern, so wie auch ich mich verändere . Sie werden zu Spiegeln meiner Seele und meines Könnens .

Das Gespräch führte Felix Schmidt

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Klavier und bin glücklich, dass ich Klavierspielen kann . Das ist ein spannender Prozess: Wie hat der Komponist die Sprache Musik werden lassen? Wie deutet er den Inhalt? Und dann versuche ich es so zu halten wie Swjatoslaw Richter, der einmal sagte: „Vor-ne anfangen, ohne Fehler, und wenn die erste Seite sitzt, dann kommt die zweite Seite“ . Das ist sehr schwer! Dann kommt der Moment, wo ich mir Aufnahmen anhöre . Es ist sehr lehrreich, große Sänger zu hören, wie sie mit schwierigen Passagen umgehen und welche Lösungen sie für Interpretationsfragen gefunden haben. Letztlich muss ich aber finden, was meinem Gefühl und meinen Möglichkeiten entspricht . Das wiederum verändert sich mit der Zeit . Und so werden manche Stücke zu ewigen Begleitern, die sich verändern, so wie auch ich mich verändere . Sie werden zu Spiegeln meiner Seele und meines Könnens .

Das Gespräch führte Felix Schmidt

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Naxos zurückgelassen worden war und nun ihren Schmerz in die Welt hinausschrie – oder, genauer gesagt: hinaussang . Mit diesem Stück Musik, dem einzigen, das von dieser Oper überliefert ist, nahm Monte-verdi nicht nur Traditionen des Klagegesangs auf, die bis ins Mittelalter zurückgingen, son-dern begründete seinerseits eine neue Gattung, die in vielen Varianten und Bruchstücken bis heute fortlebt . Zu Beginn noch verhalten, steigert sich Arianna in mehreren Anläufen in ihren Schmerz hinein . Immer wieder versucht sie, sich durch die Anrufung des geliebten Teseo zu beruhigen, immer wieder klagt sie ihn und die Welt an – bevor sie am Ende in Resignation zusammenbricht . Dieser mitreißende Sologesang wurde so begeistert aufgenommen, dass eine regelrechte Lamento-Mode aufkam und die Form einige Jahre später bereits in Konventionen zu er-starren drohte . Monteverdi reagierte in seiner Oper Il Ritorno d’Ulisse in Patria zweifach darauf: Zum einen, indem er noch einmal ein Meisterwerk des Genres vorlegte – die Klage der sich nach ihrem Gatten sehnenden Penelope – und darüber hinaus, indem er bereits die von ihm begründete Gattung parodierte: den gierigen Freier Iro ließ er ein Lamento über die mangelhafte Ernährungssituation am Hofe des abwesenden Odysseus anstimmen. In der Folgezeit wandelten sich Stile und Formen, Zorn und Leid jedoch waren weiter-hin die Emotionen, mit denen man das Publikum am besten packen konnte . Dazu musste nicht immer ein komplettes „Lamento“ auf die Bühne gebracht werden . Es reichte auch aus, wenn ein Komponist sich in einer Nummer auf ein einziges Element aus der Gefühlspalette von Resignation bis Aufruhr konzentrierte . Immer wieder sorgten also Händel oder Vivaldi dafür, dass Sänger und Publikum sich in einen einzigen Augenblick angehaltenen Gefühls, angehaltener Zeit versenken konnten, der in all seinen Schattierungen beleuchtet wurde . So gibt sich die schöne Almirena, Geliebte des Ritters Rinaldo in Händels gleichnamiger Oper,

Helden aus fernen Zeiten standen auf der Bühne, als um 1600 in Italien die Oper entstand . Zunächst waren es Götter und Fabelwesen aus der Antike, dann auch Ritter, Zauberer und schöne Damen aus den Epen und Sagen des Mittelal-ters . Das Publikum gewöhnte sich schnell daran, dass Orpheus, Daphne oder

Odysseus ihre Gefühle nicht wie normale Menschen in gesprochener Sprache ausdrück-ten, sondern in Melodien, rhythmisch gefasst und von Instrumenten begleitet. Und schnell stellten die Musikliebhaber fest, dass trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – diese Bühnengestalten und ihre Schicksale das Publikum auf eine Weise rührten, wie man es bisher nicht kannte . Zu den intensivsten Momenten zählten damals wie heute diejenigen, in denen großes Leid beklagt wird, oder jemand Tod und Teufel auf einen Widersacher he-rabbeschwört . Es habe, so erzählte man sich in Mantua nach der Uraufführung von Claudio Monte-verdis Oper Arianna im Jahre 1608, kein Cembalo in der ganzen Stadt gegeben, auf dem nicht die Noten des Lamentos dieser Arianna gestanden hätten . Niemand, der dieses Stücke hörte, spielte, oder sang, habe bei diesem Stück seine Tränen zurückhalten können . Zu be-wegend war die Klage der Königstochter, die von ihrem Geliebten Theseus schmählich auf

R a u c h e nd e r Z o r n u nd Tr ä n e n r e g e nKl agege s änge d er B aro c k ze i t

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Naxos zurückgelassen worden war und nun ihren Schmerz in die Welt hinausschrie – oder, genauer gesagt: hinaussang . Mit diesem Stück Musik, dem einzigen, das von dieser Oper überliefert ist, nahm Monte-verdi nicht nur Traditionen des Klagegesangs auf, die bis ins Mittelalter zurückgingen, son-dern begründete seinerseits eine neue Gattung, die in vielen Varianten und Bruchstücken bis heute fortlebt . Zu Beginn noch verhalten, steigert sich Arianna in mehreren Anläufen in ihren Schmerz hinein . Immer wieder versucht sie, sich durch die Anrufung des geliebten Teseo zu beruhigen, immer wieder klagt sie ihn und die Welt an – bevor sie am Ende in Resignation zusammenbricht . Dieser mitreißende Sologesang wurde so begeistert aufgenommen, dass eine regelrechte Lamento-Mode aufkam und die Form einige Jahre später bereits in Konventionen zu er-starren drohte . Monteverdi reagierte in seiner Oper Il Ritorno d’Ulisse in Patria zweifach darauf: Zum einen, indem er noch einmal ein Meisterwerk des Genres vorlegte – die Klage der sich nach ihrem Gatten sehnenden Penelope – und darüber hinaus, indem er bereits die von ihm begründete Gattung parodierte: den gierigen Freier Iro ließ er ein Lamento über die mangelhafte Ernährungssituation am Hofe des abwesenden Odysseus anstimmen. In der Folgezeit wandelten sich Stile und Formen, Zorn und Leid jedoch waren weiter-hin die Emotionen, mit denen man das Publikum am besten packen konnte . Dazu musste nicht immer ein komplettes „Lamento“ auf die Bühne gebracht werden . Es reichte auch aus, wenn ein Komponist sich in einer Nummer auf ein einziges Element aus der Gefühlspalette von Resignation bis Aufruhr konzentrierte . Immer wieder sorgten also Händel oder Vivaldi dafür, dass Sänger und Publikum sich in einen einzigen Augenblick angehaltenen Gefühls, angehaltener Zeit versenken konnten, der in all seinen Schattierungen beleuchtet wurde . So gibt sich die schöne Almirena, Geliebte des Ritters Rinaldo in Händels gleichnamiger Oper,

Helden aus fernen Zeiten standen auf der Bühne, als um 1600 in Italien die Oper entstand . Zunächst waren es Götter und Fabelwesen aus der Antike, dann auch Ritter, Zauberer und schöne Damen aus den Epen und Sagen des Mittelal-ters . Das Publikum gewöhnte sich schnell daran, dass Orpheus, Daphne oder

Odysseus ihre Gefühle nicht wie normale Menschen in gesprochener Sprache ausdrück-ten, sondern in Melodien, rhythmisch gefasst und von Instrumenten begleitet. Und schnell stellten die Musikliebhaber fest, dass trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – diese Bühnengestalten und ihre Schicksale das Publikum auf eine Weise rührten, wie man es bisher nicht kannte . Zu den intensivsten Momenten zählten damals wie heute diejenigen, in denen großes Leid beklagt wird, oder jemand Tod und Teufel auf einen Widersacher he-rabbeschwört . Es habe, so erzählte man sich in Mantua nach der Uraufführung von Claudio Monte-verdis Oper Arianna im Jahre 1608, kein Cembalo in der ganzen Stadt gegeben, auf dem nicht die Noten des Lamentos dieser Arianna gestanden hätten . Niemand, der dieses Stücke hörte, spielte, oder sang, habe bei diesem Stück seine Tränen zurückhalten können . Zu be-wegend war die Klage der Königstochter, die von ihrem Geliebten Theseus schmählich auf

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nen schreibt der englische Komponist eine der bewegendsten Sterbeszenen der Musikge-schichte: Der in Fels zementierte musikalische Bau und der wohl nicht nur an den schon verschwundenen Geliebten gerichtete Ruf: „Remember me – but forget my fate!“ überhöhen das Persönliche ins allgemein Menschliche . Die Selbstanklage von Dejanira, der unglücklichen Frau des Herakles, die ihren Mann ungewollt vergiftet hat, offenbart einen Charakter, dessen psychologische Tiefe über viele der oft eindimensionalen barocken Helden hinausgeht . Dadurch, dass die Musik am in-neren Monolog der verzweifelten Frau entlang komponiert ist und ihre Emotionen genau nachzeichnet, lassen sich hier bereits die großen Wahnsinnsszenen des 19 . Jahrhunderts erahnen . Und schließlich: Die beiden modernsten Stücke, die den ersten, den Ur-Mythos der Operngeschichte wieder aufnehmen . Christoph Willibald Glucks Orfeo ed Euridice ist rund 160 Jahre nach der ersten Oper entstanden, nach dem L’Orfeo von Monteverdi . Hier glaubt man bisweilen die heitere Musik im Widerspruch zum Gemütszustand des Helden, bis man erkennt, dass nur noch die reine Liebe, der Blick auf den Moment übrigbleibt . Der Verstand versagt angesichts des unfassbaren Todes der Geliebten . Monteverdis Arianna und Glucks Orpheus: Zwei Menschen in äußerstem Schmerz – zwei Musikstücke, die sich in ihrer menschlichen Aussage treffen und sich auch nach Hunderten von Jahren noch direkt an uns richten .

Tilmann Böttcher

ganz dem Schmerz des Verlassenseins hin und in Vivaldis Oper Il Giustino fühlt Kaiser Anastasio, wie sich sein Herz in einem Tränenregen auflöst – wunderbar untermalt von den tropfenden Dreiklangsbrechungen im Orchester . Andere Helden kämpfen . Manchmal gegen sich selber, manchmal gegen verhasste, übermenschliche, unerreichbare Gegner . Der junge Sesto in der Oper Giulio Cesare hat keinen anderen Wunsch, als seinen ermordeten Vater zu rächen und verleiht seinem Hass mit rasenden Koloraturen Ausdruck . Er wird nicht ruhen, bis er den Widersacher zu Fall gebracht hat: „come una l’angue offesa“, „wie eine gereizte Schlange“ . Und Galatea versichert dem gigantischen Polifemo, dass sie vor ihm nicht wanken wird, selbst wenn um sie herum, lautmalerisch beschworen, Donner und Blitz toben . Bei diesen Arien, genau wie bei Vivaldis „Vedrò con mio diletto“ muss man nicht einmal den Inhalt oder Zusammenhang kennen, um unmittelbar berührt zu sein: Überdeutlich ist Anastasios Versenken ins eigene Leid in der zweiten Arie . Der durch die Musik dargestellte Affekt erschließt sich dem Hörer auch ohne den Text, er ist sogar unabhängig vom Geschlecht des Helden – nicht umsonst finden sich auf dieser CD Arien männlicher wie weiblicher Figuren . Vivaldis immer wieder zu Tränen rührende Musik zu Il Giustino zum Beispiel ist fast vollständig eine Kompilation früherer Erfolge und vereinigt rund zwanzig Arien, deren Musik ursprünglich für einen anderen Text geschrie-ben worden war . Immer wieder aber gibt es Stücke, die die formalen Grenzen sprengen, die in die Zu-kunft zu weisen scheinen, in denen Text und Musik aufregende und neuartige Verbindun-gen eingehen: Nur vier Textzeilen umfasst die entrückte Todeszene der Dido aus Henry Purcells Oper Dido und Aeneas, und über einer immer gleichen Folge von nur vier absteigenden Basstö-

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nen schreibt der englische Komponist eine der bewegendsten Sterbeszenen der Musikge-schichte: Der in Fels zementierte musikalische Bau und der wohl nicht nur an den schon verschwundenen Geliebten gerichtete Ruf: „Remember me – but forget my fate!“ überhöhen das Persönliche ins allgemein Menschliche . Die Selbstanklage von Dejanira, der unglücklichen Frau des Herakles, die ihren Mann ungewollt vergiftet hat, offenbart einen Charakter, dessen psychologische Tiefe über viele der oft eindimensionalen barocken Helden hinausgeht . Dadurch, dass die Musik am in-neren Monolog der verzweifelten Frau entlang komponiert ist und ihre Emotionen genau nachzeichnet, lassen sich hier bereits die großen Wahnsinnsszenen des 19 . Jahrhunderts erahnen . Und schließlich: Die beiden modernsten Stücke, die den ersten, den Ur-Mythos der Operngeschichte wieder aufnehmen . Christoph Willibald Glucks Orfeo ed Euridice ist rund 160 Jahre nach der ersten Oper entstanden, nach dem L’Orfeo von Monteverdi . Hier glaubt man bisweilen die heitere Musik im Widerspruch zum Gemütszustand des Helden, bis man erkennt, dass nur noch die reine Liebe, der Blick auf den Moment übrigbleibt . Der Verstand versagt angesichts des unfassbaren Todes der Geliebten . Monteverdis Arianna und Glucks Orpheus: Zwei Menschen in äußerstem Schmerz – zwei Musikstücke, die sich in ihrer menschlichen Aussage treffen und sich auch nach Hunderten von Jahren noch direkt an uns richten .

