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7 16 Kurze Originalmitteiluiigen Die Natur- wissenschaften Durch die Verdampfung yon FeCO3fest und MnCO3fest uniter den oben beschriebenen Bedingungen werden die mit- geteilten Ergebnisse gestfitzt. Eine ausfiihrliche Publikation erscheint in der Zeitschrift fiir anorganische und allgemeine Chemie. -- Der Deutschen Forschungsgemeinschaft danken wir ffir das gew~hrte Sti- pendium (W.). GOttingen, Anorganisch-Chemisches Institut der Universit~t OSKAR GLEMSER und ITIoRsT-HEINRICII ~/VEIz:ENKORN Eingegangen am t7. Oktober 1961 ~) Die Anregung zu dieser Arbeit verdanken wit Professor Dr. HANS YON WARTENBERG, dem am 4. Oktober ~960 verstorbeneii Ordinarius fiir anorganisehe Chemic an der Universitit G6ttingen. -- 2) WARTENBERG, H. v.: Arch. Eisenhtittenwes. 30, 585 (1959); dort ist aueh die filtere Literatur zu linden. -- ~) I~OHLMEYER,E.J., 11. H. SPA~DAU: Arch. Eisenhtittenwes. 18, t (t944).-- *) KOSmDER, H,, H. NEUHh~S U. H. KI~ATZENSTEIN : Stahl u. Eisen 74, 1045 (t954). -- ~) BREWER, L., U. D.F. MASTICK: J. Chem. Physics 19, 834 (195t).-- 6) NERNST, W.: Z. Elektrochem. 9, 622 (1903). --WARTENBERG, H.v.: Z. anorg, allg. Chem. S6, 320 (1908). -- ;) Iridiumbirne wie Iridiumrohr wurden auBen und innen mit eiiier Schicht yon ZrO~ fiberzogen, nm die Verdampfung des Iridiums zu unterdrtieken, was, wie Testversuehe zeigten, auch erreicht wurde. FeaOa (Mn60~) bildet mit ZrQ ein eutektisches Gemisch, aus dem dann F%O, (MnaO~) abdampft. -- ~) Fe~O~ gewonnen naeh J. DONAU, Mh. Chem. 2s, 181 (1904); MnaO, wurde als Mineral Hausmannit eingesetzt. -- ~) DARKEN, L.S., U. R.W. GURRY: J. Amer. Chem. Soc. 6s, 798 (1946). --lo)Denkbar isf auch die Bildung anderer mehrkerniger Oxide, anI die in der ausffihrliehen Ver6ffenfliehung niher einge- gangen wird. Eine einfaehe Darstellung von Ti0Cl 2 Titanoxidchlorid ist erst kfirzlich rein dargestellt worden. Man erh~lt diese Verbindung eiitweder durch partielle Itydro- lyse voii TiCli *) oder besser durch Einleiten yon CliO in TiC!a=). Im Rahmen nnserer Untersuchuiigen fiber das L6sungs- verm6gen voii TiC1 a ffir feste Oxyde stellten wir test, dab sich As~Oa mit TiCI~ quantitativ nach folgender Gleichung umsetzt: As~Oa + 3 TiCla --~ 3 TiOCI~ + 2 AsC1a . Man versetzfl einfaeh TiCI~ mit As~Oa, das man in kleineren Portionen zugibt, um ein Zusammenballen zu verhindern. Das blal3gelbe Produkt wird unter FeuchtigkeitsausschtuB abgesaugt und mit trockenem Pentan grfindlich gewaschen. Die Eigensehaften des Priparates stimmen mit den in der Literatur fir TiOClt angegebenen fiberein. Weitere Oxyde wie Sb~Oa, HgO und ]3i203 geben dieselbe Reaktion; Schwierigkeiten bereitet nur die Isolieruiig yon den Nebeiiprodukten. Anorganische Abteilung des Chemischen Institutes der Uni- versitdt, Gieflen PAUL EHRLICH u n d WALTER ENGEL Eingegangen am 15. September t961 i) ZAVARITSKAVA, T.A., U. S.S. PusTOVA~OVA: Tsvetnye Me- tally 31, Nr. 10, 503 (t958). -- 6)DE~NICKE, K.: Z. anorg, allg. Chem. 30% 266 (1961). Benz-in als Dtpolarophil Beiiz-in (II), das als hochreaktive Zwischenstufe bei nucleophilen aromatischen Substitutionen eine bedeutsame Rolle spieltl), ist zu Cycloaddifionen bef~higt. Mit zahlreichen Dieneii geht es nach G. WITTIG 2) Diels-Alder-Syiithesen ein, wghrend I-I.E. SIMMONS *) aus der Umsetzung mit wiiikel- gespannten Doppelbindungen Benzocyclobuten-Derivate iso- lierte. Neben sechs- und viergliedrigen lassen sich nun auch ffinf- gliedrige Ringe schlieBen, wenn man Benz-in als Dipolarophil in der 1.3-dipolaren Addition ~) einsetzt. Da alle t.3-Dipole mit metallorganischen Verbinduiigen reagieren, galt es, die Darstellung yon II fiber