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92 lnformations - Informazloni [EXPERIENTIA VOL.V/~] er die Ohren aus dem Papier hervorgezogen hatte. An einer anderen Stelle beschreibt er, dab Bekleben der Ober- oder Unterseite des Kopfes einer Ftedermaus mit Papierstreifen keine .~nderung im Verhalten hervorrief; wenn aber ein Streifen quer vor dem Maul befestigt wurde, zeigte sich das Tier stark behindert. Auch gibt schon SPALLANZANI an, dab FledermSuse nicht nur im Fluge, sondern desgleichen auch beim IZriechen im- stande sind, Hindernisse wahrzunehmen, und dab sic diese Fithigkeit nach Verschlul3 der Ohren verlieren. Viel Kopfzerbrechen machte SPALLANZANI die Frage nach tier Bedeutung des Gesichtssinnes im Leben der Flederm~iuse. Lange Zeit neigte er zn der Annahme, dab die Augen, wenn auch nieht im hellen Tageslicht, so doch im n~ichtlichen Dunkel yon Bedeutung w/iren, insbesondere bei der "Wahrnehmung der kleinen Beute- objekte (ftiegende Insekten). Von den zahlreichen Ver- suchen, die ihn dazu fiihrten, diese Annahme fallen zu lassen, sei nur folgender erw/ihnt. Im Campanile des Doms yon Pavia lieB SPALLANZANI SO viele Fleder- m~use fangen, als man mit einem Schlage nur habhaft werden konnte. SSmtliche 52 Tiere (alles murini) wurden durch Entfernung der Augen geblendet und wieder Ireigelassen. Am frfihen Morgen des 4. Tages wurde erneut ein Fang gemacht; unter den 48 Exem- plaren befanden sich 3 geblendete. Es zeigte sich, dab der Magen sowohl der sehenden als der blinden Tiere gleichermal3en mit Insektenresten angeffillt war, Daraus ging hervor, dab auch der Irtsektenfang im n~chtlichen Dunkel nicht mit dem Auge, sondern mit dem Geh6r erfolgt. Voll Entdeckerfreude schliel3t SPALLANZANt mit den VVorten: ~,...La scoperta 6 bellissima~. Seine Meinung, dab neben dem Geh6r auch der Ge- ruch (l'odorato) bei Hinderniswahrnehmung und Beute- fang eine Rolle spielt, beruhte auf der Verhaltens- st6rung nach VerschluB der NasenOffnungen. Sic war, wenigstens bei den I-tufeisennasen, meist ausgeprSgt und glich den Folgen der Ohrverstopfung. H/itte SPALLANZANI ZU allem anderen auch noch die Tatsache entdeckt, dab Flederm/tuse einen speziellen Orientierungs- schall (Rattertaut) aussenden, dann h~itte er der Er- scheinung gewiB eine andere Deutung gegeben. Denn gerade bei den Hufeisennasen wird ja der Rattertaut vorwiegend oder ganz dutch die NasenSffnungen aus- gesendet, so dab deren Verstopfung naturgem~tB st6rend wirken mug. - SPALLANZANIstellte sich vor, es sei der Schall (suono) der Fliigel oder des K6rpers der Fleder- maus, der yon den Gegenst/inden refiektiert wird und auf das GehOr einwirkt - ohne dab es ganz klar w~tre, was er damit genau gemeint hat. Nach dem Sommer 1794 hat SPALLAIN~ZANIin den folgenden Jahren noch zahlreiche Fledermausversuche angestellt, doch handelten diese tiber andere Fragen (Atmung und K6rpertemperatur). Die Ergebnisse fiber die Hindernismeidung soltten zusammengefal3t als tetzter Teil einer besonderen Arbeit tiber die Fleder- m~use herausgegeben werden (Abb. 2). Leider ist es aber nie soweit gekommen. Die vorliegende Arbeit - sic ent- h/tit nur einen Tell des umfangreichen MTaterials - m6ge dazu beitragen, SPALLANZAm auch anf diesem Gebiet die ihm gebfihrende Anerkennung zu sichern. S. DIJ KGRAAF Symposium sur ~Les bacilles tuberculeux, (2J-22-23 avril 1949) ~ Lausanne Programme Prof. JENSEN, Professeur & la facult6 de m6decine de Copenhague, pr6sident de l'Union internationale contre la tubercnlose: Les types humain et bovin du bacille tuberculeux. Dr. "WELLS, Sir William Dunn School of Pathology, Oxford: Le type murin du bacille tuberculeux; Dr. PENSO, Institut sup6rieur de la sant6, Rome: Les bacilles paratuberculeux ; Prof. HAUDUROY, Lausanne: L'acido-aleoolo-resistance des bacilles tuberculeux el paratubereuleux: Dr. CHAIN, Institut sup6rieur de la sant6, Rome: Chimie des bacilles tuberculeux; Sir t-IoWARD FLOREY, Sir William Dunn School of Pathology, Oxford: Les antibiotiques actiJs contre les bacilles tuberc.uleux; Prof. TRF.FOUEL, directeur de l'Institut Pasteur, Paris: Les agents chimiothdrapiques acti[s contre les bacilles tuberculeux. Pour les inscriptions et pour tous renseignements compl~mentaires s'adresser au Prof. HAUDURO¥, organi- sateur du cours, Institut d'hygihne et de bactdriologie, 19, avenue C6sar Roux, Lausanne, Suisse. Corrigendum Exper. V, fasc. 1, p. 46, Zeile 4 yon unten: Start de- hydrierten muB es heiBen dihydrierten. CONSTRUCTIONES UNESCO L'Unesco disposera, en 1949, pour r6aliser son pro- gramme, d'un budget de 7780000 dollars dont 679505 dollars ont 6t6 attribuds aux sciences exactes et natu- relles : Postes de coop6ration scientifique 221856 dollars; centre mondial de liaison scientifique 146111 dollars: eoop6ration avee les Nations Unies, les Institutions sp6- cialis6es et les organisations non gouvernementales (subventions aux associations scientifiques, institut de l'Hyl6a amazonienne, etc.) 242 374 dollars; vulgarisation scientifique 14476 dollars.