Tilmann Böttcher

ganz dem Schmerz des Verlassenseins hin und in Vivaldis Oper Il Giustino fühlt Kaiser Anastasio, wie sich sein Herz in einem Tränenregen auflöst – wunderbar untermalt von den tropfenden Dreiklangsbrechungen im Orchester . Andere Helden kämpfen . Manchmal gegen sich selber, manchmal gegen verhasste, übermenschliche, unerreichbare Gegner . Der junge Sesto in der Oper Giulio Cesare hat keinen anderen Wunsch, als seinen ermordeten Vater zu rächen und verleiht seinem Hass mit rasenden Koloraturen Ausdruck . Er wird nicht ruhen, bis er den Widersacher zu Fall gebracht hat: „come una l’angue offesa“, „wie eine gereizte Schlange“ . Und Galatea versichert dem gigantischen Polifemo, dass sie vor ihm nicht wanken wird, selbst wenn um sie herum, lautmalerisch beschworen, Donner und Blitz toben . Bei diesen Arien, genau wie bei Vivaldis „Vedrò con mio diletto“ muss man nicht einmal den Inhalt oder Zusammenhang kennen, um unmittelbar berührt zu sein: Überdeutlich ist Anastasios Versenken ins eigene Leid in der zweiten Arie . Der durch die Musik dargestellte Affekt erschließt sich dem Hörer auch ohne den Text, er ist sogar unabhängig vom Geschlecht des Helden – nicht umsonst finden sich auf dieser CD Arien männlicher wie weiblicher Figuren . Vivaldis immer wieder zu Tränen rührende Musik zu Il Giustino zum Beispiel ist fast vollständig eine Kompilation früherer Erfolge und vereinigt rund zwanzig Arien, deren Musik ursprünglich für einen anderen Text geschrie-ben worden war . Immer wieder aber gibt es Stücke, die die formalen Grenzen sprengen, die in die Zu-kunft zu weisen scheinen, in denen Text und Musik aufregende und neuartige Verbindun-gen eingehen: Nur vier Textzeilen umfasst die entrückte Todeszene der Dido aus Henry Purcells Oper Dido und Aeneas, und über einer immer gleichen Folge von nur vier absteigenden Basstö-

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Programmgestaltung, auf längerfristige Ausrichtung und größere Projekte treffen künstle-rische Leiterin und Ensemble gemeinsame Entscheidungen . Auch einer der bislang größten Erfolge des Orchesters beruht auf der Initiative und den Ideen von Anne Röhrig: Sie war der Motor für die Zusammenstellung von Regie-Team, mu-sikalischer Leitung und Gesangsensemble für eine große Produktion der drei Mozartschen Da Ponte-Opern . In Herrenhausen liefen Cosí fan tutte, Figaros Hochzeit und Don Giovan-ni über mehrere Jahre hinweg unter Mitwirkung der Hannoverschen Hofkapelle . Diese Verbindung von großer Kontinuität und Homogenität, sowie von künstlerischer Unruhe und Kreativität begleitet das Orchester bei all seinen Projekten und ist inzwischen auf einer Reihe von preisgekrönten CDs dokumentiert . Ob in der Zusammenarbeit mit Kantoren (und Dirigenten wie Wolfgang Helbich oder Jürgen Budday), in Programmen auf großen Festivals (wie dem Rheingau Musikfestival oder den Händelfestspielen Halle), ob in kammermusikalischen Besetzungen wie auf dieser CD, oder groß besetzt im barocken und klassischen Musiktheater: Stets spürt man die Selbstverpflichtung des Orchesters einer barocken Maxime gegenüber, nach welcher der Musiker die der Musik zugrunde liegenden Emotionen verstehen und sie darstellen muss . Und die Mitglieder der Hannoverschen Hof-kapelle denken bei aller Musik, die sie spielen, immer auch an diejenigen, die sie rühren und bewegen wollen: die Zuhörer nämlich .

www.hannoversche-hofkapelle.de

Wer im Jahre 1981 ein Ensemble für alte Musik und historische Aufführungs-praxis gründete, musste eine gehörige Portion Pioniergeist besitzen, denn damals gab es noch nicht einmal das Concerto Köln und das Freiburger Ba-rockorchester, diese für stilgerechte Aufführung alter Musik wegweisenden

Ensembles. Der Cembalist und Organist Lajos Rovatkay und Studenten der Musikhoch-schule Hannover gingen das Wagnis ein und starteten ein Orchester, das heute als Hanno-versche Hofkapelle zu den „dienstältesten“ Ensembles der historisch informierten Auffüh-rungspraxis gehört . Was seine lebendige Motivation und seinen großen Ehrgeiz in keiner Weise schmälert . Künstlerisch hat sich das Ensemble in den über 30 Jahren seines Bestehens stetig weiter-entwickelt . Einen entscheidenden Punkt markiert dabei das Jahr 1996, in dem die Konzert-meisterin Anne Röhrig die künstlerische Leitung des Ensembles von Rovatkay übernahm. Eine Leitlinie der Kapelle ist die Kontinuität in der Besetzung und da Anne Röhrig, wo möglich, Proben und Konzerte vom Konzertmeisterpult aus ohne Dirigenten leitet, ermög-licht sie mehr Mitbestimmung und Demokratie in künstlerischen Prozessen, als dies bei Orchestern üblich ist: Nicht nur, dass bis zum hintersten Pult alle Musiker ihre Musikalität, ihre Leidenschaft und ihre Energie in die Interpretation mit einbringen . Auch im Bezug auf

D i e H a n n o v e r s c h e H o f k a p e l l e

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Programmgestaltung, auf längerfristige Ausrichtung und größere Projekte treffen künstle-rische Leiterin und Ensemble gemeinsame Entscheidungen . Auch einer der bislang größten Erfolge des Orchesters beruht auf der Initiative und den Ideen von Anne Röhrig: Sie war der Motor für die Zusammenstellung von Regie-Team, mu-sikalischer Leitung und Gesangsensemble für eine große Produktion der drei Mozartschen Da Ponte-Opern . In Herrenhausen liefen Cosí fan tutte, Figaros Hochzeit und Don Giovan-ni über mehrere Jahre hinweg unter Mitwirkung der Hannoverschen Hofkapelle . Diese Verbindung von großer Kontinuität und Homogenität, sowie von künstlerischer Unruhe und Kreativität begleitet das Orchester bei all seinen Projekten und ist inzwischen auf einer Reihe von preisgekrönten CDs dokumentiert . Ob in der Zusammenarbeit mit Kantoren (und Dirigenten wie Wolfgang Helbich oder Jürgen Budday), in Programmen auf großen Festivals (wie dem Rheingau Musikfestival oder den Händelfestspielen Halle), ob in kammermusikalischen Besetzungen wie auf dieser CD, oder groß besetzt im barocken und klassischen Musiktheater: Stets spürt man die Selbstverpflichtung des Orchesters einer barocken Maxime gegenüber, nach welcher der Musiker die der Musik zugrunde liegenden Emotionen verstehen und sie darstellen muss . Und die Mitglieder der Hannoverschen Hof-kapelle denken bei aller Musik, die sie spielen, immer auch an diejenigen, die sie rühren und bewegen wollen: die Zuhörer nämlich .

www.hannoversche-hofkapelle.de

Wer im Jahre 1981 ein Ensemble für alte Musik und historische Aufführungs-praxis gründete, musste eine gehörige Portion Pioniergeist besitzen, denn damals gab es noch nicht einmal das Concerto Köln und das Freiburger Ba-rockorchester, diese für stilgerechte Aufführung alter Musik wegweisenden

Ensembles. Der Cembalist und Organist Lajos Rovatkay und Studenten der Musikhoch-schule Hannover gingen das Wagnis ein und starteten ein Orchester, das heute als Hanno-versche Hofkapelle zu den „dienstältesten“ Ensembles der historisch informierten Auffüh-rungspraxis gehört . Was seine lebendige Motivation und seinen großen Ehrgeiz in keiner Weise schmälert . Künstlerisch hat sich das Ensemble in den über 30 Jahren seines Bestehens stetig weiter-entwickelt . Einen entscheidenden Punkt markiert dabei das Jahr 1996, in dem die Konzert-meisterin Anne Röhrig die künstlerische Leitung des Ensembles von Rovatkay übernahm. Eine Leitlinie der Kapelle ist die Kontinuität in der Besetzung und da Anne Röhrig, wo möglich, Proben und Konzerte vom Konzertmeisterpult aus ohne Dirigenten leitet, ermög-licht sie mehr Mitbestimmung und Demokratie in künstlerischen Prozessen, als dies bei Orchestern üblich ist: Nicht nur, dass bis zum hintersten Pult alle Musiker ihre Musikalität, ihre Leidenschaft und ihre Energie in die Interpretation mit einbringen . Auch im Bezug auf

D i e H a n n o v e r s c h e H o f k a p e l l e

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From its beginnings in 2003 as an international dance festival, to its evolution as a fully-fledged festival: Movimentos—the Autostadt Festival Weeks, features a vast spectrum of events . In addition to international dance companies, Movimentos brings jazz, pop and classic concerts, dramatic readings, lectures and workshops

to Wolfsburg. The partially decommissioned, listed redbrick KraftWerk (power station), which has hosted artists such as the Pet Shop Boys, Abdullah Ibrahim, Bryan Ferry, Joe Cocker, John McLaughlin, Klaus Doldinger’s Passport, Kraftwerk and Sting is the main lo-cation for this prestigious festival . However the festival also supports young musicians who are in the process of launching their careers. The Sunday Matinees showcase the talent of an extraordinary group of men and women . The Autostadt, in lending its support to these musicians of the future, dedicates its movimentos edition CD to them .

www.autostadt.de

M u s i c i a n s o f t h e f u t u re p e r f o r m a t Wo l f s b u r g ’s Au t o s t a d t

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From its beginnings in 2003 as an international dance festival, to its evolution as a fully-fledged festival: Movimentos—the Autostadt Festival Weeks, features a vast spectrum of events . In addition to international dance companies, Movimentos brings jazz, pop and classic concerts, dramatic readings, lectures and workshops

to Wolfsburg. The partially decommissioned, listed redbrick KraftWerk (power station), which has hosted artists such as the Pet Shop Boys, Abdullah Ibrahim, Bryan Ferry, Joe Cocker, John McLaughlin, Klaus Doldinger’s Passport, Kraftwerk and Sting is the main lo-cation for this prestigious festival . However the festival also supports young musicians who are in the process of launching their careers. The Sunday Matinees showcase the talent of an extraordinary group of men and women . The Autostadt, in lending its support to these musicians of the future, dedicates its movimentos edition CD to them .

www.autostadt.de

M u s i c i a n s o f t h e f u t u re p e r f o r m a t Wo l f s b u r g ’s Au t o s t a d t

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growing and almost irresistible desire to mount the podium myself and sing. And I reached the point where I had to decide. I decided in favor of performing music myself. I think that it is almost impossible to pursue an artistic and teaching career simultaneously. I will return to teaching later .

? What was so seductive about a career as a singer?

MM The piano is my friend, but singing is the love of my life. The piano has been a part of my life since I was five; singing only entered the picture when I was 20. I have the feeling that singing has become my own special way of expressing myself. In addition, a career as a singer is full of variety—songs, oratorios, opera.

? After completing your voice studies it did not take long before you received an offer from the Hanover State Opera. You are even a permanent member of the company now. Doesn’t that interfere with a major international career? After all, as an employee you are required to be present and have to get permission for external engagements .

MM It is true that I have to decline this or that tempting concert offer . However, at the mo-ment I am willing to accept that, because working in an ensemble is a special experience . In addition, the opera house gives me the opportunity to learn and try out many different works . To appear on stage in four different works in a single week and to rehearse one more is a very instructive challenge.

? Where did the impulse that awakened your musicality come from?

? You have a graduate degree in piano performance, have received a great deal of recogni-tion, and have won prizes. There must have been substantial reasons why you did not pur-sue your career as a pianist?

MM I studied both piano and voice for four semesters, a great challenge as far as time was concerned. Because I had many more concerts as a singer, I decided to dedicate all my time and energy to singing.

? You could have become a piano or a voice teacher; you are also obtained graduate degrees in both majors .

MM I received degrees as a piano teacher, a voice teacher and an opera singer, and dur-ing my studies I gave both voice and piano lessons. These were very pleasant experiences because I taught people between the ages of five and 80. But during this time I also felt a

T h e p i a n o i s my f r i e nd , b u t s in g in g i s t h e l o v e o f my l i f eMez zo -sopr ano Mare ike Mor r on her v ar ious t a lent s , the th ings she l ike s d o ing , and her se l f

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growing and almost irresistible desire to mount the podium myself and sing. And I reached the point where I had to decide. I decided in favor of performing music myself. I think that it is almost impossible to pursue an artistic and teaching career simultaneously. I will return to teaching later .

? What was so seductive about a career as a singer?

MM The piano is my friend, but singing is the love of my life. The piano has been a part of my life since I was five; singing only entered the picture when I was 20. I have the feeling that singing has become my own special way of expressing myself. In addition, a career as a singer is full of variety—songs, oratorios, opera.

? After completing your voice studies it did not take long before you received an offer from the Hanover State Opera. You are even a permanent member of the company now. Doesn’t that interfere with a major international career? After all, as an employee you are required to be present and have to get permission for external engagements .

MM It is true that I have to decline this or that tempting concert offer . However, at the mo-ment I am willing to accept that, because working in an ensemble is a special experience . In addition, the opera house gives me the opportunity to learn and try out many different works . To appear on stage in four different works in a single week and to rehearse one more is a very instructive challenge.

? Where did the impulse that awakened your musicality come from?

? You have a graduate degree in piano performance, have received a great deal of recogni-tion, and have won prizes. There must have been substantial reasons why you did not pur-sue your career as a pianist?

MM I studied both piano and voice for four semesters, a great challenge as far as time was concerned. Because I had many more concerts as a singer, I decided to dedicate all my time and energy to singing.

? You could have become a piano or a voice teacher; you are also obtained graduate degrees in both majors .

MM I received degrees as a piano teacher, a voice teacher and an opera singer, and dur-ing my studies I gave both voice and piano lessons. These were very pleasant experiences because I taught people between the ages of five and 80. But during this time I also felt a

T h e p i a n o i s my f r i e nd , b u t s in g in g i s t h e l o v e o f my l i f eMez zo -sopr ano Mare ike Mor r on her v ar ious t a lent s , the th ings she l ike s d o ing , and her se l f

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MM My parents always sang a lot with us children. I remember that very fondly. There were songs that my mother had to sing again and again because I couldn’t hear them often enough. Apart from that, I have two older sisters who had flute and piano lessons before I did. I simply wanted to make music, too.

? It is quite obvious that since you turned five, when you began playing the piano, you have had nothing but music on your mind—or not?

MM No, not at all. My father is a doctor and a passionate scientist. He got us so interested in natural science that studying medicine would certainly have been a possibility. Even today I am still very interested in music psychology and research on music processing in the brain.

? Is the image that people have of you accurate: an artist who is full of feeling but yet strong-ly controlled by her intellect?

MM A musician who is controlled by feelings alone or is even dominated by them is living dangerously. A healthy balance of emotion and rationality is very important to me.