o-Lithium-halogen-benzoic ~) zu ver- meiden. Die Zersetzuiig des Beiizol-diazonium-o-carboxy- lats (I) nach M. STILES und R. G. MILLER 5) erwies sich als geeignet; im tert. Butanol wurde ein Reakfionsmedium ge- funden, das reproduzierbar 40 bis 55 % COe aus I lieferte. ~H~--pR I II III Der Zerfall von I in einer L6sung yon Phenylazid in tert. Butanol bei 35 ~ lieferte l-Phenyl-benztriazol (III, R = H) in einer Reinausbeute, die 88% des freigesetzten CO= eiitsprach. Wghrend p-Methoxypheiiylazid sich ebenfalls mit II zu 98 % III, R = CHaO (Schmp. 96 bis 97 ~ vereiiiigL wurde p-Nitro- phenylazid zu 94% wiedergewonnen; auch mit p-Tosylazid war keiiie Adduktbildung nachweisbar. Die an Elektronen verarmte Zwischenstufe II verweigert somit die Cycloaddition, wenn der t.3-Dipol elektronenanziehende Substituenten trigt. IV V VI Die t.3-dipolare Addition des Diazoessigesters an II bot einen ergiebigen Weg zum Indazol-carbonsgure-(3)-/~thyl- ester (IV), identisch mit dem Pr/iparat nnabhgngiger Syn- theseS). Bei der Wechselwirkung yon I mit zwei Molgquivv. C-Phenyl-N-methyl-iiitron entsprach die Ausbeute an 2- Methyl-3-phenyl-l.2-benzisoxazoliii (V, Schmp. 59 his 59,5 ~ nahezu derjenigen des entbundenen CO~. 3.4-Dihydroiso- chinolin-oxyd trat als zyklisches Nitron in eine aiialoge 1.3-Addition ein unter Bildung des tetrazyklischen Isoxazo- lins VI (Schm. 84~ 92% d. Th.). Das sehwerl6sliche C-Di- phenylen-Na-(p-chlorphenyl)-N#-cyano-azomethinimin VII 7) lieferte mit I in Dioxan bei 45 ~ 82% (bezogen auf CO2) des bei t81 ~ schmelzenden Pyrazolin-Derivats VIII. VII vnI Vergleichende Versuche erlauben den SchluB, dab Benz-in zu den aktivsten Dipolarophilen geh6rt. Die Untersuchung wird in verschiedenen Richtungen fortgesetzt. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Fonds der chemischen Industrie sei flit die F6rderuiig des Arbeits- programmes bestens gedankt. Institut /i~r Organische Chemie der Universit~it, Mi~nchen ROLF HUISGEN und RUDOLF I~NORR Eingegangen am 9. September t9,6t 1) Ubersicht: HUISGEN, R., u. J. SAUER: Angew. Chem. 72, 91 (1960). -- 6) WITTm, G.: Angew. Chem. 69, 245 (t957) und sp~tere Arbeiten; zuletzt WITTIG, G., u. ]~. BENZ: Tetrahedron 10, 37 (1960). -- ") SIMMONS,H.E. : J. Amer. Chem. Soc. 83, t657 (1961). -- 4) HlnSGEN, R.: ,,Theoretische Chemie niid Organisehe Synthese" in der Festschrift zur Zehnjahresfeier des Fonds der Chemischen Industrie, Dfisseldorf t 960 ; vgl. Naturwiss. Rdseh. 14, 43 (1961) ; -- Proc. Chem. Soc. [London] (ira Druek). -- s) STILES, M., u. R.G. MILLER: J. Amer. Chem. Soc. 82, 3802 (1960). -- 6) AUWERS, K. V., U. R. DERESER: Ber. dtsch, chem. Ges. 52, 1340 (t9t9). -- 7) HUIS- GEN, R., R. FLEISCHMANN U. A. ECKELL: Tetrahedron Letters 12, 1 (t960). Zur Konstitution des Rhodomyeins A Bei milder Sgurehydrolyse des roten Antibiotikums Rhodomycin A 1) entsteht das kfirzlich in seiner 14onstitution aufgeklgrte, rote fl-Rhodomycinon 2) C20HlsO 6 sowie der Di- methylamiiiozucker Rhodosamin 3) CsHxTOaN, und zwar, wie wit fanden (gewichtsanalyfische t3estimmuiig yon /~-Rhodo- mycinoii, modifizierte Hagedorn-Jensen-Titration des Rhodos- amins), im Molverhiiltnis t : 2. Ffir das kristallisierte Rhodo- mycin A-hydrochlorid 1) ergibt sich darans als kleinste Formel CasH4sO12N 2 2 HC1 nnd ffir das kristallisierte Rhodomycin A- perchlbrat 1) Ca6H4sOnN 2 2 HC10~. Mit beiden Formeln stim- men die gefundeneii Aiialysenzahlen befriedigend iiberein [C3fi-I4sOl~N 2 - 2 t t C I (773,7) ]3er. C55,88, I-I 6,5t, N 3,62, C1 9,t6; Geffl) C 55,97, H 6,75, N 3,t4, C1 8,78. -- Ca6H4sO12N~ 2 HC1Oa (901,7), Ber. C 47, 96, H 5,58, N 3,t0, C1 7,86; Get. ~) C 47,68, H 5,88, N 2,52, C1 7,49].