Symposium sur «Les bacilles tuberculeux»

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Page 1: Symposium sur «Les bacilles tuberculeux»

92 lnformations - Informazloni [EXPERIENTIA VOL. V/~]

er die Ohren aus dem Papier hervorgezogen hatte. An einer anderen Stelle beschreibt er, dab Bekleben der Ober- oder Untersei te des Kopfes einer Ftedermaus mit Papierstreifen keine .~nderung im Verhal ten hervorrief; wenn aber ein Streifen quer vor dem Maul befestigt wurde, zeigte sich das Tier stark behindert . Auch gibt schon SPALLANZANI an, dab FledermSuse nicht nur im Fluge, sondern desgleichen auch beim IZriechen im- stande sind, Hindernisse wahrzunehmen, und dab sic diese Fithigkeit nach Verschlul3 der Ohren verlieren.

Viel Kopfzerbrechen machte SPALLANZANI die Frage nach tier Bedeutung des Gesichtssinnes im Leben der Flederm~iuse. Lange Zeit neigte er zn der Annahme, dab die Augen, wenn auch nieht im hellen Tageslicht, so doch im n~ichtlichen Dunkel yon Bedeutung w/iren, insbesondere bei der "Wahrnehmung der kleinen Beute- objekte (ftiegende Insekten). Von den zahlreichen Ver- suchen, die ihn dazu fiihrten, diese Annahme fallen zu lassen, sei nur folgender erw/ihnt. Im Campanile des Doms yon Pavia lieB SPALLANZANI SO viele Fleder- m~use fangen, als man mit einem Schlage nur habhaft werden konnte. SSmtliche 52 Tiere (alles murini) wurden durch Ent fernung der Augen geblendet und wieder Ireigelassen. Am frfihen Morgen des 4. Tages wurde erneut ein Fang gemacht ; unter den 48 Exem- plaren befanden sich 3 geblendete. Es zeigte sich, dab der Magen sowohl der sehenden als der blinden Tiere gleichermal3en mit Insektenresten angeffillt war, Daraus ging hervor, dab auch der Irtsektenfang im n~chtlichen Dunkel nicht mit dem Auge, sondern mit dem Geh6r erfolgt. Voll Entdeckerfreude schliel3t SPALLANZANt mit den VVorten: ~,...La scoperta 6 bellissima~.