? You already have a broad repertoire: In opera you sing Mozart, Wagner, Verdi, Rossini, Donizetti, Bizet—and all the major oratorio and art-song composers are in your repertoire. Do you also have a preference?

MM Bach, Beethoven and Brahms. I do not want to overlook Baroque music; the purity of its affect fascinates me .

? Audiences mostly do not find such purity in the contemporary music which forms a large part of your repertoire. Nonetheless, Wolfgang Rihm, one of our leading contemporary com-posers, wrote a song cycle for you. Doesn’t this disturb the singing public, which is regarded as conservative?

MM Accepting New Music demands courage and willingness to expose yourself to a new experience. When I have contemporary music in a program I like to discuss it with the au-dience. I tell them about my experiences and difficulties and what fascinates me about the new music. When I do this, I often notice that the audience is willing to give the music a try. The audience may perhaps then form a first impression of the new musical language and get a feel for it: What does this music set in motion in me? To gain new listening experiences so that I listen to familiar music anew or in a different way is a wonderful opportunity. It is our responsibility as artists to help the public do this. After all, we have an advantage: We sometimes spend months working on a piece . Is the listener supposed to understand it the first time?

? How do you master a role or a song? Do you follow tradition?

MM: At first I concentrate on the text. In the case of foreign languages I first have to translate every word, in order to understand everything properly. Then comes the music; I sit at the piano then and am grateful that I can play. It is a process full of suspense: How did the com-poser turn words into music? How does the composer interpret the content? And then I try to master it in the same way as Sviatoslav Richter, who once said: “Start at the beginning, without any errors, and when the first page is right, go to the second page.”

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MM My parents always sang a lot with us children. I remember that very fondly. There were songs that my mother had to sing again and again because I couldn’t hear them often enough. Apart from that, I have two older sisters who had flute and piano lessons before I did. I simply wanted to make music, too.

? It is quite obvious that since you turned five, when you began playing the piano, you have had nothing but music on your mind—or not?

MM No, not at all. My father is a doctor and a passionate scientist. He got us so interested in natural science that studying medicine would certainly have been a possibility. Even today I am still very interested in music psychology and research on music processing in the brain.

? Is the image that people have of you accurate: an artist who is full of feeling but yet strong-ly controlled by her intellect?

MM A musician who is controlled by feelings alone or is even dominated by them is living dangerously. A healthy balance of emotion and rationality is very important to me.

? You already have a broad repertoire: In opera you sing Mozart, Wagner, Verdi, Rossini, Donizetti, Bizet—and all the major oratorio and art-song composers are in your repertoire. Do you also have a preference?

MM Bach, Beethoven and Brahms. I do not want to overlook Baroque music; the purity of its affect fascinates me .

? Audiences mostly do not find such purity in the contemporary music which forms a large part of your repertoire. Nonetheless, Wolfgang Rihm, one of our leading contemporary com-posers, wrote a song cycle for you. Doesn’t this disturb the singing public, which is regarded as conservative?

MM Accepting New Music demands courage and willingness to expose yourself to a new experience. When I have contemporary music in a program I like to discuss it with the au-dience. I tell them about my experiences and difficulties and what fascinates me about the new music. When I do this, I often notice that the audience is willing to give the music a try. The audience may perhaps then form a first impression of the new musical language and get a feel for it: What does this music set in motion in me? To gain new listening experiences so that I listen to familiar music anew or in a different way is a wonderful opportunity. It is our responsibility as artists to help the public do this. After all, we have an advantage: We sometimes spend months working on a piece . Is the listener supposed to understand it the first time?

? How do you master a role or a song? Do you follow tradition?

MM: At first I concentrate on the text. In the case of foreign languages I first have to translate every word, in order to understand everything properly. Then comes the music; I sit at the piano then and am grateful that I can play. It is a process full of suspense: How did the com-poser turn words into music? How does the composer interpret the content? And then I try to master it in the same way as Sviatoslav Richter, who once said: “Start at the beginning, without any errors, and when the first page is right, go to the second page.”

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This is very difficult! Then comes the moment when I listen to recordings. It is very instruc-tive to hear how great singers handle difficult passages and how they solve questions of in-terpretation. Ultimately, however, I have to work out what is appropriate for my feelings and my abilities. This, in turn, changes with the passage of time. And so some pieces become my perpetual companions, which change as I change. They become mirrors of my soul and my talent .

This interview was conducted by Felix Schmidt.

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This is very difficult! Then comes the moment when I listen to recordings. It is very instruc-tive to hear how great singers handle difficult passages and how they solve questions of in-terpretation. Ultimately, however, I have to work out what is appropriate for my feelings and my abilities. This, in turn, changes with the passage of time. And so some pieces become my perpetual companions, which change as I change. They become mirrors of my soul and my talent .

This interview was conducted by Felix Schmidt.

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Heroes of long ago populated the stage when the operatic form first emerged in Italy around 1600. Initially it was gods and mythical creatures from antiquity, followed by knights, sorcerers and fetching ladies from medieval epics and sa-gas. Audiences quickly became used to seeing Orpheo, Daphne or Ulysses ex-

pressing their feelings not by using the normal everyday speech but instead as melodies, rhythmically organized and accompanied by instruments. And music lovers quickly noticed that despite this fact—or perhaps specifically because of it—these dramatic figures and their destiny touched those in the audience in a manner hitherto unknown in their day. In that time and now, the most intensive moments are those where terrible suffering is deplored or when death and the devil conspire to thwart their rival . It is said that after the performance of Claudio Monteverdi’s opera Arianna in 1608, in all of Mantua there was no harpsichord which was not graced by the music to “Lamento d’Arianna.” It was also said that nobody who heard, played or sang this piece was able to hold back their tears . Too moving was the complaint of the Cretan princess, who, disdain-fully abandoned by her love Theseus on the island of Naxos, cried out—or more precisely—poured out her painful lament to the world in song . This piece of music, the only fragment of the opera to survive, not only shows us Monte-verdi taking up the form of the lament, which dated back to the Middle Ages, but was also the foundation of a new genre which in many variants and fragments, still lives on today.

G l o w e r in g f u r y a nd a t o r r e n t o f t e a r sB a r o q u e s o n g s o f l a m e n t a t i o n

Still tentative at the beginning, Arianna’s keening and heart-stricken lament rises in force as the work unfolds. Over and over again she tries to calm herself by imploring her beloved Theseus, again and again she curses him and the world, before finally collapsing in resigna-tion . This engrossing vocal solo was received with such enthusiasm that a veritable Lamento cult sprang up and the musical form threatened to become encrusted in empty convention. Monteverdi formulated a response to this in two ways in his opera Il Ritorno d’Ulisse in Patria: One response was by presenting yet another masterpiece in the genre—the lament of Penelope as she longs for her husband—and also by creating a parody of the genre of his own creation by having the parasite Iro sing a lament about the scarcity of food at the court of the absent Ulysses. In the intervening period styles and forms had changed. Wrath and suffering remained, however, the emotions which could move audiences the most successfully. It was not always necessary to have a complete lament intoned on stage for the effect. It was enough if a com-poser simply focused on a single element in an operatic piece from the gamut of feelings from resignation to agitation. Handel or Vivaldi repeatedly created a point in their works when a singer and audience could dwell on a single and momentary feeling, with the plot fro-zen in time, while all of its subtle meanings are probed . The beautiful Almirena, lover of the knight Rinaldo in Handel’s opera of the same name, gives herself over entirely to the pain of being forsaken and in the opera Il Giustino the Emperor Anastasio feels his heart dissolve in a shower of tears—wondrously accompanied by the orchestra’s droplet-like arpeggiated chords . Other heroes fight—sometimes against themselves, sometimes against despised, invin-cible and superhuman foes. The young Sesto in the opera Giulio Cesare has no other wish

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Heroes of long ago populated the stage when the operatic form first emerged in Italy around 1600. Initially it was gods and mythical creatures from antiquity, followed by knights, sorcerers and fetching ladies from medieval epics and sa-gas. Audiences quickly became used to seeing Orpheo, Daphne or Ulysses ex-

pressing their feelings not by using the normal everyday speech but instead as melodies, rhythmically organized and accompanied by instruments. And music lovers quickly noticed that despite this fact—or perhaps specifically because of it—these dramatic figures and their destiny touched those in the audience in a manner hitherto unknown in their day. In that time and now, the most intensive moments are those where terrible suffering is deplored or when death and the devil conspire to thwart their rival . It is said that after the performance of Claudio Monteverdi’s opera Arianna in 1608, in all of Mantua there was no harpsichord which was not graced by the music to “Lamento d’Arianna.” It was also said that nobody who heard, played or sang this piece was able to hold back their tears . Too moving was the complaint of the Cretan princess, who, disdain-fully abandoned by her love Theseus on the island of Naxos, cried out—or more precisely—poured out her painful lament to the world in song . This piece of music, the only fragment of the opera to survive, not only shows us Monte-verdi taking up the form of the lament, which dated back to the Middle Ages, but was also the foundation of a new genre which in many variants and fragments, still lives on today.

G l o w e r in g f u r y a nd a t o r r e n t o f t e a r sB a r o q u e s o n g s o f l a m e n t a t i o n

Still tentative at the beginning, Arianna’s keening and heart-stricken lament rises in force as the work unfolds. Over and over again she tries to calm herself by imploring her beloved Theseus, again and again she curses him and the world, before finally collapsing in resigna-tion . This engrossing vocal solo was received with such enthusiasm that a veritable Lamento cult sprang up and the musical form threatened to become encrusted in empty convention. Monteverdi formulated a response to this in two ways in his opera Il Ritorno d’Ulisse in Patria: One response was by presenting yet another masterpiece in the genre—the lament of Penelope as she longs for her husband—and also by creating a parody of the genre of his own creation by having the parasite Iro sing a lament about the scarcity of food at the court of the absent Ulysses. In the intervening period styles and forms had changed. Wrath and suffering remained, however, the emotions which could move audiences the most successfully. It was not always necessary to have a complete lament intoned on stage for the effect. It was enough if a com-poser simply focused on a single element in an operatic piece from the gamut of feelings from resignation to agitation. Handel or Vivaldi repeatedly created a point in their works when a singer and audience could dwell on a single and momentary feeling, with the plot fro-zen in time, while all of its subtle meanings are probed . The beautiful Almirena, lover of the knight Rinaldo in Handel’s opera of the same name, gives herself over entirely to the pain of being forsaken and in the opera Il Giustino the Emperor Anastasio feels his heart dissolve in a shower of tears—wondrously accompanied by the orchestra’s droplet-like arpeggiated chords . Other heroes fight—sometimes against themselves, sometimes against despised, invin-cible and superhuman foes. The young Sesto in the opera Giulio Cesare has no other wish

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than to exact revenge for the murder of his father, and expresses his hatred with whirlwind coloraturas . He will not rest until he has caused the downfall of his nemesis: “come una l’angue offesa,” “like an outraged serpent.” And Galatea promises the gigantic Polifemo that she will not sway before him, even if, as painted in imitation in the score, she is surrounded by rolling thunderclaps and lightning. In these arias, exactly as in Vivaldi’s “Vedrò con mio diletto”, listeners do not even need to know the story line or context to be moved directly: In the first aria, Galatea’s agitation and her foreboding of the impending disaster are all too evident, and all too obvious is An-astasio’s immersion in his own suffering in the second . The emotional affect represented by the music is clear to the listener even without the libretto, it is even unassociated with the heroic figure's gender—it is not by chance that this CD contains arias for both male and female characters . For example, the music of Vivaldi’s Il Giustino, which moves to tears again and again, is almost entirely a compilation of previ-ously successful pieces, consisting of twenty arias which had already been performed with another text . At the same time there are always pieces which resist easy categorization, which seem to blaze a trail into the future, in which text and music enter into thrilling and innovative combinations. In Henry Purcell’s opera Dido and Aeneas, there are only four lines of text sung by Dido in her final scene, and over a ground of descending bass notes the English com-poser created one of the most moving death scenes in the history of music. Underpinned by the music’s bedrock formal structure, Dido cries out, not only for her absent Aeneas to hear, “Remember me but ah! forget my fate!”—elevating her personal fate to a universal human plane .

The self-accusation by Dejanira, the unhappy wife of Hercules, who has unwittingly poi-soned her husband, reveals a character whose psychological depth goes far beyond the often one-dimensional Baroque heroic figures. Because the music is composed to closely follow the interior monolog of the desperate woman and precisely mirrors her emotions, this aria prefigures the great “mad scene” arias of the nineteenth century. And finally come the two most modern works which are based on the original mythic figure in the history of opera. Christoph Willibald Gluck’s Orfeo ed Euridice was composed around 160 years after its namesake, Monteverdi's L’Orfeo . Upon hearing the music, it is hard to escape the impression that the buoyant music contradicts the mood of the hero, until one recognizes that all that is left is pure love and dwelling on the moment . Reason fails in the face of the incomprehensible death of his beloved Eurydice. Monteverdi’s Arianna and Gluck’s Orpheus: Two people in deepest agony—two works which coincide in their human message and which, centuries afterwards, are still speaking to us directly.

Tilmann Böttcher

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than to exact revenge for the murder of his father, and expresses his hatred with whirlwind coloraturas . He will not rest until he has caused the downfall of his nemesis: “come una l’angue offesa,” “like an outraged serpent.” And Galatea promises the gigantic Polifemo that she will not sway before him, even if, as painted in imitation in the score, she is surrounded by rolling thunderclaps and lightning. In these arias, exactly as in Vivaldi’s “Vedrò con mio diletto”, listeners do not even need to know the story line or context to be moved directly: In the first aria, Galatea’s agitation and her foreboding of the impending disaster are all too evident, and all too obvious is An-astasio’s immersion in his own suffering in the second . The emotional affect represented by the music is clear to the listener even without the libretto, it is even unassociated with the heroic figure's gender—it is not by chance that this CD contains arias for both male and female characters . For example, the music of Vivaldi’s Il Giustino, which moves to tears again and again, is almost entirely a compilation of previ-ously successful pieces, consisting of twenty arias which had already been performed with another text . At the same time there are always pieces which resist easy categorization, which seem to blaze a trail into the future, in which text and music enter into thrilling and innovative combinations. In Henry Purcell’s opera Dido and Aeneas, there are only four lines of text sung by Dido in her final scene, and over a ground of descending bass notes the English com-poser created one of the most moving death scenes in the history of music. Underpinned by the music’s bedrock formal structure, Dido cries out, not only for her absent Aeneas to hear, “Remember me but ah! forget my fate!”—elevating her personal fate to a universal human plane .