Zur Konstitution des Rhodomycins A

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Page 1: Zur Konstitution des Rhodomycins A

7 16 Kurze Originalmit tei lui igen Die Natur- wissenschaften

Durch die Ve rdampfung yon FeCO3fest und MnCO3fest uniter den oben beschr iebenen Bedingungen werden die mi t - gete i l ten Ergebnisse gestfi tzt .

E ine ausfiihrliche Publ ika t ion erschein t in der Zei tschr i f t fiir anorganische und al lgemeine Chemie. - - Der Deutschen Forschungsgemeinschaf t danken wir ffir das gew~hrte Sti- p e n d i u m (W.).

GOttingen, Anorganisch-Chemisches Institut der Universit~t OSKAR GLEMSER und ITIoRsT-HEINRICII ~/VEIz:ENKORN

Eingegangen am t7. Oktober 1961

~) Die Anregung zu dieser Arbeit verdanken wit Professor Dr. HANS YON WARTENBERG, dem am 4. Oktober ~960 verstorbeneii Ordinarius fiir anorganisehe Chemic an der Universit i t G6ttingen. - - 2) WARTENBERG, H. v.: Arch. Eisenhtittenwes. 30, 585 (1959); dort ist aueh die filtere Literatur zu linden. - - ~) I~OHLMEYER, E.J . , 11. H. SPA~DAU: Arch. Eisenhtittenwes. 18, t ( t944) . - - *) KOSmDER, H,, H. NEUHh~S U. H. KI~ATZENSTEIN : Stahl u. Eisen 74, 1045 (t954). - - ~) BREWER, L., U. D.F. MASTICK: J. Chem. Physics 19, 834 (195t) . - - 6) NERNST, W.: Z. Elektrochem. 9, 622 (1903). --WARTENBERG, H.v . : Z. anorg, allg. Chem. S6, 320 (1908). - - ;) Iridiumbirne wie Iridiumrohr wurden auBen und innen mit eiiier Schicht yon ZrO~ fiberzogen, nm die Verdampfung des Iridiums zu unterdrtieken, was, wie Testversuehe zeigten, auch erreicht wurde. FeaOa (Mn60~) bildet mit ZrQ ein eutektisches Gemisch, aus dem dann F%O, (MnaO~) abdampft. - - ~) Fe~O~ gewonnen naeh J. DONAU, Mh. Chem. 2s, 181 (1904); MnaO, wurde als Mineral Hausmannit eingesetzt. - - ~) DARKEN, L.S., U. R.W. GURRY: J. Amer. Chem. Soc. 6s, 798 (1946). - - l o ) D e n k b a r isf auch die Bildung anderer mehrkerniger Oxide, anI die in der ausffihrliehen Ver6ffenfliehung n iher einge- gangen wird.