Seine Meinung, dab neben dem Geh6r auch der Ge- ruch (l'odorato) bei Hinderniswahrnehmung und Beute- fang eine Rolle spielt, beruhte auf der Verhaltens- st6rung nach VerschluB der NasenOffnungen. Sic war, wenigstens bei den I-tufeisennasen, meist ausgeprSgt und glich den Folgen der Ohrverstopfung. H/i t te SPALLANZANI ZU allem anderen auch noch die Tatsache entdeckt, dab Flederm/tuse einen speziellen Orientierungs- schall (Rattertaut) aussenden, dann h~itte er der Er- scheinung gewiB eine andere Deutung gegeben. Denn gerade bei den Hufeisennasen wird ja der Ra t te r tau t vorwiegend oder ganz dutch die NasenSffnungen aus- gesendet, so dab deren Verstopfung naturgem~tB st6rend wirken mug. - SPALLANZANI stellte sich vor, es sei der Schall (suono) der Fliigel oder des K6rpers der Fleder- maus, der yon den Gegenst/inden refiektiert wird und auf das GehOr einwirkt - ohne dab es ganz klar w~tre, was er damit genau gemeint hat.

Nach dem Sommer 1794 hat SPALLAIN~ZANI in den folgenden Jahren noch zahlreiche Fledermausversuche angestellt, doch handel ten diese tiber andere Fragen (Atmung und K6rpertemperatur) . Die Ergebnisse fiber die Hindernismeidung soltten zusammengefal3t als tetzter Teil einer besonderen Arbeit tiber die Fleder- m~use herausgegeben werden (Abb. 2). Leider ist es aber nie soweit gekommen. Die vorliegende Arbeit - sic ent-

h/tit nur einen Tell des umfangreichen MTaterials - m6ge dazu beitragen, SPALLANZAm auch anf diesem Gebiet die ihm gebfihrende Anerkennung zu sichern.

S. DIJ KGRAAF

S y m p o s i u m s u r ~Les b a c i l l e s t u b e r c u l e u x ,

(2J-22-23 avril 1949) ~ Lausanne

Programme

Prof. JENSEN, Professeur & la facult6 de m6decine de Copenhague, pr6sident de l 'Union internationale contre la tubercnlose: Les types humain et bovin du bacille tuberculeux.

Dr. "WELLS, Sir Wil l iam Dunn School of Pathology, Oxford: Le type murin du bacille tuberculeux;

Dr. PENSO, Ins t i tu t sup6rieur de la sant6, Rome: Les bacilles paratuberculeux ;

Prof. HAUDUROY, Lausanne: L'acido-aleoolo-resistance des bacilles tuberculeux el paratubereuleux:

Dr. CHAIN, Ins t i tu t sup6rieur de la sant6, Rome: Chimie des bacilles tuberculeux;

Sir t-IoWARD FLOREY, Sir Will iam Dunn School of Pathology, Oxford: Les antibiotiques actiJs contre les bacilles tuberc.uleux;

Prof. TRF.FOUEL, directeur de l ' Ins t i tu t Pasteur, Paris: Les agents chimiothdrapiques acti[s contre les bacilles tuberculeux.

Pour les inscriptions et pour tous renseignements compl~mentaires s 'adresser au Prof. HAUDURO¥, organi- sateur du cours, Ins t i tu t d 'hygihne et de bactdriologie, 19, avenue C6sar Roux, Lausanne, Suisse.

C o r r i g e n d u m

Exper. V, fasc. 1, p. 46, Zeile 4 yon unten: S tar t de- hydrierten muB es heiBen dihydrierten.

C O N S T R U C T I O N E S

U N E S C O

L'Unesco disposera, en 1949, pour r6aliser son pro- gramme, d 'un budget de 7780000 dollars dont 679505 dollars ont 6t6 attribuds aux sciences exactes et natu- relles :

Postes de coop6ration scientifique 221856 dollars; centre mondial de liaison scientifique 146111 dollars: eoop6ration avee les Nations Unies, les Ins t i tu t ions sp6- cialis6es et les organisations non gouvernementales (subventions aux associations scientifiques, ins t i tu t de l 'Hyl6a amazonienne, etc.) 242 374 dollars; vulgarisation scientifique 14476 dollars.