The self-accusation by Dejanira, the unhappy wife of Hercules, who has unwittingly poi-soned her husband, reveals a character whose psychological depth goes far beyond the often one-dimensional Baroque heroic figures. Because the music is composed to closely follow the interior monolog of the desperate woman and precisely mirrors her emotions, this aria prefigures the great “mad scene” arias of the nineteenth century. And finally come the two most modern works which are based on the original mythic figure in the history of opera. Christoph Willibald Gluck’s Orfeo ed Euridice was composed around 160 years after its namesake, Monteverdi's L’Orfeo . Upon hearing the music, it is hard to escape the impression that the buoyant music contradicts the mood of the hero, until one recognizes that all that is left is pure love and dwelling on the moment . Reason fails in the face of the incomprehensible death of his beloved Eurydice. Monteverdi’s Arianna and Gluck’s Orpheus: Two people in deepest agony—two works which coincide in their human message and which, centuries afterwards, are still speaking to us directly.

Tilmann Böttcher

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Any group of artists founding an ensemble for Early Music and period perfor-mance practice in 1981 had to have a strong pioneering spirit, for at that time Concerto Köln and the Freiburger Barockorchester, the definitive ensembles for authentic Early Music performance practice, had yet to see the light of day. The

cembalist and organist Lajos Rovatkay and students of the Musikhochschule Hannover took the risk and established an orchestra that today, known as the Hannoversche Hofkapelle, is one of the longest-standing ensembles specialized in period performance practice . Being an orchestra that long has by no means lessened its motivation or high level of am-bition. In the more than 30 years of its existence the ensemble has continued to mature ar-tistically. A turning point in this evolution came in 1996, when concertmistress Anne Röhrig took over the artistic leadership of the ensemble from Lajos Rovatkay. One hallmark of the orchestra is how long members stay with the ensemble. And when-ever possible, concertmistress Anne Röhrig leads rehearsals and concerts from her stand without a conductor, allowing more group decision making and democracy in the artistic processes than is usual in orchestras: It is not only that all the musicians, all the way to the

last row, add their musicality, their passion and their energy to the interpretation. Artistic director and ensemble also share in choosing the group’s programming, major projects and setting long-term goals . One of the orchestra’s most resounding successes was based on the initiative and ideas of Anne Röhrig: She was the driving force behind bringing together a directing team, music director and vocal ensemble for a major production of the three Da Ponte operas by Mozart. In Herrenhausen Cosí fan tutte, The Marriage of Figaro, and Don Giovanni were staged for several years running with the Hannoversche Hofkapelle performing in the pit. This combination of continuity, homogeneity, unrelenting artistic fervor and creativity distinguishes the orchestra in all its projects, and can now be heard in a series of award-winning CDs . Whether it is a matter of working together with church musicians (or conduc-tors such as Wolfgang Helbich or Jürgen Budday) or in performances at important festivals (such as the Rheingau Musikfestival or the Händelfestspiele Halle), or in chamber music performances, as on this CD, or with a full complement of players in staged performances of Baroque and Classical opera, listeners constantly feel the commitment of the ensemble to match the Baroque ideal of musicians who grasp the underlying emotions informing the music and conveying this to their audience. In every program they give, the members of the Hannoversche Hofkapelle reach out to the listening audience and strive to touch and move them .

www.hannoversche-hofkapelle.de

T h e H a n n o v e r s c h e H o f k a p e l l e

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Any group of artists founding an ensemble for Early Music and period perfor-mance practice in 1981 had to have a strong pioneering spirit, for at that time Concerto Köln and the Freiburger Barockorchester, the definitive ensembles for authentic Early Music performance practice, had yet to see the light of day. The

cembalist and organist Lajos Rovatkay and students of the Musikhochschule Hannover took the risk and established an orchestra that today, known as the Hannoversche Hofkapelle, is one of the longest-standing ensembles specialized in period performance practice . Being an orchestra that long has by no means lessened its motivation or high level of am-bition. In the more than 30 years of its existence the ensemble has continued to mature ar-tistically. A turning point in this evolution came in 1996, when concertmistress Anne Röhrig took over the artistic leadership of the ensemble from Lajos Rovatkay. One hallmark of the orchestra is how long members stay with the ensemble. And when-ever possible, concertmistress Anne Röhrig leads rehearsals and concerts from her stand without a conductor, allowing more group decision making and democracy in the artistic processes than is usual in orchestras: It is not only that all the musicians, all the way to the

last row, add their musicality, their passion and their energy to the interpretation. Artistic director and ensemble also share in choosing the group’s programming, major projects and setting long-term goals . One of the orchestra’s most resounding successes was based on the initiative and ideas of Anne Röhrig: She was the driving force behind bringing together a directing team, music director and vocal ensemble for a major production of the three Da Ponte operas by Mozart. In Herrenhausen Cosí fan tutte, The Marriage of Figaro, and Don Giovanni were staged for several years running with the Hannoversche Hofkapelle performing in the pit. This combination of continuity, homogeneity, unrelenting artistic fervor and creativity distinguishes the orchestra in all its projects, and can now be heard in a series of award-winning CDs . Whether it is a matter of working together with church musicians (or conduc-tors such as Wolfgang Helbich or Jürgen Budday) or in performances at important festivals (such as the Rheingau Musikfestival or the Händelfestspiele Halle), or in chamber music performances, as on this CD, or with a full complement of players in staged performances of Baroque and Classical opera, listeners constantly feel the commitment of the ensemble to match the Baroque ideal of musicians who grasp the underlying emotions informing the music and conveying this to their audience. In every program they give, the members of the Hannoversche Hofkapelle reach out to the listening audience and strive to touch and move them .

www.hannoversche-hofkapelle.de

T h e H a n n o v e r s c h e H o f k a p e l l e

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Or iginal

Georg Fr iedr ich HändelA r i a d e r A l mir e n a „ L a s c i a c h ’ i o p i an g a“aus Rinaldo HWV 60

AriaLascia ch'io pianga mia cruda sorte,E che sospiri la libertà!E che sospiri,e che sospiri la libertà! Lascia ch'io pianga mia cruda sorte, E che sospiri la libertà!

Il duolo infranga queste ritorte de miei martiri sol per pietà, de miei martiri sol per pietà .

Lascia ch'io pianga mia cruda sorte,E che sospiri la libertà!E che sospiri,e che sospiri la libertà! Lascia ch'io pianga mia cruda sorte, E che sospiri la libertà!

Tr ansl at ion / Tr aduc t ion

Translation: Arthur Cropley

AriaOh let me weep at my cruel fate,And that for freedom I must yearnSo much must yearn,and that for freedom I must yearn!Oh let me weep at my cruel fate,And that for freedom I must yearn!

May sorrow break the bonds of pain .I seek but mercy,in my pain,But mercy now I seek.

Oh let me weep at my cruel fate,And that for freedom I must yearnSo much must yearn, and that for freedom I must yearn!Oh let me weep at my cruel fate,And that for freedom I must yearn!

Übersetzung

ArieLass mich mit Tränenmein Los beklagen,Ketten zu tragen;welch hartes Geschick!Lass mich mit Tränenmein Los beklagen,Ketten zu tragen,welch hartes Geschick! Ach, nur im Todefind ich Erbarmen,er gibt mir Armendie Ruh zurück! Lass mich mit Tränenmein Los beklagen,Ketten zu tragen;welch hartes Geschick!Lass mich mit Tränenmein Los beklagen,Ketten zu tragen,welch hartes Geschick!

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Or iginal

Georg Fr iedr ich HändelA r i a d e r A l mir e n a „ L a s c i a c h ’ i o p i an g a“aus Rinaldo HWV 60

AriaLascia ch'io pianga mia cruda sorte,E che sospiri la libertà!E che sospiri,e che sospiri la libertà! Lascia ch'io pianga mia cruda sorte, E che sospiri la libertà!

Il duolo infranga queste ritorte de miei martiri sol per pietà, de miei martiri sol per pietà .

Lascia ch'io pianga mia cruda sorte,E che sospiri la libertà!E che sospiri,e che sospiri la libertà! Lascia ch'io pianga mia cruda sorte, E che sospiri la libertà!

Tr ansl at ion / Tr aduc t ion

Translation: Arthur Cropley

AriaOh let me weep at my cruel fate,And that for freedom I must yearnSo much must yearn,and that for freedom I must yearn!Oh let me weep at my cruel fate,And that for freedom I must yearn!

May sorrow break the bonds of pain .I seek but mercy,in my pain,But mercy now I seek.

Oh let me weep at my cruel fate,And that for freedom I must yearnSo much must yearn, and that for freedom I must yearn!Oh let me weep at my cruel fate,And that for freedom I must yearn!

Übersetzung

ArieLass mich mit Tränenmein Los beklagen,Ketten zu tragen;welch hartes Geschick!Lass mich mit Tränenmein Los beklagen,Ketten zu tragen,welch hartes Geschick! Ach, nur im Todefind ich Erbarmen,er gibt mir Armendie Ruh zurück! Lass mich mit Tränenmein Los beklagen,Ketten zu tragen;welch hartes Geschick!Lass mich mit Tränenmein Los beklagen,Ketten zu tragen,welch hartes Geschick!

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Chr is toph Wil l ibald GluckRe z i t a t i v und A r i e d e s O r f e o

„ C he f ar ò s e nz a E ur id i c e“, aus Orfeo ed Euridice

RecitativoAhimè! Dove trascorsi?Ove mi spinse un delirio d’amor?Sposa! Euridice! Euridice! Consorte!Ah più non vive, la chiamo invan!Misero me!La perdo, e di nuovo e per sempre!Oh legge! Oh, morte!Oh ricordo crudel!Non ho soccorso, non m’avanza consiglio!Io veggo solo – Ah fiera vista! – il luttuoso aspetto, dell’ orrido mio stato!Saziati, sorte rea! Son disperato!

AriaChe farò senza Euridice?Dove andrò senza il mio ben?Euridice! Euridice!Oh Dio! Rispondi!Io son pure il tuo fedel!Euridice! Euridice!Ah! non m’avanzapiù soccorso, più speranza,nè dal mondo, nè dal ciel!Che farò senza Euridice?Dove andrò senza il mio ben?

Rezitativ Ach, was hab ich getan? Wozu trieb mich der Wahn der Liebe? Teure Gattin! Eurydike! Eurydike! Gefährtin! Ach, sie lebt nicht mehr, ich rufe sie vergebens!Ich Elender! Ich verliere sie aufs Neue und für immer!Was für ein Verbot! Welch ein Tod!Oh grausame Erinnerung!Keine Zuflucht habe ich, es gibt keinen Rat für mich!Nichts sehe ich, als – ach, unseliger Anblick! – das traurige Gesicht meiner schrecklichen Lage!Stille deinen Durst, Verhängnis! Ich bin verzweifelt .

Arie Was soll ich ohne Eurydike anfangen?Wohin soll ich ohne meine Geliebte gehen?Eurydike! Eurydike!Oh Himmel! Antworte mir!Ich bin dir noch immer treu!Eurydike! Eurydike!Ah, es gibt keine Hilfe mehr für mich,keine Hoffnung,weder von der Erde noch vom Himmel!Was soll ich ohne Eurydike anfangen?Wohin soll ich ohne meine Geliebte gehen?

Translation: Arthur Cropley

RecitativeAlas! What have I done? Where has love’s frenzy driven me? What have I done in frantic haste? Eurydice my wife, Eurydice beloved one! Ah but she no longer hears me now, She is far gone away from me.Oh sorrow deep! I brought her death . Oh cruel decree . What torments now I feel in this such bitter hour . All that for me remains is death with you.

Aria What shall I do without Eurydice? What shall I do without Eurydice? Where shall I go without my love? Eurydice! O God! Give answer now! I am still faithful, true to you, Eurydice! Ah, there is no help, no hope for me, neither on earth nor in heaven!What shall I do without Eurydice? Where shall I go without my love?

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Chr is toph Wil l ibald GluckRe z i t a t i v und A r i e d e s O r f e o

„ C he f ar ò s e nz a E ur id i c e“, aus Orfeo ed Euridice

RecitativoAhimè! Dove trascorsi?Ove mi spinse un delirio d’amor?Sposa! Euridice! Euridice! Consorte!Ah più non vive, la chiamo invan!Misero me!La perdo, e di nuovo e per sempre!Oh legge! Oh, morte!Oh ricordo crudel!Non ho soccorso, non m’avanza consiglio!Io veggo solo – Ah fiera vista! – il luttuoso aspetto, dell’ orrido mio stato!Saziati, sorte rea! Son disperato!

AriaChe farò senza Euridice?Dove andrò senza il mio ben?Euridice! Euridice!Oh Dio! Rispondi!Io son pure il tuo fedel!Euridice! Euridice!Ah! non m’avanzapiù soccorso, più speranza,nè dal mondo, nè dal ciel!Che farò senza Euridice?Dove andrò senza il mio ben?

Rezitativ Ach, was hab ich getan? Wozu trieb mich der Wahn der Liebe? Teure Gattin! Eurydike! Eurydike! Gefährtin! Ach, sie lebt nicht mehr, ich rufe sie vergebens!Ich Elender! Ich verliere sie aufs Neue und für immer!Was für ein Verbot! Welch ein Tod!Oh grausame Erinnerung!Keine Zuflucht habe ich, es gibt keinen Rat für mich!Nichts sehe ich, als – ach, unseliger Anblick! – das traurige Gesicht meiner schrecklichen Lage!Stille deinen Durst, Verhängnis! Ich bin verzweifelt .

Arie Was soll ich ohne Eurydike anfangen?Wohin soll ich ohne meine Geliebte gehen?Eurydike! Eurydike!Oh Himmel! Antworte mir!Ich bin dir noch immer treu!Eurydike! Eurydike!Ah, es gibt keine Hilfe mehr für mich,keine Hoffnung,weder von der Erde noch vom Himmel!Was soll ich ohne Eurydike anfangen?Wohin soll ich ohne meine Geliebte gehen?

Translation: Arthur Cropley

RecitativeAlas! What have I done? Where has love’s frenzy driven me? What have I done in frantic haste? Eurydice my wife, Eurydice beloved one! Ah but she no longer hears me now, She is far gone away from me.Oh sorrow deep! I brought her death . Oh cruel decree . What torments now I feel in this such bitter hour . All that for me remains is death with you.

Aria What shall I do without Eurydice? What shall I do without Eurydice? Where shall I go without my love? Eurydice! O God! Give answer now! I am still faithful, true to you, Eurydice! Ah, there is no help, no hope for me, neither on earth nor in heaven!What shall I do without Eurydice? Where shall I go without my love?