Eine einfaehe Darstellung von Ti0Cl 2

Titanoxidchlor id is t ers t kfirzlich rein dargestel l t worden. Man erh~lt diese Verb indung ei i tweder durch part iel le I t yd ro - lyse voii TiCli *) oder besser durch E in le i t en yon CliO in TiC!a=).

I m R a h m e n nnserer Untersuchui igen fiber das L6sungs- ve rm6gen voii TiC1 a ffir feste Oxyde s te l l ten wir test, dab sich As~O a mi t TiCI~ quan t i t a t i v nach folgender Gleichung umse tz t :

As~Oa + 3 TiCla --~ 3 TiOCI~ + 2 AsC1 a .

Man versetzfl e infaeh TiCI~ mi t As~O a, das man in kleineren Por t ionen zugibt, u m ein Zusammenba l len zu verhindern . Das blal3gelbe P r o d u k t wird un te r Feucht igkei tsausschtuB abgesaugt und mi t t rockenem P e n t a n grfindlich gewaschen.

Die E igensehaf ten des P r i p a r a t e s s t immen mi t den in der L i te ra tu r f i r TiOClt angegebenen fiberein.

Wei te re Oxyde wie Sb~Oa, HgO und ]3i203 geben dieselbe Reak t ion ; Schwierigkei ten bere i te t nur die Isolieruiig yon den Nebei iprodukten .

Anorganische Abteilung des Chemischen Institutes der Uni- versitdt, Gieflen PAUL EHRLICH und WALTER ENGEL

Eingegangen am 15. September t961

i) ZAVARITSKAVA, T.A., U. S.S. PusTOVA~OVA: Tsvetnye Me- tally 31, Nr. 10, 503 (t958). - - 6)DE~NICKE, K.: Z. anorg, allg. Chem. 30% 266 (1961).

Benz-in als Dtpolarophil

Beiiz-in (II), das als hochreak t ive Zwischenstufe bei nucleophi len a romat i schen Subs t i tu t ionen eine bedeu t same Rolle spieltl) , is t zu Cycloaddif ionen bef~higt. Mit zahlreichen Dieneii geh t es nach G. WITTIG 2) Diels-Alder-Syi i thesen ein, wghrend I-I.E. SIMMONS *) aus der U m s e t z u n g mi t wiiikel- gespann ten Doppe lb indungen Benzocyclobuten-Der iva te iso- l ierte.

Neben sechs- und viergliedrigen lassen sich nun auch ffinf- gliedrige Ringe schlieBen, wenn m a n Benz- in als Dipolarophi l in der 1.3-dipolaren Addi t ion ~) e insetzt . Da alle t .3-Dipole mi t meta l lorganischen Verbindui igen reagieren, galt es, die Dars te l lung yon I I fiber o-Li th ium-halogen-benzoic ~) zu ver- meiden. Die Zersetzuiig des Bei izol-diazonium-o-carboxy- lats (I) nach M. STILES und R. G. MILLER 5) erwies sich als geeignet ; im ter t . Butano l wurde ein Reakf ionsmed ium ge- funden, das reproduzierbar 40 bis 55 % COe aus I lieferte.

~H~--pR

I II III

Der Zerfall von I in e iner L6sung yon Phenylaz id in te r t . Butano l bei 35 ~ l ieferte l -Phenyl -benz t r iazo l (III , R = H) in einer Reinausbeute , die 88% des freigesetzten CO= eii tsprach. Wghrend p-Methoxyphei iy laz id sich ebenfalls mi t I I zu 98 % I I I , R = CHaO (Schmp. 96 bis 97 ~ vereiiiigL wurde p-Ni t ro- phenylaz id zu 94% wiedergewonnen; auch mi t p-Tosylazid war keiiie Adduk tb i ldung nachweisbar . Die an E lek t ronen ve r a rmt e Zwischenstufe I I verweiger t somi t die Cycloaddit ion, wenn der t .3-Dipol e lek t ronenanziehende Subs t i tuen ten t r i g t .