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Georg Fr iedr ich HändelA r i e d e r D e jan i r a

„W h e r e sh a l l I f l y “aus Herakles HWV 60

AriaWhere shall I fly! Where hide this guilty head?O fatal error of misguided love!O cruel Nessus, how art thou reveng’d!Wretched I am! By me Alcides dies!These impious hands have sent my injur’d lorduntimely to the shades! Let me be mad!Chain me, ye Furies, to your iron beds,and lash my guilty ghost with whips of scorpions!

See! See! See! They come!Alecto with her snakes!Megaera fell, and black Tisiphone!See the dreadful sisters rise!Their baneful presence taints the skies!See the snaky whips they bear!What yellings rend my tortur’d ear!Hide me from their hated sight,friendly shades of blackest night!Alas! No rest the guilty findfrom the pursuing Furies of the mind!

ArieWohin nur soll ich fliehen? Wo dieses schuldige Haupt verbergen?O verhängnisvoller Irrtum missgeleiteter Liebe!O grausamer Nessus, wie hast du dich gerächt!Ich bin so verzweifelt! Durch mich stirbt Alcides!Diese gottlosen Hände haben meinen gekränkten Gebietervorzeitig ins Reich der Schatten gesandt! Nehmt mir den Verstand!Fesselt mich, ihr Furien, an eure ehernen Lagerstätten,und peitscht meinen schuldigen Schatten mit Peitschen ausSkorpionen!

Seht! Seht nur! O seht! Sie kommen!Alecto mit ihren Schlangen!Die fürchterliche Megaera und die schwarze Tisiphone!Seht nur, wie sich die schrecklichen Schwestern erheben!Ihre fluchbeladene Gegenwart verpestet den Himmel!Seht nur die schlangengleichen Peitschen, die sie tragen!Welch schrilles Geschrei foltert meine Ohren!Oh, verbergt mich vor ihrem verhassten Anblick,ihr freundlichen Schatten der tiefsten Nacht!Doch ach! Die Schuldigen finden keinen Schutzvor den Furien, die ihre Seele heimsuchen!

AriaDove fuggire! Dove nascondere questa colpevole testa?O fatale errore di un amore fuorviato!O Nesso crudele, come ti vendicasti!Son disperata! Per mia mano Alcide muore!Troppo presto queste empie mani hanno inviatoil mio signore ferito nel regno delle ombre! Toglietemi il senno!Incatenatemi, o furie, ai vostri giacigli di ferroe flagellate la mia ombra con fruste di scorpioni!

Guardate! Arrivano!Aletto con i suoi serpenti!La tremenda Megera e la nera Tisifone!Guardate come si ergono le terribili sorelle!La loro nefasta presenza oscura i cieli!Guardate le loro fruste, simili a serpenti!Quali urla tormentano i miei orecchi!Ombre benigne della notte profonda,nascondetemi alla loro tremenda vista!Ahimè! I colpevoli non trovano pacedalle furie che tormentano la loro anima!

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Georg Fr iedr ich HändelA r i e d e r D e jan i r a

„W he r e sh a l l I f l y “aus Herakles HWV 60

AriaWhere shall I fly! Where hide this guilty head?O fatal error of misguided love!O cruel Nessus, how art thou reveng’d!Wretched I am! By me Alcides dies!These impious hands have sent my injur’d lorduntimely to the shades! Let me be mad!Chain me, ye Furies, to your iron beds,and lash my guilty ghost with whips of scorpions!

See! See! See! They come!Alecto with her snakes!Megaera fell, and black Tisiphone!See the dreadful sisters rise!Their baneful presence taints the skies!See the snaky whips they bear!What yellings rend my tortur’d ear!Hide me from their hated sight,friendly shades of blackest night!Alas! No rest the guilty findfrom the pursuing Furies of the mind!

ArieWohin nur soll ich fliehen? Wo dieses schuldige Haupt verbergen?O verhängnisvoller Irrtum missgeleiteter Liebe!O grausamer Nessus, wie hast du dich gerächt!Ich bin so verzweifelt! Durch mich stirbt Alcides!Diese gottlosen Hände haben meinen gekränkten Gebietervorzeitig ins Reich der Schatten gesandt! Nehmt mir den Verstand!Fesselt mich, ihr Furien, an eure ehernen Lagerstätten,und peitscht meinen schuldigen Schatten mit Peitschen ausSkorpionen!

Seht! Seht nur! O seht! Sie kommen!Alecto mit ihren Schlangen!Die fürchterliche Megaera und die schwarze Tisiphone!Seht nur, wie sich die schrecklichen Schwestern erheben!Ihre fluchbeladene Gegenwart verpestet den Himmel!Seht nur die schlangengleichen Peitschen, die sie tragen!Welch schrilles Geschrei foltert meine Ohren!Oh, verbergt mich vor ihrem verhassten Anblick,ihr freundlichen Schatten der tiefsten Nacht!Doch ach! Die Schuldigen finden keinen Schutzvor den Furien, die ihre Seele heimsuchen!

AriaDove fuggire! Dove nascondere questa colpevole testa?O fatale errore di un amore fuorviato!O Nesso crudele, come ti vendicasti!Son disperata! Per mia mano Alcide muore!Troppo presto queste empie mani hanno inviatoil mio signore ferito nel regno delle ombre! Toglietemi il senno!Incatenatemi, o furie, ai vostri giacigli di ferroe flagellate la mia ombra con fruste di scorpioni!

Guardate! Arrivano!Aletto con i suoi serpenti!La tremenda Megera e la nera Tisifone!Guardate come si ergono le terribili sorelle!La loro nefasta presenza oscura i cieli!Guardate le loro fruste, simili a serpenti!Quali urla tormentano i miei orecchi!Ombre benigne della notte profonda,nascondetemi alla loro tremenda vista!Ahimè! I colpevoli non trovano pacedalle furie che tormentano la loro anima!

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Antonio V ivald iA r i a d e s A n a s t a s i o „ S e nt o in s e n o“aus Il Giustino

Sento in seno ch’in pioggia di lagrimesi dilegua l'amante mio cor.

Ma, mio core tralascia di piangere,ch'il tuo pianto non scema il dolor.

Cl audio MonteverdiL ame nt o d e r P e ne l o p e „ D i mi s e r a Re g in a“ aus Il ritorno d’Ulisse in patria

PenelopeDi misera regina non terminati mai dolenti affanni!L‘aspettato non giunge e pur fuggono gli anni;la serie del penar é lunga ahi troppo,a chi vive in angoscie il tempo é zoppo .

Fallacissima speme, speranze non più verdi ma canute,all‘invecchiato male non promettete più pace o salute .Scorsero quattro lustri dal memorabil giorno in cui con sue rapineil superbo Troiano chiamò l‘alta sua patria alle rovine .A ragion arse Troia,poiché l‘amore impuro,ch’è un delitto di foco,si purga con le fiamme;ma ben contro ragioneper l‘altrui fallo condannata innocentedall‘altrui colpe io sono l’afflitta penitente.Ulisse accorto e saggio,tu che punir gli adulteri ti vanti,aguzzi l‘armi e susciti le fiamme

Übersetzung: Fritz Krämer

Im Busen fühl ich’s, wie in Tränenflutensich verliert mein liebend’ Herz .

Doch, mein Herze, lass das Weinen,denn die Tränen dein, sie mindern nicht den Schmerz .

PenelopeIch unglückselige Königin! Meine unnennbaren Leiden kennen kein Ende! Der Erwartete kehrt nicht zurück und es vergehen meine Jahre: Die qualvolle Zeit ist, ach, zu lang,es spürt ihre drückende Last der Leidgeprüfte .

O irreführende Hoffnung! O altgewordene Hoffnung! Der langjährigen Qual ist Heilung nicht beschieden .Zwei Jahrzehnte vergingen seit dem Tage, da durch die Entführung der stolze Troer seine erhabene Heimat ins Unglück stürzte .Zu Recht brannte Troja nieder, denn die unreine Liebe, ein greulich Verbrechen, wird mit dem Feuer bestraft; aber zu Unrecht durch fremde Schuld bin ich, Unschuldige, zu jammervollem Leid verurteilt .Kluger, weiser Odysseus, der du dich rühmst, Treubruch zu strafen! Du kämpfst verbissen mit scharfen Waffen,

Translation: Avril Bardoni

I feel as if tears were raining down,dissolving my loving heart.

But, my heart, cease weeping;for tears will not lessen the grief .

PenelopeThe grievous sorrows of a hapless QueenNever come to an end .The long-awaited one does not come, and the years fly past.The succession of my woes is long, ah, too long:To him who lives in anguish time is lame .

Most unfounded hopes, hopes no longer green, but hoary,To my age-old misfortune you no longer promise peace or well-being .Twenty years have elapsed since the unforgotten dayWhen, through his abduction,The proud Trojan caused his great fatherland to be laid in ruins .Troy was justly burned;For an impure love,Is a burning crime,Purged in flames.But how unjust that, through the fault of anotherInnocently condemned,I, by another’s guilt, should be the afflicted penitent.Ulysses, shrewd and wise,You who boast of punishing adulterers,

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Antonio V ivald iA r i a d e s A n a s t a s i o „ S e nt o in s e n o“aus Il Giustino

Sento in seno ch’in pioggia di lagrimesi dilegua l'amante mio cor.

Ma, mio core tralascia di piangere,ch'il tuo pianto non scema il dolor.

Cl audio MonteverdiL ame nt o d e r P e ne l o p e „ D i mi s e r a Re g in a“ aus Il ritorno d’Ulisse in patria

PenelopeDi misera regina non terminati mai dolenti affanni!L‘aspettato non giunge e pur fuggono gli anni;la serie del penar é lunga ahi troppo,a chi vive in angoscie il tempo é zoppo .

Fallacissima speme, speranze non più verdi ma canute,all‘invecchiato male non promettete più pace o salute .Scorsero quattro lustri dal memorabil giorno in cui con sue rapineil superbo Troiano chiamò l‘alta sua patria alle rovine .A ragion arse Troia,poiché l‘amore impuro,ch’è un delitto di foco,si purga con le fiamme;ma ben contro ragioneper l‘altrui fallo condannata innocentedall‘altrui colpe io sono l’afflitta penitente.Ulisse accorto e saggio,tu che punir gli adulteri ti vanti,aguzzi l‘armi e susciti le fiamme

Übersetzung: Fritz Krämer

Im Busen fühl ich’s, wie in Tränenflutensich verliert mein liebend’ Herz .

Doch, mein Herze, lass das Weinen,denn die Tränen dein, sie mindern nicht den Schmerz .

PenelopeIch unglückselige Königin! Meine unnennbaren Leiden kennen kein Ende! Der Erwartete kehrt nicht zurück und es vergehen meine Jahre: Die qualvolle Zeit ist, ach, zu lang,es spürt ihre drückende Last der Leidgeprüfte .

O irreführende Hoffnung! O altgewordene Hoffnung! Der langjährigen Qual ist Heilung nicht beschieden .Zwei Jahrzehnte vergingen seit dem Tage, da durch die Entführung der stolze Troer seine erhabene Heimat ins Unglück stürzte .Zu Recht brannte Troja nieder, denn die unreine Liebe, ein greulich Verbrechen, wird mit dem Feuer bestraft; aber zu Unrecht durch fremde Schuld bin ich, Unschuldige, zu jammervollem Leid verurteilt .Kluger, weiser Odysseus, der du dich rühmst, Treubruch zu strafen! Du kämpfst verbissen mit scharfen Waffen,

Translation: Avril Bardoni

I feel as if tears were raining down,dissolving my loving heart.

But, my heart, cease weeping;for tears will not lessen the grief .

PenelopeThe grievous sorrows of a hapless QueenNever come to an end .The long-awaited one does not come, and the years fly past.The succession of my woes is long, ah, too long:To him who lives in anguish time is lame .

Most unfounded hopes, hopes no longer green, but hoary,To my age-old misfortune you no longer promise peace or well-being .Twenty years have elapsed since the unforgotten dayWhen, through his abduction,The proud Trojan caused his great fatherland to be laid in ruins .Troy was justly burned;For an impure love,Is a burning crime,Purged in flames.But how unjust that, through the fault of anotherInnocently condemned,I, by another’s guilt, should be the afflicted penitent.Ulysses, shrewd and wise,You who boast of punishing adulterers,

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per vendicar gli errori d‘una profuga greca,e‘n tanto lasci la tua casta consortefra nemici rivaliin dubbio de l‘onor, in forse a morte .Ogni partenza attende desiato ritorno,tu sol del tuo tornar perdesti il giorno .

Non é dunque per me varia la sorte?Cangiò forse Fortuna la volubile ruotain stabil seggio? E la sua pronta velach‘ogni human caso portafra l‘incostanza a volo,sol per me non raccoglie un fiato solo.Cangia per altri pur aspetto in cielole stelle erranti e fisse.Torna, deh torna Ulisse!Deh, torna Ulisse, Penelope t‘aspetta,la innocente sospira,piange l‘offesa e contro il tenace offensorné pur s‘adira:All‘anima affannataporto le sue discolpeacciò non resti di crudeltà macchiato,ma falso de‘ miei danni incolpo il fato .Così per tua difesa col destino, col Cielofomento guerre e stabilisco risse;torna, deh, torna Ulisse!

Torna il tranquillo al mare,torna il Zeffiro al prato, l’aurora mentre al sol fa dolce invitoe un ritorno del dì ch‘è pria partito .Tornan le brine in terra, tornano al centro i sassi, e con lubrici passi torna al oceano rivo .L’huomo qua giù ch’e vivo

zu rächen die Verfehlungen einer treulosen Griechin, und lässt dein treues Weib unter Feinden zurück, ihre Ehre, ja selbst ihr Leben in Gefahr .Der Abreise muss Heimkehr folgen, allein du kennst diesen Tag nicht .

Ändert sich nicht mein Los? Tauschte Fortuna etwa das unstete Rad mit einem festen? Und ihre Segel, die das menschliche Schicksal durch dauernden Wechsel führen, bewegt kein Windhauch für mich? Für andere allein wandelt sich das Antlitz der beweglichen Sterne .Komm zurück, ach, kehr heim Odysseus! Kehr heim, Odysseus! Penelope harrt deiner; es seufzt die Unschuldige, es weint die Verlassene, doch ohne dem Schuldigen zu zürnen; der leidgeprüften Seele verzeihe ich und nenne sie nicht grausam, doch grausam nenne ich das Schicksal und klage, um dich zu schonen, den Himmel an als meinen Feind .O kehr heim Odysseus!