IV V VI

Die t .3-dipolare Addi t ion des Diazoessigesters an I I b o t e inen ergiebigen Weg zum Indazol-carbonsgure-(3)-/~thyl- ester (IV), ident isch mi t dem Pr / ipara t nnabhgngiger Syn- theseS). Bei der Wechselwirkung yon I mi t zwei Molgquivv. C-Phenyl -N-methyl - i i i t ron en t sprach die Ausbeute an 2- Methyl-3-phenyl- l .2-benzisoxazol i i i (V, Schmp. 59 his 59,5 ~ nahezu der jenigen des e n t b u n d e n e n CO~. 3.4-Dihydroiso- chinol in-oxyd t r a t als zyklisches Ni t ron in eine aiialoge 1.3-Addit ion ein un te r Bi ldung des te t razykl ischen Isoxazo- lins VI (Schm. 84~ 92% d. Th.) . Das sehwerl6sliche C-Di- pheny len-Na- (p -ch lo rpheny l ) -N#-cyano-azometh in imin VI I 7) l ieferte mi t I in Dioxan bei 45 ~ 82% (bezogen auf CO2) des bei t81 ~ schmelzenden Pyrazol in-Der iva ts VI I I .

VII v n I

Vergleichende Versuche er lauben den SchluB, dab Benz- in zu den ak t ivs ten Dipolarophi len geh6rt . Die Unte r suchung wird in verschiedenen R ich tungen for tgesetzt .

Der Deutschen Forschungsgemeinschaf t und d e m Fonds der chemischen Indus t r i e sei flit die F6rderui ig des Arbei ts - p rog rammes bes tens gedankt .

Institut /i~r Organische Chemie der Universit~it, Mi~nchen

ROLF HUISGEN und RUDOLF I~NORR

Eingegangen am 9. September t9,6t

1) Ubersicht: HUISGEN, R., u. J. SAUER: Angew. Chem. 72, 91 (1960). - - 6) WITTm, G.: Angew. Chem. 69, 245 (t957) und sp~tere Arbeiten; zuletzt WITTIG, G., u. ]~. BENZ: Tetrahedron 10, 37 (1960). - - ") SIMMONS, H.E. : J. Amer. Chem. Soc. 83, t657 (1961). - - 4) HlnSGEN, R.: ,,Theoretische Chemie niid Organisehe Synthese" in der Festschrift zur Zehnjahresfeier des Fonds der Chemischen Industrie, Dfisseldorf t 960 ; vgl. Naturwiss. Rdseh. 14, 43 (1961) ; - - Proc. Chem. Soc. [London] (ira Druek). - - s) STILES, M., u. R.G. MILLER: J. Amer. Chem. Soc. 82, 3802 (1960). - - 6) AUWERS, K. V., U. R. DERESER: Ber. dtsch, chem. Ges. 52, 1340 (t9t9). - - 7) HUIS- GEN, R., R. FLEISCHMANN U. A. ECKELL: Tetrahedron Letters 12, 1 (t960).

Zur Konstitution des Rhodomyeins A

Bei milder Sgurehydrolyse des ro ten Ant ib io t ikums R h o d o m y c i n A 1) en t s t eh t das kfirzlich in seiner 14onsti tution aufgeklgrte, ro te f l -Rhodomycinon 2) C20HlsO 6 sowie der Di- methylami i iozucker Rhodosamin 3) CsHxTOaN, und zwar, wie wi t f anden (gewichtsanalyf ische t3estimmuiig yon /~-Rhodo- mycinoii , modif izier te Hagedorn - Jensen-T i t r a t ion des Rhodos- amins), im Molverhiil tnis t : 2. Ffir das kristall isierte Rhodo- myc in A-hydrochlor id 1) ergibt sich darans als kleinste Formel CasH4sO12N 2 �9 2 HC1 nnd ffir das kristall isierte R h o d o m y c i n A- perchlbra t 1) Ca6H4sOnN 2 �9 2 HC10~. Mit be iden Formeln s t im- men die gefundenei i Aiialysenzahlen befr iedigend iiberein [C3fi-I4sOl~N 2 - 2 t t C I (773,7) ]3er. C55,88, I-I 6,5t, N 3,62, C1 9, t6; Geffl) C 55,97, H 6,75, N 3,t4, C1 8,78. - - Ca6H4sO12N ~ �9 2 HC1Oa (901,7), Ber. C 47, 96, H 5,58, N 3,t0, C1 7,86; Get. ~) C 47,68, H 5,88, N 2,52, C1 7,49].

Page 2: Zur Konstitution des Rhodomycins A

Heft 23 K u r z e Or ig ina lmi t te i lu i igen 717 t96t (Jg. 48)

D a n a c h k a n n als ges icher t gel ten, da~3 i m R h o d o m y c i n A t Mol ~ - R h o d o m y c i n o n g lykos id isch m i t zwei Mol Rhodos - a m i n ve rknf ip f t ist.

E n t s p r e c h e n d e A n a l y s e n zeigten, dab des au s Rhodo - m y c i n A b e i vors ich t ige r S~urehydro lyse en t s t ehe i ide u n d auch in Streptomyces purpurasvens-t~nlturen a u f g e f n n d e n e Rhodo- m y c i n 131) 1 Mol f l -Rhodomycino i i u n d t Mol R h o d o s a m i n e n t h ~ l t

Organisch-Chemisches Institut der Universit~it, Ggttingen

HANS BROCKMANN und ENNO SPOHLI~R

Eingegangen am 13. September 1961

1) BROCK,~IA~N, H., u. P. PAT~: Chem. Bet. 88, 1455 (1955). - - ~) B~OCI~_UA~N, H., u. J. NIEMEYER: Naturwissenschaften 48,'570 (1961). - - ~) BROCKMANN, H., u. E. SPOHLER: Naturwissensehaften 42, 154 (1955).-- FRANClq B.: Diss. G6ttingen 1952. Die frtiher [vgl. Zi tat l )] mitgeteilteu Analyscnzahlen des kristallisierten Rhodomyein A-hydroehlorides waren ftir Kohlenstoff zu niedrig.

Eine neue (iruppe yon Rhodomyeinen

Aus K u l t u r l 6 s u n g u n d Mycel e ines Streptomyces pur- purescens-Stammes h a b e n wir e in Gemi sch wasserlSsl icher, bas ischer , an t ib io t i s ch k a u m w i r k s a m e r Fa rbs to f fe isolier~c, des d u r c h C h r o m a t o g r a p h i e an Cel lulose-S~ulen (13utanol- P h o s p h a t p u f f e r pt t 5,8) in v ier t t a u p t k o m p o n e n t e n zerlegt wer- den konn~e. Alle g a b e n bei s au re r T o t a l h y d r o l y s e (0,1 n HC1, 2 Std, 70 bis 75 ~ ) y - R h o d o m y c i n o n ~) sowie e ine fa rb- lose, wasserI6sl iche, Zucke r en tha l t e i ide F rak t ion . 13el zwei y o n d iesen rotei i G lykos iden enthiel?c die Zncke r f r ak t ion n u r Rhodosamin2) , u n d zwar - - bezogen au f I Mol 7 - R h o d o - m y c i n o n - - I bzw. 2 Mol. W i r beze i chnen diese be iden n e u e n V e r b i n d u n g e n als y - R h o d o m y c i n I bzw. y - R h o d o m y c i n II .

Von den be iden f ibrigen Glykos iden en th ie l t das e ine neben I Mol 7 - R h o d o m y c i n o n u n d 2 Mol R h o d o s a m i n noch 2-Desoxy-L-fucosea) . E s wurde als 7 - R h o d o m y c i n I I I be- zeichnet . Die farb lose H y d r o l y s e n - F r a k f i o n des v i e r t en ro t en Glykos ides (y- IZhodomycin IV) en th ie l t IRhodosamin, 2-Des- oxy-L-fucose u n d e inen wei teren , IIoch n i ch t ident i f iz ie r ten Zucker .

Zur p r ~ p a r a t i v e n T r e n n u n g der Zucke r so rb ie r t en wir zu- n~chs t das IRhodosamin a n Dowex 50 u n d c h r o m a t o g r a p h i e r t e n d a n n die be iden n i c h t b a s i s c h e n Zucke r aus Chloroform-Ace ton ( l : l ) an Kieselgel G. Die kr is ta l l i s ie r t isol ier te 2-Desoxy-L- fucose wurde d u r c h Vergle ich in i t e i nem a u t h e n t i s c h e n PrX- p a r a t ~) ident i f iz ie r t (Misch-Schmp. -- R F - W e r t e : a) Df inn- s c h i c h t - C h r o m a t o g r a m m , t i iese lgel G, Chloroform-Aceto i i 1 : f b) P a p i e r c h r o m a t o g r a m m , B u t a n o l - E i s e s s i g - W a s s e r 4 : 1 : 1. - - Spezif ische Drehni ig . - - I R - S p e k t r u m IIIId Fa rb reak t ionen) .