Über das Meer kehrt die Ruhe wieder, und der Zephir über die Wiese, während die Morgenröte die Sonne süss empfängt und den wiederkehrenden Tag .Es kehrt das Nasse zur Erde zurück, es kehrt der Stein zur Mitte, und gleitenden Schrittes läuft zum Ozean der Strom .Der Mensch, der auf Erden lebt,

Who whet your arms and enkindle the flamesTo avenge the transgressions of a fugitive Greek, yet you forsake your faithful wifeIn the midst of hostile rivals,In peril of her honour, possibly her death.Every parting awaits a longed-for return.You alone have lost sight of the day of your return.

Then fate does not change for me?Has fortune perhaps changed the turning wheel into a motionless throne? And her ready sail,That bears every human lotFlying through the inconstant wave,For me alone will not gather a single breath?Yet for others heaven changes its mine,The wandering and the fixed stars.Return, oh pray return Ulysses. Penelope awaits you;Innocent she sighs,Offended she weeps, yet againstThe unyielding offender she cannot take umbrage.In my agitated soulI exonerate you, that you might not remainSullied by cruelty,But for my injuries I blame fate.Thus in your defence,With destiny, with heaven, I foment war and sow dissension.Return, oh pray return Ulysses!

Calm returns to the sea,The zephyr returns to the meadow,When dawn sweetly invites the sun,It is the return of the day that had departed at eventide.The frosts return to the earth,The rocks return to centre,And with gliding pacesThe streams return to the ocean .Man who lives down here,

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per vendicar gli errori d‘una profuga greca,e‘n tanto lasci la tua casta consortefra nemici rivaliin dubbio de l‘onor, in forse a morte .Ogni partenza attende desiato ritorno,tu sol del tuo tornar perdesti il giorno .

Non é dunque per me varia la sorte?Cangiò forse Fortuna la volubile ruotain stabil seggio? E la sua pronta velach‘ogni human caso portafra l‘incostanza a volo,sol per me non raccoglie un fiato solo.Cangia per altri pur aspetto in cielole stelle erranti e fisse.Torna, deh torna Ulisse!Deh, torna Ulisse, Penelope t‘aspetta,la innocente sospira,piange l‘offesa e contro il tenace offensorné pur s‘adira:All‘anima affannataporto le sue discolpeacciò non resti di crudeltà macchiato,ma falso de‘ miei danni incolpo il fato .Così per tua difesa col destino, col Cielofomento guerre e stabilisco risse;torna, deh, torna Ulisse!

Torna il tranquillo al mare,torna il Zeffiro al prato, l’aurora mentre al sol fa dolce invitoe un ritorno del dì ch‘è pria partito .Tornan le brine in terra, tornano al centro i sassi, e con lubrici passi torna al oceano rivo .L’huomo qua giù ch’e vivo

zu rächen die Verfehlungen einer treulosen Griechin, und lässt dein treues Weib unter Feinden zurück, ihre Ehre, ja selbst ihr Leben in Gefahr .Der Abreise muss Heimkehr folgen, allein du kennst diesen Tag nicht .

Ändert sich nicht mein Los? Tauschte Fortuna etwa das unstete Rad mit einem festen? Und ihre Segel, die das menschliche Schicksal durch dauernden Wechsel führen, bewegt kein Windhauch für mich? Für andere allein wandelt sich das Antlitz der beweglichen Sterne .Komm zurück, ach, kehr heim Odysseus! Kehr heim, Odysseus! Penelope harrt deiner; es seufzt die Unschuldige, es weint die Verlassene, doch ohne dem Schuldigen zu zürnen; der leidgeprüften Seele verzeihe ich und nenne sie nicht grausam, doch grausam nenne ich das Schicksal und klage, um dich zu schonen, den Himmel an als meinen Feind .O kehr heim Odysseus!

Über das Meer kehrt die Ruhe wieder, und der Zephir über die Wiese, während die Morgenröte die Sonne süss empfängt und den wiederkehrenden Tag .Es kehrt das Nasse zur Erde zurück, es kehrt der Stein zur Mitte, und gleitenden Schrittes läuft zum Ozean der Strom .Der Mensch, der auf Erden lebt,

Who whet your arms and enkindle the flamesTo avenge the transgressions of a fugitive Greek, yet you forsake your faithful wifeIn the midst of hostile rivals,In peril of her honour, possibly her death.Every parting awaits a longed-for return.You alone have lost sight of the day of your return.

Then fate does not change for me?Has fortune perhaps changed the turning wheel into a motionless throne? And her ready sail,That bears every human lotFlying through the inconstant wave,For me alone will not gather a single breath?Yet for others heaven changes its mine,The wandering and the fixed stars.Return, oh pray return Ulysses. Penelope awaits you;Innocent she sighs,Offended she weeps, yet againstThe unyielding offender she cannot take umbrage.In my agitated soulI exonerate you, that you might not remainSullied by cruelty,But for my injuries I blame fate.Thus in your defence,With destiny, with heaven, I foment war and sow dissension.Return, oh pray return Ulysses!

Calm returns to the sea,The zephyr returns to the meadow,When dawn sweetly invites the sun,It is the return of the day that had departed at eventide.The frosts return to the earth,The rocks return to centre,And with gliding pacesThe streams return to the ocean .Man who lives down here,

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lunge da suoi principi porta un’alma celeste e un corpo frale; tosto more il mortale,e torna l’alma in Cielo e torna il corpo in polvedopo breve soggiorno; tu sol del tuo tornar perdesti il giorno . Tornar, chè mentre porti empie dimore al mio fiero dolore veggio del mio morir l’hore prefisse.Torna, deh torna, torna Ulisse!

Chr is toph Wil l ibald GluckA r i e d e s O r f e o „ C he p ur o c i e l “aus Orfeo ed Euridice

AriaChe puro ciel! che chiaro sol! che nuova serena luce è questa mai! Che dolce lusinghiera armonia formano insieme il cantar degli augelli,il correr de’ ruscelli,dell’aure il sussurrar! Questo è il soggiorno de‘ fortunati Eroi! Qui tutto spira un tranquillo contento,ma non per me . Se l’idol mio non trovo,sperar nol posso! I suoi soavi accenti,gli amorosi suoi sguardi, il suo bel riso,sono il mio solo, il mio diletto Eliso!Ma in qual parte sarà?Chiedesi a questoche mi viene a incontrar stuolo felice .Euridice dov’è?

seinem Ursprung fern, besitzt eine himmlische Seele und einen zerbrechlichen Körper, Bald stirbt der Sterbliche, und es kehrt seine Seele zum Himmel, nach kurzem Dasein wird sein Körper zu Staub .Allein du kennst keine Rückkehr! Kehr heim, denn während du tiefen Schmerz mir zufügst, sehe ich meines Todes vorgezeichnete Stunde .Komm zurück, ach, kehr heim Odysseus!

ArieWelch’ reiner Himmel, welch’ helle Sonne,welch’ neues und heiteres Licht ist dies nur!Was für eine süße und verlockende Harmoniebilden der Gesang der Vögel,das Murmeln der Bächlein,das Säuseln der Lüfte!Dies ist die Wohnstatt der glückseligen Helden!Alles hier strömt eine gelassene Heiterkeit aus,nicht jedoch für mich .Wenn ich meine Geliebte nicht wiederfinde,bleibt mir keine Hoffnung!Ihre sanften Worte,die Verliebtheit ihrer Blicke, ihr schönes Lachen,sind mein einziges, mein teures Elysium!Doch wo mag sie sein?Diese fröhliche Schar, die mir entgegenkommt,will ich fragen:Eurydike, wo ist sie?

Far from his origins,Possesses a celestial soul and a frail body.The mortal soon diesAnd his soul returns to heaven .His body returns to dustAfter a brief sojourn ;You alone have lost sight of the day of your return.Return, for whereas you mercilessly prolongMy violent pain,I see the appointed hour of my death.Return, oh pray return Ulysses!

Translation: Arthur Cropley

AriaHow clear the sky! How bright the sun! How new and serene the light! What sweet, delightful harmony do the song of the birds, the babbling of the brooks, the murmur of the breezes together make! This is the abode of the blessed heroes .Here everything breathes peace and contentment: But not for me .If I cannot find my beloved, I cannot hope: Her sweet tones, her loving glances, her tinkling laughter, These are my only, my blissful Elysium! But where can she be? I will look aroundand ask this happy crowdcoming to meet me:Where is Eurydice?

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lunge da suoi principi porta un’alma celeste e un corpo frale; tosto more il mortale,e torna l’alma in Cielo e torna il corpo in polvedopo breve soggiorno; tu sol del tuo tornar perdesti il giorno . Tornar, chè mentre porti empie dimore al mio fiero dolore veggio del mio morir l’hore prefisse.Torna, deh torna, torna Ulisse!

Chr is toph Wil l ibald GluckA r i e d e s O r f e o „ C he p ur o c i e l “aus Orfeo ed Euridice

AriaChe puro ciel! che chiaro sol! che nuova serena luce è questa mai! Che dolce lusinghiera armonia formano insieme il cantar degli augelli,il correr de’ ruscelli,dell’aure il sussurrar! Questo è il soggiorno de‘ fortunati Eroi! Qui tutto spira un tranquillo contento,ma non per me . Se l’idol mio non trovo,sperar nol posso! I suoi soavi accenti,gli amorosi suoi sguardi, il suo bel riso,sono il mio solo, il mio diletto Eliso!Ma in qual parte sarà?Chiedesi a questoche mi viene a incontrar stuolo felice .Euridice dov’è?

seinem Ursprung fern, besitzt eine himmlische Seele und einen zerbrechlichen Körper, Bald stirbt der Sterbliche, und es kehrt seine Seele zum Himmel, nach kurzem Dasein wird sein Körper zu Staub .Allein du kennst keine Rückkehr! Kehr heim, denn während du tiefen Schmerz mir zufügst, sehe ich meines Todes vorgezeichnete Stunde .Komm zurück, ach, kehr heim Odysseus!

ArieWelch’ reiner Himmel, welch’ helle Sonne,welch’ neues und heiteres Licht ist dies nur!Was für eine süße und verlockende Harmoniebilden der Gesang der Vögel,das Murmeln der Bächlein,das Säuseln der Lüfte!Dies ist die Wohnstatt der glückseligen Helden!Alles hier strömt eine gelassene Heiterkeit aus,nicht jedoch für mich .Wenn ich meine Geliebte nicht wiederfinde,bleibt mir keine Hoffnung!Ihre sanften Worte,die Verliebtheit ihrer Blicke, ihr schönes Lachen,sind mein einziges, mein teures Elysium!Doch wo mag sie sein?Diese fröhliche Schar, die mir entgegenkommt,will ich fragen:Eurydike, wo ist sie?

Far from his origins,Possesses a celestial soul and a frail body.The mortal soon diesAnd his soul returns to heaven .His body returns to dustAfter a brief sojourn ;You alone have lost sight of the day of your return.Return, for whereas you mercilessly prolongMy violent pain,I see the appointed hour of my death.Return, oh pray return Ulysses!

Translation: Arthur Cropley

AriaHow clear the sky! How bright the sun! How new and serene the light! What sweet, delightful harmony do the song of the birds, the babbling of the brooks, the murmur of the breezes together make! This is the abode of the blessed heroes .Here everything breathes peace and contentment: But not for me .If I cannot find my beloved, I cannot hope: Her sweet tones, her loving glances, her tinkling laughter, These are my only, my blissful Elysium! But where can she be? I will look aroundand ask this happy crowdcoming to meet me:Where is Eurydice?

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Georg Fr iedr ich Händel : A r i e d e r G a l a te a „ B e n c hé tu o n i l ’e t r a v amp a“aus Aci, Galatea e Polifemo HWV 72

AriaBenché tuoni e l’etra avvampi,pur di folgori e di lampinon paventa il sacro alloro .

Come quello anch’io pur sono,ché non cedo e m'abbandonoa timor di rio martoro .

Antonio V ivald iA r i e d e s A n a s t a s i o „Ved r ò c o n mi o d i l e t t o “aus Il Giustino

Vedrò con mio dilettol’alma dell’alma mia,il cor del mio corepien di contento .E se dal caro oggettolungi convien che siasospirerò penandoogni momento .

Cl audio MonteverdiL ame nt o d ’A r i ann a „ L a s c i a te mi m o r i r e“aus L’Arianna

LamentoLasciatemi morire .E chi volete voiche mi confortein così dura sorte,

Übersetzung: Frieder Flesch

ArieMag es auch donnernund der Himmel von Blitzen durchzuckt werden,der heilige Lorbeer fürchtet sich nicht .

So wie dieser bin auch ich,denn ich wanke nicht und gebe mich nichtder Furcht vor grausamer Marter hin .

Übersetzung: Fritz Kramer

Schauen werde ich mit Freudenmeiner Seelen Seele,meines Herzens Herz so voll des Glücks .Und wenn ich von der Liebstenfern muss sein,seufzen werd' ich, leiden jeden Augenblick .

LamentoLasst mich sterben .Und wersollte mich auch tröstenin so hartem Schicksal,

Translation: Terence Best

AriaAlthough it may thunderand the heavens may blaze,yet the sacred laurel

does not fear thunderbolts and lightning .I too am like that,for I do not yield, nor give myself upto fear of cruel torments .

Translation: Avril Bardoni

I shall see with delightthe soul of my soul,the heart of my heart filled with joy.And if I am to beseparated from my beloved,I shall sigh and suffer every minute.

Translation: Arthur Cropley

LamentLeave me to die .What do you seek, Who comforts meIn such harsh fate,

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Georg Fr iedr ich Händel : A r i e d e r G a l a te a „ B e n c hé tu o n i l ’e t r a v amp a“aus Aci, Galatea e Polifemo HWV 72

AriaBenché tuoni e l’etra avvampi,pur di folgori e di lampinon paventa il sacro alloro .

Come quello anch’io pur sono,ché non cedo e m'abbandonoa timor di rio martoro .

Antonio V ivald iA r i e d e s A n a s t a s i o „Ved r ò c o n mi o d i l e t t o “aus Il Giustino

Vedrò con mio dilettol’alma dell’alma mia,il cor del mio corepien di contento .E se dal caro oggettolungi convien che siasospirerò penandoogni momento .

Cl audio MonteverdiL ame nt o d ’A r i ann a „ L a s c i a te mi m o r i r e“aus L’Arianna

LamentoLasciatemi morire .E chi volete voiche mi confortein così dura sorte,

Übersetzung: Frieder Flesch

ArieMag es auch donnernund der Himmel von Blitzen durchzuckt werden,der heilige Lorbeer fürchtet sich nicht .

So wie dieser bin auch ich,denn ich wanke nicht und gebe mich nichtder Furcht vor grausamer Marter hin .