Der noch niche: ident i f iz ier te Zncke r (farbloser Sirup) is t rne thoxyl f re i u n d en th~ l t eine C-Methy lg ruppe . E r ze igt Mu ta ro t a t i on , i s t e ine Aldose l ind k a n n se inen F a r b r e a k t i o n e n IIach weder e ine 2.6- noch e ine 3 .6 -Didesoxy-a ldohexose sein. Ffir e inen Mono-desoxy -zucke r siiid se ine R F - W e r t e zu grol3.

R h o d o s a m i n u n d 2-Desoxy-L-fucose f a n d e n wir auch in den T o t a l h y d r o l y s a t e n yon Cinerub in A ~) u n d Cinerubin 13~).

Saure P a r t i a l h y d r o l y s e n y o n y - R h o d o m y c i n IV zeigten, dab der A b b a u fiber y - R h o d o m y c i n I I I , y - R h o d o m y c i n I I n n d y - IRhodomycin I z u m y - R h o d o m y c i n o n I t i h r t Bei ana logen Ve r suchen m i t C inerub in A n n d Cinerub in t3 e rgab sich, dab bei i h r e m A b b a u z u m e - P y r r o m y c i n o n als Z w i s c h e n p r o d u k t P y r r o m y c i n ~) e n t s t e h t .

Organisch-Chemisches Institut der Universit~t, Gdttingen

~-~ANS 13ROCKMANN u n d THOMAS WAEHNELDT

Eingegangen am 13. September 196t

1) BROCKMANN, H., u. J. NIEMEYER: Naturwissensehaften 48, 570 (1961). - - ~)BROCK~A~'N, H., U. E. S~OHLER: Naturwissen- schaften 42, 154 (1955). -- ~) ISELIN, B., 11. T. REICIISTEIN: Helv. ehim. Aeta 27, 1200 (~944). -- ~) Herrn Prof. Dr. T. REICHSTEIN danken wit ffir die Uberlassung einer Probe yon 2-Desoxy-L-fUcose.-- ~) ]~TTLINGER, L., E. GS, UMANN, R. HOTTER, W. I{ELLER-ScHIER- LEIN, ~. I<RADOLFER, L. NEIPP, V. PRELOG, P. REUSSER U. H. Z.&H- NER: Chem. Ber. 92, 1867 (t959). - - s) BROCKMANN, H., u. W. LENK: Chem. Ber. 92, 1904 (1959).

Uber [~-Hydroxy-glutardialdehyd und seine Rolle als Zwischenstufe �9 der Biosynthese yon Sedum- und Lobelia-Alkaloiden 1)

Der b i she r u n b e k a n n t e fl-Hydroxy-glutardialdehyd (Ia) soil Zwischens tu fe der B i o s y n t h e s e y o n Dehydrolobel id ionei i , wie Lobinanidin ~) (IV, R , R ' = CeH~, C~H~) aus Lobelia in/late

uiid Sedinin 8) (IV, R = C H 3 , R ' = C a H s ) aus Sedum acre, sein (II-~I a-~III~+IV) 9- Wir f anden , dab s ich I a u n d I b i m Gegensa tz zu an d e ren D i a l d e h y d e n n i ch t IIach C. SCH6PF lind G. LI~t-IMANN 5) m i t Benzoyless igs~ure u n d M e t h y l a m i n zu Lobe l id ionen (III) kondens i e r en lessen (Tabelle), w o n a c h sie als 13iosynthese- zw i schens tu f en unwahr sche in l i ch sind. Die Dar s t e l l ung y o n Ia , der als doppel tes Aldol n n b e s t ~ n d i g i s t uiid sich le icht in

O

H02C / ~ C 0 2 H II

2 CHs = CH -- CH 2MgBr + HCO~C2H~

i OH OR '!