Übersetzung: Fritz Kramer

Schauen werde ich mit Freudenmeiner Seelen Seele,meines Herzens Herz so voll des Glücks .Und wenn ich von der Liebstenfern muss sein,seufzen werd' ich, leiden jeden Augenblick .

LamentoLasst mich sterben .Und wersollte mich auch tröstenin so hartem Schicksal,

Translation: Terence Best

AriaAlthough it may thunderand the heavens may blaze,yet the sacred laurel

does not fear thunderbolts and lightning .I too am like that,for I do not yield, nor give myself upto fear of cruel torments .

Translation: Avril Bardoni

I shall see with delightthe soul of my soul,the heart of my heart filled with joy.And if I am to beseparated from my beloved,I shall sigh and suffer every minute.

Translation: Arthur Cropley

LamentLeave me to die .What do you seek, Who comforts meIn such harsh fate,

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in così gran martire?Lasciatemi morire .

O Teseo, o Teseo mio,si che mio ti vo’ dirche mio pur sei,benchè t’involi, ahi crudo,a gl’occhi miei .Volgiti Teseo mio,volgiti Teseo, o Dio,volgiti indietro a rimirar coleiche lasciato ha per te la Patria e’l regno,e in queste arene ancora,cibo di fere dispietate e crudelascierà l’ossa ignude .O Teseo, o Teseo mio,se tu sapessi, o Dio,se tu sapessi, oimè,come s’affannala povera Arianna;Forse, forse pentitorivolgeresti ancor la prora al lito .Ma con l’aure serenetu te ne vai felice, ed io qui piango.A te prepara Ateneliete pompe superbe, ed io rimango,cibo di fere in solitarie arene .Te l’uno e l’altro tuo vecchio parentestringeran lieti, ed io più non vedrovvi,o Madre, o Padre mio .

Dove, dov’ è la fedeche tanto mi giuravi?Così nell’ alta sede tu mi ripon degl’ Avi?Son queste le coroneonde m’adorn’ il crine?

in so harter Pein?Lasst mich sterben .

O Theseus, o mein Theseus,ja ich will dich mein nennen,denn du bist doch mein,auch wenn du, ach Grausamer,vor meinen Augen entschwindest .Wende dich um, mein Theseus,wende dich um, Theseus, o Gott,wende dich um, um nochmals jene zu betrachten,die für dich Vaterland und Königreich verließ,und die dazu an diesem Strandals Opfer unbarmherziger und wilder Tiereihre bleichen Knochen zurücklassen wird .O Theseus, o mein Theseus,wenn du wüsstest, o Gott,wenn du wüsstest, ach,wie sich die armeArianna ängstigt,vielleicht dadurch bekehrt,wendetest du noch einmal den Bug zum Strand .Aber mit günstigem Windsegelst du glücklich davon, und ich bleibe weinend hier .Dir bereitet Athenfrohe und großartige Feste, und ich bleibe zurück,ein Opfer der Bestien am einsamen Strand .Dich werden deine alten Elternfreudig umarmen, und ich werde euch nie wiedersehen,o Mutter, o mein Vater .

Wo ist die Treue,die du mir so sehr geschworen?So also erhebst du michauf den hohen Thron der Ahnen?Sind dies die Kronen,mit denen du mir das Haar schmückst?

In torment vast?Leave me to die .

Oh Theseus, my Theseus!For mine I call you still,Since mine you are,Though you, how cruel,Steal from before my eyes.Turn back, my Theseus,Turn back, Theseus (oh God!),Turn back to gaze again on her,Who homeland, kingdom renounced for you,And on these shores,As prey to cruel and savage beasts,Will leave her bare-picked bones .Oh Theseus, my Theseus!If you but knew, (oh God!),If but you knew—alas!How Ariadne suffers here,Perhaps, perchance,Repentant grown,Your prow to shore you then would turn.But with fair windsYou sail content—and I weep here .Athens prepares for youFeasts splendid and superb, while I remain,A prey to beasts on lonely shores.Your aged parents both, with joyWill take you firm in their embraceBut you, oh mother, father mine, I never more will see again.

Where, where the faithfulness,You swore to me so strong?Is this the way you place me highUpon your bloodline’s lofty throne?Are these the crownsThat dress my hair?

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in così gran martire?Lasciatemi morire .

O Teseo, o Teseo mio,si che mio ti vo’ dirche mio pur sei,benchè t’involi, ahi crudo,a gl’occhi miei .Volgiti Teseo mio,volgiti Teseo, o Dio,volgiti indietro a rimirar coleiche lasciato ha per te la Patria e’l regno,e in queste arene ancora,cibo di fere dispietate e crudelascierà l’ossa ignude .O Teseo, o Teseo mio,se tu sapessi, o Dio,se tu sapessi, oimè,come s’affannala povera Arianna;Forse, forse pentitorivolgeresti ancor la prora al lito .Ma con l’aure serenetu te ne vai felice, ed io qui piango.A te prepara Ateneliete pompe superbe, ed io rimango,cibo di fere in solitarie arene .Te l’uno e l’altro tuo vecchio parentestringeran lieti, ed io più non vedrovvi,o Madre, o Padre mio .

Dove, dov’ è la fedeche tanto mi giuravi?Così nell’ alta sede tu mi ripon degl’ Avi?Son queste le coroneonde m’adorn’ il crine?

in so harter Pein?Lasst mich sterben .

O Theseus, o mein Theseus,ja ich will dich mein nennen,denn du bist doch mein,auch wenn du, ach Grausamer,vor meinen Augen entschwindest .Wende dich um, mein Theseus,wende dich um, Theseus, o Gott,wende dich um, um nochmals jene zu betrachten,die für dich Vaterland und Königreich verließ,und die dazu an diesem Strandals Opfer unbarmherziger und wilder Tiereihre bleichen Knochen zurücklassen wird .O Theseus, o mein Theseus,wenn du wüsstest, o Gott,wenn du wüsstest, ach,wie sich die armeArianna ängstigt,vielleicht dadurch bekehrt,wendetest du noch einmal den Bug zum Strand .Aber mit günstigem Windsegelst du glücklich davon, und ich bleibe weinend hier .Dir bereitet Athenfrohe und großartige Feste, und ich bleibe zurück,ein Opfer der Bestien am einsamen Strand .Dich werden deine alten Elternfreudig umarmen, und ich werde euch nie wiedersehen,o Mutter, o mein Vater .

Wo ist die Treue,die du mir so sehr geschworen?So also erhebst du michauf den hohen Thron der Ahnen?Sind dies die Kronen,mit denen du mir das Haar schmückst?

In torment vast?Leave me to die .

Oh Theseus, my Theseus!For mine I call you still,Since mine you are,Though you, how cruel,Steal from before my eyes.Turn back, my Theseus,Turn back, Theseus (oh God!),Turn back to gaze again on her,Who homeland, kingdom renounced for you,And on these shores,As prey to cruel and savage beasts,Will leave her bare-picked bones .Oh Theseus, my Theseus!If you but knew, (oh God!),If but you knew—alas!How Ariadne suffers here,Perhaps, perchance,Repentant grown,Your prow to shore you then would turn.But with fair windsYou sail content—and I weep here .Athens prepares for youFeasts splendid and superb, while I remain,A prey to beasts on lonely shores.Your aged parents both, with joyWill take you firm in their embraceBut you, oh mother, father mine, I never more will see again.

Where, where the faithfulness,You swore to me so strong?Is this the way you place me highUpon your bloodline’s lofty throne?Are these the crownsThat dress my hair?

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Questi gli scettri sono,queste le gemme e gl’ori?Lasciarmi in abbandonoa fera che mi strazi e mi divori?Ah Teseo, ah Teseo mio,lascierai tu morireinvan piangendo, invan gridando aitala misera Ariannach’a te fidossi e ti diè gloria e vita?

Ahi, che non pur rispondi,ahi, che più d’aspe è sordo a miei lamenti!O nembi, o turbi, o ventisommergetelo voi dentr’ a quell’ onde!Correte orche e balene, e delle membra immondeempiete le voragini profonde!Che parlo, ahi, che vaneggio?Misera, oimè, che chieggio?O Teseo, o Teseo mio,non son, non son quell’ io,non son quell’ io che i feri detti sciolse;parlò l’affanno mio,parlò il dolore,parlò la lingua si ma non già il core .

Misera, ancor dò locoa la tradita speme,e non si spegnefra tanto scherno ancor d’amor il foco .Spegni tu morte omai le fiamme indegne.O Madre, o Padre, o de l’antico Regno superbi alberghi,ov’ ebbi d’or la cuna .O servi, o fidi amici –ahi fato indegno! –mirate ove m’ha scort’ empia fortuna,

Dies die Zepter,dies die Juwelen und das Gold?Mich einem wilden Tier zu überlassen,das mich zerfleischen und verschlingen wird?Ach Theseus, ach mein Theseus,wirst du die arme Ariannasterben lassen,die vergeblich weint, die vergeblich um Hilfe ruft,die dir vertraute und dir Ruhm und Leben gab?

Ah! Dass du nicht antwortest!Ah! Dass meine Klage auf taube Ohren stößt!O Wolken, o Stürme, o Winde,versenkt ihn in diesen Wellen .Eilt, Meeresungeheuer und Wale,und füllt den bodenlosen Abgrundmit seinen unreinen Gliedern! –Was rede ich? Ach, was phantasiere ich,ich Elende, weh! Was fordere ich?O Theseus, o mein Theseus,nicht ich war es,die diese Verwünschungen ausstieß,es sprach mein Kummer,es sprach der Schmerz;Es sprach wohl die Zunge, jedoch nicht das Herz .

Ich Arme, noch immer gebe icheiner betrogenen Hoffnung Raum,und noch immer nicht erlischtdas Feuer der Liebe unter so viel Hohn .Darum lösche du, Tod, die unwürdigen Flammen .O Mutter, o Vater,o prächtige Stätten des alten Königreiches,wo meine goldene Wiege stand!O Diener, o treue Freunde –Ach! Unwürdiges Schicksal! –Seht, wohin mich ein ruchloses Geschick geführt hat,

Are these the scepters,Jewels and gold?Will you abandon meTo beasts that rend and devour?Ah Theseus, my Theseus!Will you abandon to her fate,Weeping and pleading in vain for help,Poor wretched Ariadne,Who trusted you and gave you glory and life?

Alas, he does not answer,Is deafer than an asp to my lament!Oh clouds, oh storms, oh winds,Engulf him in your blastsCome hence you whales and orcas,And in your mighty depthsSwallow his wretched limbs!But what am I saying? What are these ravings,Wretch that I am, What am I asking?Oh Theseus, my Theseus!It is not I, no never I,Not I who spoke those savage words,My anguish spoke, my pain spoke too.My tongue spoke, yes, but not my heart.

A wretched woman, I still find place for hope betrayed,And the fire of love is not put outBy so much scorn.May you, oh Death, put out the unworthy flames.Oh mother, oh father,Oh palaces of the ancient realm,Where once my golden cradle stood!Oh servants, oh faithful friends (oh unjust fate!),See where cruel fortune me has led,

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Questi gli scettri sono,queste le gemme e gl’ori?Lasciarmi in abbandonoa fera che mi strazi e mi divori?Ah Teseo, ah Teseo mio,lascierai tu morireinvan piangendo, invan gridando aitala misera Ariannach’a te fidossi e ti diè gloria e vita?

Ahi, che non pur rispondi,ahi, che più d’aspe è sordo a miei lamenti!O nembi, o turbi, o ventisommergetelo voi dentr’ a quell’ onde!Correte orche e balene, e delle membra immondeempiete le voragini profonde!Che parlo, ahi, che vaneggio?Misera, oimè, che chieggio?O Teseo, o Teseo mio,non son, non son quell’ io,non son quell’ io che i feri detti sciolse;parlò l’affanno mio,parlò il dolore,parlò la lingua si ma non già il core .

Misera, ancor dò locoa la tradita speme,e non si spegnefra tanto scherno ancor d’amor il foco .Spegni tu morte omai le fiamme indegne.O Madre, o Padre, o de l’antico Regno superbi alberghi,ov’ ebbi d’or la cuna .O servi, o fidi amici –ahi fato indegno! –mirate ove m’ha scort’ empia fortuna,

Dies die Zepter,dies die Juwelen und das Gold?Mich einem wilden Tier zu überlassen,das mich zerfleischen und verschlingen wird?Ach Theseus, ach mein Theseus,wirst du die arme Ariannasterben lassen,die vergeblich weint, die vergeblich um Hilfe ruft,die dir vertraute und dir Ruhm und Leben gab?

Ah! Dass du nicht antwortest!Ah! Dass meine Klage auf taube Ohren stößt!O Wolken, o Stürme, o Winde,versenkt ihn in diesen Wellen .Eilt, Meeresungeheuer und Wale,und füllt den bodenlosen Abgrundmit seinen unreinen Gliedern! –Was rede ich? Ach, was phantasiere ich,ich Elende, weh! Was fordere ich?O Theseus, o mein Theseus,nicht ich war es,die diese Verwünschungen ausstieß,es sprach mein Kummer,es sprach der Schmerz;Es sprach wohl die Zunge, jedoch nicht das Herz .

Ich Arme, noch immer gebe icheiner betrogenen Hoffnung Raum,und noch immer nicht erlischtdas Feuer der Liebe unter so viel Hohn .Darum lösche du, Tod, die unwürdigen Flammen .O Mutter, o Vater,o prächtige Stätten des alten Königreiches,wo meine goldene Wiege stand!O Diener, o treue Freunde –Ach! Unwürdiges Schicksal! –Seht, wohin mich ein ruchloses Geschick geführt hat,

Are these the scepters,Jewels and gold?Will you abandon meTo beasts that rend and devour?Ah Theseus, my Theseus!Will you abandon to her fate,Weeping and pleading in vain for help,Poor wretched Ariadne,Who trusted you and gave you glory and life?

Alas, he does not answer,Is deafer than an asp to my lament!Oh clouds, oh storms, oh winds,Engulf him in your blastsCome hence you whales and orcas,And in your mighty depthsSwallow his wretched limbs!But what am I saying? What are these ravings,Wretch that I am, What am I asking?Oh Theseus, my Theseus!It is not I, no never I,Not I who spoke those savage words,My anguish spoke, my pain spoke too.My tongue spoke, yes, but not my heart.

A wretched woman, I still find place for hope betrayed,And the fire of love is not put outBy so much scorn.May you, oh Death, put out the unworthy flames.Oh mother, oh father,Oh palaces of the ancient realm,Where once my golden cradle stood!Oh servants, oh faithful friends (oh unjust fate!),See where cruel fortune me has led,

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mirate di che duol m’ha fatto heredel’amor mio, la mia fedee l’altrui inganno .Così va chi tropp’ amae troppo crede .

G e o r g Fr i ed r i c h H änd e lA r i a d e r S e s t o „ L’an gu e o f f e s o“aus Giulio Cesara HWV 17

AriaL'angue offeso mai riposa,se il veleno pria non spandedentro il sangue all'offensor.

Così l'alma mia non osadi mostrarsi altera e grande,se non svelle l'empio cor.L'angue ecc.

H e nr y P ur c e l lA r i e d e r D id o „W he n I am L a id in E ar t h “aus Dido und Aeneas

AriaThy hand, Belinda; darkness shades me, On thy bosom let me rest, More I would, but Death invades me; Death is now a welcome guest .

When I am laid in earth, May my wrongs create No trouble in thy breast; Remember me, but ah! forget my fate.

seht, welchen Schmerz mirmeine Liebe, mein Vertrauenund sein Betrug als Erbe vermachten .So ergeht es dem, der zu sehr liebtund zu leicht glaubt .

Übersetzung: Liesel B. Sayre

ArieNiemals ruht die wunde Schlange,eh‘ sie nicht ihr Gift verbreitetin dem Blute ihres Feinds .

So wagt meine Seele auch nicht,kühn und groß sich zu gebärden,eh‘ sie des Frevlers Herz zerreißt .Niemals … usw .

ArieDeine Hand, Belinda; Finsternis umwölbt mich: An deinem Busen lass mich ruhen . Mehr wollt ich tun, doch der Tod ist in mir . Der Tod ist nun ein willkommener Gast .

Wenn ich in der Erde liege, Mögen meine Verfehlungen Dich nicht bekümmern . Denk an mich! Doch ach! vergiss mein Schicksal .

See what great grief my love, my trustAnd another’s faithlessness have brought .Thus is the fate of one who loves too well,And trusts too much .

Translation: James O. Wootton

AriaThe offended serpent will not restUntil it has spent its venomIn the blood of its offender .

Thus my soul does not dareTo lay claim to greatness and prideUntil the villain's heart has been torn from his breast.The offended etc .

Traduction Olimpio Cescatti

AriaLa tua mano, Belinda, le tenebre mi fan velo,lascia ch'io riposi sul tuo seno.Di più vorrei, ma la morte m'assale.Ora la morte è un'ospite gradita.

Quando distesa sarò nella terra, i miei mali non suscitinoalcun tormento nel tuo petoo .Ricordati di me, ma, ah! dimentica la mia sorte!

11

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mirate di che duol m’ha fatto heredel’amor mio, la mia fedee l’altrui inganno .Così va chi tropp’ amae troppo crede .

G e o r g Fr i ed r i c h H änd e lA r i a d e r S e s t o „ L’a n gu e o f f e s o“aus Giulio Cesara HWV 17

AriaL'angue offeso mai riposa,se il veleno pria non spandedentro il sangue all'offensor.

Così l'alma mia non osadi mostrarsi altera e grande,se non svelle l'empio cor.L'angue ecc.

H e nr y P ur c e l lA r i e d e r D id o „W he n I am L a id in E ar t h “aus Dido und Aeneas

AriaThy hand, Belinda; darkness shades me, On thy bosom let me rest, More I would, but Death invades me; Death is now a welcome guest .

When I am laid in earth, May my wrongs create No trouble in thy breast; Remember me, but ah! forget my fate.

seht, welchen Schmerz mirmeine Liebe, mein Vertrauenund sein Betrug als Erbe vermachten .So ergeht es dem, der zu sehr liebtund zu leicht glaubt .

Übersetzung: Liesel B. Sayre

ArieNiemals ruht die wunde Schlange,eh‘ sie nicht ihr Gift verbreitetin dem Blute ihres Feinds .

So wagt meine Seele auch nicht,kühn und groß sich zu gebärden,eh‘ sie des Frevlers Herz zerreißt .Niemals … usw .

ArieDeine Hand, Belinda; Finsternis umwölbt mich: An deinem Busen lass mich ruhen . Mehr wollt ich tun, doch der Tod ist in mir . Der Tod ist nun ein willkommener Gast .

Wenn ich in der Erde liege, Mögen meine Verfehlungen Dich nicht bekümmern . Denk an mich! Doch ach! vergiss mein Schicksal .

See what great grief my love, my trustAnd another’s faithlessness have brought .Thus is the fate of one who loves too well,And trusts too much .

Translation: James O. Wootton

AriaThe offended serpent will not restUntil it has spent its venomIn the blood of its offender .

Thus my soul does not dareTo lay claim to greatness and prideUntil the villain's heart has been torn from his breast.The offended etc .

Traduction Olimpio Cescatti

AriaLa tua mano, Belinda, le tenebre mi fan velo,lascia ch'io riposi sul tuo seno.Di più vorrei, ma la morte m'assale.Ora la morte è un'ospite gradita.

Quando distesa sarò nella terra, i miei mali non suscitinoalcun tormento nel tuo petoo .Ricordati di me, ma, ah! dimentica la mia sorte!

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Streichquartette von Haydn und Bartók

Quartetto di Cremona

GEN 10172

Französische Orgelmusik von Boëly und Balbastre

Maxime Heintz, Orgel

GEN 89140

Joseph Haydn Konzerte für Violoncello und Orchester Nr. 1 & 2

Nicolas Altstaedt, Violoncello

GEN 89148

Johannes Brahms2 Rhapsodien Op. 79 · 3 Intermezzi Op. 117Klavierstücke Op. 118 und Op. 119

Yorck Kronenberg, Klavier

GEN 88123

S t r i n g Q u a r t e t s b y H a y d n a n d B a r t ó k

Q u a r t e t t o d i C r e m o n a

S t r e i c h q u a r t e t t e v o n J o s e p h H a y d n a n d B é l a B a r t ó k

Q u a r t e t t o d i C r e m o n a

J o s e p h H a y d n

N i c o l a s A l t s t a e d t , V i o l o n c e l l oK a m m e r a k a d e m i e P o t s d a m · M i c h a e l S a n d e r l i n g , L e i t u n g

K o n z e r t e f ü r V i o l o n c e l l o u n d O r c h e s t e r N r. 1 & 2

F r a n z ö s i s c h e O r g e l m u s i k

M a x i m e H e i n t z O r g e l v o n C h a r l e s L e R o y e r i n d e r S t i f t s k i rc h e S a i n t S a u v e u r i n G r i g n a n

v o n A . - P. - F. B o ë l y u n d C . - B . B a l b a s t r eJ o h a n n e s B r a h m s

Yo r c k K r o n e n b e r g , K l a v i e r

2 R h a p s o d i e n O p . 7 9 · 3 I n t e r m e z z i O p . 1 1 7 K l a v i e r s t ü c k e O p . 1 1 8 u n d O p . 1 1 9

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Streichquartette von Haydn und Bartók

Quartetto di Cremona

GEN 10172

Französische Orgelmusik von Boëly und Balbastre

Maxime Heintz, Orgel

GEN 89140

Joseph Haydn Konzerte für Violoncello und Orchester Nr. 1 & 2

Nicolas Altstaedt, Violoncello

GEN 89148

Johannes Brahms2 Rhapsodien Op. 79 · 3 Intermezzi Op. 117Klavierstücke Op. 118 und Op. 119

Yorck Kronenberg, Klavier

GEN 88123

S t r i n g Q u a r t e t s b y H a y d n a n d B a r t ó k

Q u a r t e t t o d i C r e m o n a

S t r e i c h q u a r t e t t e v o n J o s e p h H a y d n a n d B é l a B a r t ó k

Q u a r t e t t o d i C r e m o n a

J o s e p h H a y d n

N i c o l a s A l t s t a e d t , V i o l o n c e l l oK a m m e r a k a d e m i e P o t s d a m · M i c h a e l S a n d e r l i n g , L e i t u n g

K o n z e r t e f ü r V i o l o n c e l l o u n d O r c h e s t e r N r. 1 & 2

F r a n z ö s i s c h e O r g e l m u s i k

M a x i m e H e i n t z O r g e l v o n C h a r l e s L e R o y e r i n d e r S t i f t s k i rc h e S a i n t S a u v e u r i n G r i g n a n

v o n A . - P. - F. B o ë l y u n d C . - B . B a l b a s t r eJ o h a n n e s B r a h m s

Yo r c k K r o n e n b e r g , K l a v i e r

2 R h a p s o d i e n O p . 7 9 · 3 I n t e r m e z z i O p . 1 1 7 K l a v i e r s t ü c k e O p . 1 1 8 u n d O p . 1 1 9

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GENUIN classics GbRHolger Busse, Alfredo Lasheras Hakobian, Michael Silberhorn

Feuerbachstr. 7 · 04105 Leipzig · GermanyTel.: +49 . (0) 3 41 . 2 15 52 50 · Fax: +49 . (0) 3 41 . 2 15 52 55 · mail@genuin .de

Aufnahme: St . Osdag, Mandelsloh · 11 . Februar und 22 .–23 . April 2010 Tonmeister: Alfredo Lasheras Hakobian

Schnitt: Nora Brandenburg, Alfredo Lasheras HakobianKünstlerischer Berater: Felix Schmidt

Redaktion: Johanna BrauseEnglische Übersetzung: Matthew Harris, Ibiza

Autostadt, Wolfsburg (Movimentos Text)

Fotografi e: Irène Zandel, Hannover (S. 1, 2, 3, 10, 25)Alfredo Lasheras Hakobian (S. )

Grafi kdesign: Thorsten Stapel, Münster

G E N 1 0 1 7 6

+ © 2010 GENUIN classics, Leipzig, Germany All rights reserved. Unauthorized copying, reproduction, hiring, lending, public performance and broadcasting prohibited .

P

Cordula Cordes, Mareike Morr, Marlene Goede-Uter, Ulrich Wedemeier, Christoph Harer, Bernward Lohr, Anne Röhrig, Eva Politt

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Aufnahme: St . Osdag, Mandelsloh · 11 . Februar und 22 .–23 . April 2010 Tonmeister: Alfredo Lasheras Hakobian

Schnitt: Nora Brandenburg, Alfredo Lasheras HakobianKünstlerischer Berater: Felix Schmidt

Redaktion: Johanna BrauseEnglische Übersetzung: Matthew Harris, Ibiza

Autostadt, Wolfsburg (Movimentos Text)

Fotografi e: Irène Zandel, Hannover (S. 1, 2, 3, 10, 25)Alfredo Lasheras Hakobian (S. )

Grafi kdesign: Thorsten Stapel, Münster

G E N 1 0 1 7 6

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Geor g Fr iedr i c h Händ el (16 8 5 –17 59 ) 01 Arie der Almirena „Lascia ch’io pianga“, . . . . . . . . . . . . . . . . . [04'08] aus Rinaldo HWV 60

C hr is toph W i l l ib a ld G luc k (1714 –17 8 7 ) 0 2 Rezitativ und Arie des Orfeo „Che farò senza Euridice“, . . . . .[04'27] aus Orfeo ed Euridice

Geor g Fr iedr i c h Händ el (16 8 5 –17 59 ) 0 3 Arie der Dejanira „Where shall I fly“, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [06'03] aus Herakles HWV 60

A ntonio V i v a ld i (167 8 –1741) 0 4 Arie des Anastasio „Sento in seno“, aus Il Giustino . . . . . . . . . [03'20]

C l aud io Monteverd i (15 67–16 4 3 ) 0 5 Lamento der Penelope „Di misera Regina“, . . . . . . . . . . . . . . . [08'44] aus Il ritorno d’Ulisse in patria

L a m e n t i – f u ro re e d o l o re

Mare ike Mor r, Mez zo sopr an · Hannover s c he Hof kapel leA nne Rö hr i g , M ar l e ne G o ed e - U te r ( V i o l ine n ) · E v a P o l i t t ( V i o l a ) · C hr i s t o p h H ar e r ( V i o l o n c e l l o ) C o r d u l a C o r d e s ( V i o l o ne ) · U l r i c h Wed eme i e r ( T he o r b e ) · B e r nw ar d L o hr ( C emb al o )N i l s J ö r n s s o n ( O b o e ) · E v a M o r sb a c h ( F l ö te ) · K a t h ar in a B r ahe ( Fa g o t t ) E l ke S c hu l ze - M ö c he l mann ( H o r n )

C hr is toph W i l l iba ld G luc k (1714 –17 8 7 ) 0 6 Arie des Orfeo „Che puro ciel“, aus Orfeo ed Euridice . . . . . . [05'26]

Geor g Fr iedr i c h Händ el (16 8 5 –17 59 ) 0 7 Arie der Galatea „Benché tuoni l’etra vampa“, . . . . . . . . . . . . . [03'17] aus Aci, Galatea e Polifemo HWV 72

A ntonio V i v a ld i (167 8 –1741) 0 8 Arie des Anastasio „Vedrò con mio diletto“, aus Il Giustino . . [05'28]

C l aud io Monteverd i (15 67–16 4 3 ) 0 9 Lamento d’Arianna „Lasciate mi morire“, aus L’Arianna . . . . [08'09]

Geor g Fr iedr i c h Händ el (16 8 5 –17 59 ) 10 Arie des Sesto „L’angue offeso“, aus Giulio Cesare HWV 17 . . [04'53]

Henr y P urce l l (16 59 –169 5 ) 11 Arie der Dido „When I am Laid in Earth“, . . . . . . . . . . . . . . . . [04'22] aus Dido and Aeneas

Ge s amt sp ie l ze i t / To t a l T ime . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [58'23]

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La

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K lagegesänge der Barockzeit

Mareike Morr, MezzosopranHannoversche Hofkapelle

Arien aus den Werken:

Christoph Willibald Gluck (1714–1787) Orfeo ed EuridiceGeorg Friedrich Händel (1685–1759) Rinaldo · Herakles ·Aci, Galatea e Polifemo · Giulio CesareClaudio Monteverdi (1567–1643) Il ritorno d’Ulisse in patria ·L’AriannaHenry Purcell (1659–1695) Dido and AeneasAntonio Vivaldi (1678–1741) Il Giustino

Gesamtspielzeit / Total Time [58‘23]

M a r e i k e M o r r, M e z z o s o p r a nH a n n o v e r s c h e H o f k a p e l l e

Menschen, Autos und was sie bewegt

L C 1 2 0 2 9

L a m e n t i – f u r o r e e d o l o r eA r i e n v o n G l u c k , H ä n d e l , M o n t e v e r d i , P u r c e l l , V i v a l d i

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