2 . H2/Pd > H2C~ ~ ~CH~ 0 ~ O <NaJO4

Ia, R=H Ib, R=CO--CH3

r CH8 IV

myo-Inosit 1. AcBr 2. HC1

~3. H~/Ni

OH

; F H O / ~ - ( " - - O H

OH VI

OH

O ~" O

[ CH3 III

Malon- oder Glu~cacondialdehyd u m w a n d e l t , welche als v i n y - loge SXuren ke ine A l d e h y d e i g e n s c h a f t e n zeigen, ge lang u n t e r mildeii 13edingungen auf zwei W e g e n : a) Ozoi i isa t ion y o n tfeptadien-l,6-ol-g (V, Sdp.l~ 5 t~ n~ 1 f,4500), b) Pe r joda t - o x y d a t i o n y o n Cyclohexantetrol-7,3,g,5 6) (VI) in w~i3riger lO~-5-Puffer16suiig. I a is t in neut ra le r , w~13riger L 6 s u n g m e h r e r e Tage bes tgndig , ohne dab B i ldung yon Melon- oder Glu tacond ia ldehyd , kenn t l i ch an deren Ei io l reakt ion m i t E isen- I I I -ch lor id , erfolgt. Sein 13 is -p-n i t rophenylhydrazon zerfiillt b e im Umkr i s t a l l i s i e ren aus heil3em Afhano l .

Tabelle. Lobelidion-Ausbeute bei der Kondensation yon Dialdehyden mit Bemoflessigsaure und Methflamin, bezogen au/ die Vorstu/e

Dialdehyd

fl-Hydroxy-glut ardialdehyd fl- Hydroxy-glut ardiaIdehyd fl-Acetoxy-glutardialdehyd Glutacondialdehyd . . . . . GlutardiaIdehyd . . . . . . Succindialdehyd . . . . . . c~-Aeetoxy-gIut ardialdehyd .

Vorstufe des Dialdehydes

Cyclohexantetrol-t,3,4,5 tleptadien-l.6-ol-4 4-Acetoxy-heptadien-t,6 Na-Salz des 5-Hydroxy-pentadienals 24~t hoxy-2,3 -dJhydropyran CycIohexantetro]-t,2,3,4 2-Athoxy-3-acetoxy-2~3-dihydropyran

Lob. Ausb.

< t % < t % < t % < t % 7 /

7o% 34% 57%")

Der D e u t s c h e n F o r s c h u n g s g e m e i n s c h a f t u n d d e m F o n d s der C h e m i s c h e n I n d u s t r i e d a n k e n wir ffir U n t e r s t f i t z u n g unse re r Arbei ten .

Organisch-Chemisches Institut der Universit~t, GStlingen

13. FRANCK u n d M. SCHIEBEL

Eingegangen am 4. September 196t

1) V. Mitteilung fiber Sedum-Alkaloide. - - 2) WI~LAND, H., W. KOSCHARA, W. DANE, t~. RENZ, J. SCHWARZ U. W. LINDE: Liebigs Ann. Chem. 540, 103 (1939). - - *) FRANCK, B.: Chem. Bet. 91, 2803 (1958) ; 92, 1001 (1959) ; 93, 2360 (1960). - - ~) ROBINSON, R. : The Structural Relations of Natural Products, S. 66. Oxford: Clarendon Press 1955. - - ~) Liebigs Ann. Chem. 618, I (1935). - - 6) McCAsLAND, G.E., u. E.C. HORSWlLL: J. Amer. Chem. Soe. 76, 2373 (1954). - - 7) ttARTMANN, W.: DipIomarbeit, Univ. G5ttingen 1960. - - s ) ALDER, K., F.H. FLOCK U. W. ZIM~IERMANN: Chem. Bet. 94, 1860 (1961); die Autoren kondensierten mit Aeetondiearbon- s~iure.

Durch SH-Reagenzien bedingte Ver~inderungen des Redoxpotentials yon Hgmoglobin

I~IGGsl), 2) h a t in den le tz ten J a h r e n die B e d e u t u n g der S H - G r u p p e n ffir e ine I - I~In- I I~m-Wechse lwirkung bei der O~-13induiig und Ifir den Bohr-Effekt der H~moglobine de- monstrieren kOnnen. Bereits friiher sind yon HAUROWlTZ 3) Init andere r V e r s u c h s a n o r d n u n g ebenfal ls H inwei se an t die Rolle der SH-Gruppen in der I-I~m-Protein-I~oppelung